Beiträge von qchn

    wozu ich mich äußere, ist ja wohl mir überlassen. ich finds jedenfalls wichtig, dass zwischen jedweder Ideologie noch Platz für Argumente und Fakten ist. Wenn Du also meinst, ich schlag mich mit einer Korrektur Deiner unrichtigen Menschenrechtsinterpretation auf die Seite von Nazikeulenschwingern, dann ist Dir das zwar unbenommen, aber halt total albern. Findest Du nicht, Du nimmst Dich dan bisschen zu wichtig?

    Vielleicht noch die rechtliche Seite: das Grundgesetz gilt zwischen zwischen Staat und Bürgerin bzw. Bürger. Nicht zwischen zwei Menschen. Man kann sich natürlich dagegen wehren, aber vor dem Verfassungsgericht kann keine natürliche Person verklagt werden.

    das stimmt natürlich. aber wir repräsentieren ja den Staat. passt also vom Grundsatz her.

    ich bestreite dennoch, dass durch die oben angewandte Formulierung Menschenwürde/Menschenrechte verletzt werden. Zum Einen handelt es sich hier nicht um eine offizielle Verlautbarung und zum Zweiten folgen daraus zumindest nicht unmittelbar irgendwelche diskriminierenden Handlungen. Drittens, selbst wenn, ist es völlig menschenrechtskonform, nach Leistungsfähigkeit zu entscheiden und eben nicht allen das Abitur zu geben. Viertens würd ich noch Kant bemühen, der garkein Problem damit hatte, dass Menschen als Mittel begriffen werden, wenn sie auch gleichzeitig Zweck sind.


    edit: nicht alles, was gemein, beleidigend und potentiell menschenverachtend klingt ist gleich auch ne Verletzung der Menschenwürde.

    bei uns:
    8-10: eine Ganzschrift und es ist in der Regel eine moderne (Tschick...)

    EF: eine Ganzschrift (Galileo Galilei oder die Physiker zur Zeit)

    das find ich jetzt als Nichtdeutschlehrkraft erschütternd: Sowohl die Physiker, als auch Galileo haben wir in der Sek I gelesen. (und Andorra, Unterm Rad, Jugend ohne Gott, Die Welle, Tagebuch Anne Frank, Tonio Kröger, Kleider machen Leute und noch so eins mit ähnlicher Story, Felix Krull, Biedermann und die Brandstifter, Frühlings Erwachen, Kabale und Liebe und bestimmt noch mehr, was mir jetzt nicht einfällt)

    In der Sek II hatte ich ne Deutschlehrerin, die hat es mit den Lektüren imho etwas übertrieben - das war bestimmt alle zwei Monate ne Neue, den Katalog der Deutschen Literatur hoch und runter. schlimmste Lektüre - mit absolutem Abstand - war Brandung von Martin Walser. schlimmeres lamoryantes Altherrengeschwätz, als Faust.

    edit: Lenz war auch schlimm. und Katz und Maus.

    edit: die Lektüren in Französisch und Englisch fand ich eigentlich immer irgendwie besser, als die in Deutsch. Ich teile aber die allgemeine Begeisterug für Tschick auch nicht. Arbeit und Struktur war ja als Blog sehr interessant, aber sonst.. Sand hat auch nirgendwo hingeführt imho. Ist der wirklich so toll gewesen, der Herndorf?

    Der Drittkorrektor muss bei Neukorrektur eine Erklärung für das RP schreiben, das hat vermutlich mehr Folgen als ein negativer Blick eines Kollegen.

    wäre ja mal interessant, welche Folgen das dann wirklich hat. vermutlich keine gravierenden. Sonst hätte das der Kollege ja auch nicht bringen können. So richtig kann man uns ja eigentlich nichts und ist der Ruf erst ruiniert, korrigiert es sich ganz ungeniert.

    Im Kollegium bekommen Sorglos-Korrigierer übrigens weit mehr, als nen schiefen Blick ab. das spricht sich rum etc. garnicht schön. aber auch hier gilt: wenns der Person egal ist, ists ihr egal.

    und was die Abweichungen angeht.. keine Ahnung, ob das bei uns häufig oder selten vorkommt. bei meiner Zweitkorrektur müssen jetzt zwei Klausuren in die Drittkorrektur. Es stimmt schon, dass ich versucht habe, das zu vermeiden, aber ging nicht und Kollegin und ich haben entschieden, das Schicksal der Schüler in "Gottes Hand" zu legen. Lustigerweise hab ich eine Klausur hoch und eine runter korrigiert. es ist halt einfach das Korrekturgeschäft nur zum Bruchteil so objektiv, wie das gerne getan wird.

    Der Erstkorrektor war Studiendirektor und stellvertretender SL, er hat sehr großzügig korrigiert und viele Fehler übersehen. Der zweite war Studienrat und hat sehr streng gewertet. Gleich bei der 1. Aufgabe gab der Studiendirektor z. B. 5,5 von 6 Punkten, der Studienrat 0. Ich entschied mich für einen Punkt (eine Formel war korrekt, der Rest nicht). Insgesamt lag ich deutlich näher an der Zweitkorrektur, ich musste aber aufgrund der großen Differenz neu korrigieren.

    Meint ihr wirklich, wenn beide an derselben Schule unterrichten und vom anderen wissen, der Studienrat hätte seinem stellvertretenden SL widersprochen? Haben die Schüler also Vorteile, wenn sie Unterricht bei der SL haben?

    man könnte auch andersherum einen Schuh draus machen: gerade, weil man sich kennt, will man sich beim Korrigieren nicht blamieren und alles richtig machen. Mir geht es jedenfalls als Erstkorrektorin immer so. Wenn aber jemand derartig, wie von Dir geschildert, unsachgemäß korrigiert, dann ist ihm imho wumpe, wer das sieht.

    Was ja nicht unbedingt schlecht sein muss. Man mag sich darüber streiten können, ob nun eine völlig unabhängige Zweitkorrektur und die anschließende Festsetzung einer Bewertung durch eine 3. Person objektiver ist als eine Zweitkorrektur, die kritisch die Erstkorrektur prüft und diese ggf. absegnet. Letztere Variante ist zumindest die ressourcenschonendere und kommt den beteiligten Kolleginnen und Kollegen eher entgegen.

    dazu kommt, dass man so mal fachschaftsintern ins Gespräch über sonst immer häufig implizite Bewertungskriterien ins Gespräch kommt. Neben der Referendarsausbildung und dem FPA imho die einzige Gelegenheit, mal in den fachdidaktischen Austausch mit KollegInnen zu treten.

    ist in Rheinland-Pfalz schon seit mindestens 40 Jahren so: 3 Leistungskurse. Allerdings wird einer dann zum Abitur nach Wahl "abgestuft" (d.h. es müssen weniger Aufgaben bearbeitet werden) und er ist klar an ein Fach gebunden. Ich find das nach Jahren immernoch ein gutes System. Ob die Klausuren zentral oder dezentral gestellt werden ist ja letztlich Wurst.

    edit: das DIMR (Deutsches Institut für Menschenrechte) vertritt klar die Auffassung, dass ein Parteienverbot nicht die explizit Gewalttätigkeit einer Partei zur Bedingung hat.

    und was die Europäische Sicht angeht: die Europäische Menschenrechtskonvention ist nicht unfehlbar und der Gerichtshof hat darüber hinaus keinerlei Exekutive um ihren zwr bindenden Urteilen Nachdruck zu verleihen. ich könnte mir vorstellen, dass das BVerfG auch ein dem Solange2 ähnliches Urteil dem ECHR gegenüber vertritt. Darüber hinaus arbeitet der Europäische Menschenrechtsgerichtshof auch mit Caselaw - dann gibt es halt nen neuen Case.

    Richtig sauber (für Untisverhältnisse) geht das nur über Sondereinsätze und die einzugeben nervt wie die Hölle und muss auch immer noch mal kontrolliert werden, weil Untis Untis ist.

    geh mir weg mit den Scheiss Sondereinsätzen. unfassbar, dass sich die Räume immer in Luft auflösen.

    bei uns sind die Abituraufsichten auch in einer Excelltabelle. Vermute aber nicht Unfähigkeit, sondern System: ist der Aufsichtsplan in UNTIS, ist es schwierig zu argumentieren, dass sie nicht bezahlt werden, weil sie ja eigentlich "Teil der Dienstpflicht" sind...

    Naja, das wurde aber immer auch schon gerne als Ausrede benutzt einfach 20+ Semester "intensiv zu studieren".

    ich hab ja nicht gesagt, dass alle das gemacht haben oder dazu in der Lage waren, sondern nur, wie es gedacht war. In dem Zusammenhang hab ich mal gelesen, dass Philosophie etc. typische Fächer sind, in denen Leute Immatrikuliert sind, die garnicht studieren, sondern nur Semesterticket oder andere Vergünstigungen haben wollen. Vermutlich war ich die die einzige Person jemals, die das in Physik gemacht hat +g

Werbung