Druckschrift

  • Hallo ihr Lieben,


    meine Schwester ist jetzt in der ersten Klasse und lernt gerade die Druckschrift. Jetzt ist mir aufgefallen, dass sie das kleine "a" ganz anders lernt, als ich meinen Schülern im Praktikum und auch die Lehrer dort.


    Auch beim d, oder g, wird es da später Unterschiede geben.


    Sie lernt, dass man beim "a" erst einen Halbkreis schreibt und dann den Senkrechtstrich macht (Niedersachsen). Ich bringe den Kindern das so bei, dass erst ein Kreis gemacht wird und dann noch ein Strich runter (Hamburg).


    Wie seht ihr das? oder ist es egal? Ich finde für das spätere Schreibschriftlernen ist das schon ein Unterschied.


    Es sind übrigens beides die Tobi-Fibeln. In einer Empfehlung von Pelikan steht es eindeutig so, wie ich es mache. Die haben das aus dem Lehrplan für Hamburg. In der Tobifibel direkt ist es nicht sehr gut zu erkennen.


    Liebe Grüße Anja.

  • hallo anja :)


    wir machen auch erst einen bogen/ halbkreis und dann den senkrechtstrich. bin zur zeit in nrw. war aber in niedersachsen (mit tobifibel) auch so.


    gruß, sabi

  • Hi Anja,


    ich kenne es eigentlich auch nur mit dem von dir beschreibenen Halbkreis (Spruch z.b. dazu: Die Eisenbachn fährt links herum (oval), nun kracht die Schranke zu (Strich)


    Ok, ich finde den Spruch jetzt nicht so doll, aber er verdeutlicht, wie der Buchstabe geschrieben wird.


    Eigentlich macht diese Schreibweise doch viel mehr Sinn und so schreiben doch wohl auch die meisten Menschen (zumindest in D)


    Ob die Kinder Probleme haben, wenn sie bei der Schreibschrift es plötzlich etwas anders machen ? - nein, diese Erfahrung habe ich nicht gemacht.


    Petra

  • Hm, also ich male fast einen Kreis und dann geht der Strich runter. Die Kinder machen jetzt eine komische Klammer und dann absetzen und dann Strich. Das sieht sehr merkwürdig aus. ?(

    • Offizieller Beitrag

    Ich hab es als Schülerin in SH früher auch mit Halbkreis und Strich gelernt und hatte immer Proleme mit dem Aussehen des a. Ich persönlich finde deshalb die Variante wie Anja sie beschreibt viel besser, das a sieht einfach schöner aus. Ist das nicht vielleicht auch Ermessensache des Lehrers? Oder ist die Norm Halbkreis + Strich? In der 5. Klasse kräht jedenfalls kein Hahn mehr danach!


    Gruß leppy

    • Offizieller Beitrag

    Hi Anja,
    lass dich nicht verunsichern. Es gibt in verschiedenen Regionen des Landes verschiedene Schriften.
    Wir schreiben es hier so wie du.
    Dafür habe ich das N z.B. mit Strich von oben nach unten, wieder oben ansestzen, Schräge rechts runter, strich nach oben gelernt. Jetzt muss ich es in einem Zug beibringen, d.h. unten anfangen, fällt mir sehr schwer.


    Gruß, Conni

  • Meine Schüler dürfen (fast) machen wie sie wollen - Schrift ist in meinen Augen etwas sehr Persönliches, ändert sich doch auch ständig mit zunehmender Reife und Entwicklung eines Menschen - solange der Buchstabe als das Zeichen, das er darstellt, erkennbar ist, bin ich da relativ großzügig.
    Kann jetzt gar nicht verstehen, warum man sich da auf eine Schreibweise festlegen muss, ist das nicht letztlich völlig egal? - ist es wichtig, dass man bei einem Dreißigjährigen erkennen kann, ob er in D oder in den USA oder sonstwo schreiben gelernt hat. Oder warum ist es sonst wichtig, ob das "a" so oder so gemalt wird? Den Schreibfluss findet jeder für sich, hoffe ich mal, wenn nicht, dann kann ich ja steuernd eingreifen. Was ich z.B. nicht erlaube ist, wenn das Ringerl und der Strich vom a auseinander geschrieben werden, da man es sonst für o und i halten könnte - aber ansonsten....

  • Es ist auf alle Fälle sinnvoll, die Druckschriftbuchstaben so zu lehren, dass beim Übergang zur Schreibschrift Bewegungsmuster ausgebaut, nicht umgelernt werden müssen. Dazu gibt es bei www.rechtschreib-werkstatt.de Überlegungen und Vorschläge. (Die Schreibschrift ist ohnehin eine Ausgangsschrift, aus der sich die individuelle Schrift entwickeln soll; meines Erachtens muss man sich nicht sklavisch an die Vorgaben halten, sondern kann schauen, was für das einzelne Kind günsitg ist.)


    Bablin

    Wer hohe Türme bauen will,
    muss lange beim Fundament verweilen.
    Anton Bruckner

  • Hallo ihr Lieben,


    danke für eure Antworten. Letztendlich bin ich auch dafür, dass ein wenig "künstlerische Freiheit" dabei ist.


    Gestern ist mir noch ein Unterschied aufgefallen. Meine Schwester wird das K so lernen, dass die beiden Schrägen ein genaues Dreieck bilden. Also beide Schrägen berühren den geraden Strich. Meine in Hamburg lernen das so wie es auch hier in der PC-Schrift gerade ist.


    Es scheinen also wirklich Unterschiede zu bestehen.


    Liebe Grüße Anja.

  • Es gibt ja bei euch eine Nord- und eine Südschrift - komischerweise schreiben wir Ösis die Nordschrift:
    M in der Mitte bis hinunter,
    K, R, I wie hier.
    Muss immer aufpassen, wenn ich für die 1.Klasse Bücher kaufe, dass ich die richtige Schrift erwische.
    Beim kleinen a machen wir übrigens einen Kreis und dann den Strich dran.
    LG, schönes WE!

  • Zitat

    Muss immer aufpassen, wenn ich für die 1.Klasse Bücher kaufe, dass ich die richtige Schrift erwische.
    Beim kleinen a machen wir übrigens einen Kreis und dann den Strich dran.


    Ich sehe das nicht so eng. Schließlich begegnen den Kinder den ganzen Tag Buchstaben, die nicht nach "ihrer" Norm sind und sie können sie trotzdem lesen.



    Zitat

    Es gibt ja bei euch eine Nord- und eine Südschrift - komischerweise schreiben wir Ösis die Nordschrift:


    Das ist ja interessant. Ich dachte bisher, dass es je nach Lehrwerk variiert - wieder was gelernt ;)


    Petra

  • http://www.pelikan-lehrerinfo.…A07C508EA60D8EFB6567ED040
    Da kann man die Druckschriften anschauen.
    An sich ist es mir auch egal, aber
    beim Buchstabenlernen würde es die Kinder
    verwirren, wenn sie z.B. die verschiedenen I sehen.
    Das Süd-I ist wie unser J (je).
    LG, inschra


    Tut mir Leid, dass ich den "Rahmen sprenge",
    weiß aber nicht, wie ich´s anders machen soll!?

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