Beiträge von Maylin85

    Ich finde die Aussage auch merkwürdig, vielleicht spielen da aber persönliche Erfahrungen rein. Sie kommt aus Duisburg, was seit der EU Osterweiterung eine große Zuwanderung von Sinti und Roma erfahren hat, die nicht wirklich reibungslos verläuft. Wer weiß, was ihr da evtl. zugetragen wurde und welche Wahrnehmung sie hat.

    Gibt es dazu belastbare Zahlen?

    Vermutlich nicht. War aber vereinzelt (!) erlebbar und ich hatte solche Fälle. Gerade in Klassen mit schwierigen sozialen Zusammensetzungen und vielen Unterrichtsstörungen.

    Karl-Dieter

    Die Leistungsmessung und Beurteilung erfolgte im Rahmen der regulären Klassenarbeiten und Klausuren, die ja weiter in Präsenz geschrieben wurden.

    Vermutlich klemmten da auch engagierte Eltern hinter, aber selbst wenn...und selbst wenn es nur 5% oder 2% aller Schüler sind... für diese wäre es besser, Schulpflicht würde ersetzt durch Bildungspflicht mit Verpflichtung zur Teilnahme an regelmäßigen zentralen Leistungsüberprüfungen.

    Weil du gemobbt wurdest? Und daher weisst, wie super handlungsfähig man dann noch ist? Ich habe auch schon mal gekündigt, ich fand meine erste Schule nicht so geil. Darum geht es überhaupt nicht.

    Doch, darum ging es mir. Wenn die Situation nicht mehr passt (egal warum), hat man grundsätzlich die Möglichkeit, zeitnah auszusteigen. Schulwechsel ist dagegen z.B. hier, wo Schulplätze überall knapp sind, sehr schwierig und kann lange dauern.

    Es muss auch gar kein Mobbing vorliegen, um trotzdem anderswo besser lernen zu können, als in der Schule. Hat man im Homeschooling sehr schön gesehen, da gab es durchaus Schüler mit deutlichen Leistungssteigerungen und der Rückmeldung, dass sie zu Hause besser und zügiger lernen konnten. Diesen Kindern macht die Anwesenheitspflicht in der Schule es unnötig schwer.

    ... schrieb die auf Lebenszeit verbeamtete Lehrerin. Nein, man kündigt nicht einfach mal so, wenn man gemobbt wird.

    ...die sich vor 2 Jahren beim Land entlassen lassen hat und auch vorher durchaus mal das eine oder andere Arbeitsverhältnis gekündigt hat. Dass man immer leichtfertig kündigt, sage ich nicht, aber man ist imo handlungsfähiger als in der Schule.

    Ansonsten: im Verein, im Freundeskreis, in der Familie... ich suche jetzt keine Quelle, aber ich bin ziemlich sicher mal gelesen zu haben, dass Homeschooling-Kinder im Job nicht besser oder schlechter klar kommen, als institutionell beschulte Kinder. Ob man in der Schule immer nur positiven sozialen Einflüssen ausgesetzt ist, sei auch mal dahingestellt. So mancher schlechter Umgang resultiert aus Schulfreundschaften.

    Mit einem Hybridkonzept könnte ich mich allerdings auch anfreunden 😊

    Du musst ja erstmal eine aufnehmende Schule finden. Und nein, du musst natürlich keine Gespräche führen, im Normalfall werden die aber halt schon aufgenötigt. Sonst kann man auch schlecht erheben, was überhaupt los ist, und an einer Lösungsfindung arbeiten. Wenn es am Arbeitsplatz zu arg knallt, scheibe ich eine Kündigung und bin raus, ggf. mit Krankschreibung der verbleibenden Arbeitszeit. Das soll jetzt nichts verharmlosen und ich glaube, dass es sehr unglückliche und belastende Konstellationen geben kann. Aber ich kann mich, wenn ich das möchte, im Fall des Falles selbstbestimmt aus der Situation begeben.

    Wie auch immer. Klar braucht es im Berufsleben Sozialkompetenzen, aber dass man die auf Teufel komm raus in der Schule erwerben muss, halte ich für Quatsch. Es spräche nichts dagegen, die Schulpflicht in eine (gut überwachte) Bildungspflicht umzuwandeln.

    Ich gebe bei grösseren Projekten bzw. Vorträgen in der Regel Aufträge zur Partnerarbeit (also 2 Personen) und die funktionieren erheblich besser als jede "Gruppenarbeit", die ich so mit anderen Lehrpersonen erlebe. Wenn du das anders erlebst, könntest du auch einfach mal als Lehrperson die Art der Arbeitsaufträge, die du abgibst, überdenken. Ich nehme an, dass Schulentwicklung auch zu deinem Berufsauftrag gehört und selbstverständlich arbeitet man da in ArbeitsGRUPPEN. Und nein, das läuft nicht nur an Schulen so.

    Ich bezog mich eher auf die Gruppenarbeiten, die ich selbst so erleiden musste.

    Ich selbst mach tatsächlich nur selten welche und wenn, dann dürfen diejenigen, die keinen Bock haben, sich wenn möglich auch rausziehen und es alleine machen. Finde den Weg zum Ergebnis meist nicht so wichtig.

    Erzähl das Leuten, die am Arbeitsplatz gemobbt werden oder wurden. Ernsthaft ... Auf welchem Planten lebt ihr denn?! An einer Schule gibt es im Idealfall Lehrpersonen, an die die Jugendlichen sich bei solchen Vorfällen wenden können, es wird geholfen. Es gibt die Möglichkeit die Klasse oder in letzter Konsequenz die Schule zu wechseln. Schule bietet für die Jugendlichen einen geschützten Raum. Mobbing am Arbeitsplatz bedeutet in der Regel Krankschreibung und juristische Konsequenzen.

    Du kannst i.d.R. unproblematischer die Stelle wechseln, als die Schule. Als Erwachsener ist man im Normalfall auch etwas gefestigter und hat mehr Handlungsspielraum, um sich Dinge nicht einfach so bieten zu lassen. Und man kann das alleine tun und muss nicht 1000 Gespräche führen oder sich erklären. Oder gar noch mit Tätern zu pädagogisch wertvollen Gesprächen an einen Tisch setzen.

    Zumal man am Arbeitsplatz ja meist aus objektiv sinnvollen Gründen und mehrheitlich konstruktiv zusammenarbeitet. Gruppenarbeiten dagegen sind für Schüler, die es auch zügig alleine hinkriegen würden, ja eher ein künstlich eingezogenes Lernhindernis.

    Die soziale Dynamik ist am Arbeitsplatz aber deutlich anders, als in der Schule. Man muss sich da auch nicht mit jedem asozialen oder gewalttätigen Verhalten auseinandersetzen, weil offen ihre Defizite auslebenden Typen am Arbeitsplatz eher nicht rumlaufen. Ich kann der Zwangsvergesellschaftung in Institutionen insgesamt auch wenig abgewinnen und finde sie auch nicht wichtig für die Entwicklung eines Menschen. Sozialkontakte kann man sich auch anderswo suchen.

    Die sind doch in der Regel schulpflichtig. Bei allen anderen ist mir das doch noch egaler. Bei Deinen ist es doch total Wurscht, sie werden es dann eben nicht schaffen, wenn sie nicht regelmäßig kommen. Hast Du mehr Zeit für die anderen. Umso besser.

    Das wäre für mich der Punkt, an dem ich nur noch frontal arbeiten würde, da alles andere eben nicht funktioniert.

    Das ist keine Mehrarbeit, sondern Dein normaler Job.

    Mir ist das insofern nicht wurscht, als dass sie Bafög kriegen und für ihren Schulbesuch von der Allgemeinheit bezahlt werden. Was ich gut finde, aber meines Erachtens darf man dafür auch ein bisschen Einsatz und Bemühen erwarten.

    Ansonsten: ja, man arbeitet fast nur noch frontal - was den Unterricht nicht unbedingt spannender macht, für beide Seiten.

    Und doch, ich empfinde es als Mehrarbeit, wenn Nachprüfungen unnötigerweise daraus resultieren, dass Schüler es nicht schaffen, das Schuljahr über halbwegs regelmäßig zum Unterricht zu kommen. Klar ist es letztlich mein Job, aber eben "mehr Arbeit als nötig".

    Warum? Warum ist das Homeschooling in D nahezu unmöglich? Ist mir doch Wurscht, wie die Kids an ihre Kenntnisse gekommen sind. Hauptsache, sie haben sie.

    In Finnland an der berufsbildenden Schule wird jeder S. bezüglich seiner Kompetenzen geprüft. Da sitzen mehrere Mitarbeiter, die nichts anderes machen, als festzustellen, in welcher Berufs/Schulzweig die SuS am besten aufgehoben sind. Dabei ist es unerheblich, ob die Kenntnisse an einer Vorgängerschule, autodidaktisch oder mit Privatlehrer erlangt wurden. Nur bei uns wird ein Gewese um die Schulpflicht gemacht. Und dann lassen wir die Kids da an Schulen sitzen, an denen sie nicht mal ordentliche Toiletten vorfinden und wo der Putz von den Wänden fällt.

    Pinzipiell wäre mir das auch egal. Die Leute, die an der 30% Quote kratzen, sind bei mir aber hochselten Überflieger, die es auch so auf die Reihe kriegen. Damit hätte ich kein Problem. Realistischer ist, dass das die Leute sind, durch die man Mehrarbeit in Form von Nachprüfungen und dergleichen hat.

    Mir gehts auch manchmal einfach ums Prinzip. Du hast dich für Schule entschieden, also geh gefälligst auch hin. Wenn die Zahl der Schüler, die regelmäßigen Schulbesuch nicht als Regelfall, sondern als Option sieht, zu groß wird, ist auch irgendwann kein vernünftiger Unterricht mehr möglich. Wir haben aktuell ein Semester, wo man jede Woche mal 4-6 andere Leute vor sich sitzen hat, manchmal auch nur 2, kaum jemand ist im Thema, man kann quasi nie an der vorangegangenen Stunde anknüpfen - das ist dann auch kein normales Arbeiten mehr. Insofern sollte man vorsichtig sein, was man als"ist noch tolerierbar" durchwinkt. Ist das mal ein einzelner Schüler, okay, aber sowas färbt auch schnell ab.

    Es gibt durchaus auch das Problem, dass der Unterricht bei manchen Kolleginnen und Kollegen so schlecht ist, dass es sich schlicht nicht lohnt, hinzugehen. Solange die SuS regulär zur Prüfung erscheinen, sind mir solche Fehlzeiten egal. Unser Schulgesetz gibt an der Stelle sowieso keine Konsequenzen her.

    Das mag alles sein und ich hab auch mal langweiligen Unterricht geschwänzt, geschenkt. Aber nicht in einem Ausmaß, das für die 30% Regelung relevant wäre. Ich finde das auch primär nicht mir gegenüber respektlos, sondern respektlos gegenüber einem System, das für viel Geld Ressourcen bereitstellt, um junge Leute mit nötigen Kompetenzen auszustatten. Die Inanspruchnahme ist meines Erachtens nicht nur ein Recht, sondern geht auch mit einer Verpflichtung her, die Veranstaltung halbwegs ernst zu nehmen und was daraus zu machen. Der klassische Minimalist glänzt auch in der Regel nicht autodidaktisch in Prüfungen (oder erscheint überhaupt zum regulären Termin).

    Kann man so oder so sehen. Vermutlich hätte ich irgendeine Fehlstunde aus der letzten Woche rausgenommen. Die nicht stattgefundene Stunde kann man ja schlecht eintragen.

    Andererseits: mein Job ist die Erfassung und wenn eine Anfrage kommt, ziehe ich die Liste aus Untis und leite sie weiter. Die Verantwortung für den Prozentsatz liegt nicht bei mir, sondern beim Schüler. Und mal so grundsätzlich: ich finde solche Fehlquoten nicht nur respektlos und die dahinterliegende Grundhaltung zum Kotzen, sondern meines Erachtens liegt hier auch ein Missbrauch des Systems Schule vor. Man muss sich nicht zum Steigbügelhalter für Leute machen, die das Schulsystem unter Aufwand des absoluten Minimalaufwands ausnutzen, um ihren Aufenthaltsstatus zu sichern.

    Das ist aber auch wieder sehr Bundesland abhängig - wie alles ^^.

    Bei uns sind da nie Eltern oder Schüler dabei. Man bespricht Sachen, die das eigene Fach betreffen und stimmt z.B. über neue Schulbücher oder Formelsammlungen etc ab.

    Da kann man viel im Vorfeld schon abklären, indem man die Bücher z.B. zur Ansicht auslegt und jeder sie in Ruhe ansehen kann.

    Wir hatten mal eine FK, wo die Entscheidung fürs Buch unter den Kollegen schon gefallen war und die Elternvertreterin dann in epischer Länge Plädoyers für das Buch der Konkurrenz hielt... der Seehund ist süß, das Layout gefällt ihr und ihrer Tochter besser, ebenso die Farbgestaltung... das eigentliche 2-Minuten-Thema blähte sich letztlich auf +30 Minuten aus.

    Fachschaften / Fachkonferenzen sind Gremien der Mitwirkung an der Schulentwicklung.
    Wenn man nicht grundsätzlich alles auslagert (jede*r bereitet nur einen Teil vor und - wir wissen es - kaum jemand liest die Sachen der Anderen), ist es _auch_ ein Arbeitsgremium.
    Es geht ja nicht um JEDE einzelne Konferenz, aber auch die im laufenden Schuljahr... so ärgerlich es für einen ist. Es sind demokratische Gremien, wo Eltern und Schüler*innen (beratend) mitwirken können. Da gehört es sich, nicht nur 3minütige Berichte abzuleisten und dann abzuschliessen. Natürlich fängt man nicht die Arbeitsphase am Curriculum mit den Eltern aber die TE fragte ausdrücklich "vorm Schuljahr". Irgendwann muss man ja auch arbeiten. Schulentwicklung ist auch eine unserer Aufgaben.

    Ich hab noch nie erlebt, dass IN der Fachkonferenz gearbeitet wurde. Dann müsste man direkt 5 oder 6 Stunden ansetzen 😅

    Die Englisch Fachkonferenzen an der alten Schule dauerten locker 3 Stunden und durften nicht vor 18 Uhr beginnen. Einmal saßen wir bis nach 23 Uhr. Ich war gerade neu dort und hätte am liebsten direkt wieder gekündigt 🙈

    Also ja, es gibt diese Schulen mit absurd langen Konferenzen.

    Für Seiteneinsteiger in der öffentlichen Verwaltung besteht die Möglichkeit der Nachqualifizierung, indem man die Leute berufsbegleitend zum Verwaltungslehrgang I oder II schickt (zumindest hier in der Kommune). Wieso es nicht möglich sein sollte, Lehrkräfte entsprechend nachzuqualifizieren und den Wechsel in die Verwaltungslaufbahn zu ermöglich, erschließt sich mir nicht. Man will es halt einfach nicht. Ich denke schon, dass man einen Bürojob länger aushalten kann, als sich mit +60 noch mit Kindern zu beschäftigen.

    Also meine Hobbys beinhalten weder ständiges Kindergeschrei noch anstrengende Eltern noch eine Endlosabfolge von Deadlines etc. pp. und müsste ich kein Geld verdienen, würde ich keinen Schritt in eine Schule setzen. Ich hoffe sehr, dass sich danach noch eine bessere Lebensphase anschließt, für die dieser "Mist" jetzt die nötige Vorarbeit darstellt 😊

    Wolfgang Autenrieth

    Okay 😄 Aber alles geht mit 66 halt auch nicht mehr. Ich war neulich mit meinem Papa, 67, wandern. Der ist fit, joggt noch alle 2 Tage seine 15 Kilometer, hat kein Auto und fährt unendlich viel Fahrrad. Aber so richtig rund lief das nicht.. die Bandscheiben zwacken, bergab machen sich die Knie bemerkbar, seit dem zweiten Achillessehnenabriss muckt der eine Fuß manchmal.. will sagen: manche Dinge sollte man wohl zeitig erledigen und nicht erst mit 70.

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