Wie Kindeswohlgefährdung von normalen Unfällen unterscheiden?

  • Und jetzt frag dich mal, warum es nur um so wenig Fälle geht. Mindermeinungen gibt es im Rechtssystem einerseits und andererseits behandeln die Bundesländer diese Frage unterschiedlich. Die Masse der schulabsenten Kinder und Jugendlichen betrifft das aus vielen, wirklich guten Gründen nicht. Vielerorts gibt es nämlich bessere Ansätze im Umgang mit Schulabsentismus, die die Eltern in die Pflicht nehmen einerseits und andererseits die Jugendlichen selbst nicht völlig unnötig kriminalisieren, wie z.B. Timeout-Projekte, Häuser des Jugendrechts, etc. Hier in Baden-Württemberg, wo ich lebe und arbeite, werden schulabsente Schülerinnen und Schüler NICHT in Jugendarrest geschickt. Wenn Bußgelder nicht wirken, dann werden SuS ggf. zwangsweise von der Polizei vorgeführt. Das bedeutet, die Polizei kommt morgens, holt Klein-Klausi zuhause ab und bringt diesen in die Schule. Das habe ich selbst schon wiederholt mitbekommen, dass das gemacht wurde und nein, das finden die davon betroffenen Kinder und Jugendlichen weder cool, noch witzig, sondern eher peinlich. Weitere Maßnahmen- inner- und außerschulisch- kommen selbstredend dazu.


    Ob du Timeout-Projekte besser kennst als ich oder irgendjemand sonst hier weißt du doch überhaupt nicht. Den Dialog hatten wir schon in deinem anderen Thread, als du meintest, niemand könnte verstehen, was es bedeute mit schwerer Erkrankung zu studieren, Du kreist um dich selbst. Das versperrt dir offensichtlich den Blick.

    Wie die individuellen Projekte sich nennen ist unterschiedlich, den Begriff "Time out" kenne ich aber genauso wie offensichtlich Kris als verallgemeinernde Umschreibung aus einer entsprechenden Fortbildung in einer entsprechden Schule bzw. einem entsprechenden Projekt. Aber natürlich sind deine Kenntnisse aus deiner schriftlichen Hausarbeit bedeutend profunder, als die von uns, die wir bereits in der Praxis mit entsprechenden Projekten zusammengearbeitet haben und das auch weiterhin machen und selbstredend kannst du den Erfolg von deren Arbeit besser einschätzen, als diese Projekte selbst, die aus gutem Grund über mehrere Jahre hinweg den Bildungsweg ihrer Ehemaligen verfolgen, um die Nachhaltigkeit ihrer Projekte nicht nur selbst zu evaluieren, sondern auch gegenüber Skeptikern belegen zu können. Ja, es gibt bedeutend weniger Plätze, als man benötigen würde, weil die Gelder lieber in andere Ansätze gesteckt werden oder auch gar nicht erst in Kinder und Jugendliche investiert werden. Erfolgreich sind diese Ansätze aber, was nicht bedeutet, dass sie für jedes Kind und jeden Jugendlichen die Lösung darstellen würden.

    Dein hoch gelobter Ansatz funktioniert aber nur, wenn die Polizei Zutritt zur Wohnung bekommt. Hier geht das nicht so einfach. Wenn die Eltern nicht aufmachen und das Bußgeld bezahlen, funktioniert es nicht. Im konkreten Fall müssten auch andere Dinge funktionieren, damit ein Wandel eintritt. Kind müsste erstmal in eine gute Klinik, die Mediensucht therapiert, Eltern müssten nicht mehr zahlen, Internet kappen etc.


    Ja, sind sie. Denn es war eine wissenschaftliche Abschlussarbeit, betreut von einem hochrangigen Professor und kein Hokus Pokus, selbst angelesen aus dem Internet.

    Das Problem ist, wie du selbst festgestellt hast, dass es mehr Plätze geben müsste, als da sind, dass es einen Personalmangel gibt und die Plätze häufig nicht auf lange Zeit angelegt sind. Genauer gesagt, ist es gut möglich, dass die Schüler dann im Regen stehen und nach dem Projekt (oder bei mangelnden Fördergeldern mittendrin) mit der knallharten Realität konfrontiert werden.

    Oftmals werden die Projekte durch Fonds für einen gewissen Zeitraum finanziert. Bei uns in der Nähe sind sie beispielsweise vor einiger Zeit ausgelaufen. Ist dann eben doof, wenn du einen 13 Jährigen Schulverweigerer im Projekt hast, der da eigentlich bis 16 oder 15 im Projekt sein sollte, das Projekt aber nicht mehr finanziert wird. Doof ist auch, dass die Projekte häufig erst ab einem gewissen Mindestalter greifen. Mir ist nicht bekannt, dass Grundschulkinder bis zu einem gewissen Alter daran umfassend teilnehmen.

    Und gewisse Fälle (Parentifizierung) bekommst du eben auch nicht dauerhaft in die Projektangebote. Wenn da ein 13 Jähriger sich in der Verantwortung sieht, für seine Mutter den Aufpasser zu spielen, weil die selbst abhängig ist und sich laut ihm jemand um sie kümmern muss, wird der weniger oft ins Projekt kommen, als eine 13 Jährige, die vielleicht gemobbt wurde und sich in der kleinen Gruppe viel wohler fühlt.


    Ich werde den Fall wohl einschätzen können, da ich alle Details dazu kenne.

    Im übrigen wüsste ich gerne, was dich so sicher macht, dass ich nicht schon ein abgeschlossenes Studium/Ausbildung einer ganz anderen Fachrichtung habe? :pfeifen: Da hat sich wohl jemand überschätzt? :stumm:


    Dir ist schon klar, dass man in einem Onlineforum zum Schutz der Schüler nicht alle Details bekannt gibt, was wie unter sozial prekär verstanden wird? Man kann wie du aber auch alles auf die Goldwaage legen und Dinge in Worte interpretieren, die nicht der Wahrheit entsprechen oder nie so gemeint waren.


    Du hast die Frage leider falsch beantwortet. Es ging nicht um Fortbildungen zum Thema Schulabsentismus, sondern Kindesgefährdung.

    Das wiederum sagt viel über deine Lesekompetenz aus (würde ich schreiben, wenn ich mit deinen Worten argumentiere)

  • Dir ist aber schon klar, dass Vorurteile und Vermutungen nicht das gleiche sind? Ich frage nur sicherheitshalber.

    Vorurteile hat hier keiner. Das was man als Grundlage hat ist das Wissen von persönlichen Besuchen, Elterneinbestellungen, Kenntnissen der Schulsozialarbeiter und noch vieles mehr.

  • Dir ist aber schon klar, dass Vorurteile und Vermutungen nicht das gleiche sind? Ich frage nur sicherheitshalber.

    Vorurteile hat hier keiner. Das was man als Grundlage hat ist das Wissen von persönlichen Besuchen, Elterneinbestellungen, Kenntnissen der Schulsozialarbeiter und noch vieles mehr.


    Den Unterschied kenne ich. Der Satz, auf den ich mich beziehe, war auch allgemeingültig gemeint und nicht auf deine beiden Fälle bezogen.

    Ich werde den Fall wohl einschätzen können, da ich alle Details dazu kenne.

    Dann hat deine Mutter/ dein Cousin eindeutig gegen die Schweigepflicht verstoßen. Ich habe es so gelernt, dass man über interne Dinge mit Angehörigen/ Freunden etc. redet. Das betrifft sowohl Dinge mit einer gewissen Brisanz als auch Dinge, die z.B. in Konferenzen besprochen werden. Selbst mit meinem Ehemann/ meinen Eltern/ mit meiner besten Freundin würde ich nicht darüber reden (auch nicht in anonymisierter Form).

    Ich würde mich mit meinen KollegInnen austauschen, die mit der Schülein/ dem Schüler direkt Kontakt haben/ der SchulsozialarbeiterIn/ dem Schulleitungsteam etc.


    Dir ist schon klar, dass man in einem Onlineforum zum Schutz der Schüler nicht alle Details bekannt gibt, was wie unter sozial prekär verstanden wird? Man kann wie du aber auch alles auf die Goldwaage legen und Dinge in Worte interpretieren, die nicht der Wahrheit entsprechen oder nie so gemeint waren.

    Was sozial prekär ist, kann man sich - normaler Weise - mit dem gesunden Menschenverstand erschließen.

    Wenn es für den Fall nicht so wichtig ist, hättest du es ja zum Schutz der Schüler ja auch unterwähnt lassen können.


    Genauso "liebe" ich es, wenn in den Medien bei einer Straftat die Nationalität des mutmaßlichen Täters/ des Tatverdächtigen steht.

    Das Alter und der Tathergang reichen aus. Wird die Nationalität genannt, hat es für mich immer ein Geschmäckle, auch wenn sich die Autorin/ der Autor nix dabei gedacht hat (und nein, der letzte Absatz ist jetzt nicht auf deinen Beitrag gemünzt).

  • Den Unterschied kenne ich. Der Satz, auf den ich mich beziehe, war auch allgemeingültig gemeint und nicht auf deine beiden Fälle bezogen.

    Dann hat deine Mutter/ dein Cousin eindeutig gegen die Schweigepflicht verstoßen. Ich habe es so gelernt, dass man über interne Dinge mit Angehörigen/ Freunden etc. redet. Das betrifft sowohl Dinge mit einer gewissen Brisanz als auch Dinge, die z.B. in Konferenzen besprochen werden. Selbst mit meinem Ehemann/ meinen Eltern/ mit meiner besten Freundin würde ich nicht darüber reden (auch nicht in anonymisierter Form).

    Ich würde mich mit meinen KollegInnen austauschen, die mit der Schülein/ dem Schüler direkt Kontakt haben/ der SchulsozialarbeiterIn/ dem Schulleitungsteam etc.


    Der Cousin vielleicht ja. Die Mutter nicht. Der Fall ist im ganzen Stadtteil bekannt und hier kennt jeder jeden. Ich kenne die Eltern übrigens auch. An sich nette Leute, haben nur eben leider gar keine Erziehung und das Kind macht was es will. Der halbe Stadtteil weiß, dass das Kind schon ewig nicht mehr zur Schule geht. Zumal ich selbst ehemalige Kollegen habe, die das Kind heute noch durch die Umstände kennen.

    Außerdem gibt es ja deutschlandweit nicht nur ein Kind, was nicht in die Schule geht und lieber vor der Glotze hängt und auch nicht nur ein Kind, das mit blauen Flecken zur Schule kommt und zu Hause keine guten Startbedingungen hat.

    Mal abgesehen davon, dass du sicher sein kannst, dass ich den Fall genügend anonymisiert habe. :top:


  • Hätte man das sozial prekär nicht dazu geschrieben, hätten alle formuliert: Wie kommst du denn darauf? So eine böse Unterstellung.

    Nun fang jetzt nicht auch noch mit dem Unsinn an, aus jeder Formulierung irgendeine Böswilligkeit zu schließen.

    Du bist wohl auch so einer, der stets Lehrer/innen schreibt, diesem Genderwahnsinn beikommt und gleichzeitig aber hin nimmt, dass Frauen und Männer in gewissen Berufsgruppen immer noch unterschiedlich viel verdienen.

    • Offizieller Beitrag

    <Mod-Modus>


    Lieber Maemo - ich mache hier erst einmal dicht.

    Vielleicht kannst du dann mal überlegen, wie du in deinen (und anderen) Threads etwas passender und ohne irgendwelche Vorurteile und Vermutungen (die hier inhaltlich überhaupt nicht reinpassen) in Bezug auf die anderen User auftreten kannst.


    kl. gr. frosch, Moderator

  • Wie kann man normale Spielunfälle von häuslicher Gewalt unterscheiden? Seid ihr da irgendwie geschult wurden?

    Wie unterscheidet man das in so einem Fall?

    Zur Ausgangsfrage. Ich kann das nicht unterscheiden. Ich würde aber ab diesem Tag genau hingucken und hinhören. Man kann dann etwas machen, wenn das Kind selbst etwas sagt/ andeutet. Wenn es aber wiederholt vorkommen würde, dann würde ich Verdacht schöpfen und würde ich mit dem Sozialarbeiter reden, der mit dem Kind redet und das Weitere in die Wege leitet. Bei uns gibt es die Möglichkeit einen Erziehungsbeistand in die Familie zu holen. Das haben wir öfter.


    Dein Cousin war mit dem Fall betraut. Was hat er denn gemacht?

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