Es gibt einfach Situationen, in denen es sinnvoller ist, nicht erst am Montagmorgen informiert zu sein. Immerhin arbeiten wir im Team. Zumindest sollte das so sein.
Trotzdem sehe ich jetzt für den Feld-Wald-und-Wiesen-Lehrer auch nicht unbedingt, was dringend am Sonntagabend besprochen werden muss, auch wenn es nur "mal" ist - meinetwegen mit Ausnahmen während der Pandemie, dann aber von der Größenordnung "Schulschließungen" etc.
Vertretungen, Klausuraufsichten oder Infos zu Schülern etc. zählen da definitiv nicht dazu - wenn es nicht buchstäblich um Leben und Tod geht.
Zu Emails: Wir haben an unserer Schule die Vereinbarung, dass Emails als "gelesen" angenommen werden können, wenn davon ausgegangen werden kann, dass eine Kollege Zugriff auf einen Dienstrechner hatte, wenn er also stundeplanmäßig an der Schule anwesend war. Manchmal haben Kollegen, die am Abend oder am Sonntag ihre Mails abrufen einen längeren zeitlichen Vorlauf, um sich auf besondere Situationen einstellen zu können, aber niemand sollte davon ausgehen, dass diese Infos bei allen angekommen ist.
Ich stimme O. Meier hier zu 90% zu. Im Schulbetrieb gibt es einfach nur sehr, sehr selten Situationen, in denen eine sofortige Info relevant ist. Da ich an einer Schule arbeite, wo dies ernst genommen wird, würde ich auch am Sonntagabend ans Telefon gehen, wenn mein Chef anruft, weil das so absolut außergewöhnlich wäre, dass ich davon ausgehen würde, dass wirklich etwas Schwerwiegendes den Anruf notwendig macht. Hätte ich Kollegen, die so übergriffig sind, dass wiederholt Bagatellen zu solchen Anrufen führen, würde ich es konsequent verweigern, ans Telefon zu gehen, egal wer dann anruft.
Anders sieht die Sache natürlich aus, wenn man mit bestimmten Aufgaben betraut ist, die dies vielleicht rechtfertigen: Schulleitungsaufgaben, Personalvertretung etc. Aber auch da muss man das für sich sehr genau abklären.