Hausaufgabenstunde

  • Hallo!

    In der Schule in der ich seit heuer arbeite gibt es eine durch Lehrer/innen betreute Hausaufgabenstunde für jene Kinder, die in die Nachmittagsbetreuung gehen. Es sind mittlerweile eine Menge Kinder und so sind es täglich 3 Gruppen zu je etwa 20 Kindern, die von je einer Lehrperson beaufsichtigt und unterstützt werden sollen.


    Leider ist diese Stunde im Prinzip pures Chaos, die Kinder halten sich nicht an die Regeln, die Hausaufgaben sind nicht klar, es ist laut und niemand kann sich konzentrieren, so geht es nicht nur mir, sondern den meisten Kolleg/innen.


    Habt ihr Tipps, wie ich diese Stunde möglichst angenehm gestalten kann? Ich habe die Gruppe nur je einmal pro Woche, heute zum ersten Mal und ich bin fix und fertig 🥵 Es hat auch nur ein einziges Kind die Hausaufgaben fertig bekommen, alle anderen haben so viel herumgeblödelt und sich nicht ausgekannt, dass es sich einfach nicht ausging. Erklärt wurde die Aufgabe durch die Klassenlehrerin jedoch viele Male und sehr genau, ich war zufällig dabei.


    Ich freue mich auf Erfahrungen und euren Input.

  • Conni

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Ich habe mir mal eine Schule angeschaut, die Hausaufgabenbetreuung am Nachmittag als Silentium angeboten hat. Hausaufgaben wurden grundsätzlich still gemacht und bei Schwierigkeiten konnten die Kinder sich melden und bekamen Hilfe. Wer sich nicht an die Regeln gehalten hat, durfte nicht mehr teilnehmen.

  • Angenehm für wen? Ich würde sagen, wer keine Hausaufgaben erledigt, schreibt 45 min lang einen Text ab, derart: "Leider nutze ich die Zeit gerade nicht, um meine Hausaufgaben zu erledigen. Meine Lehrerin würde mich unterstützen, doch mir ist es lieber, diesen langweiligen Text abzuschreiben..." Etwa so 1 DIN-A-4-Seite voll Schriftgröße 12.


    Aufs Klo gehen und Trinken ist erlaubt, wer still arbeitet und alles schafft, darf sich, wenn er fertig ist, Mini-LÜK, ein Buch oder Tablet nehmen. Auf jeden Fall ist Ruhe im Raum. Keine Diskussion.

  • "...erklärt viele Male."


    🤔 Da könnte man ansetzen. Die Schüler sind evtl daran gewöhnt, dass sie nicht zuhören müssen und damit durchkommen. Aufträge erkläre ich maximal 2x. Danach muss der Arbeitsauftrag + Erläuterungen abgeschrieben werden. Die Schüler sind natürlich aufmerksam und hören zu. Inhalt erkläre ich so oft wie nötig.


    Ein weiterer Grund könnte das Konzept sein (wenn das Problem mehrere Klassen betrifft). Zum Beispiel findet vor der Hausaufgabenstunde ein sehr aufputschender Teil statt, bekommt man sie schwer ruhig. In meiner Klssse war es im letzten Schuljahr so. Ich habe dann 5 min am Anfang Mittagsschlaf mit den Kindern gemacht oder ein Leisespiel gespielt (zum Beispiel Däumchen drücken).

  • Tja- Hausaufgabenbetreuung ist so eine Sache - schon allein die Definition "was ist Hausaufgabenbetreuung?" ist Auslegungssache.

    Bei uns ist alles sehr personenabhängig und auch lehrerabhängig. Es ist auch die Frage: Was haben die Kinder davon, wenn sie sich anstrengen und leise arbeiten?

    Es gibt Organisationsstrukturen, da hat man eine Stunde leise zu arbeiten. Wenn man früher fertig ist, muss man sich am Platz leise beschäftigen, also warum sollte ich früher fertig sein?

    Es gibt Organisationsstrukturen, da kann ich fragen, wenn ich nicht weiter komme, aber auch solche, da muss ich selber klar kommen. Also schreibe ich vom Nachbarn ab?


    Ich selber finde Hausaufgabenbetreuung sehr anstrengend, aber auch für lehrreich. Ich sehe in meiner Klasse, wer die Inhalte des Morgens so gut verstanden hat, dass er sie nachmittags übend anwenden kann..... Seitdem ich in der Hausaufgabenbetreuung eingesetzt bin, gebe ich best. Aufgaben nicht mehr als Hausaufgaben.


    Die Kinder ans Arbeiten habe ich bekommen, indem ich mit Belohnungssystemen gearbeitet habe. Wer seine Aufgaben in der Zeit schaffte, bekam einen Stempel. Bei 10 Stempeln konnte man sich eine Belohnung aus meiner Grabbelkiste nehmen oder bekam eine Postkarte. Das hat schon gezogen.


    In die vierten Klassen habe ich PCs genutzt (oder wenn ich nicht in meine Klasse konnte, habe ich I pads mitgenommen)- wer früher fertig war (und leise und konzentriert arbeitete), konnte Lernwerkstatt spielen (Pushi). Ich hatte aber auch Wolle und Mandalas, Kratzbilder dabei, damit die Kinder einen Anreiz hatten, fertig zu werden.


    Vielleicht kannst du auch mit der Betreuung eine Absprache treffen, dass fertige Kinder in die "Spielzone" gehen dürfen, dann leert sich der Raum und du hast zum Schluss nur noch die Kinder dort sitzen, die Hilfestellungen benötigen.


    Z.T. habe ich auch Kinder versch. Klassenstufen in einem Raum gehabt, dann habe ich die Großen als Helfenkinder eingesetzt. Einige fanden das gut .


    Wir haben einen einheitlichen Hausaufgabenplan in der ganzen Schule . Ich bin auch kein Freund mehr von stark differenzierten Aufgaben in der Betreuung - wenn man viele Chaoskinder hat, die sich die Hausaufgaben nicht richtig aufschreiben bzw. nicht die Materialien mitnehmen.

  • Vielen Dank für die Antworten!


    Es gibt bereits die Möglichkeit, dass fertige Kinder dann von den Betreuerinnen betreut werden, das scheint den Kindern aber egal zu sein.


    Ich hatte heute auch meine Mandala Mappe mit, aber auch das war nicht Anreiz genug.


    Ich finde die Mittagsschlafidee/Anfangspause toll, soetwas werde ich ausprobieren :)

    Ich sage dann Bescheid, ob es geklappt hat!

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