Arbeitsalltag einer Grundschullehrkraft

  • Bei uns waren normale Hausarbeiten 15-30 Seiten lang, die Examensarbeit aber deutlich umfangreicher.

    Während in einigen Fächern 150 und mehr Seiten erstellt wurden, gab es in anderen Fächern irgendwann erste Seitenbegrenzungen auf 70 Seiten,

    allerdings mit umfangreichen Anhängen (vor allem im Ref), mit Forderungen, was alles enthalten sein müsste.

    Klar, die Examensarbeiten waren bei uns auch umfangreicher. Wobei es da sowohl in meinem ersten wie auch zweiten Staatsexamen Seitenbegrenzungen gab, gerade im zweiten. So umfangreich, wie von dir beschrieben, waren unsere Examensarbeiten definitiv nicht.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Die Arbeiten in den Naturwissenschaften sind zwangsläufig so umfangreich weil ja die Experimente nachvollziehbar beschrieben sein müssen. Allein bis mal das gesamte Material und die Versuchsdurchführung ausgewiesen sind, sind ja schon x Seiten vollgeschrieben. Da wundern sich auch unsere Maturanden schon, wenn man bei der Korrektur anfängt anzustreichen, dass man sich leider nicht vorstellen kann, wie das jetzt gegangen ist. "Aber Sie wissen doch ..." Nein, ich weiss nicht, wie *DU* das genau gemacht hast. Davon hängt's aber ganz entscheidend ab, wie du zu deinen Versuchsergebnissen gekommen bist. Weiter geht es mit der Datenreduktion "ja, Excel hat das dann so gemacht" ... Aha, was hast du Excel denn gesagt, was es machen soll? Etc. pp. Eine gute experimentelle Maturarbeit kommt schon auf 30 Seiten ohne Anhang. Die SuS fürchten sich zu Beginn immer, sie könnten die geforderte Mindestzahl an Zeichen nicht erreichen und staunen dann, wie schnell sie die um ein Vielfaches gesprengt haben.


    Meine Diplomarbeit hat 84 Seiten, die Doktorarbeit hat 163 Seiten. Jeweils nur Text, dazu noch seitenweise Anhang mit irgendwelchen Erläuterungen zur Datenauswertung.

  • "Einfache" Hausarbeiten, die du in Seminaren erledigen musstest, umfassten 30 Seiten?! Das war bei mir nicht der Fall; eher so ca. 15 Seiten im Grund- und ca. 20-25 im Hauptstudium.

    Es gab nur eine Art von Hausarbeit und da wurden diese Seiten gefordert. In "Laberfächern" muss man halt viel labern und das Ganze dann auch noch mit unteschiedlichen Theorien und Statistiken untermauern. Da sind 30 Seiten schnell zusammen. Sozialpädagogik und Fachhochschule (wo man es nur studieren kann) werden leider häufig unterschätzt.

    Schreiben ist nicht meine größte Stärke, daher habe ich, wo ich konnte, lieber Klausuren oder mündliche Prüfungen gemacht. Insgesamt waren es doch 3 Hausarbeiten, die ich schreiben musste + 72 Seiten Diplomarbeit und 65 Seiten Masterthesis.

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

  • Die Userin, auf die ich mich mit meinem Beitrag bezog, hat im Übrigen meines Wissens Sozialpädagogik studiert und keine Naturwissenschaft oder Informatik ;) .

    Oh, ich dachts, das wäre Antimon gewesen. Da habe ich nicht richtig hingeschaut.

  • Sozialpädagogik und Fachhochschule (wo man es nur studieren kann)

    Ich weiß, dass es SozPäd an unserer Uni gab und Studierende von der FH an die Uni gewechselt sind.


    … aber 3 HA ist schon sehr wenig, finde ich, es waren doch eher 3 pro Fach.

  • Ich weiß, dass es SozPäd an unserer Uni gab und Studierende von der FH an die Uni gewechselt sind.


    … aber 3 HA ist schon sehr wenig, finde ich, es waren doch eher 3 pro Fach.

    Du meinst wahrscheinlich Sozialpädagogik auf Lehramt. Das gibt es in manchen Bundesländern in Unis. Sozialpädagogik, im eigentlichen Sinne, also mit dem Ziel künftig mit Klient*innen zu arbeiten, gibt es meines Wissens nur an FHs und (zumindest zu meiner Zeit damals) an der Uni Bamberg. Insofern studiert man dann nicht "das Fach" Sozialpädagogik, sondern Geschichte, Entwicklung und aktuelle Theorien und Methoden der Szialem Arbeit, sowie die angrenzenden Wissenschaften (Psychologie, Sozialpolitik, Pädagogik, Soziologie, Recht), die für die Sozialpädagogik relevant sind. Vielleicht ist es zwischenzeitlich anders und man kann es auch an Unis studieren, das ist mir jedoch nicht bekannt. Mittlerweile heißen die FHs ja auch University of Applied Sciences... Ansonsten gibt es noch Erziehungswissenschaften (ehemals Pädagogik) an der Uni. Das ist aber nicht Sozialpädagogik, auch wenn es in Zeiten von Fachktäftemangel immer mehr verwässert.

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  • Es hieß damals, die FH-Absolvent:innen würden später eher mit Klienten arbeiten, die Uni-Absolvent:innen später im Büro, z.B. Jugendamt arbeiten.

    Dass es für ein Schulfach sein sollte, ist auszuschließen, Lehramt für Berufsschulen gab es an dieser Uni damals nicht.


    Ich finde bis heute, dass es erstaunlich ist, dass es so viele unterschiedliche Studiengänge und Ausrichtungen gibt.

  • Es hieß damals, die FH-Absolvent:innen würden später eher mit Klienten arbeiten, die Uni-Absolvent:innen später im Büro, z.B. Jugendamt arbeiten.

    Dass es für ein Schulfach sein sollte, ist auszuschließen, Lehramt für Berufsschulen gab es an dieser Uni damals nicht.


    Ich finde bis heute, dass es erstaunlich ist, dass es so viele unterschiedliche Studiengänge und Ausrichtungen gibt.

    Diese Aussage ist tatsächlich falsch.


    Pädagog*innen von der Uni, bzw. heute Erziehungswissenschaftler*innen sind eigentlich für die Forschung vorgesehen. Nur dass es für die pädagogische Forschung gar nicht die Lobby gibt, dass alle in die Foschung gehen könnten. Dies ist vielen Studienanfänger*innen gar nicht bewusst. Sie wollen eigentlich in der Sozialen Arbeiten tätig werden und denken häufig: Uni=besser, also gehe ich da hin. Viele von ihnen landen heutzutage dann nach dem Studium, Dank Fachkräftemangel, im Kindergarten, wenn sie keinen Master in Sozialer Arbeit bzw. einem der vielen anders benannten konsekutiven Studiengänge der sozialen Arbeit (an der der FH) weiterstudieren. Wenn Sie den Master in Erziehungswissenschaften machen, ergattern Sie mit Glück, und studienbegleitender Berufserfahrung in der Sozialpädagogik, irgendwo eine SozPäd Stelle. Früher mag das anders gewesen sein. Ist aber seit ich denken kann so. Bin seit 20 Jahren in der Thematik.


    An der FH gab es früher die Unterscheidung zwischen Sozialpädagogik und Sozialer Arbeit. Beide Studiengänge wurden an der FH studiert. Die Inhalte waren nahezu identisch. Der Unterschied bestand vor allen Dingen darin, dass das Anerkennungsjahr nach dem Diplom von den Sozialpädagog*innen in pädagogischen Einrichtungen (Jugendhäuser, Erziehungshilfe, etc.) gemacht wurde, während die Sozialarbeiter*innen ihres auf dem Amt (Jugendamt, Arbeitsamt, o.ä.) gemacht haben. Bereits damals, vor 20 Jahren, wurde diese Regel aufgeweicht. Man konnte sein Anerkennungsjahr überall machen und auch danach überall arbeiten. Um beim Amt arbeiten zu können braucht man zwingend die staatliche Anerkennung. Diese kann man nur erwerben, wenn man vorher an der FH Sozialarbeit bzw. Sozialpädagogik studiert hat. Also Bewerberinnen von der Uni hatten damals gar keine Chance. Dank Fachkräftemangel schaffen es nun auch Pädagog*innen und Erziehungswissenschaftler*innen mit mehrjähriger einschlägiger Beruferfahrung dahin. Dafür wurde extra das Fachkräftegebot aufgeweicht.


    Im Übrigen gibt es seit Bachelor eigentlich überall nur noch den Studiengang Soziale Arbeit B.A., teilweise noch mit einem Schwerpunkt. Die konsekutiven Masterstudiengänge heißen häufig gar nicht mehr Soziale Arbeit sondern z. B. Sozialmanagement, psychosoziale Beratung und Gesundheitsförderung o.ä.

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  • 72 Seiten Diplomarbeit und 65 Seiten Masterthesis.

    Du musstest beides schreiben? Das ist ja total blöd :( .

    Schreiben ist nicht meine größte Stärke, daher habe ich, wo ich konnte, lieber Klausuren oder mündliche Prüfungen gemacht. Insgesamt waren es doch 3 Hausarbeiten, die ich schreiben musste

    Klausuren gab es bei uns damals nur im Grundstudium und dann für die Examensprüfungen (mündliche Prüfungen nur anlässlich des ersten Staatsexamens). In den Seminaren, die ich im Hauptstudium hatte, waren dann meist Hausarbeiten geschrieben werden.

    Sozialpädagogik, im eigentlichen Sinne, also mit dem Ziel künftig mit Klient*innen zu arbeiten, gibt es meines Wissens nur an FHs und (zumindest zu meiner Zeit damals) an der Uni Bamberg.

    An der Uni Hildesheim gibt es einen (Bachelor- und Master-)Studiengang "Sozial- und Organisationspädagogik". (weiß ich zufällig, weil die Tochter eines Kollegen dort studiert)

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  • An der Uni Hildesheim gibt es einen (Bachelor- und Master-)Studiengang "Sozial- und Organisationspädagogik". (weiß ich zufällig, weil die Tochter eines Kollegen dort studiert)

    Ah okay. Das wusste ich nicht. Ich glaube, mittlerweile gibt es alle möglichen Konstellationen. Hab mir die Website angeschaut. Die können auch die staatliche Anerkennung erwerben.

    Du musstest beides schreiben? Das ist ja total blöd :( .

    Ich musste eigentlich nicht. Ich habe mein Diplom allerdings an der Fachhochschhule gemacht. 7 Semester Regelstudienzeit + 1 Jahr staatliche Anerkennung. Während des Studiums habe ich als Aushilfe im Kindergarten und Krippe gearbeitet. Danach habe ich 18 Jahre als Sozialpädagogin gearbeitet u.a. auch in leitendr Position. Das reicht nicht um als Quereinsteigerin an die Fachschule für Sozialpädagogik in Hessen ins Ref. zu gehen. Hab dann noch meinen Master gemacht, der hoffentlich jetzt anerkannt wird.

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

  • Ich musste eigentlich nicht. Ich habe mein Diplom allerdings an der Fachhochschhule gemacht. 7 Semester Regelstudienzeit + 1 Jahr staatliche Anerkennung. Während des Studiums habe ich als Aushilfe im Kindergarten und Krippe gearbeitet. Danach habe ich 18 Jahre als Sozialpädagogin gearbeitet u.a. auch in leitendr Position. Das reicht nicht um als Quereinsteigerin an die Fachschule für Sozialpädagogik in Hessen ins Ref. zu gehen. Hab dann noch meinen Master gemacht, der hoffentlich jetzt anerkannt wird.

    Ah, ok, das ist dann bei dir ein "Spezialfall".

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  • Ah, ok, das ist dann bei dir ein "Spezialfall".

    Also in Hessen der Regelfall, weil man hier gar kein Lehramt Sozialpädagogik studieren kann. Hätte ich mein Diplom an der Uni gemacht und danach ein Jahr im Kindergarten gearbeitet, dann wär das alles kein Problem. Ein sehr schräges System.

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  • An der Uni Hildesheim gibt es einen (Bachelor- und Master-)Studiengang "Sozial- und Organisationspädagogik". (weiß ich zufällig, weil die Tochter eines Kollegen dort studiert)

    Den gab es damals schon, an der FH in Hildesheim gab es auch einen Studiengang … und eben Menschen, die nach den Vordiplom gewechselt haben.


    Vielleicht konnte man auch mit einer Fachhochschulreife (über Fachoberschule oder nach Klasse 12) an der FH studieren und nach dem Vordiplom an eine Uni wechseln?

  • In NDS kann man mit FH-Reife sowieso an einer Uni die "einschlägigen" Studiengänge studieren; also bspw. wenn man an einer FOS mit dem Schwerpunkt "Wirtschaft" die FH-Reife gemacht hat, darf man an einer Uni alles "Wirtschaftliche" studieren. Wir hatten gerade erst eine ehemalige Schülerin als Praktikantin bei uns, die vor vier Jahren bei uns erfolgreich die FOS absolviert hat und nun WiWi und Werte und Normen auf Lehramt BBS studiert.

    Aber hier in NDS ist es ja auch möglich "Sozialpädagogik" als berufliche Fachrichtung für das Lehramt BBS zu wählen.

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  • In NDS kann man mit FH-Reife sowieso an einer Uni die "einschlägigen" Studiengänge studieren; also bspw. wenn man an einer FOS mit dem Schwerpunkt "Wirtschaft" die FH-Reife gemacht hat, darf man an einer Uni alles "Wirtschaftliche" studieren. Wir hatten gerade erst eine ehemalige Schülerin als Praktikantin bei uns, die vor vier Jahren bei uns erfolgreich die FOS absolviert hat und nun WiWi und Werte und Normen auf Lehramt BBS studiert.

    Aber hier in NDS ist es ja auch möglich "Sozialpädagogik" als berufliche Fachrichtung für das Lehramt BBS zu wählen.

    In Hessen kann man sogar mit jeder beliebigen Fachhochschulreife alle gestuften Studiengänge studieren. Man kann also bspw. mit einer FHR im künstlerischen Bereich Lehramt für berufliche Schulen in der Studienrichtung Wirtschaft studieren, weil das berufliche Lehramt auf Bachelor/Master umgestellt ist. Andere Lehrämter gehen nicht, weil die noch auf Staatsexamen studiert werden.

  • In Hessen kann man sogar mit jeder beliebigen Fachhochschulreife alle gestuften Studiengänge studieren. Man kann also bspw. mit einer FHR im künstlerischen Bereich Lehramt für berufliche Schulen in der Studienrichtung Wirtschaft studieren, weil das berufliche Lehramt auf Bachelor/Master umgestellt ist. Andere Lehrämter gehen nicht, weil die noch auf Staatsexamen studiert werden.

    In Bezug auf Lehramt oder allgemein Bachelorstudiengänge an der Universität? Hör ich zum ersten Mal, aber gut zu wissen. 👍

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

  • In Bezug auf Lehramt oder allgemein Bachelorstudiengänge an der Universität? Hör ich zum ersten Mal, aber gut zu wissen. 👍

    Das betrifft alle gestuften Studiengänge, also alles, was im Bachelor/Master System studiert wird.

    Hier zum Beispiel die Infos der Uni Frankfurt zu dem Thema:

    https://www.uni-frankfurt.de/9…__HZB#a_5a3d5c45-f87665d4

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