• Offizieller Beitrag

    Hallo,


    helft mir doch bitte mal: ich hab hier Raupen vom kleinen Nachtpfauenauge, die sich bei uns im Klassenraum verpuppen sollen.


    Am Montag starte ich mit dem Thema und hab auch gleich einen UB dazu.


    Dafür fehlt mir zum einen noch die Initialzündung und zum anderen frage ich micht, ob man mit den Raupen auch noch mehr machen kann, als zu beobachten, wie sie wachsen und sich verändern und sie zu zu füttern.
    Ich meine so etwas wie das Erforschen der sinnlichen Wahrnehmung, hell und dunkel, etc.


    Ehrlich gesagt bereue ich es etwas, dass ich mich für das Thema entschieden hab, auch wenn es die Kinder wahrscheinlich sehr motiviert - mich gruselts immer noch leicht. Die Raupen sind jetzt nicht mehr klein und schwarz, sondern grün und fett *schauder*


    LG,
    Melosine

  • Hallo Melosine :)


    Als ich gestern mit meinem Freund im Garten lag hat sich auch eine kleine Raupe zu uns auf die Decke verirrt.. *graus*
    Was mir direkt auffiel war, dass man auch schon an ganz winzigen Raupen (und diese war echt winzig) die Fortbewegungsweise gut erkennen konnte.
    Das wäre für die Schüler doch sicherlich spannend zu entdecken.


    Mit Raupen als solche kenne ich mich nicht aus, sodass mir spontan keine sinnvollen "Versuche" zu ihnen einfallen.
    Gibt's denn im Netz nix? Kann doch nicht sein, dass noch niemand etwas zu Raupen gemacht hat? ?(


    Grüße, Sabi

    • Offizieller Beitrag

    Danke, Sabi! Doch, es gibt Material im Netz - allerdings hab ich keine Unterrichtsentwürfe gefunden.
    Leider (naja :) ) ist ja jetzt das lange Wochenende und ich konnte die Einstiegsstunde zu diesem Thema schlecht schon vorher halten, weil sonst die Raupen zu lange in der Schule gewesen wären bzw. wir die Gläser hätten mitnehmen müssen, was auch einige Eltern nicht soo gerne wollen.


    Wie dem auch sei; normalerweise würde ich das mit den Kindern in der ersten Stunde "lockerer" angehen (sie werden eh fasziniert sein von den Raupen), indem wir uns darüber informieren, was die Raupen fressen, wie man sie pflegt/ sauber macht, das Glas einrichten und die Raupen verteilen - und sie im Verlauf der Einheit eben beobachten, zeichnen, modellieren, füttern, pflegen, ihre Reaktionen auf Erschütterung überprüfen, usw.


    Da ich nun aber den doofen UB hab, muss es eine etwas prickelndere Stunde sein, mit ausgewiesenem, anspruchsvollem Lernziel und dem ganzen Drumherum - ihr kennt das :rolleyes:


    Und sofort bin ich innerlich blockiert - die Luft ist wirklich raus...hab das Gefühl, mir fallen immer weniger Schaustunden ein


    Eigentlich wäre es folgerichtig, sich in der ersten Stunde erstmal mit der Pflege der Raupen und dem Umgang mit lebenden Tieren im Unterricht zu befassen, bevor man den Kindern eine Raupe zum untersuchen gibt. Ich höre nur innerlich schon wieder die kritische Stimme meines Ausbilders, der das als Lernziel für nicht angemessen genug halten könnte...
    Soll ich doch erstmal (ohne Raupen) die Metamorphose besprechen?


    Oh Kopf, füll dich mit Ideen...


    Etwas verzeifelt,
    Melosine

  • Also das hier

    Zitat

    normalerweise würde ich das mit den Kindern in der ersten Stunde "lockerer" angehen (sie werden eh fasziniert sein von den Raupen), indem wir uns darüber informieren, was die Raupen fressen, wie man sie pflegt/ sauber macht, das Glas einrichten und die Raupen verteilen


    finde ich für eine erste Stunde auch richtig und vor allem wichtig!
    Dass sind für mich doch auch Lernziele. Und da es sich ja bei den Raupen um Lebewesen handelt, vielleicht sogar die wichtigsten Lernziele dieser Einheit.
    Und handlungsorientiert (Glas einrichten) und zielorientiert (Lebensraum für die Raupen) ist es ja auch..
    Und genau mit dieser Begründung würde ich das auch im UB machen. Heute.
    Früher wäre das bei mir auch anders gewesen, von daher kann ich dich voll verstehen.


    Zuerst die Metamorphose zu behandeln, wenn schon klar ist, dass die Raupen kommen sollen, d.h. jeder eine zur Pflege bekommt, wird sich evtl schwierig gestalten, weil die Kids sicher heiß drauf sind.. Wird aber auch machbar sein.
    Wenn du für dich begründen kannst, dass man die Metamorphose auch an anderer Stelle (evtl. sogar sinnvoller) behandeln kann, dann mach deine Einführungsstunde wie geplant, UB hin oder her.


    Klappt schon ,
    Sabi

    • Offizieller Beitrag

    Du hast eigentlich recht, aber... *seufz*


    Die Kinder wissen noch nicht, dass Raupen kommen - sie sollten nur schon große Gläser mitbringen. Ich könnte die Raupen also auch noch bis Stundenende (oder bis zur nächsten Stunde) unter Verschluss halten.


    Hm.. *brainstorm*
    Andererseits liebt mein Ausbilder stumme Impulse - die Raupen sind doch klasse dafür.. und dann? Sachtexte: was fressen Raupen? Wie pflege ich meine Raupen...?


    Ich hab angefangen, ein kleines Raupen-Beobachtungsbuch für die Kinder zu erstellen (Deckblatt ist bisher fertig :rolleyes: ) - das würd ich auch ganz gerne schon einbringen...das wird aber dann eher zuviel, wenn sie ihre Raupengläser noch einrichten sollen.


    Momentan verfolge ich innerlich zwei Stränge für die Stunde: Einstieg mit den Raupen/ Einrichten der Gläser, etc. oder ein theoretischer Einstieg und die Raupen erst anschließend auf den Tisch stellen.


    Danke für deine Gedanken und lG,
    Melosine

  • hallo,
    spontan kam mir als einstieg ein rätsel. würde sich anbieten, da die raupe sich ja auch verändert. dann könnte man sammeln, was die schüler zu raupen schon wissen und was sie noch wissen möchten.
    nur so ins unreine gedacht.
    lg judith

  • Ich bin leider keine Fachfrau in Sachunterricht und fühle mich oft sehr inkompetent. Deswegen nur meine Anmerkungen, hoffe, sie helfen dir trotzdem :


    Ich würde von den Raupen ausgehen - wenn du erklären kannst, warum du die einzelnen Handlungsschritte so machst, wie du machst, kann dir kein Fachleiter etwas - es sei denn, du kannst es nicht plausibel erklären.


    Wie wäre es, wenn du in die Mitte (eines jeden Tisches???) oder des Stuhlkreises ein Raupenglas stellen würdest und vielleicht ein Cluster zu dem Tier machst und das Vorwissen der Schüler klärst? Dann könnte man versch. Aspekte herausarbeiten und Ziel deiner Stunde wäre die Planung einer Reihe.
    Expertenarbeit zur Versorgung der Raupe wäre ein anderer Aspekt, den du so begründen könntest, dass dir wichtig ist, dass die Kinder von Anfang an Verantwortung für die kleinen Tierchen übernehmen, und das wichtigste die Lebensbedingungen sind.
    Die Metamorphose ist doch für die kleinen Tierchen erst einmal unwichtig. Sie kann ja auch entdeckt werden, wenn die Tiere sich verändern - und ich denke, dass wäre im Sinne von entdeckendem Lernen besser als das Ganze erst im Buch zu lesen, oder????
    Viele Einfälle
    flip

  • Sehr wichtig!!!


    Schmetterlingsraupen sind an EINE bestimmte Pflanze gebunden.
    Wenn du also die Raupe von Brennnesseln geholt hast, MUSST du Brennnesseln als Futterpflanze anbieten - sonst artet das Ganze in Tierquälerei aus und die Tiere gehen ein.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    • Offizieller Beitrag

    Danke für eure Anregungen.
    Ich denke, dass ich die Versorgung der Raupen zunächst in den Mittelpunkt stelle. Als stummen Impuls dachte ich, die Raupen zu zeigen und somit auch das Vorwissen der Kinder abzuklopfen. Ich denke schon, dass sie darauf kommen, herausfinden zu wollen, was die Raupen fressen. Dazu wollte ich ihnen dann einen Sachtext geben. Wenn sie die Fragen dazu beantwortet haben, müssten sie eine Anleitung zur Pflege/ Versorgung der Raupen erhalten...Rätsel wär aber auch nicht schlecht - wüsste nur auf Anhieb nicht so genau, wie ich das aufziehen soll.
    Was haltet ihr davon? Ist das mit dem Sachtext zu trocken? Vielleicht reicht auch wirklich ein gemeinames Cluster - muss nochmal in mich gehen.


    alias: Ich habe die Raupen nicht von einer Pflanze geholt und weiß jetzt nicht mehr, mit was ich sie füttern muss...so unbedarft gehe ich da auch nicht ran.
    Sie leben auch nicht von Brennesseln, sondern von Weidenblättern und stammen aus dem schulbiologischen Zentrum ;)


    LG,
    Melosine

  • War nicht auf dich gemünzt, musste aber gesagt werden ;)
    Hätte wohl besser die "man"-Form gewählt.....

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    Einmal editiert, zuletzt von alias ()

  • Ich würde als erstes überlegen welches Ziel deine Stunde haben soll - um mögliche Mehrfachschwerpunkte zu vermeiden.
    1)Vorwissen der Kinder abklopfen? Reihe planen?
    2) Punkt 1 an zweite Stelle setzen und das Fressen in den Vordergrund stellen. Begründung: Kinder sollen verantwortlich mit den Raupen umgehen, zuerst die Grundversorgung klären, dann Punkt 1.


    Für mich wäre Beides in Ordnung. Bei Punkt 2: Natürlich erst sammeln lassen, was den Kindern zu Raupen einfällt. Vielleicht kannst du mitschreiben - so hast du schon einen Einstieg in Punkt 1 . Wie wäre es dann, einen weiteren stummen Impuls zu geben - Brötchen, Wasser, Vogelfutter.... dazu stellen ..., sammeln. Die Info geben, dass Raupen immer an ein Pflänzchen gebunden sind (alias). Dann versch. Bestimmungsbücher, evt. Bilder, oder so etwas: Kinder sollen herausbekommen, welche Raupen es sind. Dann Futter besorgen. Als Zeitpuffer: Raupe abzeichnen und Namen der Raupen drüberschreiben.
    flip

    • Offizieller Beitrag

    So ähnlich hab ich jetzt auch geplant: ich wollte verschiedene Lebensmittel zum Ausprobieren bereithalten und behaupten, wir könnten die Raupen doch einfach mit Resten unserer Schulbrote füttern - die Kinder werden dem widersprechen und z.B. sagen, dass Raupen Salat fressen. Ich denke, dass die Kinder nicht sofort darauf kommen, dass man in Büchern nachsehen kann, was die Raupen fressen, sondern es ausprobieren wollen - zu diesem Zeitpunkt würde ich aber noch nicht das richtige Futter reingeben. Die Erkenntnis der Einführung soll sein, dass wir es mit Probieren nicht rausbekommen und die Raupen eben nur etwas ganz bestimmtes fressen. Leider fehlen mir jetzt die Bestimmungsbücher - ich habe einen Sachtext vorbereitet, aus dem die Kinder die Infos entnehmen können.


    Hm...hab jetzt aber auch Bedenken, ob ich damit nicht zu viele Nebenstränge aufmache...
    Ziel: die Kinder sollen wissen, was es für Raupen sind, was sie fressen und wie man sie richtig versorgt.
    Die Infos aus dem Sachtext sollen sie später praktisch umsetzen, indem sie ihr Glas einrichten.



    Einen Zeitpuffer brauche ich so eher nicht, da das alles eher lange dauert.


    LG und danke fürs brainstormen!


    Melosine, mal wieder mit der Zwangskreativität kämpfend

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