Beiträge von Ruhe

    Ich pflichte dir da bei und versichere dir aus eigener Erfahrung: Sogar, wenn man Chemie zum frühstmöglichen Zeitpunkt (iirc Beginn der Oberstufe) abgewählt hat, kann man noch gut durchs Chemie-Studium kommen

    Ich hatte in der Oberstufe gar kein Physik (zuletzt in Klasse 10) und bin durchs Physikstudium gekommen, ohne irgendwo durchzufallen.

    Ich habe mir das mittlerweile mit numbers selbst geschrieben. In der Datei sind eine Tabelle für Mitarbeit, Anwesenheit, Hausaufgaben, Material. Das habe ich dann mit einer Übersichtstabelle verknüpft, so dass man dann für jeden Schüler alles auf einen Blick hat.

    (Wieso zur Hölle haben die überhaupt in der 7. Klasse schon Chemie ...)

    In der Stundentafel in der Sekundarstufe 1 (bei mir Realschule) ist der Chemieunterricht ab der Klasse 7 drin. Unsere Schüler haben dann tatsächlich 4 Jahre Chemie bis einschl. Klasse 10. Die Themen sind im verbindlichen Lehrplan festlegt.

    Es ist bei uns aber tatsächlich so, dass es bis auf wenige Ausnahmen die gleiche Lehrperson bleibt.

    Man kann das mit "grossen" SuS machen wenn's um Wissenschaftsgeschichte und Erkenntnisgewinn geht.

    Was verstehst du unter "großen" SchülerInnen?

    Wir haben die Oxidation im Lehrplan stehen in Klasse 7. Da sind die Kinder 12/13 Jahre alt.

    An den Lehrplan habe ich mich zu halten.

    In Klasse 9 kommen dann die Bindungsarten. Da hören sie das erste Mal dann von Anionen und Kationen.

    Klar, wer sein Fach nicht allzu tief durchdrungen hat hat auf den ersten Blick den leichteren Job, weil er/sie womöglich gar nicht mehr reduzieren müsste, so dünn wäre es, genau das ist dann aber auch das Problem.

    Das sehe ich auch so. Ich habe schon oft in Mathematik den Unterricht ab Klasse 8 oder 9 übernommen, der zuvor (aus Lehrermangel im Fach) fachfremd erteilt wurde.

    Hier nur eine kleine Anekdote: Das Thema war Zinseszins. Die SchülerInnen sollten die Zinsen eines angelegten Guthabens über 5 Jahre ausrechnen. Sie haben zunächst die Zinsen für ein Jahr ausgerechnet und dann die errechneten Zinsen mal 5 genommen und auf das Guthaben aufgeschlagen.

    Als ich sage, dass das aber so nicht richtig sei, wurde mir erklärt, dass ihnen der Kollege X das so beigebracht hat (hat er wirklich; ich habe gefragt).

    Hat man in der Chemie häufig beim Thema Oxidation, die wird in der Sek I häufig gleichgesetzt mit Reaktion mit Sauerstoff, es ist aber allgemein eine Elektronenabgabe. Dadurch kommt es in der Sek II dann zu Fehlvorstellungen

    Da kommt dann aber nach der Punkt hinzu, dass es einen Unterschied macht den SchülerInnen beigebracht wird und was sie behalten. Da liegen schon mal Welten zwischen.

    Anderes Beispiel (auch eine Anekdote): Im letzte Schuljahr war das Atommodell lange und ausführlich Thema. Bei der Wiederholung letzte Woche wurde dann mehrheitlich geantwortet, dass jede Schale in der Atomhülle immer 8 Elektronen erhält. Das habe ich denen nie so beigebracht. Also: Nochmal wiederholt.

    Danke für die vielen Antworten.

    Ich werde versuchen Kontakt zu anderen Betroffenen aufnehmen, wie im Link von Palim

    Es ist, wenn ich es richtig verstehe, möglich, Menschen mit Maske zu verstehen, wenn sie langsam und deutlich sprechen?

    Das habe ich heute auch den SchülerInnen gesagt. Das hat in den heutigen Klassen ganz gut geklappt. Aber heute war der erste Tag und heute hatte ich noch nicht die problematischen Klassen. Aus der Klasse, mit der ich letztes Schuljahr diese Probleme ganz massiv hatte, hat man mich dieses Schuljahr rausgeholt.

    Auch, wenn du möglicherweise keinen Schwerbehindertenstatus hast, Ruhe, ich stimme den anderen zu, dass hier der Arbeitgeber ein Interesse hat, dass Lösungen für dich gefunden werden - und du solltest dabei von deinem Umfeld Unterstützung erhalten, nicht alleine gelassen werden. Ich drück dir die Daumen!

    Danke fürs Daumendrücken.

    Ich habe einen Schwerbehindertenstatus, auch wegen einer anderen Sache, die ich ebenfalls habe. Diese werde ich dann am besten mit ins Boot holen, wenn es wieder schlimm wird. Bisher habe ich immer versucht meine Probleme an der Schule (in Bezug auf meine Behinderung) selbst zu lösen und direkt mit der Schulleitung.

    Gerade in Physik gibt es bei mir häufige Phasen mit extrem viel Unterrichtgespräch. In Mathe vielleicht etwas weniger, aber auch da würde ich das nicht als "nicht allzu redelastig" bezeichnen.

    So ist es bei mir eigentlich auch.

    Welche Fächer in welchen Klassenstufen betrifft das am meisten?

    Am meisten tritt das in "normalen" Klassenräumen auf.

    Wenn wir die Fachräume (in meinem Fall Physik und Chemie) benutzen dürfen, dann tritt das hauptsächlich in Mathe auf.

    In den Fachräumen haben wir im Gegensatz zu den "normalen" Klassenräumen Beamer, Dokumentenkameras u.ä., so dass ich die Schülerlösungen auch an die Wand projizieren kann und dann lesen kann. Das hilft natürlich bei Unterrichtsgesprächen nicht.

    Als wir coronabedingt die Fachräume nicht nutzen durften hatte ich die Möglichkeiten nicht.

    Da ich eine Klasse in allen drei Fächern hatte letztes Schuljahr (jetzt zu Glück nicht mehr) wurde das in allen Fächern zum Selbstläufer.

    Eine Kollegin hat seit diesem Jahr ein Hörgerät, weil sie durch die Maskenpflicht ähnliche Probleme hatte.

    Ich trage Hörgeräte seit ich Denken kann.

    Kannst du, Ruhe, das Problem den SchülerInnen transparent machen?

    Das habe ich schon oft versucht. Den SchülerInnen zuerst. Dann den Eltern.

    Die Eltern sind dann zwar betroffen und sind der Meinung, dass so ein Verhalten nicht geht. Aber, wenn es dann konkret um ihr Kind geht ...

    Ich habe lange überlegt, ob ich mein Problem hier schildern soll, da ich befürchte eine Nebendiskussion loszutreten.

    Vorweg: Ich habe kein Problem mit der Maskenpflicht im Unterricht. Ich achte da streng drauf bei SchülerInnen und auch bei mir.

    Aber ich habe ein Problem. Ich bin schwerhörig. Bisher (vor Corona) bin ich gut zurechtgekommen. Die Kombination aus Hören und Lippenlesen funktionierte gut. Letzteres ist dabei sehr wichtig. Durch musste ich nicht oft nachfragen. Durch die Maskenpflicht fällt das Lippenlesen nun komplett weg. Ich muss sehr oft nachfragen. Oft auch 2 bis 3mal bis etwas verstehe. Das hat im letzten Schuljahr dann in einigen Klassen (nicht in allen) zu folgenden Problemen geführt:

    - die SchülerInnen sind nicht mehr bereit Antworten mehrfach zu wiederholen

    - bei der Wiederholung der Antwort wird dann extrem laut gebrüllt (kontraproduktiv)

    - andere MitschülerInnen wiederholen was gesagt wurde laut und meist dann mehrere gleichzeitig

    - einige SchülerInnen produzieren, wenn etwas gesagt wird, Nebengeräusche (Klopfen mit Stift auf dem Tisch; lautes Schnäuzen + räuspern; "Stuhlhüpfen"; Sachen fallen lassen, ...)

    => Unterrichtsgespräche sind unmöglich

    Dadurch bin ich nach diesen Unterrichtsstunden fix und fertig. Ich habe auch schon mal zuhause bei der Vorbereitung nur geweint.

    Da ich leider auch nicht mehr hören kann aus welcher Richtung ein Geräusch kommt, kann ich den/die ÜbeltäterIn nicht immer ausmachen.

    Folgen Maßnahmen habe ich bereits ergriffen:

    - Gespräch mit den Eltern (wenn ich den/die Übeltäterin wusste) => hat kaum was geändert; jede/r verschanzt sich hinter wem anders

    - Gespräch mit der Schulleitung => "Wir haben es doch alle zur Zeit schwer!"

    Nun habe ich dann fast nur noch Stillarbeit gemacht. Die Ergebniskontrolle verlief dann auf Selbstkontrolle, Legen der Antworten unter der Dokumentenkamera (nur in wenigen Räumen möglich).

    Jetzt fängt morgen die Schule wieder an. Ich mache mir nun schon länger Gedanken wie ich den Unterricht gestalten soll.

    Habt ihr eine Idee was ich machen könnte bzgl. Unterrichtsgestaltung?

    Meine Schulleitung hatte mal geäußert, dass immer erst alle Prüfungen gemacht werden sollen. Dann bekommt der/die SchülerIn erst das Gesamtergebnis.

    Genau das hat meine Schulleitung vor. Habe diese Auskunft heute erhalten.

    ich glaube nicht, dass das zulässig ist, finde aber grade keine entsprechende Verwaltungsvorschrift.

    Weiß jemand wo so etwas steht? In er APO nicht. Da habe ich nachgeschaut. Aber, dass jemand so viele Prüfungen auf einmal macht, ist ja glaube ich auch das erste Mal.

    Pandemiebedingt schöpfen wir den maximalen Rahmen aus.

    Das war früher anders, da haben wir lediglich die letzten 2 Tage genutzt.

    Genauso ist es bei uns. Morgen geht es los.

    Dass wir im Sommer sechs Wochen "Ferien" haben bzw. 12 Wochen bezahlten Urlaub ist ja das Stammtischgeplapper, das es seit Jahrzehnten gibt.

    Deshalb sind einige lockere Bekannte und Fremde auch immer so erstaunt, wenn ich sage, dass es bei uns ab morgen losgeht für die Lehrer. Meine Freunde und Verwandten wissen das.


    Wir fangen morgen mit einer Konferenz für alle an. Dann folgen die Nachprüfungen. Diese nehmen aufgrund der pandemiebedingten Menge mehr Tage ein als üblich.

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