Protokollant:in im mdl. Abitur – Rolle bei der Notenfindung

  • Ich danke für die Ausführungen und die Pöbelei: PLONK


    PS: Die Paranoia vor einem vermeintlich knappen Ergebnis verstehe ich trotzdem nicht.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • Ich danke für die Ausführungen

    Wenn es der Wahrheitsfindung dient. Im Übrigen halte ich es für die größere Trollerei, sich immer gekünstelt an Begrifflichkeiten aufzuhängen und als hauptsächliche Argumentationsstrategie so zu tun, als wüsste man nicht, was der andere sagt oder wie es gemeint ist. Aber jeder so, wie er mag, das ist ja das schöne an der Meinungsfreiheit.

    Trotzdem bleibe ich bei dem, was ich Humblebee oben geschrieben habe: Ich finde die Diskussion zwar ein wenig mühsam, aber nicht uninteressant - wie eigentlich immer, wenn (dienstrechtliche) Theorie und (pädagogische) Praxis aufeinander prallen.

  • Ich brauche das schlicht nicht. Ich brauche keine gesonderten Kriterien für in ihrer Entscheidungskraft überinterpretierte Prüfungen. Ich bereite mich sehr wohl auf Prüfungen vor, und zwar so, dass ich alle Prüfungen mit der gleichen Verantwortung, Ernsthaftigkeit, Sensibilität und Genauigkeit durchführen kann. Dazu gehört für mich zunächst mal, für eine entspannte Atmosphäre zu sorgen. Und dann geht es darum, dem Prüfling das Leistungsoptimum zu ermöglichen. Und zwar bis zum letzten Zeigerticken. Ich bin noch nie auf die Idee gekommen, nach unten zu prüfen, weil es knapp werden könnte.


    So habe ich das auch durchweg bei meinen Mitprüfende empfunden. Auf die Idee, eine speziell begabten Prüfungsvorsitzende einzusetzen, die dann die Reißleine zieht, kam hier auch noch niemand. Ich halte das auch für eine rechtsmißbräuchliche Anwendung der Prüfunsgordnung. Bei uns werden auch die letzten Prüfungen seriös besetzt.

    Ich glaube inzwischen tatsächlich, dass du mich mit Absicht missverstehen möchtest. Ich habe nirgendwo von "nach unten prüfen" geschrieben, sondern davon, dass die tatsächliche Prüfungsleistung gut erkennbar sein muss. Im hier beschriebenen Szenario geht es doch vor allem darum, ob ein Prüfling das Abitur besteht oder nicht besteht.


    Ich kann dir auch nicht bei deinen Ausführungen zu "speziell begabten Prüfungsvorsitzenden" folgen. Die Prüfungsordnung sieht eindeutig vor, dass das vorsitzende Mitglied der Prüfungskommission den Prüfungsvorsitz übernehmen darf, zur Klärung der Prüfungsleistung selbst Fragen stellen darf und vor allem auf den korrekten Ablauf des Prüfungsverfahrens zu achten hat. Von Rechtsmissbrauch oder "unseriöser Besetzung" kann hier keinerlei Rede sein.


    PS: Das Achten auf korrekten Ablauf (auch im Sinne des Prüflings) beinhaltet gerade, dass die Prüfung nicht einfach nach der vorgeschriebenen Mindestzeit mit noch nicht ganz klarem Ergebnis endet, sondern die Gelegenheit geschaffen wird, nachzuweisen, dass die Leistung doch ausreicht....oder eben erkennbar auch nicht.

  • Hier halten wir es halt so, dass wir jede Prüfung mit der gleichen Sorgfalt begleiten und nicht erst die letzte, weil es da „knapp“ werden könnte.


    Das fängt bei der Besetzung der Prüfungskommission an. Eine erfahrene Kollegin als Vorsitzende zu nehmen, ist sicher eine gute Idee. Außerdem steht ihr Kenntnis des jeweiligen Fachs gut an. Dass jetzt die Vorsitzende des allgemeinen Prüfungsausschusses qua Amt die bessere Wahl ist, dürfte nicht in jedem Fall zutreffen.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • verstehe nicht, warum Ihr Euch so viel Mühe gebt. Dafür werd ich nicht bezahlt. wir haben uns per Konferenzbeschluss gegen Sorgfalt bei mündlichen Abiturprüfungen entschieden: wir nehmen einfach immer die Prüfungen vom letzten Jahr und sparen uns damit den FPA und dann fragen wir einfach zwei Passanten auf der Strasse, ob sie das Prüfungsgespräch führen und protokollieren wollen. Als Aufwandsentschädigung gibts ne Waffel - das zieht immer. Damit das ganze dann gut läuft, haben wir drei Elemente etabliert: 1) wir achten darauf, dass die Protokollantin mindestens die 4. Klasse erfolgreich abgeschlossen hat 2) die Fragen und Antworten sind gut sichtbar per PPT aufs Smartboard gebeamt, aber es gibt immer auch einen Backup OHP und 3) werden alle Prüfung vom Vorsitzenden des Abiturausschusses geleitet - weil die Schulleitung (Einzelfach Sport) nicht so viel Zeit hat, ziehen sich die mündlichen Prüfungen mitunter auch bis in den August rein, obwohl wir jetzt Dank Teams auch ne Fernschalte auf den Tennisplatz machen können - in dem Falle sitzt dann noch der Hausmeister dabei. Letztes Jahr bei Corona haben wir uns die Mühe garnicht gemacht und die AbiturientInnen in der Videokonferenz mit nem Dartpfeil auf ne Scheibe werfen lassen, um ihre Punkte zusammenzukriegen. Das war erfreulicherweise insgesamt ein sehr leistungsfähiger Jahrgang =)

  • Ich würde die Kandidaten dann aber mit verbundenen Augen auf die Dartscheibe werfen lassen, um den hohen bayerischen Standards gerecht zu werden.

  • ich weiss nicht, ob das unsere SuS nicht überfordern würde - vielleicht nur mit einem Auge verbunden? Wir überarbeiten unser Vorgehen regelmäßig, also wenn dem Einen oder der Anderen da noch Ideen einfallen: immer her damit! Ich denke, der nächste große Schritt wird sein, alles zu digitalisieren,weil das jetzt der latest shit ist, also vlt. Moorhuhn statt Dartscheibe. Auch der Nachteilsausgleich, dens ja jetzt immer mehr zu berücksichtigen gibt, ist ein Problem. Auch haben wir überlegt, die Schulgemeinde mehr einzubinden, weil das ja schon der Höhepunkt der Schulkarriere ist - vielleicht könnten die Mütter der SchülerInnen der EF die Waffeln backen, dann muss das nicht das Sekretariat erledigen und vielleicht kennen die auch ein veganes Waffelreszept - in letzter Zeit haben es nämlich immer mal wieder PassantInnen abgelehnt, am Prüfungsausschuss mitzuwirken, weil sie sch vegan ernähren.

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