Ich gebe zu, dass ich auch mal gedacht habe: "Ich wäre jetzt auch gern zuhause und kann tun und lassen was ich will." Ich habe das auch einmal zu einem Kollegen gesagt.
Das war an einem Freitag (nach einer anstrengenden Woche), an dem es mir nach 6 Stunden Unterricht mit einer Zusatzaufgabe (die normalerweise ein Kollege, der zur Risikogruppe gehört, zuständig ist), die ich noch machen musste, völlig fertig. Diese Zusatzaufgabe widerspricht aber der Vereinbarung, die ich mit der Schulleitung bzgl. meiner Schwerbehinderung (die je nicht plötzlich weg ist, nur weil nicht zur Risikogruppe gehörend) und stellt für mich eine erhebliche Belastung dar. Meine Schulleitung war aber unnachgiebig. Das sei eben jetzt so. Da kam besagter Kollege vorbei und setzte sich in meine Nähe und fing mit Smaltalk an. Da war ich bedient und bin heftig geworden.
Eine Bekannte (Lehrerin an einer anderen Schule, die zur Risikogruppe gehört), schrieb mir zudem dann noch auf WhatsApp von "La dolce vita". Da war ich wirklich fertig.
Mit meinem Mann hatte ich später beschlossen, dass ich mit der Schulleitung spreche. Wenn das nicht hilft würde ich die Schwerbehindertenvertretung der Bezirksregierung hinzuziehen. Wenn das nicht hilft, dann krankschrieben lassen. Meine Schulleitung hat dann nach mehreren Gesprächen meine Situation verbessert.
Bei dem Kollegen habe ich mich entschuldigt am Telefon und mich sehr nett mit ihm unterhalten.
Trotzdem muss ich sagen, dass ich einige Kollegen der Risikogruppe nicht verstehe, wenn sie mehrmals die Woche vormittags in der Schule auftauchen.
Ich denke das Problem ist:
Bei dem, der in der Schule präsent ist, sieht man, dass er arbeitet.
Bei dem, der in der Schule nicht präsent ist, sieht man nicht, dass er arbeitet.
Mein Rat an dich: Denke an deine Gesundheit. Gehe nicht in die Schule. Es dankt dir im Schlimmsten Fall niemand.