Falls ja (wovon ich stark ausgehe), kann mir jemand diesen Karrierewege mal illustrativ darstellen? Sagen wir mal Max Mustermann aus Berlin/Brandenburg ist nach dem Ref 30 Jahre alt und ein A13 Gymnasiallehrer. Wie sieht sein Karriereweg aus, wenn er ein Oberstudiendirektor werden möchte und wie verändert sich sein Beamtenstatus (A13,14,15,16) auf diesem Weg? Muss man jede Stufe einzeln durchlaufen? Wie lange dauert es realistisch, bis man A16 wird, wie stehen die Chancen und lohnt es sich überhaupt?
Grundsätzlich sieht das Beamtenrecht von Bund und Ländern keine "Sprungbeförderungen" vor, es sind also alle Stufen zu durchlaufen. Bundeslandspezifisisch ist es jedoch teils möglich - und teils auch nicht - sich auf Ämter zu bewerben, denen eine um mehr als eine Stufe höhere Planstelle zugewiesen ist. Dennoch müssen dann in Ausübung dieses Amtes die einzelnen Stufen durchlaufen werden. So sind z.B. in Niedersachsen durchaus erfolgreiche Bewerbungen von A13 auf A15 möglich, in anderen Bundesländern wird dies häufig, aber nicht immer, in den Stellenausschreibungen ausgeschlossen.
Der typische Karriereweg könnte so aussehen:
1) mind. Probezeit (3 Jahre) im Eingangsamt A13, dabei möglichst bereits Übernahme von Verantwortung für spezifische Aufgaben (besondere große Projekte/Entwicklungsvorhaben, Leitung einer Fachschaft usw.)
2) Funktionsstelle A14 passend zum eigenen Profil an eigener Schule oder anderer Schule erlangen (das ist je nach "Konkurrenz", Alter der bisherigen Funktionsstelleninhaber usw. schnell machbar oder fast unmöglich. Ein Schulwechsel kann nötig sein, ist aber auch schwierig, da für A14-Stellen oft schon "klar ist", wer die Stelle erhalten soll).
3) Erfolgreiche Bewerbung auf eine Koordinationsstelle A15 (z.B. Stunden-/Vertretungsplanung, Leitung eines Schulzweigs oder einer Sekundarstufe usw.). Spätestens hierfür ist nicht selten ein Schulwechsel nötig, aber auch möglich. Erforderlich sind i.d.R. umfangreiche Kenntnisse und Erfahrungen in den angestrebten Tätigkeitsfeldern, um sich gegen oft mehrere Bewerber durchsetzen zu können. Spätestens ab dieser Stufe sollten auch Fortbildungen im Bereich Schulmanagement, Schulrecht, Leitungshandeln usw. erfolgen.
3b) Es kann sinnvoll sein, auf der Stufe A15 im Laufe der Zeit auch andere Aufgaben wahrzunehmen (z.B. erst Sek I Koordination, dann Sek II Koordination), um in möglichst viele Bereiche eingearbeitet zu sein. Notwendig ist dies nicht unbedingt.
4) Übernahme einer stellvertretenden Schulleitung A15Z (ist nicht zwingend, aber eine sinnvolle "Zwischenstufe", um tiefer in Leitungsaufgaben, aber auch die Auseinandersetzung mit übergeordneten Behörden, Schulstatistik usw. einzusteigen)
5) Übernahme einer Schulleitung A16 (wiederum umfangreiche berufsbegleitende Fortbildungen gefordert oder erwünscht, spätestens ab dieser Stufe ist auch eine gewisse Vernetzung in der Region der Schule oft erwünscht)
Ich bin bei den Vorrednern: Rein aus finanziellen Gesichtspunkten heraus lohnt es sich eher weniger, der Stundenlohn sinkt de facto mit jeder höheren Stufe. Während man als Lehrkraft bei weitem nicht zu den schlechtest bezahlten Akademikern gehört (auch wenn es hier im Forum einige gibt, die das anders sehen), sind Schulleitungen meines Erachtens lächerlich unterbezahlt. Wer aber Spaß an koordinativen Aufgaben hat und dennoch im Schulbereich tätig bleiben möchte, findet hier wahrscheinlich dennoch ein spannendes und zufriedenstellendes Tätigkeitsfeld....jedenfalls unterhalb von A16 