Ob man dann „am Ende“ nur Klausurae zur Leistungsbeurteilung heranzieht oder auch mündlichen Prüfungen, Hausarbeiten, Projekte, Präsentation, ist noch eine andere Frage. Aber eben unter der klaren Maßgabe, dass sie erst die Chance bekommen etwas zu lernen und dann im verdefinierten Setting zum vorgegeben Zeitpunkt beweisen können, was sie gelernt haben.
Das habe ich im Referendariat (übrigens in Bayern
) auch genau so gelernt: Lern- und Leistungssituationen trennen. Finde ich auch richtig.
Momentan fahre ich ein Mischsystem: Ich mache schon auch während Lernphasen Noten (meist eher Eindrücke für Noten), z.B. beobachte ich durchaus auch Gruppenarbeiten, in denen neuer Stoff erarbeitet wird. Allerdings sind meine Kriterien und mein Beobachtungsfokus dabei anders, als zu einem späteren Zeitpunkt, zu dem der Stoff/die Kompetenzen (whatever) dann "sitzen" muss. Wenn in einer Gruppenarbeit experimentell ein Zusammenhang zwischen mehreren physikalischen Größen überprüft werden soll, dann kann ich benoten, ob dabei planvoll experimentiert wird, ob die Messgeräte richtig verwendet werden usw. - weil das Kompetenzen oder Kenntnisse sind, die bereits aus dem vorherigen Unterricht bekannt sein sollen. Allerdings kann ich ihnen nicht ein unbekanntes Messgerät in die Hand drücken, sagen "macht mal" und dann benoten, wer es zufällig richtig handhabt.
Nun bin ich irgendwie gespannt, ob O. Meier und ich da nun mit unseren Ansichten weit auseinander sind oder ob er/sie es ähnlich sieht.
Die Kompetenzorientierung finde ich übrigens auch durchaus sinnvoll. Wenn sie richtig verstanden wird. Wobei "richtig" halt bedeutet, so, wie ich sie verstehe.
(nur halb ernst zu nehmen, bitte)