Beiträge von Cambria

    Hier mal etwas praxistauglicheres:


    Nur ein oder zwei Geschichten im Plenum vorlesen lassen. An die anderen Kinder Zuhöreraufträge verteilen und sich anschließend darüber austauschen. Alle Geschichten (wer möchte) in einem Geschichtenbuch sammeln oder an der Pinnwand ausstellen. Am nächsten Tag vielleicht noch einmal ein oder zwei Geschichten vorlesen lassen, wenn die Zeit dafür da ist. In der freien Lesezeit oder Freiarbeit können die Schüler die Geschichten der anderen Kinder lesen.


    Kinder tun sich mit einem Partner zusammen und jeder liest seine Geschichte vor. Die Kinder stellen mündlich Fragen dazu, geben Tipps oder loben.

    Seid ihr GU-Schule? Haben diese Schüler ein AO-SF hinter sich?


    Sollen die Schüler 3 Jahre in der Schuleingangsphase verbleiben?


    Ich unterrichte auch Schüler zieldifferent, weil sie noch im 1. Schuljahr sind (jahrgangsübergreifend). Die Eltern wissen aber, dass sich ihre Lernziele / Kompetenzerwartungen auf dem Niveau des ersten Schuljahres befinden. Bei einigen wird auch jetzt ein AO-SF-Antrag fällig.

    Dann würde ich als Erstwunsch Bochum angeben und an die nächsten Stellen alle Ruhrgebietsstädte in der Nähe setzen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass du dann ganz woanders hinkommst.


    An den Gymnasien sieht die Stellensituation im Moment ja ziemlich bescheiden aus. Die guten Referendare haben gerade noch eine Stelle in der Gesamtschule bekommen. Deswegen solltest du schon etwas flexibel sein.

    Also erst einmal ruhig Blut. Stress ist auch nicht gut. Leider sind viele Krankheiten schon nicht mehr ansteckend, wenn die Symptome aufgetreten sind. Du könntest jetzt also sowieso nichts mehr tun.


    Ich würde meinen Schulleiter über die Schwangerschaft informieren und ihn bitten, den Kollegen nichts zu erzählen. Dann bist du eben offiziell erstmal krank auf unbestimmte Zeit. Du könntest dann in Ruhe zum BAD (heißt das bei euch auch so?) und deinen Risikobericht abgeben.

    Hallo,


    wir hatten auch gerade Elternsprechtag. Bei mir sind 2 Eltern nicht erschienen. Eine Mutter habe ich später noch getroffen, als sie ihren Sohn abholte. Sie hatte sich im Datum vertan und hat sich nett entschuldigt. Die andere Mutter habe ich angerufen, als ich merkte sie wird wohl nicht kommen. Dabei klang sie so, als hätte ich sie aus dem Bett geklingelt. Das nervigste Erlebnis hatte ich mit einem Vater, mit dem ich 3 Mal einen Termin hatte, der aber nie aufgetaucht ist. Das Zeugnis seines Sohnes hat er immer noch nicht abgeholt. Auf Briefe kommt nie eine Antwort, Hausaufgaben werden nicht erledigt oder nur hingeschmiert. Die Fehlzeiten im ersten Schuljahr waren rekordverdächtig. War er mal nicht "krank", kam der Junge zu spät (ich müsse ja Verständnis haben, denn der Vater habe Nachtschicht). Und: der Junge soll zum Gymnasium. Ich habe unsere interkulturelle Beraterin auf die Familie angesetzt. Freitag ist ein gemeinsames Gespräch. Mal sehen...


    Man steht als Lehrer ziemlich alleine da, mit all seinen hilfebedürftigen Schülern, die in katastrophalen familiären Verhältnissen aufwachsen. Gerade aktuell weiß ich nicht, wie ich mit einem Jungen umgehen soll, der zu jeder Gelegenheit seinen Penis zeigt. Gerne auch mal während des Unterrichts. Aber gut, dass die Mutter mit ihrem 7.? Kind schwanger ist. Schade nur um die Kinder, die nie eine Chance haben werden.


    Mittlerweile habe ich mich mit unseren Eltern abgefunden. Ich könnte mich eigentlich stundenlang aufregen, aber ich bin einfach nur froh, dass es mir selber gut geht. Um nicht irgendwann mit einem Burnout auszuscheiden, muss man leider ein wenig abstumpfen.


    ...mit der Folge, dass das Kind lernt es hieße Fogelscheuche?? Ich war nämlich kurz davor es zu korrigieren, hab es aber natürlich nicht gemacht. Hoffentlich lernt er dann, dass man eben nicht alls mit "F" schreibt, was man wie "F" spricht.


    Ich finde, Lehrer und Eltern dürfen ihre Kinder sehr wohl auf Fehler aufmerksam machen. Nur eben auf ihrem Niveau. Dein Kind wird sicherlich noch keine Auslautverhärtungen ableiten oder doppelte Mitlaute bestimmen können. Aber bei der "Fogelscheuche" darfst du ihn sehr wohl darauf aufmerksam machen, dass der Vogel sich bei den Anlautbildern befindet. Da muss er ja eigentlich nur richtig schauen und sich gut in der Tabelle auskennen. Das gleiche gilt für Sp / St / Ei u.s.w. Ich würde ihm auch sagen, dass wir meistens ein Wort mit W schreiben, wenn er ein W hört und meistens ein F, wenn er ein F hört. Nur selten nehmen wir das V. Deswegen ist es auch unten im Keller.


    Normalerweise werden seltenere Buchstaben später noch einmal separat mit Lernwörtern geübt.

    Oh man, wie furchtbar für alle Beteiligten!


    Dein Verhalten war absolut verständlich. Du bist Lehrerin und keine Ärztin. Du hast dich ja um den Jungen gekümmert und seine Verletzung ernst genommen. In 99% aller "Unfälle" in der Schule haben die Kinder nur leichte Blessuren. Es ist manchmal wirklich schwierig herauszufinden, wer wirklich etwas hat und wer nur ein wenig Aufmerksamkeit braucht oder einen schlechten Tag hat. Ich persönlich wäre auch gar nicht auf die Idee gekommen, dass ein Zusammenstoß mit einem Kind solch schwere Auswirkungen haben kann. Bestimmt hätte ich auch nicht sofort die Mutter verständigt. Mach dir keine Vorwürfe, du konntest es nicht besser wissen.

    Meinst Du ich muss deswegen zum Amtsarzt oder kommt das mit dem Amtsarzt falls ich nach dem Ref. verbeamtet werden soll, sprich im Zuge der Verbeamtung auf Lebenszeit?


    Ich meine, du musst im Zuge deiner Verbeamtung auf Probe (und später dann auf Lebenszeit) zum Amtsarzt. Für das Ref (Beamter auf Widerruf) musst du nicht hin. Auch nicht, wenn irgendein Fachleiter von deiner Zwangserkrankung wüsste. Falls der Amtsarzt dich nicht verbeamten möchte, könntest du als angestellter Lehrer arbeiten.

    Dein Fall scheint sehr speziell zu sein. Ich würde mich mal an das zuständige Studienseminar wenden und nachfragen.
    Ich kann verstehen, dass du gerne an der bekannten Schule das Ref machen möchtest und will dir nicht deine Freude nehmen. Aber würde dir leider eher abraten, an zwei Schulen zu unterrichten. Das bedeutet fast doppelte Arbeit.

    Das Seminar kann und wird nichts gegen eine mögliche Verbeamtung unternehmen. Das fällt nicht in ihren Zuständigkeitsbereich. Spätestens beim Amtsarzt wirst du mit offenen Karten spielen müssen. Von einem ähnlichen Fall hab ich noch nichts gehört. Aber ich kann mir vorstellen, dass es sehr schwierig wird. Gerade bei psychischen Erkrankungen sind Amtsärzte sehr hellhörig.

    Gut, dass du diesen Schritt gegangen bist. Wenn sich keiner mehr bereit erklärt für kleines Geld Kinder zu fördern, erkennt man vielleicht mal die Notwendigkeit, dass wir mehr gut ausgebildete Fachkräfte in der Schule brauchen wenn wir ,kein Kind zurücklassen' wollen. (Ha ha)


    Du bist ja erst noch auf dem Weg deiner Ausbildung. Ich wollte damit jetzt nicht deine Kompetenz in Frage stellen.

    Sind das denn komplette Klassen oder nur Kleingruppen?
    Ist das eine Förderung, die während des Unterrichts oder außerhalb stattfindet?
    Welche Vereinbarungen wurden denn getroffen?
    In welchen Bereichen sollst du fördern?


    In meiner Klasse laufen auch verschiedenste Fördermaßnahmen. Da kann ich ganz ehrlich nicht den Kollegen noch etwas vorbereiten, das müssen sie schon selbst machen. Wenn sie mich aber fragen würden, würde ich ihnen kurz etwas über die Kinder sagen können oder woran ich mit dem Kind im Unterricht arbeite. Aber letztendlich musst du die Kinder ja auch selbst kennen lernen. Und klar gibt es Zeugniskonferenzen, da werden aber die "schlimmsten" Fälle nur in 4-5 Sätzen abgehandelt. Oder man berichtet kurz in der Pause oder nach dem Unterricht von schwierigen Schülern. Es ist einfach nicht genug Zeit vorhanden, sich über jeden Schüler intensivst auszutauschen und nach gemeinsamen Lösungsstrategien zu suchen.
    An vielen Schulen gibt es auch gar nicht die "ultimativen standardisierten Sanktionierungsmaßnahmen". Da jeder Kollege einen anderen pädagogischen Schwerpunkt hat, finde ich es z.T. auch nicht sinnvoll, jemandem etwas aufzudrücken. Da musst du auch eigene Wege finden und schauen, was zu deiner Persönlichkeit passt. Hier im Forum gibt es ganze Kataloge zu diesem Thema. Da könntest du dich schon einmal schlau lesen. Das ist auch für das Ref und für deine anschließende Arbeit wichtig.


    Ich könnte mir vorstellen, dass die Schüler deine Fördermaßnahme nicht ernst nehmen. Für viele Schüler gehört so eine Fördergruppe oft nicht zum "richtigen" Unterricht. Außerdem weiß ich ja nicht, wie du die Stunde gestaltet hast, so ganz ohne Material. Das war für die Kinder dann wahrscheinlich total langweilig. Sie waren unbeschäftigt. Ich würde einfach eigenes Material mit wenig Anspruch besorgen und die Stunden mit kleinen thematisch passenden Spielchen abrunden. Außerdem würde ich mir ein Belohnungssystem überlegen.

    Ganz klar: Ein Gespräch mit den Eltern. Hol dir jemanden dazu und protokolliere das Ganze. Triff eine schriftliche Vereinbarung mit den Eltern und lass es dir nach Möglichkeit unterschreiben. Alles natürlich unter dem Aspekt, dem Kind in seiner Entwicklung zu helfen und gemeinsam das Beste für das Kind zu wollen. Ich weiß nicht, wie extrem die Fehlzeiten sind. Wir müssen dann eine Schulversäumnisakte anlegen, für ein Bußgeldverfahren oder eine Meldung beim Jugendamt. Manchmal hilft es schon den Eltern zu erklären, welche Konsequenzen das nach sich ziehen könnte. Wenn ihr einen Sozialarbeiter habt, würde ich den dazuholen. Der könnte dann "am Ball bleiben".


    Um eine Vertrauensbasis zu schaffen hilft es manchmal sehr, Eltern in die Klasse zur Hospitation einzuladen. Ich hatte auch eine sehr besorgte Mutter, die sich täglich mit Tränen in den Augen beklagte über das Leid, das ihrer Tochter zugefügt wurde. Nachdem sie dann sah, dass ihre Tochter gut in die Klasse integriert war, habe ich nichts mehr von ihr gehört und die Kleine darf endlich selbstständig werden.

    Eigentlich ist das ja super eine Unterstützung zu haben. Schade, dass sie so unkollegial ist.


    Diese Sache hat anscheinend schon eine Vorgeschichte und es sind schon verschiedene Gespräche gelaufen. Ich glaube ich würde noch einmal zum Schulleiter gehen und ihm die Situation schildern. Da wird er ja schon Lösungen anbieten müssen. Und ich glaube nicht, dass du die Schule wechseln solltest bzw. musst, wenn alles andere stimmt.

    @Offener Unterricht: Wenn du wirklich so arbeiten willst, wie Peschel, Robischon oder Zehnpfennig, würde ich dir raten an eine Montessorischule zu gehen. Im normalen Schulalltag stelle ich mir (ohne mich jetzt länger mit den Konzepten befasst zu haben) die Umsetzung dieser sehr offenen Arbeitsformen zu schwierig vor.


    Willst du dich gegen die pädagogischen Ansichten eines Schulleiters stellen?
    Willst du der Sonderling im Kollegium sein, der im Alleingang seinen Stiefel durchzieht?
    Wie willst du die Eltern überzeugen, die ihr Kind am Ende der GS-Zeit gerne am Gymnasium anmelden wollen? (Es kann sooo unangenehme Eltern geben...)
    Selbst wenn das alles gegeben ist: Woher soll das ganze Material kommen? Von den Dingen, die Robischon in seiner Klasse hat, kann ich nur träumen.
    Außerdem weißt du gar nicht, ob die Schüler dabei mitspielen. Man muss ja seinen Unterricht immer den Schülern anpassen. Manche brauchen eher geschlossenere Formen des Unterrichts, wobei ich jetzt nicht meine: Jeder bekommt zur selben Zeit dasselbe Blatt.


    Außerdem müsste hier mal diskutiert werden, was offener Unterricht überhaupt ist. Die von dir beschriebenen Rechtschreibstunden sind m.E. jetzt nicht sooo sonderlich geöffnet. Im Grunde genommen hat ja doch jeder dasselbe Arbeitsheft bearbeitet, dessen Rechtschreibbereiche zu Beginn im Frontalunterricht erarbeitet wurden. Nur die jeweilige Seitenzahl war anders und der Zeitpunkt des Tests war verschieden (wenn ich das jetzt richtig verstanden habe). Auf der Homepage von Robischon habe ich nicht gesehen, dass die Schüler im Arbeitsheft arbeiten...
    Wenn du das als offenen Unterricht bezeichnest, wird sich kaum ein Schulleiter / Kollege oder Elternteil dagegenstellen.


    Und da Schule sich aufgrund der wandelnden Gesellschaft ändern MUSS - immer wieder- sind DAS üble Voraussetzungen, den Schülern gerecht zu werden.


    Ich denke auch, dass Schule sich verändern MUSS. Aber ich sehe immer wieder wie sehr sich meine Kollegen, meine Schule (und ich) mich anstrenge, um unseren Schülern gerecht zu werden. Ich denke, wir holen alle schon mehr oder weniger das Optimum heraus. Aber es gibt eine Grenze. Schulische Veränderungsmöglichkeiten sehe ich eher auf höherer Ebene - kleinere Klassen, häufiger Teamteaching, mehr Geld für Material und Ausstattung, bauliche Veränderungen, weniger Verwaltungsarbeit, Entlastungsstunden für Elterngespräche, mehr Kooperationsmöglichkeiten mit außerschulischen Partnern, ...
    Es kann nicht sein, dass das Engagement für die Kinder immer zu Lasten von einigen wenigen Kollegen geht.


    Meine Devise für meine Klasse lautet: So offen wie möglich, so geschlossen wie nötig.

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