Erfahrung mit Peter Zickenrott Frühberentung

  • Hallo,

    Ich hatte schon einmal hier einen Beitrag verfasst. Ich habe schwerwiegende psychische Probleme und kann und möchte nicht mehr. Ich überlege nun, den Weg der Dienstunfähigkeit zu gehen, damit ich zumindest etwas finanziell abgesichert bin und meine Versicherung nicht umsonst war. Nun habe ich gehört, dass dieser Weg häufig sehr steinig und langwierig sein kann und die Seite von Peter Zickenrott entdeckt, der einen begleitetet und dazu verhilft, dass dieser Prozess sich nicht Jahre hinzieht. Es ist sehr teuer. Daher wollte ich mal hier erfragen, ob es hier Erfahrungen mit ihm gibt oder allgemein mit dem Prozess der Dienstunfähigkeit aus psychischen Gründen.


    Bitte keine moralischen Belehrungen. Danke.


    Ansonsten freu ich mich über jeden Tipp.


    Viele Grüße

  • Deine örtliche Schwerbehindertenvertretung oder auch die Schwerbehindertenvertretung deiner Gewerkschaft können dich zu dieser Frage beraten und verfügen auch über entsprechende Erfahrungen mit der Thematik.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ich bin mir ehrlich gesagt nicht ganz sicher, ob Du Dir das Geld nicht sparen kannst. Wärst Du tarifbeschäftigt und die Erwerbsminderungsrente anstreben würde ich sagen mach, da man hier häufig auf widerspenstige Gutachter trifft. Der Grund ist einfach der, dass diese Gutachter von der Rentenversicherung bezahlt werden, die nachher auch zahlen muss. Deren Interesse liegt klar auf der Hand. Die Beamten habe ich in dieser Hinsicht ehe ein klein wenig beneidet. Wenn Du eine Therapie vernünftig angehst und nicht ein Wald und Wiesen Druide an die rumdoctert, sollte das eigentlich auch ohne Zickenroth problemlos über die Bühne gehen. Wir haben schon viele Kollegen begleitet, die aus psychischen Gründen nicht mehr konnten und wollten und das lief alles ziemlich problemlos. Sobald man drei Monate AU ist und dann eine REHA besucht und immer noch AU ist wird der Amtsarzt eingeschaltet. Wenn bis jetzt der Hausarzt nur involviert war wirds kritisch. Dann fordern die Amtsärzte häufig ein psychiatrisches Zusatzgutachten und dass leider häufig von Psychiatern die sehr skeptisch eingestellt sind (sind halt auch auf Gutachten spezialisiert, weil das mehr Geld bringt als die Therapie von Kassenpatienten). Liegt dem Amtsarzt aber die Expertise eines pychiatrischen Kollegen vor, dann ist meist Ruhe im Karton. Selbst bei Einschaltung eines Zusatzgutachters wird der vorsichtig, sobald ein Fachkollege den Fall schon bearbeitet hat.


    Um es kurz zu machen. Ich habe schon viele Kollegen begleitet. Ich habe auch erlebt, dass Kollegen gegen ihren Willen zur Ruhe gesetzt wurden. Was ich nicht erlebt habe sind Kollegen, die wirklich nicht mehr konnten und wollten, dass die aufgrund ärztlicher Weisung gegen ihren Willen weiter arbeiten sollten. Dafür ist unsere Tätigkeit zu komplex. Selbst bei leichten Störungen in der Psyche funktionieren die für Kommunikation wichtigen Faktoren nicht mehr. Bei einer Bürotätigkeit würde man einen Gang zurückschalten. In Schule funktioniert das nicht. Da gibt es nur funktionieren oder nicht funktionieren. Das macht die Entscheidung des Amtsarztes eigentlich ziemlich einfach.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Ich lese Gerade Zusatzversicherung? Bist Du vielleicht doch angestellt? Dann investiere das Geld. Den härtesten Kampf dürftest Du dann aber mit der Zusatzversicherung vor Dir haben. Viel Glück.

    An alle Deutschlehrer:
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  • Das Geschäftsmodell des Mannes ist ganz offensichtlich, Menschen dabei zu beraten, wie man sich Vorteile durch Vortäuschung einer Krankheit erschleicht, die man nicht wirklich hat.

    Was soll man darüber diskutieren?

    Wenn man die Erkrankung wirklich hat, ist der Service überflüssig und raus geworfenes Geld, dann geht man zum Arzt, lässt sich so lange krankschreiben, bis die der Termin beim Amtsarzt und danach die DDU kommt.

  • Moebius

    Für den verbeamteten Lehrer gehe ich da voll mit. Was allerdings Tarifler anbelangt, da sehe ich schon auch die Gefahr an inkompetente Gutachter zu geraten. Und es gibt durchaus solche, die mit fachlich nicht fundierten Fangfragen meinen, vermeintliche Vortäuscher zu überführen. Ich nenne Mal ein Beispiel. Da kommt die Frage nach Deinem Appetit. Bei der Depression ist die vermeintlich richtige Antwort, dass Du keinen Appetit hast. Es gibt aber bei den Depressiven auch die Kategorie, die man gemeinhin als Frust Esser bezeichnen kann. Eigentlich sollte sich dies bei den Ärzten mittlerweile rumgesprochen haben, dass dies kein Kriterium ist. Aber genauso,wie einige Ärzte meinen Homöopathie sei Medizin gibt es leider auch Gutachter, die an solch veralteten Modellen festhalten. Da kann man dann entweder lernen, sich nicht aufs Glatteis führen zu lassen oder aber einen langwierigen Prozeß vor dem Sozialgericht zu führen. Da kommt man dann auch zum Ziel, doch kann es bis zum ersten Verhandlungstermin auch schon Mal zwei Jahre dauern.

    An alle Deutschlehrer:
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  • Da hast du sicher recht, der erste Ansprechpartner wären in so einem Fall für mich aber meine behandelnden Ärzte und ggf. ein Fachanwalt. Ich glaube auch nicht, dass die hier angebotene "Beratung" irgendwelche wirklich signifikanten Vorteile bietet, die diversen Artikel lassen das für mich zumindest nicht durchblicken. Wenn ich das richtig verstehe, bekommt man keine wirkliche individuelle Betreuung, sondern zahlt lediglich eine (erhebliche) Pauschale um den Herren dann während des Verfahrens anrufen und sich Tipps für ein erfolgsversprechendes Verfahren geben lassen zu können. Solche Tipps kriege ich heute auch im Internet oder - und das ist eigentlich am Besten - von anderen Betroffenen oder Personen, die solche Verfahren bereits begleitet haben.

  • So würde ich auch Schwerbehindertenvertretung kontaktieren. Deren Beratung kann auch weiterhelfen.

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  • Hier ein Link auf einen "Erfahrungsbericht", den du bestimmt auch schon kennst. Spricht nicht für ihn.


    Da du keine moralischen Belehrungen zu ihm möchtest, erspare ich mir den Rest.

    Klingt interessant, aber da ist kein link.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Ich habe Erfahrungen mit Peter Zickenrott gemacht. Vor 30 Jahren war ich eingezogen worden, war schon kaserniert, mit der Hilfe der Beratung durch Peter Zickenrott konnte ich die Bundeswehr innerhalb von zwei Wochen dazu bringen, mich nach Hause zu schicken und schließlich auszumustern. Wie schnell sich der Erfolg einstellte, hatte mich selbst überrascht.


    Ich habe ihn von damals in Erinnerung als sehr problemorientiert. Er hat mir ein individuelles Konzept vorgeschlagen und war telefonisch immer erreichbar.

  • Die damaligen Befragungen sind ein typisches Beispiel. Hier wurde häufig der Antragsteller durch billige Rabulistik ausgetrickst. Hier musste man die Behörde mit ihre eigenen Waffen schlagen. Weiß gar nicht, ob er sich zu dem Zeitpunkt schon um Lehrer gekümmert hat. Jedenfalls ist er durch die Bundeswehr Aktion in der Presse so richtig bekannt geworden

    An alle Deutschlehrer:
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  • Der eine Markt ist weggebrochen und da tut sich ein neuer auf. Die meisten Kollegen, die sich in einer psychischen Ausnahmesituation befinden, wären besser beraten, wenn sie damit zum Facharzt gehen und erstmal eine stationäre Therapie absolvieren. Und danach sollte Klarheit bestehen, in welche Richtung es geht. Vorher sind die Betroffenen in einer sehr vulnerablen Situation und daher für vermeintlich einfache Lösung empfänglich

    An alle Deutschlehrer:
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  • Mein Mitbewohner hatte auch bezüglich des Wehrdienstes Kontakt mit ihm. Nett ausgedrückt, war der Ablauf seiner Ausmusterung auch heutiger Sicht grenzwertig. Irgendwann hatte er eine Liste mit Antworten auf potentielle Fragen, die er dann auswendig lernen musste. Kann allerdings nicht genau sagen, wo er sie her hatte. Am Ende wurde er ausgemustert und war glücklich. Ich finde es aber schwierig solche Fragen nicht moralisch zu betrachten. Der richtige Ansprechpartner ist sicherlich der Facharzt und die Schwerbehinderten / Personalvertretungen / Gewerkschaften ... Jemand der sich nur darauf spezialisiert die Leute auf die DU zu bekommen, wirkt erstmal sagen wir mal komisch.

  • Nuja, einen Markt für solche Beratungsdienstleistungen kann man sich vorstellen.


    Anders als andere Beratungsdienste wird hier das 'Wohl und Interesse' der Klientel vermutlich absolut gesetzt. Einen entsprechenden Fachanwalt wird man erstmal finden müssen (und ob der die Erfahrung hat?), würde dann vermutlich auch nicht billiger sein.


    Das eine Zielgruppe von solchen Dienstleistungen Leute sein könnten, die quasi zum Missbrauch beraten werden möchten. dürfte auf der Hand liegen.

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