Beiträge von Maylin85

    4. Man ist zwar nicht überfordert, hat aber schlicht keine Lust auf die Zustände an Landesschulen.

    Ja,und diese geschlechtertypische Sozialisation wird inzwischen auch überall in epischer Breite diskutiert, man sollte diesbezüglich also mittlerweile von jeder Frau ein wenig Awareness erwarten können, mit der man sich dann individuell selbst überlegen kann, nach welchen Grundsätzen man sein Leben gestaltet. .

    Dieses "kann nicht anders"-Opfernarrativ von Frauen befremdet mich ehrlich gesagt.

    Ist halt alles ziemliche Korinthenkackerei.

    Bei meiner Abschlussfahrt waren die meisten 18, ich 17, und wir waren mit Lehrkräften in der Salsa Bar und im Biergarten und natürlich wurde da auch was getrunken. In Maßen halt. Hat (richtigerweise) kein Hahn nach gekräht und ich sinniere gerade, ob unsere Gesellschaft auch deswegen so ätzend und psychisch krank geworden ist, weil hier ständig nur noch alles durchreglementiert und unnötig Stress um Nichtigkeiten gemacht wird.

    Also nein, es ist NICHT alles Privatpech und allein die Anspruchshaltung, dass Frauen selbst Schuld seien, wenn sie nicht mehr Carearbeit von ihrem Mann einforderten ist unverschämt.

    Natürlich ist es das. Wenn Frauen aus Rücksichtnahme auf eventuelle berufliche Benachteiligung des Mannes eigene Nachteile in Kauf nehmen, dann tun sie das freiwillig. Frau kann auch einfach sagen "läuft so nicht" und dann muss eine Lösung gefunden werden, bei der vielleicht beide am Ende ein bisschen benachteiligt sind. Es ist kein "gesellschaftliches Problem", wenn Frauen nicht angemessen für ihre eigenen Interessen eintreten.

    Okay, und ab wie viel Promille ist Schluss? Zählst du dann die Biere oder verbietest Getränke ab 37,5% vol.?

    Irgendeine Regelung wirst du finden müssen, wenn du eine Schulfahrt leitest. Darauf zu warten, wie man sich spontan entscheiden wird, sobald einer torkelt, ist keine professionelle Vorgehensweise.

    Ich zähle gar nichts. Ich erwarte, dass alle fit genug sind für die fixen Programmpunkte am nächsten Tag und der Rest geht mich eigentlich nichts an. Mein ältester Fahrtenteilnehmer letztes Jahr war deutlich älter als ich, dem erzähle ich doch nicht, wie viel Bier er trinken darf. Hätte ich den Eindruck gehabt, dass jemand eskaliert, hätte ich wohl mal daran erinnert, dass das immer noch eine Schulfahrt ist und um Mäßigung gebeten, war aber nicht nötig.

    Müsste ich bei Volljährigen so ein Regel-Bohei veranstalten, würde ich ehrlich gesagt gar nicht erst fahren. Ich empfinde das als extrem unpassend, denn wer volljährig ist, ist nunmal ein Mensch voller Mündigkeit.

    Sehe ich anders. Wenn der Splitterverband Schule in Bahnmanier streiken würde, würde das in einer Arbeitswelt, die im Wesentlichen darauf setzt, dass man Kinder zuverlässig in Schulen verwahrt weiß, schon ungemütliche Impulse setzen.

    Ich fürchte aber auch, dass das mit einem Typus Mensch, der zur fröhlichen Selbstausbeutung, nicht funktionieren würde. Ansonsten würde ich persönlich es bevorzugen, kein Beamter zu sein, und mich hält ausschließlich der Punkt Altersvorsorge.

    s3g4 Ich bezog mich mit dem Kommentar auf Maylin, die schrieb "im Fall von Rauchen wohl auch süchtig". Für den Alkohol scheint dagegen zu gelten, dass das völlig normal ist, dass man halt trinken "muss" bzw. es undenkbar scheint, das zu verbieten.

    Vielleicht eine persönliche Befindlichkeit von mir, aber ich finde einfach bedenklich, wie gesellschaftsfähig Alkoholkonsum ist. Trotz aller Gefahren scheint es viel seltsamer zu sein, als Erwachsener mal nichts zu trinken, als auf das gemeinsame Bierchen (für lediglich ein paar Tage noch dazu) nicht klaglos verzichten zu können.

    Es geht nicht ums Müssen, sondern darum, dass Alkohol - in Maßen - gesellschaftlich konsensfähig und unter jungen Erwachsenen völlig normal ist. Meine letzte Fahrt traf mit Fußball EM zusammen, da wurde beim Public Viewing im Biergarten natürlich nicht durchgängig Cola und Wasser bestellt. Für mich ist das auch in Ordnung bei volljährigen Menschen. Geht ja nicht um maßloses Besaufen, sondern um den einen oder anderen gemütlichen Drink am Abend und gut ists.

    Wie völlig realitätsfern wäre es bitte, wenn ich versuche, Leuten ab Mitte 20 aufwärts in dem Feld irgendwelche Verbote auszusprechen? Dass bei Teenagern andere Regeln gelten müssen, ist logisch, bei Erwachsenen macht man sich mit sowas aber doch völlig lächerlich. Eine Kursfahrt ist ja kein begleiteter Knastausflug.

    Vertrauensarbeitszeit funktioniert aber ggf. auch in die andere Richtung und ein effizienter Arbeitnehmer kann sich Freizeit rausschaufeln 😊 Die seltsame Faktorisierung oder Nichterfassung von nichtunterrichtlichen Tätigkeiten wie Aufsichten bei Lehrkräften ist dagegen überwiegend nur nachteilig für Betroffene.

    Eine gewisse Logik hat das ja durchaus, dass Stunden, für die keine Vor- und Nachbereitung notwendig ist, anders faktorisiert sind als Stunden mit aufwenidger Vor- und Nachbereitung. Denkt nur an den Nachbarthread, wo MINT Lehrer und Sprachlehrer den Aufwand für die Vorbereitung von Experimenten und den Aufwand von Korrekturen gegenrechnen. Vor diesem Hintergrund ist es nicht ganz unlogisch, zu sagen, dass jemand, der weder das eine (Vorbereitung) noch das andere (Nachbereitung) hat, bei voller Stelle und ca. 40-42 Zeitstunden (je nach Bundesland) Wochenarbeitzeit ein höheres Deputat übernehmen kann. Würde jemand mit gleicher Besoldung und gleichem Stundendeputat wie ein "normaler" Lehrer, der aber nur solche Aufsichten übernimmt bei 100% Anrechnung. würde das sicherlich auch nicht als gerecht wahrgenommen werden.
    In Bayern gilt z.B. dass man Anrechnungs- oder Deputats- oder Ermäßigungsstunden oder wie auch immer die in anderen Bundesländern heißen erst bekommen kann, wenn die Tätigkeit mind. 100 Minuten pro Woche umfasst. Das ist ja eine ähnliche Logik, in der Unterrichtszeit in Arbeitszeit mit einem Faktor umgerechnet wird.

    Das ist doch alles hinfällig, wenn auch bei der Vor- und Nachbereitung die Zeiterfassung läuft und alles korrekt Berücksichtigung findet. Gibt es (Nachtschichten in sozialen Berufen mal ausgeklammert) irgendeinen anderen Job, bei dem Anwesenheit nur "faktoriert" berücksichtigt und nicht korrekt in Zeitstunden erfasst wird?

    Noch ein Grund für korrekte Arbeitszeiterfassung. Solche "halb" zählenden Stunden sind genauso murks wie bei Bedarf quasi unbegrenzte Aufsichtsverpflichtungen an Grundschulen (was man so hört) vs. überhaupt gar keine Aufsichten an anderen Schulformen - dass sowas nirgends Berücksichtigung findet, finde ich wirklich ein Unding.

    Eine Studentin erzählte mir, dass sie HRSGe studiert, weil sie Kinder will und nachmittags zu Hause sein will und es an der Realschule (wo sie selbst war) keinen Nachmittagsunterricht gibt, am Gym schon.

    Wenn das verlässlich so bleibt, ist es zumindest ein Argument..

    Ich hab nie an Ganztagsschulen gearbeitet und kann die Mehrbelastung nicht beurteilen. Dass man mehr Stunden in der Schule verbringt, als an anderen Schulen, ist aber vermutlich irgendwie naheliegend.

    Dass wir alle gleich bezahlt werden, die tatsächlichen Arbeits- und Anwesenheitszeiten aber erheblich schwanken, ist einfach Fakt und das kann man auch nicht schönreden.

    Wenn man Glück hat, gelingt es, sich so zu positionieren, dass man nicht gerade an einer Schule landet, an der man die Arschkarte hat. Weiß man vorher halt leider nicht immer.

    Im Übrigen gilt hinsichtlich der Mietwagenproblematik - ergänzend zum oben zitierten Beförderungsverbot - dieses Passage aus dem Schulfahrtenerlass in NRW:

    "Die Leiterin oder der Leiter [der Schulfahrt] kann den Schülerinnen und Schülern unter Beachtung der dargestellten Grundsätze und nach vorheriger Absprache mit den Eltern [bzw. den volljährigen Schülern] die Möglichkeit einräumen, im Rahmen der Schulfahrt zeitlich und örtlich begrenzte, angemessene Unternehmungen (in der Regel in Gruppen) durchzuführen". Was angemessen ist, entscheidet also die Fahrtleitung. Das schließt zwar keine Mietwagenbuchung prinzipiell aus, angesichts des Charakters einer Schulfahrt wäre ich aber über eine Erlaubnis durch die Fahrtleitung sehr erstaunt.

    Danke - damit wäre es also prinzipiell möglich, dem TE grünes Licht zu geben.

    Dass ich das auch nicht für wahnsinnig sinnvoll halte, habe ich ja bereits geschrieben.

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