Wechsel gymnasiales Lehramt von BA/MA in Niedersachsen zu Staatsexamen Bayern (LMU München)

  • Liebe Leute aus dem Forum,



    Ich mache gerade meinen Bachelor im Lehramt für Gymnasien und Gesamtschulen an der Uni Göttingen. In Niedersachsen ist dann aufbauend der Master nötig.

    Ich würde sehr gerne nach Bayern wechseln. Dort ist es bekanntlich mit Staatsexamen. Ich habe mich bereits erkundigt, wie viel mir an Modulen/Scheinen angerechnet werden kann. Die Anrechnung sah bisher ganz gut aus.

    Trotzdem würde ich gerne wissen, wie viel anspruchsvoller die Unis in Bayern sind und bewerten? Insbesondere die LMU München , zu der ich wechseln möchte. Ist vielleicht jemand im Laufe des Lehramtsstudiums schon nach Bayern gewechselt? Sind die Unis dort schwieriger? Bisher fand ich mein Studium in Göttingen sehr einfach, was aber auch daran liegen könnte, dass ich wegen Corona fast alles online belegt habe...



    In Bayern brauche ich für mein Fach Deutsch noch einen Nachweis zu Lateinkenntnissen - vermutlich das kleine Latinum. Weiß jemand wie anspruchsvoll dies ist, wenn man vorher kein Latein hatte und dies neben dem Studium belegen müsste?





    Vielen Dank vorab!



    Lehrernerd

  • Möchtest du jetzt zahlen haben oder soll dir jemand sagen in Bayern ist es sehr schwer/leicht und Latein ist auch schwer/leicht.


    keine Ahnung wie das jemand bewerten soll? Sind denn alle Professoren in Bayern gleich? oder in Niedersachen?

  • Hi @Laborhund ,


    Da hast du wirklich recht. Es ist wirklich total schwierig pauschale Aussagen zu tätigen, da es wirklich viele verschiedene Faktoren sind, die den "Schweregrad" ausmachen. Mir ging es lediglich darum, ob es in Bayern - insbesondere an der LMU - ein höheres Niveau ist als in Niedersachsen. Das hört man ja immer wieder.


    Und wegen Latein: Das klingt nach Aufwand - aber wie du schon sagst, haben es andere auch schon geschafft. Weiß jemand, wie sehr man in diesen (zwei?) Semestern, in denen man Latein belegt, noch andere Module belegen kann? Oder ist das eher schwierig?

  • Ich habe in meinem Erststudium einige Kommiliton:inn:en gehabt, die das (große) Latinum nachholen mussten. Bei manchen ging das problemlos neben dem normalen Studienpensum, andere taten sich eher schwer damit und/oder haben den erforderlichen Lern- und Arbeitsaufwand massiv unterschätzt und mussten sich so entweder von Beginn an komplett darauf konzentrieren, um es in einem Semester schaffen zu können oder nach einem ersten Fehlversuch für die Vorbereitung von Runde 2 die weiteren Studienkurse deutlich zurückfahren. Ich würde mich insofern Laborhunds Empfehlung anschließen wollen: Sicherheitshalber Wahlkurse bzw. solche, die nicht zwingend in dem Semester abgeschlossen werden müssen schieben/reduzieren und erst einmal für dich- mit ausreichend Zeit- herausfinden, wie schwer oder leicht es dir fällt, dir das Latinum zu erarbeiten. Wenndu bereits aus der Germanistik und dem Fremdsprachenlernen in der Schule wissen solltest, dass du ein Ass auch in zuvor unbekannter Grammatik bist und dir Vokabeln lernen sehr leicht fällt kannst du natürlich direkt "wagemutiger" sein bei der Zeitplanung. Ansonsten würde ich dir empfehlen, deine Fragen eher noch einmal in einem Studierendenforum zu stellen. Dort bekommst du vielleicht zumindest ein paar hilfreiche Orientierungshinweise, was in Bayern komplett anders läuft als man es aus dem Studium in Niedersachsen womöglich gewohnt ist.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Bzgl Latein kann ich dir weiterhelfen. Ich musste im Studium einen Lateinnachweis und das Latinum vorzeigen.

    Ich habe es in 4 Semstern in der Uni gelernt. Da gibt es Kurse, ganz normal, 2x2 Std die Woche. Das ist echt knackig. Das gibt es an jeder Uni.

    Was auch viele gemacht haben: 3 Wochenkurse zum Latinum. Googel das mal. Ist relativ teuer, aber wohl sehr erfolgreich. Und dann ist es abgehakt.

    Den Lateinnachweis brauchte ich als Historiker, man musste nach Bestehen des Latinums einen Schein bzw. Hausarbeit auf der Grundlage einer lateinischer Quelle schreiben ; also Röm. Geschichte oder Mittelalter.

  • Und wegen Latein: Das klingt nach Aufwand - aber wie du schon sagst, haben es andere auch schon geschafft. Weiß jemand, wie sehr man in diesen (zwei?) Semestern, in denen man Latein belegt, noch andere Module belegen kann? Oder ist das eher schwierig?

    Hängt natürlich von vielen Faktoren ab. Ein Freund (nicht übermäßig sprachbegabt) hat es in einem Semester geschafft, neben anderen Seminaren. Die Prüfung hat damals ein Lateinlehrer abgenommen (also kein Uni-Dozent), der wohl recht wohlwollend war. Die wissen schon auch, dass die Kandidaten halt das Latinum brauchen und nicht Altphilologen werden wollen. "Können" wirst du Latein dann aber nicht:aufgepasst:.

    Es gibt übrigens zumindest in Bayern kein großes oder kleines Latinum mehr.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Mir ging es lediglich darum, ob es in Bayern - insbesondere an der LMU - ein höheres Niveau ist als in Niedersachsen. Das hört man ja immer wieder.

    Das betonen bayerische Bildungspolitiker gerne, um sich selbst auf die Schulter zu klopfen, ist aber nicht zu halten. Es wurde hier bereits zurecht darauf hingewiesen, dass die Streuung durch einzelne Dozenten erheblich größer ist als ein möglicherweise vorhandener Unterschied im Mittelwert.

  • Zumal die Universitäten auch in Bayern auf ihre Autonomie großen Wert legen. Unterscheiden mögen sich die Anforderungen in den staatlichen Prüfungen. Aber auch da habe ich in Bayern von" unglaublich banal" bis "so speziell, dass kein normaler Mensch das Thema bearbeiten kann" alles erlebt.

    Im Normalfall ist das Staatsexamen aber dank vorher bekannter Themenbereiche gut machbar.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Lieber fossi74


    Danke für deine Infos hinsichlich des kleinen Latinums. Natürlich ist das alles subjektiv - aber das kleine Latinum scheint ja unterschiedlich abgenommen zu werden (mal auch von der Schule). Ich hoffe dabei auch auf wohlwollen.


    @Cappuccino Und wenn es verschiedene Möglichkeiten gibt, das auch über mehrere Semester nebenbei zu strecken, ist vielleicht auch der Druck und das Pensum nicht so hoch - als ein Crashkurs in einem Semester.


    fossi74 weißt du, wo man ohne Unikonto einer bayerischen Universität auch so an alte Staatsexamensprüfungen rankommt?


    Danke euch!

  • Ich habe an der Uni Regensburg das Latinum in einem Semester+Semesterferien nachgeholt, war gut machbar.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

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