Beiträge von WillG

    Wie gesagt denke ich, daß in Zukunft der Verkehr dann mehr durch die Wohngebiete geht, eben weil dann auch die Navis die PKWs durch die 30er Zonen lotsen werden, weil man auf den Hauptstraßen ja nicht mehr schneller unterwegs ist.

    Ich glaube das nicht. Erstens wird es für die großen Zubringerstraßen und Stadtringe etc. evtl. Ausnahmen geben, um genau dies zu vermeiden.

    Zweitens kann man den Weg durch Wohngebiete durch entsprechende Vorfahrtsregelungen und Ampelschaltungen auch für Durchfahrer ganz einfach und schnell sehr unattraktiv machen. Gar kein Problem.

    Also, ich habe jetzt tatsächlich mal den ganzen Thread gelesen und die Debatte darüber, ob es Einschränkungen in Bezug auf bestimmte Reisemittel geben kann oder sollte oder muss, und welche das konkret sein könnten, ist meiner Ansicht nach sehr wichtig und muss dringend gesamtgesellschaftlich geführt werden - auf Ebene der Regierungen, in Internetforen oder auch in Kneipen, Wohnzimmern, Lehrerzimmern etc.

    Ich selber reise gern und viel, durchaus auch auf andere Kontinente etc. Das ist mir an sich auch wichtig, aber ich fange auch endlich an, mal umzudenken. Coronabedingt bin ich seit 2019 nicht mehr geflogen und habe für mich beschlossen, zumindest zu versuchen, innereuropäisch weitestgehend auf Flugreisen zu verzichten. Ja, ich weiß "versuchen" und "weitestgehend" macht diesen Beschluss sehr soft, aber es macht wahrscheinlich schon einen Unterschied, ob man wenigstens mal darüber nachdenkt, ob man nach Rom nicht auch eine gute Zugverbindung findet, bevor man ganz automatisch das Flugportal öffnet.

    Als Lehrer kann ich mir das leisten, diese Entscheidung relativ flexibel zu treffen, da ich gut verdiene und großzügig über freie Tage (Ferien) verfügen kann. Gesamtgesellschaftlich muss hier aber die Infrastruktur deutlich besser werden, v.a. was schnelle, unkomplizierte Verbindungen und die Preise (v.a. im Vergleich zum Flug) angeht. Zeitlich und finanziell ist das meist nämlich bei der Zugfahrt ein großes Verlustgeschäft, das sich nur durch Ideologie, Verantwortungsgefühl etc. legitimieren lässt, was man nicht ohne weiteres von allen so erwarten kann (Geringverdiener, Familien etc.).

    Fernreisen angeht, bin ich persönlich durchaus der Meinung, dass diese wieder mehr Luxusgüter sein können. Und zwar so richtig. Also, ich fände es nicht schlimm, wenn eine Reise nach Asien, in die USA, Afrika etc. so viel kostet, dass man sich das halt vielleicht als Angehöriger der Mittelschicht nur alle paar Jahre leisten kann - oder nur einmal im Leben oder vielleicht gar nicht. Jeder Mensch sollte das Recht auf Urlaub und Erholung haben und jeder Mensch sollte das Recht auf Austausch mit anderen Kulturen haben, aber das geht auch innereuropäisch oder europanah. Alles andere ist Luxus.

    In diesem Kontext: Was ich bei dieser Diskussion hier im Forum aber sehr, sehr anstrengend finde, ist wie viele ihre Art zu Reisen gleich mit einer gewissen moralischen Überlegenheit verknüpfen. Also, ich paraphrasiere und überspitze dabei nur zum Teil:

    • "Na, wenn DU unbedingt viel auf einmal sehen willst, also ICH lasse mich lieber auf Land und Leute ein."
    • "Na, wenn DU so wenig an der Welt interessiert bist, dass du nicht mehr davon sehen willst, ICH interessiere mich halt für die Welt."
    • "Na, wenn DU schon nicht die Schönheit Deutschlands wahrnehmen kannst, wie willst DU dann die Schönheit anderer Länder so sehen, wie ICH Deutschland sehe?"
    • "Na, wenn DU immer nur die gleichen Länder und Landschaften erleben willst, ICH will mich halt auch weiterentwickeln."
    • "Na, wenn DU immer nur am Strand rumliegen oder durch fremde Städte ziehen willst, ICH entspanne nur beim aktiven Urlaub mit Wandern."

    usw. usw.

    Und dazu noch diese salbungsvollen Geschichten von der "echten Kultur" etc., weil man mal einem Local gesprochen hat oder in einem kleinen Restaurant an einem kleinen Strand gegessen hat. Ich finde solche Begegegungen auch super und erinnere mich gerne daran und erzähle auch gerne davon, aber ehrlich, wer mal im Ausland gelebt hat, also nicht nur Urlaub oder meinetwegen monatelanges Backpacking und Work and Travel, sondern mit Arbeit oder meinetwegen nur Schul- und Uni-Alltag, der weiß, dass die Locals nicht ständig nur an einsamen Stränden frisch gefangenen Fisch essen, sondern halt auch in der Mittagspause bei McDonalds und Starbucks sitzen und das diese schönen und erinnerungswürdigen Momente dann auch eher im Urlaub anfallen. Man sollte das eigene Handeln nicht immer so verklären.

    Ich möchte der Aussage, dass du mit Spanisch als Fach für spanischsprachige Länder besonders geeignet bist, ein wenig widersprechen.

    Meiner Erfahrung nach (- selbst Fremdsprachenlehrer -) werden für den Unterricht in der Muttersprache in diesen Ländern vorwiegend einheimische Muttersprachler als OLK eingesetzt, also Spanier in Spanien, Engländer in England etc.

    Damit ist ein Fach deiner Kombi erstmal nicht so interessant für die Schule. Jetzt kannst du natürlich DaF unterrichten, aber da gibt es natürlich Gegenbewerber, die vielleicht eine andere moderene Fremdsprache und ein interessantes Zweitfach (bspw. Englisch / Mathe) haben, die ebenso für DaF eingesetzt werden können, aber eben auch für ihre beiden regulären Fächer. Und Spanisch ist als Sprache ja recht weit verbreitet, so dass viele Bewerber ausreichend Spanischkenntnisse haben dürften, um im Alltag, bei Elterngesprächen etc. zurecht zu kommen und um sprachkontrastiv zu arbeiten.

    Und dann gibt es natürlich noch die Deutschlehrer mit Zweitfach, die tatsächlich ein DaF/DaZ Zertifikat haben.

    Ich will dir damit nicht den Mut nehmen, sondern dir den Tipp geben, dich deutlich breiter aufzustellen als die spanischsprachigen Länder.

    Prost Frosch!

    Ich schließe mich allen Danksagungen an - auch dem von laleona: Danke an die Moderatoren, die dafür sorgen, dass man hier gut, gerne auch mal etwas hitziger, aber immer im Rahmen, über alles mögliche diskutieren kann.

    Ich bin mal mehr, mal weniger aktiv, aber ich habe über dieses Forum unheimlich viel darüber gelernt, wie das System Schule funktioniert und habe auch gute Antworten auf viele Fragen bekommen. Danke dafür!

    Aber jetzt will ich schon noch wissen, warum du für einen Troll gehalten wurdest, kleiner gruener frosch

    [EDIT: *lach* Ich habs gefunden.]

    Also, ich bin auch geimpft, würde mich auch immer wieder impfen lassen und Booster Shots akzeptieren etc.

    Aber eine allgemeine Impfpflicht für Lehrer lehne ich ab - in der Tat finde ich diese auch bei Masern schwierig.

    Der Dienstherr hat uns gegenüber eine Fürsorgepflicht, die natürlich auch körperliche Unversehrtheit einschließt. Die Nebenwirkungen bei Impfungen mögen gering sein, bzw. mögen schwere Nebenwirkungen sehr selten sein, aber da ein Restrisiko besteht, halte ich es mit der Fürsorgepflicht für unvereinbar, eine Impfung anzuordnen.

    Ob man das Risiko einer Infektion für sich selbst höher einschätzt und sich für eine Impfung entscheidet - bei mir hat es kaum ein paar Sekunden gedauert, diese Entscheidung zu treffen - ist letztlich eine persönliche Entscheidung.

    Generell ist es durchaus auch möglich, ein Statusamt wieder aufzugeben und sich zurückstufen zu lassen. Diese Option gäbe es also auch noch, wenn du mit A13 gar nicht versetzt werden könntest.

    Ich würde solche diffusen Ängste ("Was ist, falls ich mal irgendwann unter Umständen nicht mehr ganz so zufrieden bin wie hier...") aber nicht zur Entscheidungsgrundlage machen. Keiner weiß was kommt. Wenn du Lust auf die Aufgabe hast, bewirb dich. Und vielleicht willst du in ein paar Jahren dann mehr oder ganz was anderes machen oder oder oder. Wer weiß das schon

    Genau genommen ist die Freigabe sozusagen die Erlaubnis des aktuellen Dienstherrn, sich bei einem anderen Dienstherrn zu bewerben. In der Praxis heißt das aber genau das, was Malorie oben beschrieben hat.

    Ja, im Prinzip ist das der einfachste Weg. Oder eben die Bewerbung auf Beförderungs- oder Funktionsstellen. Allerdings weiß ich nicht genau, ob alle Bundesländer dsa mit der Freigabe gleich handhaben. Wie immer ist der beste Ansprechpartner der PR, ggfs. der Bezirks- oder Gesamtpersonalrat oder sogar der Hauptpersonalrat, die hier rechtssicher Informationen geben können. Und die zuständigen Behörden, also Schulämter, MB-Stellen, Bezirksregierungen oder wie auch immer das in deinem BL heißt.

    Es gibt andere Wege, das Bundesland zu wechseln als nur das "planstellenneutrale Länderaustauschverfahren". Ich habe das kürzlich erst hier beschrieben:

    RE: Versetzungsantrag-Brauche dringend Rat!

    Lies doch mal nach, vielleicht kannst du das ja auf deine Situation übertragen. Sonst kannst du natürlich gern nochmal konkret nachfragen, wenn noch etwas unklar ist. Und CDL hat völlig recht: Bezirkspersonalrat und Gewerkschaft sind ganz wichtige Anlaufstellen, um einen Überblick zu bekommen.

    Würdest du denen erzählen, dass du gemobbt wirst? Ich fürchte, das ist in einem wie auch immer gearteten Länderwechsel keine gute Idee.

    Vermutlich nicht. Mobbing wird ja immer noch von vielen als "Moderscheinung" gesehen bzw. gibt es in diesem Bereich noch viel Vorverurteilung verbunden mit "victim shaming" im Sinne von "Da wird es bestimmt schon einen Grund geben"

    Ich würde eher darauf setzen, dass ich mit meinen Qualifikationen etc. punkten kann - also so, dass die mich wollen und nicht mich nehmen, um mir aus meienr Notlage rauszuhelfen.

    EDIT: Das bezieht sich jetzt auf Gespräche mit potentiellen zukünftigen Schulleitern und Dezernenten etc. Bei meiner Fächerkombi und mit LA Gym wird es wohl nie ein Problem sein, eine Freigabe zu bekommen. Bei Mangelfächern oder LA GS oder so kann das wieder ganz anders aussehen.

    Du solltest dich genau über die verschiedenen Verfahren informieren, mit denen man aus deinem Bundesland nach NRW wechseln kann. Da gibt es durchaus mehrere Möglichkeiten und auch das intransparente "planstellenneutrale Länderaustauschverfahren" kann man durchaus beeinflussen, wenn man viele Gespräche führt, Emails schreibt und generell aktiv und gezielt den Kontakt zu den verschiedenen Stellen sucht.

    In den vielen/den meisten/allen (?) Bundesländern gibt es die Möglichkeit, dass du eine Freigabeerklärung beantragst. Mit der kannst du am Stellenvergabeverfahren im Zielbundesland teilnehmen, wie die dortigen Bewerber auch. Ich kenne es so, dass man im Erfolgsfalle ganz offiziell in das andere Bundesland versetzt wird, so dass man Erfahrungsstufen und Pensionsansprüche behalten kann. Das musst du aber überprüfen, ob das beim Wechsel Nds-NRW auch der Fall wäre.

    Und dann kontaktierst du jeden, der im Ansatz etwas damit zu tun hat: Dezernent, der für deine Schule verantwortlich ist und den Personalrat (vermutlich ist das der Gesamt- oder Hauptpersonalrat), der bei Versetzungen in der Mitbestimmung ist. Die informierst du über deine Absichten und setzt sie bei allem Schriftverkehr ins cc.

    Dann lässt du dich in NRW auf die Rangliste/Ordnungsliste/Warteliste oder wie auch immer das dort heißt setzen. Achte darauf, ob du evtl. Bonuspunkte für deine bisherige Berufserfahrung bekommen kannst und wie die diese nachweisen musst. Dann kontaktierst du in NRW den PR, der für diese Versetzungen zuständig ist und die Person, die offiziell von Seiten des Kultusministeriums dafür verantwortlich ist.

    Dann checkst du regelmäßig Ausschreibungen und schreibst Initiativbewerbungen bei Schulen, die in Frage kommen. Immer mit dem dortigen Schul-PR im cc. Kontaktiere den Dezernenten von der Bezirksregierung, wo du hinmöchstest, und mach einen Beratungstermin aus. Der hat meist einen Überblick, wo deine Fächer gebraucht werden.

    Und mit all denen bleibst du ständig in Kontakt, nerv sie so lange, bis es einfacher für sie ist, dich zu versetzen als sich weiterhin mit dir zu beschäftigen.
    Das ist ein riesiger Zeitaufwand, aber es kann sich auszahlen.

    Ach ja, und einen Antrag im Ländertauschverfahren stellst du natürlich sowieso.

    Und denk über Beförderungs- und Funktionsstellen nach. Auf die kannst du dich in NRW natürlich auch bewerben.

    Außerdem geht es mir halt immer noch nicht um ein Buffet, sondern um ein Glas Sekt zum Anstoßen.

    Ehrlich, ich brauch gar keine feierliche Zeugnisübergabe. Das ist Extraarbeit bei der Vorbereitung und ein weiterer Nachmittags- bzw. Abendtermin. Aber ich verstehe, dass es eine Form der Wertschätzung ist, die angebracht ist. Nur leider geht die Wertschätzung wohl dann nicht so weit, dass man pro Jahrgang drei Kisten billigen Sekt finanziert bekommt. Ja, das ist eine prinzipielle Frage.

    EDIT: Übrigens habe ich nicht wenige Schüler, für die es eine echte Belastung darstellt, wenn ich erst zum Monatsende ankündige, dass sie sich bis nächste Woche eine Lektüre für knapp €10 anschaffen müssen.

    Ansonsten finde ich nicht, dass Geld vom Staat locker gemacht werden muss, um Alkohol bereit zu stellen.

    Ich finde die Frage, ob Alkohol oder nicht an dieser Stelle völlig irrelevant. Ich bin jetzt von meiner Schulform ausgegangen, also von Abitur und von erwachsenen Menschen.
    Der Punkt ist doch ein anderer: Es wird (von wem eigentlich) erwartet, dass der Abschluss der Schüler*innen und die damit einhergehenden Leistungen gewürdigt werden, deshalb gibt es ja eine FEIERliche Zeugnisvergabe. Sonst könnte man die Zeugnisse auch einfach verschicken oder die Schüler*innen holen sie sich einzeln im Sekretariat ab. Aber trotz dieser Erwartung gibt es keine Mittel, um diese Zeugnisfeier feierlich zu gestalten. Dass ist einfach unwürdig. Und ob da jetzt Sekt oder O-Saft oder Cola oder Doppelkorn ausgeschenkt wird, spielt da keine Rolle.

    Und alle Notlösungen, mit dem 12er-LK oder mit Lehrern mit Hüten oder mit schwarzer Kasse etc. sind einfach unehrlich.

    Warum? Die Schulen werden wohl kaum ein so großes Budget haben, dass sie jeder Abschlussklasse eine große Verabschiedung mit Buffet und Co. finanzieren können.

    Es geht nicht um ein Buffet etc. Es geht darum, dass nach der Zeugnisverleihung ein billiges Glas Sekt bereit steht, mit dem man anstoßen kann. Und wenn man ganz überschwenglich wird, dass es vielleicht ein Blumengesteck auf der Bühne und ein Buchgeschenk für den Jahrgangsbesten gibt. Ivh behaupte, das ist weit weniger als €10 pro Schüler, um die es hier geht.

    Dafür ist kein Geld da - zumindest hier bei uns kann dafür auch nicht das Schulbudget genutzt werden, weil solche Ausgaben nicht deckungsfähig sind.
    Und das ist beschämend. Vor allem, wenn man sieht, wie im Kultusbereich an anderer Stelle das Geld rausgehauen wird.

    In der Sache hat Firelilly durchaus recht, auch wenn ich im speziellen Fall der Refausbildung der Meinung bin, dass es ausreichen würde, wenn die Ausbilder eine Verpflegungspauschale bekommen und der Tag halt dann so geplant wird, dass sie sich selbst verpflegen können. Ob das dann in in der Schulmensa, in einem Restaurant oder mit mitgebrachtem Proviant geschieht, ist dann einerseits ihre Sache bzw. von den Umständen abhängig. Keinesfalls ist es Aufgabe der Refs, aber das hat Firelilly ja auch betont.

    Das Argument, dass es in der Wirtschaft oft/in der Regel/immer (?) dafür Budgets gibt, zieht nicht, denn dann müssen solche Budgests eben auch im Schulwesen geschaffen werden. Ich finde, besonders eklatant wird das jedes Jahr auch beim Sektempfang bei der Verleihung der Abizeugnisse deutlich. Da gab es bisher noch an keiner Schule bzw. in keinem Bundesland ein Budget und die Schule muss hier mit beschämenden Mitteln versuchen, ein paar billige Flaschen Sekt zu finanzieren. Ich hab hier schon verschiedenes erlebt: Dass der Schulleiter das aus eigener Kasse zahlt, oder durchaus auch die Lehrer zusammenlegen (- aus reinem Prinzip ein absolutes no-go, auch wenn man vielleicht denken mag, das einen die paar Euro nicht umbringen. Aber sowas darf echt nicht sein); dass Lehrer mit Hüten am Ausgang standen und Spenden gesammelt haben (was ich peinlich und beschämend fand und schluchtweg verweigert habe), dass der Sekt verkauft wurde oder es gar keinen gab (was beides der Situation einfach nicht gerecht wird, aber zumindest die ehrlichste Lösung ist). In meiner jetzigen Schule wird das zum Teil aus einer schwarzen Kasse und zum Teil vom Förderverein übernommen. Dass es schwarze Kassen braucht, ist peinlich. Und dass ein Förderverein hierfür herangezogen wird ebenfalls.

    Wenn man eine Doppellehrprobe hatte, anschließend noch die Besprechung, da hing denen schon die Zunge am Gaumen, bzw. der Magen schief.

    Das kann ich mir vorstellen. Und natürlich ist es dann auch nur recht und billig, wenn der Referendar sich darum kümmert, immerhin hat der an dem Tag ja auch keine anderen Sorgen. Ich finde überhaupt, dass der Ref froh und dankbar sein muss, dass sich die Herren und Damen Prüfer dazu bequemt haben, für ihn unwichtiges kleinstes Rädchen im Bildungswesen so einen weiten Weg auf sich zu nehmen.

    Jetzt mal im Ernst, aber echt jetzt? Da schämen die sich nicht? Erwachsene, studierte Menschen mit A14 oder sogar A15 sind nicht in der Lage, sich für so einen Tag selbst Proviant zu organisieren und zu bezahlen? Da muss sich dann auch noch derjenige darum kümmern, der mit Doppellehrprobe und Prüfungen und so weiter sowieso schon am Rotieren ist? Der mit Abstand am wenigsten verdient und vermutlich für seine Lehrprobe auch noch privat viel Geld in die Hand genommen hat? Peinlich ist das, dass sowas als selbstverständlich angenommen wird und dass diese Angst der Refs so ausgenutzt wird.

    Also, ich finde durchaus, dass ein Auslandsjahr zu einem Fremdsprachenstudium dazu gehören. Allerdings geht mir die moralische Überlegenheit, mit der dieser Anspruch häufig von Kollegen und Kolleginnen artikuliert wird, schon ziemlich auf die Nerven.

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