Beiträge von Seven

    Sorry, MarlboroMan84, aber Luxusprobleme sind das keine! Und dass es als Lehrer angeblich nicht besser geht, halte ich für ein Gerücht. Was wissen wir schon von sers14 Stundenplan? Wie viel Nachmittage sitzt er in der Schule, wie viele LKs und GKs muss er betreuen, muss er eventuell in diesem Jahr Abitur durchführen, sei es schriftlich oder mündlich? Wir in RLP bereiten unsere Abiture immer noch selbst vor, sitzen also spätestens in den Herbstferien an den Entwürfen, nach den Weihnachtsferien an den Korrekturen, an Fastnacht an der Vorbereitung des mündlichen Abis, während der ganz normale Wahnsinn weiterläuft.
    Das vergessen viele Sek I-Lehrer, auch in RLP, gerne.

    Ist man also ein mal in den Mühlen drin, dann sind 1,5 Halbjahre futsch; erst nach März kann man eine Entlastung spüren, wenn die 13er weg sind. Für einen Berufsanfänger ist das alles schon recht viel.
    Insofern bitte etwas mehr Verständnis für Berufsanfänger mit voller Stelle an einem Gym/einer IGS in RLP mit 2 Korrekturfächern!

    Es gibt in RLP keine Beschränkungen, Du kannst reduzieren wann Du möchtest. Theoretisch hättest Du schon mit Teilzeit in Deine Planstelle gehen können. Immer ein halbes Jahr vorher kannst Du Deinen Antrag zur Reduzierung bzw. Aufstockung einreichen, der dann ab dem nächsten Jahr gilt. Die Mindeststundenzahl sind 4 Stunden, was für eine Verbeamtung keine Rolle spielt.
    Mikael hat in allem Recht, insbesondere damit, dass Deine Pension sich dementsprechend reduziert (was man unbedingt beachten und einplanen sollte!).

    Du kannst Dir hier Dein Gehalt ausrechnen: http://oeffentlicher-dienst.info/beamte/bund/

    Ich verstehe, dass Du momentan wenig Zeit für ein Familienleben hast. Mit Deinen Fächern auf voller Stelle wird das auch -je nach Einsatz in der Oberstufe- noch gute 3-5 Jahre so bleiben. Dann hast Du Dich in alles eingearbeitet und es flutscht. Bei mir kam der Punkt, dass ich wieder etwas mehr Zeit hatte, so nach 4 Jahren (Englisch/Deutsch, volle Stelle, 3 LKs, etc.). In der Zwischenzeit hatte ich Strategien zur Arbeitsentlastung entwickelt, denn auch das ist möglich. Man kann einfach die Perfektion, die man während des Refs an den Tag legen musste, nicht aufrecht erhalten und das sollte man auch nicht! Ein ausgeruhter, gesunder Lehrer ist Gold wert; ein übermüdeter, unzufriedener und unausgeglichener Lehrer dagegen eine Belastung.

    Ich träumte auch irgendwann mal davon, zu reduzieren, doch letztendlich sah ich bei meinen Teilzeit-Kollegen, dass es für mich und meine Fächer wenig bis gar keine Entlastung bringt, dafür aber enorm hohe Geldeinbußen. Auch schreckt mich die niedrigere Pension immer noch ab.

    Als Erstbewerber mit 2. Staatsexamen von einem anderen BL nach RLP gibt Dir die ADD einen 0,5-Malus auf Deine Examensnote. Offiziell heißt das natürlich anders: Landeskinder bekommen einen Bonus und werden somit bevorzugt eingestellt; so ist's nicht illegal... :autsch:
    Generell, solltest Du dann eine Planstelle ergattert haben: RLP unterscheidet nicht zwischen Listen- oder schulscharfem Verfahren. Nimmst Du eine Planstelle an, so darfst Du den ersten Versetzungsantrag nach 4 Jahren stellen, sofern Du bis dahin auf Lebenszeit verbeamtet bist, was man aber in der Regel ist.
    Der SL darf Deine Bewerbung ablehnen, dann wartest Du wieder gute 3-4 Jahre bis zum nächsten Antrag, der wieder abgelehnt werden darf. Insgesamt darf der SL 2x ablehnen, er allein entscheidet das, so lange (!) Du innerhalb des BL versetzt werden möchtest. Selbst nach der zweiten Ablehnung kann es sein, dass Deinem Versetzungsantrag nicht stattgegeben wird, solltest Du unabkömmlich für Deine Schule sein. Dann wartest Du bis zum Sankt Nimmerleinstag (zwei meiner Kollegen warten eben schon so lange...).

    Allerdings gilt ein anderes Verfahren, wenn Du einen BL-Wechsel anstrebst. Auch hier darf der SL 2x ablehnen, dann jedoch muss dem Gesuch stattgegeben werden. Mehr Infos kriegst Du aber über beide Verfahren bei der ADD.

    Also, in RLP kannst Du gut und gerne 10-12 Jahre warten; die Mühlen der ADD mahlen langsam.

    Nein, so dick sind die Schnellhefter nicht, da ich ja auch nicht alle Arbeitsblätter auf einmal kopiere (jedenfalls nicht immer). Man kann also die Reihen (ja, die komplette Unterrichtseinheit!) gut in die Tasche stecken und mitnehmen.
    Im Referendariat merkte ich, dass ich mit der Strategie, alle Reihen in den Ferien vorzubereiten, wesentlich besser fahre. Ich saß teilweise stundenlang nachmittags an den Stunden für den nächsten Tag und das wollte ich nicht mehr, weil es im Ref ja auch noch anderes zu tun gibt. Also begann ich, für meinen evU Reihen vorzubereiten, immer schön von Ferien zu Ferien. Das lief so gut, dass ich dank mehr Erfahrung mein gesamtes Schuljahr für die jeweiligen Kurse nun im Voraus plane und dann von Ferien zu Ferien die Reihen erstelle. Mit Deutsch und Englisch (Gym, volle Stelle) ist es eine unfassbare Entlastung. Mittlerweile schaffe ich es, sogar die Klausuren vorher zu erstellen, sodass ich immer öfter nach dem Schultag tatsächlich frei habe, sofern ich nicht korrigieren muss (okay, korrigieren muss ich trotzdem total häufig).

    Geholfen haben mir Materialien diverser Verlage, wobei die ja auch nie eins zu eins übernommen werden können. Aber warum sollte ich jedes Mal das Rad neu erfinden?
    Im Ref hatte ich dadurch wirklich mehr Zeit, mich auf die Lehrproben, die Ex-Arbeit, etc. vorzubereiten.

    Wenn Du ein wenig mehr Lehrerfahrung hast, probiere es doch einfach mal aus. Für viele ist es nichts, doch "meine" Referendare haben teilweise mein System übernommen und sind sehr glücklich damit. Ich zumindest habe dadurch immer alle meine Reihen im Blick, kann trotzdem noch spontan reagieren und bin wesentlich entspannter innerhalb der Stunden. Meine Jahresplanung mache ich, sobald ich meine Stundenverteilung bekomme und dann gehts los.
    Auch ist es toll, einfach ans Regal zu gehen, eine Reihe rauszuziehen und loslegen zu können. Und wenn ich was Neues machen möchte, dann bereite ich eben was Neues vor. :top:

    Gerade das nochmalige Antreten sowie das Gefühl, besser sein zu MÜSSEN, würde mich wahnsinnig machen!
    Wer sagt Dir denn, dass die nächsten Prüfungen besser laufen werden? Vielleicht kommen Themengebiete dran, die Dir überhaupt nicht liegen (ich weiß nichts über das bayrische Staatsexamen, doch in RLP kamen jedes Semester neue Aufgaben und auch in den mündlichen Prüfungen hätte man nicht zweimal dieselben Themengebiete behandeln dürfen)!

    Sei froh, Du hast es bestanden und nun konzentriere Dich auf Französisch. Diese Prüfungsergebnisse zählen doch auch in die Note des Staatsexamens oder nicht?
    Mit einem Drittfach ergeben sich doch wieder andere Einstellungsmöglichkeiten...

    Ich bereite alle meine Reihen in den Ferien vor. Diese werden in Schnellheftern abgeheftet: zuerst der geplante Stundenverlauf mit Tafelbildern, angefügt zur Stunde in Klarsichtfolien die benötigten OHPs, Arbeitsblätter, etc., die dann nur noch kopiert werden müssen.
    Die Reihen sind elektronisch auf Laptop und externer Festplatte gespeichert; zusätzlich befindet sich die ausgedruckte Version -sofern nicht im Unterricht eingesetzt- in einem Stehordner aus Pappe mit Klassenstufe beschriftet im Regal in meinem häuslichen Arbeitszimmer.

    In die einzelnen Stunden nehme ich demnach die komplette Reihe im Schnellhefter mit, inklusive Lektüre. Ist die Reihe in Gebrauch, so liegt sie meist im Regal an meinem Schreibtisch im Teamzimmer. Kann nix verloren gehen.

    Okay, ich gebe zu, dass eine solche Organisation selten ist, aber für mich ist es seit dem Ref die beste Lösung: Die Reihen sind fertig ausgearbeitet und können ständig benutzt werden, egal wann. Erspart unendlich viel Zeit unter der Woche und in Hochstressphasen. Meine eigene kleine Lehrer-Utopie ist es, mal für einen Jahrgang nichts Neues mehr vorbereiten zu müssen. Dieses Jahr bin ich -zum ersten Mal in 5 Arbeitsjahren- nah dran! :)

    Gehe so vor, wie von Meike beschrieben und rufe außerdem ständig, wenn Deine SuS und/oder Du belästigt oder angegriffen werden/wirst, die Polizei ins Haus. Direkt vom Klassenraum aus mit dem Handy.
    Wenn man um sein eigen Leib und Leben und/oder der SuS fürchten muss, würde ich absolut keine halben Sachen machen!

    Als ich damals (2010) meine Planstelle antrat, wurde ich gefragt, ob ich Teilzeit oder Vollzeit arbeiten möchte. Die Planstelle hatte ich schon sicher (Listenverfahren), daher hätte es mir unmöglich negativ ausgelegt werden können, hätte ich mit reduzierter Stelle angefangen. Einige meiner Ref-Kollegen haben ihre Planstellen reduziert angetreten und bis heute nicht aufgestockt, andere stockten nach und nach auf.
    In RLP kann man pro Halbjahr sein Deputat ändern, muss es aber ein Halbjahr früher ankündigen. Ein Neueinsteiger letztes Schuljahr fing mit 20 Stunden an und stockte in diesem Jahr auf Vollzeit auf. In RLP wohl definitiv möglich - anders als in Hessen.

    Wieso versuchst Du es nicht einfach mal mit dem Seiteneinstieg? Wenn Du sowieso nach einer beruflichen Alternative suchst und per se nicht soooo abgeschreckt bist vom Lehren, wäre es doch wenigstens eine Möglichkeit, sich mal zu versuchen.

    Es gibt eine Reihe von SuS -gerade am Gymnasium-, die doch eine ganze Menge für Physik übrig haben. Seitdem die MINT-Fächer im Besonderen gestärkt wurden, könnte ich mir schon vorstellen, dass da nicht unbedingt 30 desinteressierte SuS hocken werden. Auch kann man sich in LKs in einem gewissen Rahmen schon austoben (auch wenn ich nicht weiß, wie eng gesteckt dieser Rahmen in NRW dank Zentralabitur tatsächlich ist).

    Möglichkeiten:

    a) Studium auf Gymnasiallehramt.

    b) Du müsstest nicht in Niedersachsen bleiben, sondern könntest einen Quereinstieg in einem anderen BL -dann eben auf Gym-LA- versuchen. Dafür mal die anderen 15 verbliebenen KuMis kontaktieren.

    c) Quereinstieg auf Realschullehramt in NDS, dann -sofern NDS so etwas anbietet- nach ca. 5 Jahren (zumindest ist diese Zeit dafür in RLP vorgeschrieben) eine Aufstiegsprüfung versuchen, für die Du Dich an eine andere Schule, entweder an ein Gymnasium oder eine Gesamtschule mit Oberstufe, abordnen lässt.

    Mhm. Ich persönlich stehe ja auf dem Standpunkt, dass man Schülern, denen man ein Werkzeug in die Hand gibt, einfach beibringen sollte, wie man es verwendet. Dann muss man nicht genervt sein, wenn sie was damit kaputtmachen, und kommt nicht auf die Idee, dass wegnehmen eine gute Lösung wäre...

    Nele

    Sorry, ich verstehe nicht, was genau Du damit meinst.
    Sicher erklären wir ihnen den Umgang mit zweisprachigen Wörterbüchern, aber was meinst du mit "kaputtmachen und wegnehmen"?

    Ich gebe darauf einen Präpositionsfehler (prep.).
    Ein Wortfehler wäre für mich der Beispielsatz von Bolzbold oder auch so etwas: "He reached his very own American Dream" anstatt "achieved".

    OT: Weswegen ich absolut gegen diese seltsame Regelung der zweisprachigen Wörterbücher im Oberstufen-Unterricht bin! Mittlerweile muss ich völlig sinnfreie Diskussionen mit meinen SuS führen, die halt einfach nicht verstehen, dass es zwischen "(to) reach" und "(to) achieve" einen semantischen Unterschied gibt. Nervt mich kolossal und passierte mit einem einsprachigen Wörterbuch wesentlich weniger häufig... Aber das nur am Rande.


    Daher ist meine Frage- wie viel "literarische Begeisterung" sollte man als Deutschlehrerin mitbringen? Lest ihr alle Bücher bevor ihr sie behandelt nochmal durch oder arbeitet ihr viel mit Lektüreschlüsseln und so weiter? Wie viel Zeit nimmt der "Literaturunterricht" später wirklich ein?

    Nun ja, ein gewisses Maß an Literaturbegeisterung sollte man definitiv mitbringen. Wie überall liegen einem natürlich bestimmte Themengebiete mehr als andere.
    In RLP ist in der Oberstufe Epochenunterricht vorgesehen, also analysiere und interpretieren meine SuS unter meiner Anleitung eigentlich die ganze Zeit Literatur, egal ob Drama, Lyrik oder Epik.
    Ich lese die meisten Bücher nochmals bevor ich sie unterrichte, einfach, um mir vollkommen sicher zu sein. Mit Lektüreschlüsseln arbeite ich wenig und rate auch zunächst meinen SuS davon ab, denn sie lernen mehr, wenn sie die Sachen selbst erkennen.

    Zumindest in der Oberstufe nimmt Literaturunterricht die meiste Zeit ein. Auch Sachtexte zu besprechen, ist ja Literatur. Was sollte man auch sonst machen; die reine Aufsatzerziehung ist nach der 10. Klasse abgeschlossen.

    In der Sek I wird natürlich noch mehr Wert auf Orthographie und Grammatik gelegt, doch auch in meinen Sek I-Klassen vermittle ich die meiste Aufsatzerziehung anhand von Literatur.

    Ehrlich, wenn Du da keinen Spaß dran hast, dann lass es lieber und studiere etwas, was Dir wirklich Freude macht. Du musst das Fach ca. 30 Jahre unterrichten, da sollte man schon Spaß dran haben...

    Frosch, ich hatte aus dem Zitat herausgelesen, dass blauweiss seinen Unmut über eine Seiteneinsteigerin zumindest bei der Auseinandersetzung mit ebendieser kund getan hat. Vielleicht gehe ich dabei zu weit, doch lässt mir der Post in meiner Interpretation recht viel Spielraum, nimmt man die Beschreibung der Schulzustände wörtlich, die ja irgendwo/irgendwann/irgendwie ihren Ursprung nahmen.

    Ich kann mir einfach beim besten Willen nicht vorstellen, dass es ein komplettes Kollegium von Anfang an darauf anlegt, einen bestimmten Referendaren nicht ausbilden zu wollen, sondern zu schikanieren und ihre "böse Macht" ihm gegenüber ausstellen. Wahrscheinlich war für viele Lehrer (wie für mich auch) das Ref nicht die angenehmste Zeit im Leben, aber gegen diese Zustände hätte zumindest das Seminar massiven Protest eingelegt und versucht, den Betroffenen aus der Schule zu nehmen.
    Da sich aber ja anscheinend ein ganzes Kollegium eingeschossen zu haben scheint und dieser Zwist, den blauweiss darstellt, sich zu Anfang seiner Ausbildungszeit zugetragen hat -auch noch mit den dicksten Kumpels des AKO - kann es schon sein, dass die Kollegen, bei einer bestimmten Art und Weise der Konfliktbewältigung des Referendaren, in ihren Ausbildungsstunden ganz genau hingeschaut und ihre Schlüsse gezogen haben.

    Auch gehört die Ausbildung der Referendare zu unseren Dienstpflichten. Kämen wir dieser in meinem Kollegium nicht nach oder würden wir uns gar weigern, Ausbildungsunterricht zu erteilen, dann würde es bei der Schulleitung einen gehörigen Einlauf geben, auch würde das Seminar eingeschaltet werden.

    Man muss solche Schilderungen immer von zwei Seiten betrachten, auch wenn dies in einem Forum selten möglich ist.

    Die Antworten von blauweiss haben mir persönlich aber gezeigt, dass da nicht viel Einsicht herrscht. So kam ich zu meiner Interpretation (und hier schließt sich der Kreis... ;) ).

    Danke an die, die ernsthaft geantwortet haben.

    An den Rest: ich finde es nicht ok, dass man hier Parallellen zu irgendwelchen Usern zieht?! Das ist paranoid oder jemand hat Langeweile.....Dass ich sie als Seiteneinsteigerin bezeichnet habe, ist mein gutes Recht. Man sollte nicht jedes Wort auf die goldene Waage legen und 10 Mal daran rumkeilen.

    Dann hast Du noch nicht verstanden, wie ein Referendariat funktioniert...

    Sissymaus hat recht: Eine Vertretungskraft kann und darf Dich gar nicht ausbilden; sie muss Deine Fakultas haben.
    Ich ziehe mich jetzt hier zurück. Ohne Dein Eingangsposting hat der Thread keinen Sinn, so er ihn denn je hatte.

    Viel Erfolg noch!

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