Beiträge von WillG

    Ich hatte gehofft, dass Mathe ein Argument sein könnte. Auf der Homepage der ZfA steht, dass Mathe und Naturwissenschaften gesucht sind.

    Klar, Mathe ist immer beliebt. Aber das sind umgekehrt die englischsprachigen Länder auch. Möglicherweise haben sie trotzdem genügend Bewerber, um sich jemanden mit Mathe+anderes Fach aussuchen zu können.
    Versuchen kannst du es auf jeden Fall. Mehr als Absagen können sie nicht.
    Ich hatte damals auf Deutsch+DaF gesetzt, welche ja auch auf der ZfA-Seite als sehr günstige Fächer definiert sind. Hat zumindest in London und Washington, DC nicht ausgereicht, um den "Englisch-Nachteil" auszugleichen.

    Wahlweise hatte ich mir überlegt, schon im Februar mal nach A14-Stellen zu gucken und mich auf die, die mir zusagen würden, einfach mal bewerben. So könnte ich dann auch eine Versetzung erzwingen. Mein ganzes restliches Berufsleben zu pendeln, besonders wenn ich an meiner derzeitigen Schule karriere-technisch nicht weiterkomme, sehe ich nicht ein.

    Erscheint mir der sinnvollste Weg zu sein. Auf einen neuen Chef zu warten, der die Lage ja doch erstmal nicht überblickt, und dann darauf zu hoffen, dass er dich - offenbar entgegen des Wunschs des Schulleitungsteams - protigiert, ist schon sehr riskant.

    Ansonsten könnte ich mir auch Auslandsschuldienst gut vorstellen. Allerdings (und das ist die Krux) kämen nur bestimmte Länder infrage. Mein Mann spricht "nur" Englisch, d.h. es müsste das englisch-sprachige Ausland sein. Und da gehen (der Hunde wegen) quasi nur England, Irland, USA, Canada. Einflussmöglichkeiten, von wo man Angebote bekommt, hat man keine. Man kann eine Region seiner Wahl (bei mir wäre das Nahost) ausschließen und ansonsten kann das Angebot überall her kommen. Und dass das ausgerechnet was aus dem englisch-sprachigen Ausland käme (wo alle hinwollen, vermutlich), ist wohl doch eher unwahrscheinlich.

    Also, das stimmt nur so halb. Tatsächlich kannst du formal nur eine (oder waren es zwei?) Region ausschließen. Allerdings hindert dich natürlich nichts daran, auch Initiativbewerbungen an die Schulen zu schicken, wenn du mal bei der ZfA in der Datenbank bist und eine Personalnummer hast. Damit kannst du dann doch einiges steuern. Außerdem melden sich die Schulen, die an dir Interesse haben, erstmal mit informellen Anfragen, ob du dir das vorstellen könntest. Es ist also keineswegs so, dass man irgendein Angebot bekommt und die Wahl hat, dorthin zu gehen, obwohl man gar nicht will, oder aus der Datenbank zu fliegen. Da hat man durchaus Steuerungsmöglichkeiten.
    Allerdings ist es so, dass die Deutschen Schulen in den englischsprachigen Ländern in der Regel einheimische Muttersprachler im Rahmen von günstigen OLK-Verträgen nehmen. Für die bist du deshalb mit dem Fach Englisch nicht interessant, selbst wenn du muttersprachlich Englisch sprichst. Du bist einfach als ADLK zu teuer. Eine Möglichkeit, das zu umgehen, wäre, sich auf eine Funktionsstelle in einem englischsprachigen Land zu bewerben. Aber dafür kann eine A14-Position hier in Deutschland sicher nicht schaden, und damit wären wir wieder beim oberen Zitat.
    Im Übrigen könnte dein Mann (und ggfs. du) auch einfach noch eine Sprache lernen. Spanisch eröffnet euch da viele Möglichkeiten. Und man muss ja nicht perfektes C2-Niveau haben, um im Alltag zu überstehen. B1 reicht erstmal auch, der Rest ergibt sich dann vor Ort.

    Als ich damals aus einem anderen Bundesland nach Bayern gekommen bin, konnte ich mich parallel zum Ländertausch auch direkt hier auf Stellen bewerben. Dazu musste ich vorher formlos eine Freigabeerklärung beantragen. Die Situation ist bei dir natürlich in mehreren Punkten anders, aber vielleicht kannst du in dieser Richtung mal recherchieren.

    Von Lehrerseite aus kann ich die Aufregung nicht verstehen. Wenn Laptops/Tablets in den Unterricht eingebunden werden sollen und vorhanden sind, dann mach ich das eben. Wie bei allen neuen Materialienwird es ein bisschen dauern, bis sich das in meinem Unterricht effektiv etabliert hat, aber das gehört dazu. Vermutlich würde die Arbeit mit diesen Geräten irgendwie mit Textverarbeitung und Phase 6 anfangen und sich dann im Laufe der Zeit sehr stark fachbezogen spezialisieren. Was soll's, das gehört zum Job. Und ich habe noch nie erlebt, dass man plötzlich den Druck gehabt hätte, ein Konzept von heute auf morgen zu 100% umzusetzen.
    Alle Schwierigkeiten, die sich damit ergeben, werden eben aufgefangen oder - wenn das nicht geht - wird die Arbeit mit dem Gerät eben abgebrochen und die SL erhält entsprechend Rückmeldung.
    Ein hinkender Vergleich: Wenn meine Klasse aufgrund von Raumknappheit und Fehlern in der Raumverteilung keinen Raum hat, dann laufe ich auch nicht wie ein Irrsinniger durchs Schulhaus und suche einen. Ich gehe zur SL und lass mir einen zuteilen. Und wenn die keinen findet, dann gehe ich halt in die Mensa. Da ist es laut, da gibt es keine Tafel und keine anderen Medien, dann ist das aber so. Den Schuh ziehe ich mir nicht an. Wenn die digitale Arbeit wegen eines "Gerätezoos" nicht funktionieren würde, würde ich ebenso handeln.


    Von Elternseite finde ich diesen Vorstoß einen Skandal. Es ist ein gehöriger Unterschied, ob man einen Zirkel, einen grafikfähigen Taschenrechner oder ein Tablet/einen Laptop anschaffen soll. Ich sehe Digitalisierung ganz klar als wichtige Bildungs- und Erziehungsaufgabe der Schule. Dann muss aber auch die notwendige Infrastruktur gestellt werden.

    Ich trau mich mal, mich zu äußern, obwohl ich kein GS-Lehrer bin.
    Mein Eindruck ist, dass ich mich als Sek 1/2-Lehrer mit zunehmenden Alter von der Burn-Out Gefahr entfehrne, obwohl ich mehrere Zusatzaufgaben übernehme bzw. übernommen habe.
    Meine These wäre, der die GS-KollegInnen hier gerne widersprechen können, dass man in anderen Schularten im Laufe der Zeit viel mehr Stress durch Routine ablegen kann. Unterrichtsvorbereitung muss ich, selbst bei Lehrplanwechsel, nur noch machen, um Materialien an Lerngruppen anzupassen oder weil ich mal Lust auf etwas Neues habe. Die paar Themen/Lektüren, die sich immer mal ändern, laufen in der Vorbereitung eher nebenbei.
    Korrekturen gehen schneller von der Hand und man gewinnt mehr Sicherheit - durchaus auch, wenn es darum geht, eine Arbeit einfach mal ein paar Tage später herauszugeben, so dass ich seit Jahren keine Nachtschichten mehr mache. Dadurch kann ich mir auch Wochenenden oder Ferien freinehmen.


    Ich stelle mir aber vor, dass Erfahrung in der GS nicht im gleichen Umfang hilft. Inklusionskinder werden immer Kraft kosten, auch wenn man hier sicherlich auch Erfahrung und Gelassenheit gewinnen kann. Binnendifferenzierung wird immer Vorbereitung verlangen etc. Außerdem ist die Beziehungseben zwar in jedem Lehramt wichtig, besonders aber wohl an der Grund- und Förderschule. Ich könnte mir vorstellen, dass es dadurch schwieriger ist, die notwendige Distanz zum Beruf zu finden, da genau diese Distanz in anderen Bereichen vielleicht sogar hinderlich ist.


    Das sind meine "two cents. Aber wie gesagt, vielleicht ist das auch alles Mumpitz aus dem Mund einer Gymnasiallehrkraft.

    Inwiefern kann Musik keine Sicherheit garantieren? Sofern ich das sehe, stehe ich mit Musik wesentlich besser da als mit nur Englisch & Deutsch? Von daher wäre es eigentlich nur zu raten, Musik noch zu probieren?!

    Meinst du nicht, dass ich mit Musik eher eine Chance auf Verbeamtung habe als mit Englisch und Deutsch?

    Ich bin nicht in BaWü, deshalb kann ich dazu nichts sagen. Und dazu, wie die Perspektiven in zwei bis sechs Jahren sein, wann auch immer du halt mit oder ohne Drittfach aus dem Ref kommst, kann dir schon gar niemand sagen. Aktuell wird in ganz Deutschland alle zwei Jahre eine neue pädagogische Sau durchs Dorf gejagt. G8, G9, Kompetenzorientierung, Digitalisierung, Inklusion etc. Kein Mensch kann dir garantieren, dass eine der nächsten Reformen das Fach Musik nicht vielleicht noch schwächen wird. Vielleicht wird die Stundenzahl, mit der künstlerische Fächer unterrichtet werden, heruntergefahren, um in der Stundentafel Platz für Digitalisierung zu machen. Vielleicht entscheidet sich das KM, dass man Musik nur noch in bestimmten Jahren unterrichtet und in den anderen Jahren Kunst oder so. Ich habe das hier alles frei erfunden, aber mein Punkt ist, dass man einfach schlecht Prognosen geben kann. Als ich mit dem Studium angefangen, haben mir alle von D/E abgeraten. Als ich im Ref war, wurde hier ganz plötzlich das G8 eingeführt und ich hatte eine Planstellengarantier noch ein halbes Jahr vor meinem zweiten Staatsexamen, solange ich bestehe. Wer soll also vorhersagen, was passiert.


    Nach Aussagen der BaWüler hier im Thread scheint deine Ansicht aktuell aber korrekt zu sein. Da Musik ja offenbar dein Traum ist, spricht aus meiner Sicht auch alles dafür, dass du es machst. Was Fragen der Pension angeht, kannst du eventuelle Verluste durch späten Arbeitsbeginn gut durch private Vorsorge abfangen. Aber auch das wurde schon gesagt.
    Deshalb auch mein Tipp: Entscheide dich jetzt dafür, Musik zu machen. Du willst es ja auch unbedingt.
    Was ich aber meinte war, dass es eben auch kein Problem ist, wenn du das Gefühl hast, die Zeit nicht mehr invesitieren zu wollen, denn letztlich muss du den Weg wählen, mit dem DU dich gut fühlst, ganz egal, was andere sagen.


    Ergänzung: Auch wenn dir Musik, wie dargestellt, ebenfalls keine Sicherheit bieten kann, würde ich es alleine schon deshalb machen, da es dir ja so wichtig zu sein scheint. Du hast aus strategischen Gründen ein Fach gewählt, das dich gar nicht so schrecklich interessiert, aber eines der korrekturreichsten Fächer überhaupt ist. Wenn du jetzt die nächsten 40 Jahre lang Inhalte unterrichten und korrigieren musst, die dir eigentlich egal sind, wird das ziemlich übel. Alleine dafür lohnt es sich, nochmal die paar Jahre in ein Musikstudium zu investieren: Der Unterricht wird dir mehr Spaß machen und du hast die Möglichkeit, einen Teil deiner Arbeitszeit mit Dingen zu verbringen, die sich für dich vielleicht weniger als Belastung anfühlen: musikalische Begleitung von Schulveranstaltungen; Schulbands etc. Das alles ist, so wie ich das von außen sehe, vermutlich nicht weniger aufwendig als eine Deutschkorrektur (- tendenziell vielleicht sogar noch aufwendiger -), aber wenn du so dafür brennst, wird es dich weniger belasten.

    Also, ich habe dich aufgrund deiner alten Posts gleich wiedererkannt. Und dass du diese Frage schon seit Jahren ubeantwortet mit dir herumträgst, ist offensichtlich.
    Ich fasse zusammen: Du hast dich vor Jahren in ein Germanistikstudium drängen lassen, obwohl du Literatur gar nicht so interessant findest (wenn ich mich richtig erinnere). Jetzt stehst du vor Abschluss deines Studiums und stellst fest, dass die Einstellungschancen ziemlich schlecht sind, was deinem Sicherheitsbedürfnis zuwiderläuft. Dadurch bricht der alte Traum vom Musikstudium wieder auf, das aber auch keine Sicherheit garantieren kann. Das heißt, es gibt für dich jetzt nicht den einen, sicheren Weg. Jede Entscheidung ist mit ungewissen Ausgang verbunden.


    Mein Tipp: Entscheide dich jetzt, das Musikstudium zu machen. Bereite dich auf die Prüfung vor und wenn du dann in dem Moment der endgültigen, verbindlichen Entscheidung feststellst, dass du es einfach nicht über dich bringst, weil es doch zu unsicher ist, dann hast du deine Antwort.
    Ich schätze, du wirst es nicht machen und eher dein Glück in einer Verbeamtung mit D/E suchen. Und weißt du was, das ist auch völlig okay. Wie alle haben unterschiedliches Sicherheitsbedürfnis. Ich könnte mich deshalb nie im Leben selbständig machen. Ich habe als Student nie an die Verbeamtung gedacht, aber jetzt da ich sie habe, möchte ich sie auf keinen Fall hergeben.
    Das entspricht nicht die draufgängerischen, devil-may-care Persönlichkeit, die ich mit Anfang 20 gerne für mich gehabt hätte, aber so what? Ich bin zufrieden, ich mag meinen Job und ich muss keine Angst vor der Altersarmut haben (- die mich trotz Philios Perspektivenwechsel durchaus beschäftigt hat).

    Ich denke auch, dass du ohne gültigen Arbeitsvertrag gar nicht Arbeiten DARFST!
    Alternativ kannst du auch hingehen und dich später auf eine unbefristete Stelle einklagen. Ein Arbeitsverhältnis, dass ohne schriftliche Befristung aufgenommen wird, gilt meines Wissens nach automatisch als unbefristet. Das würde ich aber vorher ggfs. bei der Gewerkschaft nochmal absichern.

    Wichtig ist zu wissen:
    wenn man sich entscheidet zu spenden und man als Spender passt,
    wenn alle Vorbereitungen beim Kranken getroffen wurden, wird u.a. dessen Immunsystem komplett runtergefahren.


    Dann als Spender noch einen Rückzieher zu machen, bedeutet das Todesurteil für den Patienten.

    Ich habe gestern - angeregt durch diesen Thread - mal ein wenig auf der DKMS-Seite herumgelesen. Da bin ich auch auf diese Info gestoßen.
    Daher jetzt meine Frage: Aus eigenen gesundheitlichen Gründen, die an sich einer Spende nicht im Weg stehen - wäre eine Operation ein großes Risiko für mich. Gelegentlich reicht aber wohl die Blutentnahme nicht und es muss doch operiert werden. Wenn ich mich jetzt registieren lasse und ich wirklich für eine OP angefragt würde, dann wäre es aber doch noch nicht zu spät für einen Rückzieher, oder?

    Mal abgesehen davon, dass der Betrag einfach nur wahnwitzig ist, finde ich schon, dass externe Referenten gerade in Projektwochen ihren Sinn haben. Klar kann ich inhaltlich alles Fachbezogene auch selbst mit den Schülern erarbeiten, aber die Schüler öffnen sich oft bei kreativen Methoden mehr, wenn da nicht der Typ vorne steht, der sich in den anderen Schulwochen auch bewerten muss. Außerdem gibt es durchaus kreative Bereiche - Kochen; Musik - für die ich nicht so der Typ bin.
    Deshalb hole ich mir auch immer mal wieder gerne Leute von Außen. Ich achte aber auch darauf, dass die Kosten pro Schüler unter €10 bleiben.

    Also, vielleicht mal zur Klarstellung. Ich habe mich in die Rechtsvorschriften umfassen eingearbeitet, wollte also nicht eigene Unwissenheit oder so rechtfertigen. Ich würde behaupten, dass ich im Verhältnis zum Durchschnittskollegen sehr sicher im Umgang mit dem Schulrecht bin.
    In meiner Formulierung zur "Schwierigkeit" des Juristendeutsch habe ich mich auf Bolzbolds Formulierung bezogen:

    OK, Juristendeusch ist manchmal doof

    Deswegen auch die Formulierung "Schwierig ist nicht (nur) das Juristendeutsch" mit dem "nur" in Klammern - man kann es nämlich auch weglassen, dann steht da, dass das Juristendeutsch nämlich gar nicht so schwierig ist.
    Und trotzdem ist die Auslegung von Rechtsvorschriften durch informierte Laien immer so eine Sache. Es gibt eine ganze Reihe von Vorgaben, die wir als PR so völlig anders auslegen als unser Schulleiter. Wenn es wichtig ist, fragen wir bei der Rechtsstelle des Vebands nach. Aber interessant ist es dennoch, dass man eine gewisse Ambiguitätstoleranz im Umgang mit so wichtigen Texten braucht.


    Was den Urwald an Vorschriften angeht, stimme ich euch ja im Prinzip auch zu. Klar muss man das von einem Akademiker erwarten können, dass er sich da einarbeiten kann. Ich hab es ja auch getan. Gleichzeitig sehe ich aber, wie viele Kollegen schon mit ihrem Alltagsgeschäft zeitlich überfordert sind - auch und vor allem die jungen Kollege, die noch Routine und einen Materialfundus entwickelt können. Dass die dann erstmal keinen Nerv haben, sich damit auseinanderzusetzen, welche Regelung nun in welchem Gesetz stehen könnte und wie das evtl. zu verstehen ist, kann ich irgendwo auch nachvollziehen.
    Deshalb verstehen wir als PR die Rechtsberatung des Kollegiums auch als unsere zweite Hauptaufgabe - neben der Auseinandersetzung mit der Schulleitung -, auch wenn das oft ein dickes Brett ist, das wir da bohren müssen.
    Ich würde mir auch wünschen, dass arrivierte Studienräte mit umfangreichem Fundus und einer dicken Haut etwas mehr Empathie für junge Kollegen zeigen, die vielleicht das System noch nicht so durchschaut haben und in ihren ersten Jahren einfach andere Prioritäten setzen müssen als die Hobbyjuristerei.

    So etwas sollte dringend auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung des Schulforums / der Schulkonferenz / der Schulpflegschaft, oder wie auch immer das bei euch heißt. Erscheint mir maßlos.
    Vielleicht auch mal den Schulelternbeirat einschalten?

    Das macht effektiv keiner.

    Na ja, bislang gab es Sachsen-Anhalt, BaWü, Bayern und Hessen dir Rückmeldung, dass es sowas gibt. Von "effektiv keiner" würde ich hier nicht mehr sprechen...

    Aber es ist echt peinlich, wie wenig sich die Kollegen im Beamtenrecht, im Dienstrecht, im Schulrecht etc. auskennen und dafür ebenso peinliche Ausflüchte haben. Vielleicht sollte man nicht erst im Beamtenrecht aufführen, dass Beamte sich über für sie geltende und gängige Vorschriften selbstständig zu informieren haben...

    Ich stimme dir im Prinzip zu, möchte aber die Kollegen hier ein wenig verteidigen. Schwierig ist ja nicht unbedingt (nur) das Juristendeutsch, vielmehr ist es am Anfang gar nicht so leicht, einen Überblick über die relevanten Vorschriften zu bekommen. Mit Schulgesetz und Dienstordnung ist es ja nicht getan, da gibt es noch Beamtengesetz, Beamtenstatusgesetz, Laufbahnverordnung, Besoldungsverordnung und noch eine ganze Menge anderer Verordnungen darüber hinaus. Die muss man erstmal auf dem Schirm haben und dann muss man die Systematik verstehen (Was finde ich wahrscheinlich in welchem Gesetz?). Und dann kommen die ganzen Erlasse, die zum Teil vom Dienstherrn nur unzureichend kommuniziert werden. Nach mehreren Jahren PR-Arbeit bin ich wohl relativ fit, aber am Anfang war das - trotz Schulrechtsseminar im Ref - schon manchmal schwierig.

    Wurde das bei dir echt angeboten? Gab es bei uns auch nicht und so wie ich die Lage abschätze, gibt es das noch immer nicht.

    In Bayern gibt es dafür zwei Halbjahre lang jede Woche eine Seminarsitzung. Am Ende ist eine Prüfung in Schulrecht Teil des zweiten Staatsexamens.

    Manche Infos müssen ausgehängt werden und dann sind sie das auch. Das Amtspapier steht aber bei der SL und kann nur auf Anfrage (!) eingesehen werden. Ansonsten wir das Kollegium gerne im Unklaren gehalten, wenns dem Chef nicht behagt.


    Es muss sich also jeder selbst kümmern.

    Ist/war bei uns genau so. Wir haben es uns jetzt als PR zur Aufgabe gemacht, Amtsblätter und andere offizielle Schreiben nicht nur gründlich zu lesen, sondern auch das Kollegium über die Inhalte zu informieren. Sollte eigentlich nicht notwendig sein, aber uns war es wichtiger, ein gut informiertes Kollegium im Rücken zu haben als die Kollegen zur Selbständigkeit zu erziehen.
    Das Problem ist nur, dass der Chef uns nicht zuverlässig über rechtliche Regelungen informiert, die nicht im Amtsblatt stehen. Da sind wir dann auf die Infos von den Berufsverbänden angewiesen, die das aber auch nicht zu 100% leisten können.

    Vielleicht liegt es daran, dass mit meinen 50 Jahren die Einschläge in direkter und weiterer Bekanntschaft allmählich dichter werden, aber ich habe mich in der Hinsicht schon kundig getan. Im Internet gibt es gute Seiten dazu, man kann auch im Handel Formularsammlungen kaufen.

    Es gibt mittlerweile speziell ausgebildete Fachleute, die bei der Erstellung solcher Patientenverfügungen helfen. Der medizinische Laie ist hier schnell überfordert, wenn es darum geht, welche Maschinen nach welchem Zeitraum abgestellt werden sollen, wodurch sich möglicherweise Aussagen ergeben, die so gar nicht beabsichtigt sind.
    Die angesprochenen Fachleute versuchen durch Gespräche herauszufinden, was der Patient genau möchte, salopp gesagt "wie groß der Wille zu Leben ist" und bereiten diese Erkenntnis dann medizinisch korrekt auf. Kann ich jedem nur empfehlen.

    ich habe keinerlei Ambitionen auf A15 oder ähnliches

    Das ist eigentlich das Kernargument. Für die paar Kröten mehr - vor allem als Single ohne Kinder - lohnt sich die Mehrarbeit nur, wenn man denkt, sich irgendwann auf A15 bewerben zu wollen. Dann braucht man die A14, um sich durch den Laufbahnvorteil gegenüber anderern Bewerbern nicht gleich ins Aus zu schießen.
    Wenn du das nicht willst, kannst du dir die A14 schenken. Im Gegenteil kann es sogar Veränderungsmöglichkeiten geben, bei denen eine A14 unter gewissen Umstängen - nicht prinzipiell - hinderlich sein kann: Abordnungen etc.

    Vielleicht bin ich da auch etwas einseitig, weil ich auch bei uns den Stundenplan gemacht habe. Letztlich können wir nur vermuten, warum diese Situation entstanden ist. Es mag ja auch Gründe gegeben haben, dass es nun den TO getroffen hat. Aber letztlich muss ich als Lehrer damit rechnen.

    Das habe ich oben versucht zu thematisieren. Offensichtlich läuft dann aber an der Schule des TE etwas in der Kommunikation schief. Es gibt wenig Frustierenderes für den Durschnittslehrer, der freundlich nach einer Änderung des Stundenplans aus wichtigen Gründen fragt, als einen Stundenplanmacher, der nur mit den Schultern zuckt und "Ging nich' anders" murmelt.
    In so einem Fall wie dem hier beschriebenen muss der betrofffene Kollege noch bevor er den Stundenplan in den Händen hält zum Gespräch mit Schulleiter/Stundenplanmacher gebeten werden, wo man ihm die Situation erklärt, ihm deutlich macht, dass man sich seiner Situation bewusst ist (und die nicht ignoriert hat!) und mit ihm bespricht, wie diese notwendige Lösung denn für ihn erträglich umgesetzt werden kann. Das macht einen Riesenunterschied für die Akzeptanz solcher "Kröten" und wirkt sich ungemein auf die Stimmung im Kollegium aus.
    Natürlich sind der SL und der Stundenplanmacher dazu nicht verpflichtet. Sie können sich auch auf den Standpunkt stellen, dass der Stundenplan eine Dienstanweisung ist und gefälligst ausgeführt werden muss und dass man sich in dieser Position nicht erklären muss. Kann man machen, dann ist die Stimmung halt beschi***n. Und man ist in einer Leitungsposition gnadenlos fehlbesetzt.

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