Brauche dringend Rat!!!

  • Hallo, liebes Forum!


    Ich habe Anfang Februar mein Ref angefangen und habe schon jetzt ein großes Problem. Ich weiß nicht was ich machen soll bzw. wie ich mich verhalten soll und würde gerne mal eure Meinung dazu hören.


    Ich bin wie gesagt seit dem 01.02.06 im Vorbereitungsdienst. Werde in den Fächern Deutsch und Sachunterricht ausgebildet. Die ersten zwei Wochen war ich noch nicht in meiner eigenen Schule, sondern habe (mit den anderen Reffis) in der Schule meiner Deutsch-Fachleiterin hospitiert. Sie ist eine sehr nette und meiner Meinung nach sehr menschliche Frau, die noch nicht vom Seminar-Alltag geprägt wurde (sie leitet zum ersten mal einen Ausblidungsdurchgang am Seminar) . Natürlich kann ich mir nach 2,5 Wochen, in denen ich sie kenne, noch kein Urteil über sie erlauben. Mein Gefühl sagt mir jedoch, dass wir uns gut verstehen werden.


    Nun kommt das Problem. Meine Schulleiterin ist die Schwägerin meiner Deutsch-Fachleiterin. Aus irgendeinem Grund hat die Seminarleitung bei der Vergabe der Seminarplätze nicht darauf geachtet, dass ich nicht beide in der Ausbildung bekomme.
    Rein rechtlich gesehen ist es kein Problem, wenn die beiden verwandt sind. Meine Schulleiterin ist jedoch der Meinung, dass es eine ungünstige Situation für mich ist. Warum hat sie mir nicht näher gesagt. Sie hat mir sehr dazu geraten mir zu überlegen, ob ich nicht in ein anderes Deutschseminar wechseln kann.


    WAS SOLL ICH DENN JETZT MACHEN?


    Ich finde meine Deutsch-Fachleiterin wirklich sehr nett. Da ich sie ja 2 Wochen in ihrer eigenen Schule beobachten konnte und auch schon eine Unterrichtsstunde vor ihr gegeben habe, weiß ich dass sie meine Ideen gut findet.


    Der Wechsel in ein anderes Seminar hätte folgende Nachteile für mich:


    1) Ich kenne die anderen Fachleiter nicht, weiß jedoch, dass eine von ihnen sehr unbeliebt bei den Reffis ist, da sie gerne schlechte Noten verteilt.


    2) Alle anderen aus meinem Hauptseminar, die auch Deutsch als Fach haben, sind ebenfalls bei ihr im Kurs. Wenn ich den Kurs wechseln würde, hätte ich also keinen mit dem ich über alles reden und mich austauschen könnte.


    Ich weiß wirklich nicht was ich machen soll :rolleyes:


    Ich würde gerne bei meiner Fachleiterin bleiben, habe jedoch Angst, dass mir meine Schulleiterin die Entscheidung nicht unterstützt.


    Frutte55

    • Offizieller Beitrag

    Der Rat von Deiner Schulleiterin ist gar nicht mal so verkehrt.
    Das hört sich sogar relativ professionell an. Sie will die Unabhängigkeit der Bewertung Deiner Leistungen garantieren. Wenn sie sich mit ihrer Schwägerin häufiger trifft und/oder abspricht, ist das nicht mehr gewährleistet.
    Insofern kann ich sie da verstehen. Es ist ja auch nicht gesagt, dass das Verhältnis zwischen Dir und Deiner FL immer so bleibt.


    Die Schulleiterin hat Dir ja auch lediglich einen Rat gegeben und keinesfalls eine "Anweisung". Insofern musst Du für Dich jetzt ausloten, was für Dich das Beste ist.
    Die sich momentan als positiv darstellende Situation kann nach ein paar schlechten Lehrproben recht schnell auch anders aussehen - die Unabhängigkeit der Bewertungen kann gefährdet sein. Andererseits könnte Dir das auch zum Vorteil gereichen, wenn Du gute Lehrproben ablegst.


    Ich fürchte, da kann man Dir keinen eindeutigen Rat in die eine oder die andere Richtung geben.


    Gruß
    Bolzbold

  • Oh wei, das ist ja tatsächlich eine ziemlich vertrackte Situation.
    Hat deine Schulleiterin das wirklich so explizit gesagt? Wenn ja, könnte sie deine Entscheidung - falls du nicht "freiwillig" das Deutschseminar wechselst - in der Tat als Affront verstehen. Hast du mit der Fachleiterin auch schon gesprochen? Oder mit der Seminarleitung?
    VLG, Dain

  • Bei uns im Seminar wäre undsere Hauptseminarleitern bzw. die seminarleitung für uns Ansprechpartner gewesen. Wie sieht das bei dir aus?


    Ein anderer Vorschlag: Besteht nicht die Möglichkeit, deine Schulleiterin zu "umgehen"? Bei mir es so, dass die Frau unseres Schulleiters mit meiner Mutter befreundet war und daher unsere Konrektorin mein Gutachten geschrieben hat.


    Wenn ich jedoch ehrlich bin, sehe ich in der Konstellation nicht das Riesenproblem, da du dich ja scheinbar mit der FL gut verstehst. Warum solltest du dann wechseln? Hast du mal deiner SL deine Situation geschildert, was der wechsel für dich bedeuten würde? (Keine mehr aus dem HS, eine FL die einen schlechten Ruf hat...). Anders wäre es, wenn du und deine FL nicht auf einer Wellenlänge wärt. Hast du sie mal darauf angesprochen, bzw weißt du was sie darüber denkt?


    Normalerweise sollte deine SL nur das Beste für dich wollen. Und wenn sie meint, dass dieKonstellation ungünstig, dann müssen sich beide, SL und FL eben bei privaten Treffen zusammenreißen und nicht über die Schule bzw. über dich reden. Du kannst für die Konstellation nichts und solltest an dich denken: wenn du nachher in dem Seminar alleine bist, nachdem du gewechselt hast, kann das nachteilig sein.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo!


    So wie ich Deine Schilderung verstanden habe, hospitiert Eurer ganzer Kurs am Anfang bei der zugetielten Fachleitung? Dann ist es doch aber irgendwie auch doof für Dich jetzt den Kurs wechseln zu müssen, nachdem Du Dich wahrscheinlich auch schon an Deinen Kurs gewöhnt hast.


    Ich würde auch mal drüber nachdenken, aber auch das Gespräch mit Deiner Fachleiterin suchen und ihr die Situation mal aus Deiner Sicht schildern. Wenn man so ein Arrangement treffen könnte, wie von Tanja geschildert, wäre die Situation wahrschinlich nicht mehr so schlimm, oder?


    Wenn ich mich in die Situation hineinversetze, muss ich zugeben, dass ich auch meine Kurse nicht nach 2 Wochen hätte wechseln wollen. Die ander FL ist zwar auch sehr nett, aber irgendwie lebt man sich ja auch ein.


    Liebe Grüße,


    Dalyna

  • Irgendwie ist das alles nicht so einfach.


    Die Seminarleitung hat keine Lust sich darum zu kümmern und hat es mir freigestellt den Kurs zu wechseln oder nicht. Meiner Deutschfachleiterin macht es nichts aus mit ihrer Schwägerin zusammen zu arbeiten. Meiner Schulleiterin im Prinzip auch nicht. Sie hat jedoch deutlich betont, dass sie es besser fände, wenn ich in einen anderen Kurs wechsle. Soll ich mich nun ihrem Rat widersetzen???


    Ich kann das Problem ja irgendwie auch nachvollziehen, aber ich verstehe nicht, warum ich es jetzt ausbaden soll? Theoretisch habe die Beiden ja auch nicht besonders viel miteinander zu tun. Meine FL kommt für 5 Besuche + Lehrprobe an die Schule. Abgesehen davon schreiben beide ein unabhängiges Gutachten und geben mir eine Note. Die SL benotet mein Verhalten und mein Engagement in der Schule, die FL benotet meine Unterrichtsbesuche und mein Verhalten im Seminar.

    • Offizieller Beitrag

    Nur mal so ins Blaue überlegt: Kannst du nicht die Schule noch wechseln?
    Ich würde die FL ansprechen und das Problem schildern (Die Version der anderen Seite klingt vielleicht ganz anders.), evtl. noch mit der Seminarleitung ein Gespräch suchen. (Ich hoffe, du bist an einem Seminar, wo man das wagen kann.) Man weiß ja nie, was dahinter steckt, aber ich würde mich auf keinen Fall derart verunsichern lassen. Die Schulleiterin sollte Profi genug sein, auf beruflicher Ebene mit ihrer Schwägerin sprechen zu können.
    Ich kann aber verstehen, dass du dich nun sorgst. Das ist eine blöde Situation.


    LG Talida

  • @ Talida: Nein, meine Schule kann und will ich eigentlich nicht wechseln. Ansonsten bin ich mit meiner Schule relativ zufrieden.

  • Hallo Frutte,


    Lass dich erst mal ganz doll drücken! Das ist ja Mist, dass du gleich zu Beginn des Refs schon solche Probleme hast...


    Ich will einen Vorschlag von weiter oben noch mal aufgreifen. Wäre es nicht möglich, dass der Konrektor/stellv. Schulleiter das Gutachten über dich schreibt? Ich habe nämlich von einer befreundeten Ref'in gehört, dass das an ihrer Schule beispielsweise immer so sei. Daher müsste das - nach Absprache - auch in deinem Fall gehen! Besprich das doch erst mal mit deiner Fachleiterin. Offensichtlich ist die ja ganz nett und kann dich sicher weiter beraten. Vielleicht kommt ihr zusammen auch noch auf eine andere Lösung, aber so würde ich es an deiner Stelle erst mal probieren.


    Halt uns auf dem Laufenden!


    Viel Glück!


    Vivi

  • Danke für eure vielen Antworten!


    Ich werde auf jeden Fall nächste Woche mal mit meiner Hauptseminarleiterin und mit meiner Deutsch-Fachleiterin sprechen. Ihre Meinung dazu kenne ich nämlich noch gar nicht.


    Die Benotung im 2. Staatsexamen stellt gar nicht unbedingt das Problem dar. Die Prüfer benoten mich ja beide unabhängig von einander. Mein Problem ist eher, dass ich das Problem an sich nicht verstehe und auch nicht nachvollziehen kann.


    Meine Schulleiterin sagte es gibt immer wieder Situationen im Referendariat, in der man eine unabhängige Meinung braucht. Ihrer Meinung nach braucht jeder eine Anlaufstelle, an der er seinen Ref.-Frust ablassen kann. Dementsprechend könnte ich in der Schule nicht über das Seminar lästern und umgekehrt auch nicht. Das ist zumindest ihre Meinung! Ich selbst denke da ein wenig anders drüber.


    Naja, irgendwie wird sich schon eine Lösung finden!

  • Frutte schrieb:


    Meine Schulleiterin sagte es gibt immer wieder Situationen im Referendariat, in der man eine unabhängige Meinung braucht. Ihrer Meinung nach braucht jeder eine Anlaufstelle, an der er seinen Ref.-Frust ablassen kann. Dementsprechend könnte ich in der Schule nicht über das Seminar lästern und umgekehrt auch nicht. Das ist zumindest ihre Meinung! Ich selbst denke da ein wenig anders drüber.



    Ich denke, deine Schulleiterin hat mit ihrer Meinung nicht unrecht bzw. finde ich es sehr verantwortungsvoll von ihr, das mitzubedenken. Ich hatte mit meiner Schule keinen Glücksgriff getan (auch wenn das anfangs ganz anders aussah) und war froh, in einer Fachleiterin eine gute Ansprechpartnerin zu haben. Dem wäre gewiss nicht so gwesen, wenn Schul- und Fachleiterin wie bei dir verwandt gewesen wären.


    Am Anfang des Refs zeigen sich solche Probleme zum Glück noch nicht, du solltest sie aber mitbedenken!

  • Zitat

    Frutte55 schrieb am 25.02.2006 14:35:
    Dementsprechend könnte ich in der Schule nicht über das Seminar lästern und umgekehrt auch nicht.


    Naja, ich würde auch nie auf die Idee kommen, in der Schule mit dem Schulleiter über mein Seminar zu lästern 8o ! Mit ausgewählten Kollegen ja, aber doch nicht mit dem Schulleiter! Egal ob verwandt oder nicht. Es gibt ja auch Schulleiter, die sich einfach so mit den Seminarleitern gut verstehen... Also das würde für mich nicht als Argument zählen.


    Was ich schon evtl. als Problem sehen würde ist das unabhängige Gutachten, eben weil es unabhängig sein soll. Hast du denn da schon mal nachgefragt wegen Konrektor?


    Liebe Grüße,
    biene maja


    Edit: Stimmt, anders herum ist es manchmal schon angebracht, bei der SL über Probleme in der Schule zu sprechen. In der Hinsicht zählt das Argument doch wieder...

  • Zitat

    biene maja schrieb am 25.02.2006 19:58:


    Naja, ich würde auch nie auf die Idee kommen, in der Schule mit dem Schulleiter über mein Seminar zu lästern 8o ! Mit ausgewählten Kollegen ja, aber doch nicht mit dem Schulleiter! ...


    Bei mir war es eher umgekehrt: mein Schulleiter hat ständig versucht, mir mir über meine Pädagogik-Seminarleiterin zu lästern... Ich habe darauf mit einem Lächeln, einem freundlichen "hm", "ach ja", "naja", Nicken, ... reagiert und mich insgeheim tierisch gefreut, dass da noch jemand so denkt wie ich. Diese Rückmeldung habe ich ihm jedoch erst zwei Tage nach meiner Examensprüfung gegeben :D


    LG, das_kaddl.

  • Ich habe gerade (Sonntag Nachmittag!) eine Email vom Seminar bekommen. Bin in ein neues Deutsch Seminar eingeteilt worden. Bin echt gerfustet und weiß nun überhaupt nicht mehr was ich davon halten soll X(
    Ich hab das Gefühl hintergangen worden zu sein. Ich fühle mich, als wenn meine Meinung nichts zählen würde!


    Die Seminarleitung hatte es mir freigestellt zu entscheiden, ob ich das Deutsch-Seminar wechseln will oder nicht. Nachdem ich wirklich lange darüber nachgedacht habe, bin ich zu dem Entschluss gekommen in meinem alten Seminar zu bleiben. Und jetzt kommt auf einmal eine Email von einer Frau, die ich gar nicht kenne, die sagt sie sei meine neue Deutsch-Fachleiterin und heißt mich herzlich willkommen in ihrem Seminar. Ist es normal, dass Absprachen hinter meinem Rücken laufen ohne mir davon etwas zu sagen? Muss ich mich als Referendarin daran gewöhnen?


    Man, ich hab gerade voll den Hals und bin traurig zugleich! Am liebsten würde ich morgen zum Seminar gehen und mal fragen, warum sie so unerwartet eine Enscheidung hinter meinem Rücken getroffen haben.


    Ich hab echt Angst, dass meine neue FL nicht so nett ist wie die alte. Vor allem weiß ich, dass es eine Deutsch-Fachleiterin gibt, die gerne schlechte Noten verteilt und bei den Referendaren sehr unbeliebt ist. Hab Angst, dass ich bei ihr im Seminar gelandet bin


    Meint ihr es bringt etwas mit der Seminarleitung zu sprechen?

  • Hallo Frutte,


    das erinnert mich an eine ähnliche Situation bei mir wo auch Absprachen Auswirkungen auf mein Referendariats-Dasein hatten und hinter meinem Rücken liefen und noch laufen. :rolleyes: Ich arrangiere mich damit, rebelliere allerdings auch zum Teil. Ich habe zum Glück eine Seminarleiterin, die hinter mir steht.


    Ich würde auf jeden Fall mit der Seminarleitung reden. Aber wäge mal ab, ob es so nicht vielleicht doch besser ist. Frag mal Leute, die das Ref. hinter sich haben.


    Andererseits kann die Bekanntschaft zwischen Schulleitung und Fachleitung schon irgendwann zu einem Problem werden. Bei mir begann das Referendariat auch super, aber nach einigen Monaten begannen die ersten Probleme und jetzt bin ich froh, dass meine Vorgesetzten nicht miteinander verwandt oder eng befreundet sind.


    Ich habe Mitreferendare, wo Seminarleitung und Mentorin sich persönlich kennen. Am Anfang war es kein Problem, aber jetzt empfinden sie es als Belastung.


    Es hat alles Vor- und Nachteile. Leider kann man nicht in die Zukunft schauen, was überwiegt.


    Ich kann dir nichts raten, nur, dass du Pro und Contra abwiegen musst. Die Schule musstest du ja nicht wechseln, oder?
    Powerflower

    • Offizieller Beitrag

    Hi Frutte,


    leider scheint dies "hinter dem Rücken" sehr normal zu sein, das kann ich aus eigener Erfahrung sagen.


    Ich würde Dir auch davon abraten, etwas zu tun, was auch nur im entferntesten als Kritik aufgefasst werden könnte. Allenfalls würde ich die neue Seminarleiterin fragen, wie es denn nun dazu gekommen sei, weil Du einfach etwas überrascht warst.


    Mach einfach das beste aus der Situation. Vielleicht kommst Du ja genauso gut klar mit ihr. Wichtig ist ja auch, dass Deine Schulleiterin zufriedener mit der Situation ist und falls es wirklich einmal Probleme gibt, ist es bestimmt auch nicht schlecht, wenn sie objektiver an die Sache herangehen kann.


    Gruß leppy

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