Fächerkombination BW

  • Moin,


    habe geplant ab diesem Wintersemester (gymnasiales) LA zu studieren, allerdings bin ich mir mit der Fächerkombination momentan nicht mehr so sicher und bräuchte eure Hilfe:


    Mein eigentlicher Plan war es Politikwissenschaft und Deutsch auf LA zu studieren, doch sind die Zukunftsprognosen hier in BW ziemlich schlecht, da stark überlaufen.


    Also wäre meine zweite Kombination Deutsch und Wirtschaftswissenschaft, dazu konnte ich aber leider keine aussagekräftigen Prognosen finden.

    Stehen die Einstellungschancen mit Wirtschaft als zweites Fach besser? Mein Ziel wäre es an Wirtschaftsgymnasien u.ä. zu unterrichten, eventuell auch an (kaufmännischen) Berufsschulen.


    Dritte mögliche Kombi wäre anstatt Deutsch und Wirtschafts- bzw. Politikwissenschaft, Englisch und Wirtschafts- bzw. Politikwissenschaft.


    Liebe Grüße, Merox

  • Hallo!


    Wie du schon selbst erkannt hast, sind geisteswissenschaftliche Fächer derzeit wenig gesucht. Grob verallgemeinert kann man sagen, dass MINT- und künstlerische Fächer gefragt sind. Idealerweise solltest du wenigstens ein Mangelfach studieren, um bei der späteren Einstellung nicht viele Kompromisse eingehen zu müssen. Bereits jetzt ist es in BW so, dass man als Gymnasiallehrer nur mit Mangelfächern und guten Noten überhaupt an einem Gymnasium landet. Laut Prognosen werden im Berufsschulbereich z.B. Pflege, Gesundheit und Soziales gesucht, Fächer, die wenigstens nicht ganz im technischen Bereich sind und mal mehr, mal weniger Zusammenhänge in die Geisteswissenschaft erkennen lassen. Wäre da etwas für dich dabei? Wenn du diese mit Deutsch kombinieren würdest, wären die Aussichten wiederum ganz gut.


    Mit freundlichen Grüßen

  • Gut, dass du hier fragst.


    Meinst du Wirtschaft im Studium Lehramt an Berufschulen?


    Falls ja, wäre die Kombination ganz okay.


    Falls nein, lass das mal besser sein.


    Für die Lehre an Berufschulen in Zweig Wirtschaft berechtigt nur ein Master in Wirtschaftspädagogik.


    Ich befürchte aber, du meinst nur ein Fach, das man für gymnasiales Lehramt studieren kann. Dieses berechtigt dazu nicht und die Kombi wäre nicht gut.


    Wenn Wirtschaft für dich in Frage kommt bzw. dich interessiert, studier doch einfach Lehramt für Berufsschulen im entsprechenden Zweig, sofern das logistisch für dich möglich ist. Dafür benötigt man aber idR ein Vorpraktikum in diesem Bereich.

  • Erstmal danke für die Antworten!

    Nein, wäre für gymnasiales Lehramt (also nicht für Berufsschulen).


    Ich bin davon ausgegangen, dass man nach einem gymnasialen Lehramtsstudium auch an Berufsschulen, Realschulen, o.ä. unterrichten kann? Jedenfalls wenn man seine Praktika während des Studiums schon in diesem Bereich ableistet (und später dann auch das Referendariat).


    Somit hätte ich nach dem Studium die größtmögliche Flexibilität, oder stimmt das so überhaupt nicht?


    Ich befürchte aber, du meinst nur ein Fach, das man für gymnasiales Lehramt studieren kann. Dieses berechtigt dazu nicht und die Kombi wäre nicht gut.


    Wenn Wirtschaft für dich in Frage kommt bzw. dich interessiert, studier doch einfach Lehramt für Berufsschulen im entsprechenden Zweig, sofern das logistisch für dich möglich ist. Dafür benötigt man aber idR ein Vorpraktikum in diesem Bereich.

    Gäbe es denn überhaupt gute Kombinationen im gymnasialen Lehramt gemeinsam mit Deutsch? Also abgesehen von den MINT-Fächern..


    Leider bin ich an meinen Wohnort gebunden und kann nicht so einfach wegziehen, daher kommt nur eine Uni für mich in Frage und dort wird der Studiengang Wirtschaftspädagogik nicht angeboten.


    Deshalb wollte ich Deutsch und Wirtschaft für gymnasiales LA studieren und dann aber eher in Richtung Wirtschaftsgymansium, Berufsschule, etc. gehen. Ich habe auch bereits eine abgeschlossene Ausbildung als Industriekaufmann.

  • Somit hätte ich nach dem Studium die größtmögliche Flexibilität, oder stimmt das so überhaupt nicht?

    Nein, das stimmt leider nicht.


    Sonst würde das spezielle Lehramt für Berufsschulen mit dem Schwerpunkt Wirtschaft (Wirtschaftspädagogik) doch auch herzlich wenig Sinn machen, oder?


    Gäbe es denn überhaupt gute Kombinationen im gymnasialen Lehramt gemeinsam mit Deutsch? Also abgesehen von den MINT-Fächern..

    Da gibt es je nach Bundesland Unterschiede. Aber generell wären das Musik und Kunst. Und von den MINT-Fächern zählt Bio nicht dazu.


    Deutsch studieren einfach unheimlich viele. Wenn es aber unbedingt Deutsch und kein MINT- oder musisches Fach sein soll, würde ich zu einem Drittfach raten, um die Chancen zu steigern. Hier würde ich dann auch im Hinblick auf die Option einer späteren Beschädigung an einer Berufsschule die weiteren Fächer so wählen, dass diese auch an Berufsschulen breit über die Bildungsgänge unterrichtet werden. Deutsch/Englisch wäre dort im Prinzip eine gute Kombi bzgl. Einstellungschancen, aber den Korrekturaufwand würde ich mir nicht geben wollen, es wird deshalb eigentlich durchweg davon abgeraten.


    Allgemein gilt aber natürlich, desto besser die Noten, desto besser die Chancen. Je weniger gefragt das Fach bzw. je mehr Konkurrenz, desto wichtiger die Noten. Das sollte klar sein.

    3 Mal editiert, zuletzt von MrJules ()

  • Nein, das stimmt leider nicht.


    Sonst würde das spezielle Lehramt für Berufsschulen mit dem Schwerpunkt Wirtschaft (Wirtschaftspädagogik) doch auch herzlich wenig Sinn machen, oder?

    Das stimmt natürlich, aber so wurde mir das letztes Jahr in der Studienberatung erklärt (also dass mit gymnasialem LA alle sonstigen Schulformen prinzipiell auch möglich sind). Vor allem Berufsschule wäre überhaupt kein Problem und bei anderen Schulformen, wie Realschule, Hauptschule oder sogar Grundschule muss man davor eventuell noch Weiterbildungen in bestimmten Bereichen absolvieren.

    Laut der Studienberatung würden sogar viele gymnasiales LA studieren, um danach Grundschullehrer/in zu werden, da beim Grundschullehramt der NC so hoch wäre.


    Allerdings war das eine allgemeine Studienberatung und nicht speziell für LA.. Eventuell variiert das auch einfach von Bundesland zu Bundesland und hängt auch vom aktuellen Lehrerbedarf in den einzelnen Schulformen ab?


    Ich habe aber für morgen einen Beratungstermin, speziell für das Fach Wirtschaftswissenschaft LA und werde da dann nochmal genau nachfragen. Sollte es wirklich nicht möglich sein, werde ich eventuell doch über ein MINT-Fach nachdenken.


    Vielen Dank für die hilfreichen Antworten.

    • Offizieller Beitrag

    Das stimmt natürlich, aber so wurde mir das letztes Jahr in der Studienberatung erklärt (also dass mit gymnasialem LA alle sonstigen Schulformen prinzipiell auch möglich sind). Vor allem Berufsschule wäre überhaupt kein Problem und bei anderen Schulformen, wie Realschule, Hauptschule oder sogar Grundschule muss man davor eventuell noch Weiterbildungen in bestimmten Bereichen absolvieren.

    Laut der Studienberatung würden sogar viele gymnasiales LA studieren, um danach Grundschullehrer/in zu werden, da beim Grundschullehramt der NC so hoch wäre.


    Allerdings war das eine allgemeine Studienberatung und nicht speziell für LA.. Eventuell variiert das auch einfach von Bundesland zu Bundesland und hängt auch vom aktuellen Lehrerbedarf in den einzelnen Schulformen ab?

    Ach, ich liebe solche Studienberatungen... Aber natürlich auch solche Ohren, die vielleicht nicht alles auseinanderfrimmeln, was man auseinanderfrimmeln muss.

    "Studieren Sie doch Architektur, Grundschulleute werden gesucht, da kommen Sie auch an die Grundschule" hätte man vor ein paar Jahren in Berlin sagen können.

    1) WENN Bedarf ist, KANN es sein, dass es Sonderprogramme gibt. WIE das Programm aber am Ende aussieht (befristet, Nachqualifikation, nur angestellt, ...) kann dir keiner sagen.
    2) Es ist ein sehr problematisches Denken sowohl bei Lehrer*innen, Lehramtsanwärter*innen und politischem (Bildungs)System von dieser "Abwärtskompatibilität" auszugehen. Du machst Praktika in anderen Schulformen, um 1) sicher zu sein, was DU möchtest, 2) die anderen Schulformen kennenzulernen, um deinen Horizont zu erweitern.


    und natürlich hängt alles vom Bundesland und vom Lehrerbedarf ab. und es ändert sich von Jahr zu Jahr. Willst du an die Realschule? -> Studier Realschule. Willst du an die berufsbildende Schule? -> Studiere Lehramt an BBS.

  • Naja, die Studienberatung hatte prinzipiell nicht unrecht. Trotzdem war die Beratung grottig.


    Klar kannst du damit auch an beruflichen Schulen unterrichten, wenn dieses Fach im allgemeinenbildenden Bereich (wie auch Politik, Ethik, Religion etc.) angeboten wird. Damit aber einen LK Wirtschaft am BG oder Industriekaufleute, also im berufsspezifischen Bereich zu unterrichten, ist damit nicht möglich.


    Wir hatten hier vor einiger Zeit erst jemanden, der das erst nach ein paar Semestern bzw. im Praktikum gemerkt hat. Sei froh, dass du es jetzt schon weißt und nicht erst kurz vor dem Abschluss.

  • (...)

    Gäbe es denn überhaupt gute Kombinationen im gymnasialen Lehramt gemeinsam mit Deutsch? Also abgesehen von den MINT-Fächern..

    (...)

    Liebe_r Merox, bitte lies dir doch erstmal die Bedarfsprognosen durch für BW und die diversen Schularten. (Beste Chancen für Mathe, Kunst, Naturwissenschaft und Technik, Informatik, Physik. Extreme Überbelegungen in Deutsch, Englisch, Geschichte, Politikwissenschaft, Sport, Spanisch, Italienisch, Geographie und Biologie. Wenn du also unbedingt Deutsch studieren möchtest, sollte eines der besonders gesuchten Fächer kombiniert werden idealiter, dann nimmt BW dich trotz Deutsch mit Handkuss. Wird Deutsch mit einem der nicht genannten Fächer kombiniert solltest du deine nicht besonders guten Einstellungschancen erhöhen durch a) Bestnoten (1,0 in allen Abschlüssen sind deine Zielmarke), b) einstellungsrelevante Zusatzqualifikationen c) besonderes, schulisch relevantes Engagement, aus dem sich eine besondere Bewerbereignung für eine entsprechende Ausschreibung begründen lässt d) absolute örtliche Flexibilität (wenn nur Freiburg, Heidelberg, Tübingen in Frage kommen als künftige Wohnorte, dann ist das die falsche Kombi bzw. falsche Schulart.)


    Was diese sogenannte Studienberatung anbelangt: Diese solltest du gepflegt in die Tonne treten und dir noch dreimal durchlesen, was chilipaprika in Beitrag #8 geschrieben hat. Sonderprogramme gibt es bei akutem Bedarf, nicht, weil prinzipiell Gymnasiallehrkrfte das eh alles schon könnten, was Lehrkräfte anderer Schularten erst über ein eigenständiges Studium und eigenständiges Ref lernen müssten. Mit Abschluss des Studiums für das gymnasiale Lehramt kannst du dich zuverlässig auch an beruflichen Gymnasien bewerben (das geht auch bereits im Ref). Aktuell gibt es ein Sonderprogramm über das die vielen überzähligen Gym-Leute z.B. auch an die Grundschulen können (das könnte es den Prognosen nach aber möglicherweise nicht mehr geben wenn du fertig studiert hast, weil der Bedarf gedeckt sein könnte - ab 2026 den Prognosen nach Bewerberüberhang durch studierte GS-Lehrkräfte), an die Sek.I zu gehen (das könnte es den Prognosen nach aber möglicherweise nicht mehr geben wenn du fertig studiert hast, weil der Bedarf gedeckt sein könnte- ab 2023 den Prognosen nach Bewerberüberhang durch studierte Sek.I-Lehrkräfte), an die beruflichen Schulen zu gehen (diese Option dürfte- fächerabhängig- vermutlich auch noch bestehen, wenn du fertig studiert hast den Prognosen nach). Wenn du eigentlich ein anderes Lehramt machen möchtest, dann studiere das direkt bzw. entscheide dich jetzt, was es werden soll. Wenn es unbedingt das Gym werden muss, dann lies dir die Einstellungsprognosen der Fächer durch und finde für dich heraus, welche der aussichtsreicheren Fächer(kombinationen) zu deinen Fähigkeiten und Interessen passen. Deine Familie und Freunde die dich gut kennen können dir dabei behilflich sein- ein Internetforum nicht.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ich muss sagen, BW scheint irgendwie ziemlich krass zu sein, was das Überangebot an Lehrkräften im Bereich Sek1 angeht oder die Prognosen stimmen nicht ganz.

    Denn in Hessen z.B. steigt das Bedarf in diesem Bereich laut Prognosen eher und ist schon jetzt auf einem recht hohen Niveau (mit starken regionalen Unterschieden natürlich) und das deckt sich auch mit den Prognosen der meisten anderen BL.


    Andersrum ist wohl Bayern das einzige BL, das insgedamt positive Prognosen für den Gymnasial-Bereich gibt. Da habe ich auch so meine Zweifel dran.

    Man könnte natürlich spekulieren und eine Kombi studieren, die dort zugelassen ist. Die begrenzte Auswahl an Kombinationen dort könnte auch etwas zu einem höherern Bedarf beitragen. Aber ich bezweifle, dass das so viel ausmacht, wie es die bayrischen Prognosen vermuten lassen.



    PS: Der zweite Link geht nicht. :)

  • Aktuell haben wir noch kein Überangebot in der Sek.I. Die Prognosen stimmen insofern nicht, was die aktuelle Einstellungslage an der Sek.I anbelangt bzw. die letzten Jahr, wo es angeblich-laut Prognose- schon Überhang gegeben hat. Tatsächlich hatten wir aber schon im Ref (bin gerade im Jahr der Probezeit) die Ansage, dass in 2-3 Jahren voraussichtlich in der Sek.I der Markt relativ gesättigt wäre, weil sehr viele junge KuK die letzten Jahre sukzessive eingestellt wurden und die Pensionswelle in der Sek.I jetzt praktisch durch sei für diese Runde (der Mensch, der das geäußert hat sitzt im RP an entsprechender Stelle, um so etwas zuverlässig zu wissen). Wann diese Welle welche Schulart in welchem BL "erwischt" ist eben sehr unterschiedlich. Insofern halte ich es schon für realistisch, dass die aktuell noch vorhandenen Sonderprogramme für die Sek.I (über das Gym-Lehrkräfte sowohl an die GMS gehen können auf Sek.I-Stellen, die nicht mit Sek.I-Leuten besetzt werden können, als auch sich gezielt für Sek.I-Schulen bewerben können) ausgelaufen sein werden bis der/die TE ein Studium und Ref beendet haben wird. Bei entsprechend hoher Flexibilität sind dann möglicherweise andere BL noch aufgeschlossen, wenn es aber BW sein soll, muss eben doch genauer geprüft werden, was studiert wird mit welchen realistischen Zukunftsperspektiven. Sollte es beim Wunsch Deutsch + Gym sowieso - zumindest hier in BW.

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  • Als jemand der Deutsch und Politikwissenschaften (=Gemeinschaftskunde) studiert hat noch meine Einschätzung dazu:


    Ich habe damals als Drittfach noch Geschichte dazu genommen, das zwar genauso eine Gesellschaftswissenschaft ist (ich wollte einfach keine Naturwissenschaften studieren), aber ich dachte mir damals, dass drei Fächer die Chancen dennoch erhöhen.


    Die Realität kam dann etwas anders. Ich unterrichte fast ausschließlich Deutsch und Gemeinschaftskunde und nahezu kein Geschichte. Die Gemeinschaftskunde-Fachschaften sind oft nicht besonders groß und wenn da dann noch einige Kollegen davon nur Teilzeit arbeiten ist man eigentlich schnell dabei, einige Klassen und Kurse in GK zu haben. Prognosen waren bei mir damals aber auch schon grottig, geklappt hat es mit einer Stelle trotzdem.


    Wenn man etwas wirklich will, sollte man sich nicht zu sehr auf diese Bedarfsprognosen verlassen, wenngleich man sie natürlich auch nicht vollständig ignorieren sollte. Aber so schlecht wie man glaubt ist die Kombination aus D und GK/PoWi nicht.

  • Die Situation an einer Schule ist aber halt nicht repräsentativ für die Einstellungslage im ganzen Land und eine Einstellungslage zu einem nicht näher genannten "damals" divergiert womöglich letztlich im ausreichenden Maß von der aktuellen Einstellungslage, um Deutsch-Politik womöglich doch deutlich schlechter dastehen zu lassen, als noch zu dem Zeitpunkt deiner Einstellung Bedlington . Vielleicht magst du ja mal nachtragen, wann du eingestellt wurdest und wann du mit dem Studium begonnen hast. Evtl. lassen sich die für diese Zeitpunkte gültigen Prognosen online finden und vergleichend gegenüberstellen oder auch nachvollziehen, ob sich die Einstellungslage bei dir zwischen Studienbeginn und Einstellung maßgeblich geändert hatte.

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  • Die Prognosen. 2010 oder 2011 saß ich in irgendeinem pädagogischen Seminar, das an meiner Uni (in Hessen) alle Lehramtsstudenten durchlaufen mussten. Hauptthema der Grundschullehramtsstudentinnen war die unfassbar schlechte Stellensituation. Wenige Jahre später hat sich das radikal geändert.

    Für die vielen Absolventen mit Gymnasiallehramt sieht/sah die Situation da schon viel schlechter aus. Allerdings sind viele jenseits der Gymnasien untergekommen - an Gesamtschulen/Gemeinschaftsschulen, an beruflichen Schulen oder über Qualifizierungsmaßnahmen an Grundschulen. Bei uns an der GMS sind z.B. einige Gymnasiallehrer mit Deutsch/Geschichte. Mit etwas Offenheit findet man schon den Weg ins System, auch wenn es dann nicht unbedingt die Wunschschule ist.

  • In dem Fall kann man aber auch gleich H/R-Lehramt machen. Ich stelle es mir schon etwas demotivierend vor, wenn man explizit Gymnasiallehramt studiert und dann später nicht an einem Gymnasium, sondern an einer Gemeinschaftsschule arbeitet - und gerade in BW ist das ja durchaus öfters der Fall.

  • Stimmt natürlich. Und nur wenige, die ich kenne, sind von der GMS überzeugt. Aber als Studienrat kann man theoretisch irgendwann auch wieder an seiner ursprünglichen Schulform eingesetzt werden. Auch wenn mir vom Hörensagen nur ein konkreter Fall bekannt ist, wo das geklappt hat.

  • Die Prognosen. 2010 oder 2011 saß ich in irgendeinem pädagogischen Seminar, das an meiner Uni (in Hessen) alle Lehramtsstudenten durchlaufen mussten. Hauptthema der Grundschullehramtsstudentinnen war die unfassbar schlechte Stellensituation. Wenige Jahre später hat sich das radikal geändert.

    Für die vielen Absolventen mit Gymnasiallehramt sieht/sah die Situation da schon viel schlechter aus. Allerdings sind viele jenseits der Gymnasien untergekommen - an Gesamtschulen/Gemeinschaftsschulen, an beruflichen Schulen oder über Qualifizierungsmaßnahmen an Grundschulen. Bei uns an der GMS sind z.B. einige Gymnasiallehrer mit Deutsch/Geschichte. Mit etwas Offenheit findet man schon den Weg ins System, auch wenn es dann nicht unbedingt die Wunschschule ist.


    Stimmt absolut. Aber einerseits ändern sich solche Einstellungsvarianten immer mal wieder, bestehen womöglich nicht mehr im Zielbundesland/Wunschbundesland und man könnte dann einfach auch direkt ein passendes Lehramt studieren, statt auf solche Optionen zu hoffen/bauen und andererseits bist gerade du Frederick ja ein gutes Beispiel dafür wie unglücklich man sein kann, wenn man am Ende an einer Schulart landet, die man nur aus der Not heraus angenommen hat, weil man mit seinen Fächern am Gym nicht untergekommen ist. Ja, es kann auch anders laufen. Ich habe auch KuK, die ihr Ref am Gym gemacht haben, dort nicht eingestellt wurden und vom aktuellen Mangel in der Sek.I profitieren konnten, so dass sie jetzt eine Planstelle an der Realschule haben und sehr glücklich sind (nicht zuletzt, weil sie sich sehr wohl fühlen an der Schule). Ich würde niemandem empfehlen wollen auf das Fortbestehen solcher Sonderprogramme zu bauen bzw. sich sehr sehr sehr ehrlich zu überlegen, ob man tatsächlich bereit wäre im Fall der Fälle alles was irgendwie mit Schuldienst zu tun hat in ausnahmslos jeder Ecke der Bundesrepublik Deutschland zu machen, nur um mit sehr ungefragten Fächern in einer bundesweit in genau diesen Fächern besonders überlaufenen Schulart eventuell doch unterkommen zu können oder ob man vielleicht doch noch frühzeitig seine Chancen verbessern kann durch ein gefragteres Fach, welches ebenfalls zu den eigenen Interessen passt, eine gefragte Zusatzqualifikation (in der Sek.I in BW wäre zum Beispiel DaZ/DaF hilfreich als einstellungsrelevante Zusatzqualifikation, wenn es schon Deutsch sein muss, auch Bili wäre in der Sek.I hilfreich etc.) o.ä.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • In dem Fall kann man aber auch gleich H/R-Lehramt machen. Ich stelle es mir schon etwas demotivierend vor, wenn man explizit Gymnasiallehramt studiert und dann später nicht an einem Gymnasium, sondern an einer Gemeinschaftsschule arbeitet - und gerade in BW ist das ja durchaus öfters der Fall.

    Man kann ja auch darauf spekulieren, dass man in x Jahren einen Platz am Gym bekommt und ansonsten eventuell den Plan B Sek 1 hat. Um sich darauf vorzubereiten, kann man ja im Zweifel Praktika an Sek-1-Schulen machen, um zu erfahren, ob einem die Arbeit dort auch Spaß macht.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Ich wollte nur aufzeigen, dass man im Zweifel mit Gymnasiallehramt doch eine etwas größere Bandbreite hat. Der studierte Realschullehrer kann im Zweifel eher nicht in der Oberstufe eingesetzt werden. Und diese größere Bandbreite dürfte sich mittelfristig auch eher nicht ändern.


    Und bzgl. meiner Schule liegt vieles an der Schulleitung. Es stellt nicht umsonst trotz vieler KollegInnen in der Probezeit jedes Jahr etwa ein Drittel des Kollegiums Versetzungsanträge. Man kann auch an einer GMS als Gymnasiallehrer glücklich werden. Ein ehemaliger Kollege, dessen Antrag durchgegangen ist, hat mir vor ein paar Wochen genau das berichtet. Gleiche Schulform, aber ein ganz anderes Klima.

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