Suche Beratung: Vom Ingenieur zum Lehrer werden

  • Das dürfte hier schwierig bis unmöglich werden, denn eine der Voraussetzungen um in NDS als Fachpraxis-Lehrkraft tätig zu werden, ist - neben mind. Realschulabschluss - u. a. eine abgeschlossene Berufsausbildung plus der Abschluss einer mind. drei Schulhalbjahre umfassenden geeigneten Fachschulausbildung oder eine geeignete Meisterprüfung sowie eine anschließende mind. zweijährige einschlägige hauptberufliche Tätigkeit.

    In Bayern könnte das knapp klappen. Hier gibt es zwei verschiedene Fachlehrer Ausbildungen. Für Berufsschulen Ausbildung+Meister+Fachlehrerausbildung da bist du wahrscheinlich über 30 bis du fertig bist. Aber es gibt Fach- bzw. Förderlehrer für Grund- und Mittelschulen, da macht man nach mittlerer Reife 3 Jahre Vollzeit-Schulische-Ausbildung und danach 2 Jahre Referendariat, da kann man es schaffen mit Anfang 20 fertig zu sein. Auch hier wieder weniger Gehalt und mehr Stunden, aber eine coole Möglichkeit zum Lehramt zu kommen und ohne diese Lehrer wären die Mittelschulen sonst schon verloren.

    Sei konsequent, dabei kein Arsch und bleib authentisch. (DpB):aufgepasst:

  • Gut zu wissen. Ich würde diesen Deal nie eingehen. Entweder vollwertige Lehrkraft oder eben gar nicht.

    Für manche ist das eben ganz offensichtlich dennoch ein akzeptabler Deal, weil sie so sogar besser verdienen, als außerhalb des Schuldienstes. Ich rate zumindest meinen jungen KuK, die als Fachlehrkräfte recht neu bei uns tätig sind aber auch dringend, die vom Land angebotene berufsbegleitende Nachqualifikation zu absolvieren, damit sie sich nicht irgendwann doch ärgern, dass sie für die gleiche Arbeit weniger Geld erhalten, bei höherer Deputatsverpflichtung. Das ist kein Deal, den man lebenslang als fair erachtet.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • weil sie so sogar besser verdienen, als außerhalb des Schuldienstes

    Kann ich nachvollziehen. Das funktioniert aber eben nur dort, wo man außerhalb des Schuldienstes wenig verdient - da wird man sich vor allem im Bereich Elektrotechnik wie im Falle von BaBe extremst schwertun. Es gibt nur wenige Kräfte die stärker sind als der Staat. Marktgesetze gehören dazu. Jedenfalls dann, wenn der Staat im Teich des freien Arbeitsmarktes fischen will wird er konkurrenzfähige Gehälter zahlen müssen und ansonsten verlieren. Mit einem Fachlehrergehalt im technischen Bereich steht der Staat hier auf der Verliererseite. Aus diesem Grund finde ich das Schreiben, welches BaBe erhalten hat eine Frechheit.

    Das wollen aber die (meist) Juristen beim Staat partout nicht einsehen. Ich sehe genug Stellen im IT-Bereich, welche mit E10 oder E11 bewertet sind, die sind meistens unbesetzt. Man müsste die Bewertungen massiv anheben, mindestens auf E13. Macht man aber nicht. Das System baut auf einen Bewerberüberhang und ist noch nicht in der Realität angekommen, wir haben einen Arbeitnehmermarkt. Das gilt auch für den Staat und im Schuldienst zumindest dort, wo die Leute finanziell attraktive Alternativen haben.

    Das ist kein Deal, den man lebenslang als fair erachtet.

    Jetzt siehst du vielleicht auch weshalb ich das eigentlich nicht möchte. E 12 für den Einstieg ist in meinem Falle fair aber es muss weitergehen. Ohne Aussicht auf eine vollwertige Lehramtsbefähigung braucht man das in meiner Situation nicht machen. Hier und da ein paar Module an einer PH nachzuholen als Auflage, um zum Vorbereitungsdienst zugelassen zu werden ist nochmal etwas ganz anderes als nochmals vom 1. Semester an 5 Jahre auf Lehramt zu studieren, um überhaupt das 1. Staatsexamen machen zu können.

  • Jetzt siehst du vielleicht auch weshalb ich das eigentlich nicht möchte. E 12 für den Einstieg ist in meinem Falle fair aber es muss weitergehen. Ohne Aussicht auf eine vollwertige Lehramtsbefähigung braucht man das in meiner Situation nicht machen. Hier und da ein paar Module an einer PH nachzuholen als Auflage, um zum Vorbereitungsdienst zugelassen zu werden ist nochmal etwas ganz anderes als nochmals vom 1. Semester an 5 Jahre auf Lehramt zu studieren, um überhaupt das 1. Staatsexamen machen zu können.

    E12 als Einstieg ist in deinem Fall, vor dem Hintergrund deiner formalen Qualifikation und bedenkt man, dass zahlreiche Lehrkräfte mit voller Lehrbefähigung niemals mehr als E12/ A12 erhalten mehr als fair dir gegenüber.

    Nachdem du das aber anders siehst, musst du eben in den einen oder anderen sauren Apfel beißen, also entweder abwarten, ob irgendwann doch noch bessere Seiteneinstiegsbedingungen locken oder dich nachqualifizieren wie so viele andere auch (das dauert dann bei meinen KuK, die das machen 3-5 Jahre berufsbegleitend, je nachdem, ob sie noch ein Ref nachmachen müssen oder nicht, wie viel anerkannt werden kann aus ihrem bisherigen Studium, etc.) oder den Schuldienst abhaken.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Dein Vergleich hinkt doch. 95% der Lehrkräfte mit vollwertiger Lehramtsbefähigung werden hier verbeamtet. Bayern hat bundesweit mit die höchsten Besoldungen für Beamte. Vor allem deswegen würde ich um die 1.000 Euro weniger verdienen als eine reguläre Lehrkraft. Netto! Ich müsste mein Gehalt nach ein paar Jahren mit dem eines OStR vergleichen. Das finde ich schon heftig. 1 Jahr lang okay, für immer nein!

  • Dein Vergleich hinkt doch. 95% der Lehrkräfte mit vollwertiger Lehramtsbefähigung werden hier verbeamtet. Bayern hat bundesweit mit die höchsten Besoldungen für Beamte. Vor allem deswegen würde ich um die 1.000 Euro weniger verdienen als eine reguläre Lehrkraft. Netto! Ich müsste mein Gehalt nach ein paar Jahren mit dem eines OStR vergleichen. Das finde ich schon heftig. 1 Jahr lang okay, für immer nein!

    Dann lass es und mach endlich einen Knopf dran. Wenn du dein Gehalt an dem eines OStR messen möchtest, dann tu das und nimm eine der Stellen im öffentlichen Dienst an, bei denen du dorthin kommen kannst mit deiner aktuellen Qualifikation.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

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