Material zur Vorbereitung auf die Prüfung

  • Hi,

    Ist jetzt nicht ganz das richtige Unterthema, aber vielleicht hat ja jemand Ideen. :)

    Ich mache nächstes Schuljahr meine Eignungsprüfung (Haupt- und Realschule, Englisch und Geschichte) in Hessen. Die Prüfung an sich ist der Prüfung fürs 2. Staatsexamen ähnlich und das hätte ich dann auch, ... zumindest die Gleichstellung.

    Jetzt hab ich aber noch ein bissl Zeit um mich vorzubereiten. Hat vielleicht jemand gute Literaturtipps? Es geht mir hauptsächlich darum mir das Vokabular ein bissl anzueignen, damit meine Unterrichtsplanung auch den Ansprüchen entspricht. 😁

    Danke.

    Dejana

  • Um welches Vokabular geht es dir denn genau? Fachdidaktik? Pädagogik? Schulrecht?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Es geht mir darum, dass ich die Unterrichtsplanung einreichen und dann auch begründen soll. Bisher hab ich meine Unterrichtsplanung nur auf Englisch gemacht. Mir fehlt das deutsche Fachgeschwafel. 😁

    Gibt es gute Bücher, die schonmal bei der Unterrichtsplanung helfen, damit ich mir nicht sonstwas zusammen plapper? Ich hab ja keine Ahnung, wie die Planung aussehen soll, was da rein muss, wie das auf "Schuldeutsch" heisst.

  • Google mal „Verlaufsplan“ plus Englisch oder Geschichte, das verschafft dir einen ersten Überblick. „Ausführlicher Verlaufsplan“ bringt dann zusätzlich zum reinen, tabellarischen Plan auch noch die ganzen pädagogischen und didaktischen Hinweise, die erwartet werden. Das dürfte dir sicherlich weiterhelfen, außerdem kannst du dann vielleicht noch einmal konkretisieren, in welchem Teilbereich die deutsche Fachbegriffe noch fehlen (Klassenführung? Methoden? Fachdidaktik G oder E? Schulrechtliche Vorgaben?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Danke. Der Verlaufsplan hilft schonmal ein wenig.

    Es geht mir um die Unterrichtsplanung. Gibt es denn da keine Beispiele, wie sowas aussehen soll, wenn man es für die Prüfung macht? Bezieht man sich in nem Stundenverlaufsplan aufs Schulrecht?

    Gibt es bestimmte Methoden, die normalerweise genutzt werden? Ich nehme oft Kagan in meinen Klassen. Ist aber halt auch wieder auf Englisch.

    Was ist ein Erwartungshorizont? Warum stehen in den Beispielen, die ich gefunden habe, keine expliziten Stundenziele? Warum keine Differenzierung?

    Ich nehme mal an, wenn ich meine normale Planung mache und dann die Schüler als HAPS, MAPS und LAPS bezeichne, ist das verwirrend für den deutschen Prüfer. Ich hab vor ein paar Jahren schonmal die Planung fürs Schulamt gemacht, das ist aber schon etwas her und war mehrere Seiten lang und hatte ne detaillierte Erklärung, wo die Unterrichtsstunde in der Planung sitzt, was vorher kam und noch folgen wird, wie meine Klasse aufgebaut ist und welche Differenzierungsmassnahmen für wen gedacht sind und warum. War aber für Mathe in der 1. Klasse...

    Ich brauche jetzt keine Hilfe bei der Klassenleitung, mache das ja nun schon seit einer Weile. Methoden kenne ich auch, nur halt vielleicht nicht die deutschen Begriffe dafür.

  • Rein theoretisch könnte dir jeder von uns einen alten Entwurf geben.
    (und DIR würde ich sogar einen schicken, auch wenn ich 1) am Gym bin, und 2) mit anderer Fremdsprache und anderem Sachfach :D )

    ABER: bei 15 Entwürfen gäbe es mindestens 10 Formaten.

    • Ich musste zum Beispiel im Ref didaktisch und methodisch strengst trennen, meine Reffis (anderes BL, aber eher: anderes Studienseminar) schreiben ein didaktisch-methodisches Zeug.
    • Ich habe mit Klafki als Gott gearbeitet, viele Seminare betteln eher Meyer an.
    • Ich hatte Stundenziele mit Feinziele, JEDER Schritt/Arbeitsphase musste einem Ziel zugeordnet werden. Das ist hier anders.
    • Selbst in der Stundenstruktur und Durchführung gab es große Unterschiede. "Didaktische Reserve" hätte ich nicht haben dürfen ("Wenn man planen kann, kann man planen, und nicht plus minus 10 Minuten"), eine Gymnasialstunde ohne Vertiefung gibt es nicht, und wenn die nicht erreicht ist, kann es keine 4 sein. Hier habe ich schon viele Stunden ohne Vertiefung gesehen.
    • usw...


    Du brauchst also ein Modell von dem Seminar, das dir am Ende prüfen wird. Kannst du nicht einen Reffi fragen, der gerade in Ausbildung ist oder jemand, der gerade rauskam?

  • Was ist ein Erwartungshorizont? Warum stehen in den Beispielen, die ich gefunden habe, keine expliziten Stundenziele? Warum keine Differenzierung?

    Erwartungshorizont ist auch ein Unterschied, den musste ich komplett einreichen. Also alle Lösungen von Arbeitsblättern, Tafelbild und so.

    Kein Stundenziel und keine Differenzierung: ich hoffe, es sind SCHLECHTE Beispiele, oder aus dem Jahr 1960.

  • Erwartungshorizont ist auch ein Unterschied, den musste ich komplett einreichen. Also alle Lösungen von Arbeitsblättern, Tafelbild und so.

    Kein Stundenziel und keine Differenzierung: ich hoffe, es sind SCHLECHTE Beispiele, oder aus dem Jahr 1960.

    Möglich, dass es schlechte Beispiele sind. 😁 Sowas weiss ich aber nicht, da ich bisher noch keinen beispielhaften/guten Unterrichtsentwurf für eine dt. Schule gesehen habe.

  • Rein theoretisch könnte dir jeder von uns einen alten Entwurf geben.
    (und DIR würde ich sogar einen schicken, auch wenn ich 1) am Gym bin, und 2) mit anderer Fremdsprache und anderem Sachfach :D )

    ABER: bei 15 Entwürfen gäbe es mindestens 10 Formaten.

    • Ich musste zum Beispiel im Ref didaktisch und methodisch strengst trennen, meine Reffis (anderes BL, aber eher: anderes Studienseminar) schreiben ein didaktisch-methodisches Zeug.
    • Ich habe mit Klafki als Gott gearbeitet, viele Seminare betteln eher Meyer an.
    • Ich hatte Stundenziele mit Feinziele, JEDER Schritt/Arbeitsphase musste einem Ziel zugeordnet werden. Das ist hier anders.
    • Selbst in der Stundenstruktur und Durchführung gab es große Unterschiede. "Didaktische Reserve" hätte ich nicht haben dürfen ("Wenn man planen kann, kann man planen, und nicht plus minus 10 Minuten"), eine Gymnasialstunde ohne Vertiefung gibt es nicht, und wenn die nicht erreicht ist, kann es keine 4 sein. Hier habe ich schon viele Stunden ohne Vertiefung gesehen.
    • usw...


    Du brauchst also ein Modell von dem Seminar, das dir am Ende prüfen wird. Kannst du nicht einen Reffi fragen, der gerade in Ausbildung ist oder jemand, der gerade rauskam?

    Hm, Danke. Das ist halt ein bissl doof, wenn da jeder sein eigenes Süppchen kocht.

    Referendare haben wir nicht, da Privatschule. Die meisten meiner Kollegen sind entweder selbst im Ausland ausgebildet oder haben hier in Deutschland kein Lehramt studiert sondern sind irgendwie sonst in die Rolle als Deutschlehrer reingepurzelt.

    Ein Seminar habe ich auch nicht. Das läuft über die Lehrkräfteakademie. Die kommen dann aber nur zur Prüfung. Irgendwelche Vorbereitung scheint es nicht zu geben.

  • es ist natürlich einfach gesagt, wenn es dann um das "zweite Staatsexamen" geht, aber: bei meiner Revision (also Probezeit der Verbeamtung) habe ich mich an meinem alten gelernten System gehalten, meine SL hat auch nicht erwartet, dass ich es wie am örtlichen Seminar mache (falls sie überhaupt durchblickt).
    Auch bei externen Beförderungsbesuchen wird es glaube ich gemacht, wie man es konsequent für sich hält.
    Ich bin tatsächlich überzeugt, dass die Trennung didaktisch/methodisch wichtig ist, ich mache es weiter so. Teilziele formuliere ich weiter, eine didaktische Reserve finde ich aber gut, die habe ich "übernommen". Meine Lerngruppen sind gaaaaaaaanz anders als im Ref, meine Differenzierungsmöglichkeiten (und Bedürfnisse) sind also höher.

    Einige Studienseminare (egal welche) haben Literaturempfehlungen für die Unterrichtsplanung. Wenn es "nur" um den Wortschatz geht (du weißt doch, wie man plant, du bist Profi), kannst du sowas wälzen. Da ich selbst nur googeln würde, habe ich keine Empfehlung.
    Wenn eine Bibliothek in der Nähe ist, würde ich vielleicht auch die Fachzeitschriften deiner Fächer (Der Fremdsprachliche Unterricht Englisch fiele mir da ein) durchblättern, du siehst den aktuellen didaktischen Diskurs und viele Methoden. Und in Englisch sind sie wirklich gut (Eine Freundin von mir ist in der Didaktik Französisch und liest IMMER den DFU Englisch, weil sie viel weiter sind (und natürlich auch romanische Sachen).
    Ich bin sicher, es gibt auch sowas für Geschichte, in Politik hatte ich lange etwas vom Friedrich Verlag.

    (Irgendwann habe ich beim Blick auf meine Steuererklärung beschlossen, dass ich mir mit 4 Fächern keine Fachzeitschriften mehr leisten kann, auch nicht mit zwei. Wenn mein Dienstherr der Meinung ist, dass es das nicht wert ist, dann muss er damit leben, dass ich nur selten in der Unibib darin blättere und mit alten Methoden unterrichte)

  • Ja, um das Planen selbst geht es mir eigentlich auch nicht. Mache ich ja wirklich schon länger. Das stimmt.

    Der Wechsel zu den Grossen ist halt doch ein Unterschied, aber an sich auch kein Ding. 5./6. Klasse hatte ich vorher sowieso immer.

    Ich hab mir jetzt erstmal ein Geschichtsbuch (fürs Gymnasium in Hessen) besorgt, da mein voriger Geschichtsunterricht 1.) in der Grundschule war und 2.) einem anderen Lehrplan folgte. Englisch ist etwas anders, da ich es weiterhin bei uns auf muttersprachlichem Niveau unterrichte. Ich nehme mal an, das werde ich auch begründen müssen. 😁 Die Idee mit den Fachzeitschriften ist aber gut. Danke. Ich werde mal schauen, was sich finden lässt.

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