Verbeamtung und Referendariat trotz Asperger und ADHS?

  • Nein, das ist nicht das Thema, trotzdem macht es mich fassungslos so etwas von einem eigentlich reflektierten Menschen zu lesen. Mitgefühl, Empathie und Nächstenliebe beginnen immer bei dir selbst und dem Wert, den du dir selbst zuschreibst und dir zugestehst.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    • Offizieller Beitrag

    Ich gehe schon davon aus, dass man bei einer Untersuchung, die die Klärung einer Verbeamtung als Ziel hat, gefragt wird, ob es Dinge gibt, die einen schon länger begleiten und/oder von der Norm der Gesundheit abweichen - und das ist nun einmal alles, was nicht einem beschwerdefreien Zustand entspricht. Also auch immer wiederkehrende Rückenschmerzen.

    leider / zum Glück, je nachdem, gibt es kein einheitliches Verfahren.
    Meine Anamnese war ein Witz, Menschen, die 5km weiter wohnten, hatten eine ganz andere Untersuchung, einige haben (zuerst) keine Verbeamtung bekommen, weil einige Werte nicht in Ordnung waren, die bei mir gar nicht erhoben wurden. Die Fragen wurden auch so "eng" gestellt, dass ich mit gutem Gewissen auf alles so antworten konnte, dass es bei mir zufällig passte, obwohl ich bei geschätzt 50% der Amtsärzte in Deutschland durchgefallen wäre. Ich glaube, dass ich Urin abgegeben habe, aber eindeutig kein Blut, Blutdruck wurde "nebenbei" gemessen... im Nachbarort wurde Blut abgenommen, gefühlt eine Leistungsdiagnostik unter Belastung gemacht, usw...

  • leider / zum Glück, je nachdem, gibt es kein einheitliches Verfahren.
    Meine Anamnese war ein Witz, Menschen, die 5km weiter wohnten, hatten eine ganz andere Untersuchung, einige haben (zuerst) keine Verbeamtung bekommen, weil einige Werte nicht in Ordnung waren, die bei mir gar nicht erhoben wurden. Die Fragen wurden auch so "eng" gestellt, dass ich mit gutem Gewissen auf alles so antworten konnte, dass es bei mir zufällig passte, obwohl ich bei geschätzt 50% der Amtsärzte in Deutschland durchgefallen wäre. Ich glaube, dass ich Urin abgegeben habe, aber eindeutig kein Blut, Blutdruck wurde "nebenbei" gemessen... im Nachbarort wurde Blut abgenommen, gefühlt eine Leistungsdiagnostik unter Belastung gemacht, usw...

    Was sagt uns das? Der Föderalismus existiert nicht nur unter den Bundesländern und gerade die Bürokratie scheint davon zu leben. Besonders auf kommunaler Ebene. ;)

    Edit: Föderalismus in Anführungszeichen. Die Symbolik und das Resultat lassen sich metaphorisch nur zu gut in Vergleich setzen!

  • Weil viele scheinbar wirklich ein Problem mit dem Verständnis haben: viele eurer Antworten kommen bei mir so an, als würdet ihr völlig ignorieren, dass ich sage, dass ich keine Symptomatik habe.

    Vielleicht ist das Nicht-Erkennen einer Symptomatik ein Symptom bei Asperger:flieh:

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Vielleicht ist das Nicht-Erkennen einer Symptomatik ein Symptom bei Asperger:flieh:

    Kann ich nicht ausschließen, ich bin kein Arzt oder Psychologe - aber es wäre mir nicht bekannt. Dass mich aber niemand darauf anspricht, und dass, bspw., meine Freundin ebenfalls nichts dergleichen wahrnimmt - trotz Nachfrage (und nein, sie würde es nicht extra "nicht sagen") - lässt deine Vermutung dann doch sehr unwahrscheinlich wirken. Aber ich will es dir auch nicht absprechen, bin immerhin kein Mediziner. 😉

  • Vielleicht ist das Nicht-Erkennen einer Symptomatik ein Symptom bei Asperger

    Wer weiß, schrieb Birger Sellin nicht seinerzeit, dass er bei den Diagnosekriterien nicht auf die Idee gekommen war, dass das was mit ihm und seinem Erleben zu tun habe?

  • Hallo Leute!


    Entgegen der mir angeratenen Vorgehensweise, das Fass nicht zu öffnen und eine alte Diagnose eventuell wieder zu bestätigen, habe ich mich dickköpfig nicht daran gehalten und genau das getan. Da ohnehin ein Termin anstand, habe ich zuvor bei meiner Ärztin angerufen und die Problematik geschildert. Ihrer Meinung nach sah sie einerseits keine Bedenken, andererseits würde sie diese Diagnose auch nicht bestätigen - zumindest nicht aus der Perspektive, wie sie mich kennt. Sie hat mir das Angebot gemacht, in der Praxis einen entsprechenden Test inkl. psych. Gespräch zur Beurteilung abzuwickeln. Mein Glück in dem Falle, denn durch einen Zugewinn einer Psychologin, die auf genau diesen Bereich spezialisiert ist, wurde das erst möglich. Gesagt, getan. Der Test war Montag - ich habe heute die Ergebnisse bekommen. Im Übrigen kostet es mich nichts, da die Diagnose von Kindeszeiten bekannt war und die Überprüfung im Eigeninteresse und nachvollziehbaren Gründen gerechtfertigt war.


    Das Ergebnis sagt das, was ich mir nicht nur dachte, sondern auch hoffte. Der physiologische Test zeigte keinerlei Auffälligkeiten, die diese Diagnose stützen könnten. Auch keine Tendenzen - das Ergebnis verlief völlig normal. Das psychologische Gespräch erfasste Abweichungen gegenüber der Norm, welche sich aber alle dem ADHS zuordnen lassen. Keine Einschränkungen, eher Dinge, die die Meinungsbildung betreffen und das Bewerten von Situationen. Aber auch zum Autismus keinerlei Tendenzen. Im Klartext bedeutet das: die durchführende Ärztin kann natürlich keine Diagnose aus Kindeszeiten eines anderen Arztes annullieren. Jedoch steht fest, dass es keinerlei Anzeichen gibt, die die Diagnose Autismus und/oder Asperger rechtfertigen, nahelegen oder vermuten lassen. Insofern steht in der Bewertung auch, dass die Diagnose aus Kindestagen u.U. richtig gewesen sein kann, aber definitiv keine Fakten mehr vorliegen, die diese noch einmal bestätigen würden. Insofern: diese Problematik ist vom Tisch. Lediglich das ADHS könnte noch zum Thema werden.


    Nach der hitzigen Diskussion wollte ich das euch gerne mitteilen.

  • Ah, Anmerkung: Es war keim Test, der überprüft hat, ob die erste Diagnose oder richtig oder falsch war. Es war ein Test, wie er bei jemandem durchgeführt wird, der vor der Frage steht, ob er Asperger haben könnte - es wurde also bei Null gestartet. Es wurde so gehandhabt, als sei die Frage völlig offen. Die „alte“ Diagnose wurde lediglich im abschließenden Bericht in dem Sinne erwähnt, wie diese noch zu werten sei.

  • Finde ich gut, dass du dich dem direkt noch einmal gestellt und es damit vom Tisch hast. Das ist meines Erachtens der beste Weg, denn so kannst du völlig aufrichtig sein in dem Punkt und musst dir keine Sorgen machen. Fanke auch, dass du das noch einmal geteilt hast. Das ist keineswegs selbstverständlich den Nachgang solcher Fragen noch zu erfahren. Wenn du irgendwann ins Ref kommst kannst du dann ja mal berichten, wie es beim Amtsarzt tatsächlich war für dich. Jetzt erst einmal alles Gute für dein Abitur und deinen weiteren Weg.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

Werbung