Inwiefern kann Musik keine Sicherheit garantieren? Sofern ich das sehe, stehe ich mit Musik wesentlich besser da als mit nur Englisch & Deutsch? Von daher wäre es eigentlich nur zu raten, Musik noch zu probieren?!
Meinst du nicht, dass ich mit Musik eher eine Chance auf Verbeamtung habe als mit Englisch und Deutsch?
Ich bin nicht in BaWü, deshalb kann ich dazu nichts sagen. Und dazu, wie die Perspektiven in zwei bis sechs Jahren sein, wann auch immer du halt mit oder ohne Drittfach aus dem Ref kommst, kann dir schon gar niemand sagen. Aktuell wird in ganz Deutschland alle zwei Jahre eine neue pädagogische Sau durchs Dorf gejagt. G8, G9, Kompetenzorientierung, Digitalisierung, Inklusion etc. Kein Mensch kann dir garantieren, dass eine der nächsten Reformen das Fach Musik nicht vielleicht noch schwächen wird. Vielleicht wird die Stundenzahl, mit der künstlerische Fächer unterrichtet werden, heruntergefahren, um in der Stundentafel Platz für Digitalisierung zu machen. Vielleicht entscheidet sich das KM, dass man Musik nur noch in bestimmten Jahren unterrichtet und in den anderen Jahren Kunst oder so. Ich habe das hier alles frei erfunden, aber mein Punkt ist, dass man einfach schlecht Prognosen geben kann. Als ich mit dem Studium angefangen, haben mir alle von D/E abgeraten. Als ich im Ref war, wurde hier ganz plötzlich das G8 eingeführt und ich hatte eine Planstellengarantier noch ein halbes Jahr vor meinem zweiten Staatsexamen, solange ich bestehe. Wer soll also vorhersagen, was passiert.
Nach Aussagen der BaWüler hier im Thread scheint deine Ansicht aktuell aber korrekt zu sein. Da Musik ja offenbar dein Traum ist, spricht aus meiner Sicht auch alles dafür, dass du es machst. Was Fragen der Pension angeht, kannst du eventuelle Verluste durch späten Arbeitsbeginn gut durch private Vorsorge abfangen. Aber auch das wurde schon gesagt.
Deshalb auch mein Tipp: Entscheide dich jetzt dafür, Musik zu machen. Du willst es ja auch unbedingt.
Was ich aber meinte war, dass es eben auch kein Problem ist, wenn du das Gefühl hast, die Zeit nicht mehr invesitieren zu wollen, denn letztlich muss du den Weg wählen, mit dem DU dich gut fühlst, ganz egal, was andere sagen.
Ergänzung: Auch wenn dir Musik, wie dargestellt, ebenfalls keine Sicherheit bieten kann, würde ich es alleine schon deshalb machen, da es dir ja so wichtig zu sein scheint. Du hast aus strategischen Gründen ein Fach gewählt, das dich gar nicht so schrecklich interessiert, aber eines der korrekturreichsten Fächer überhaupt ist. Wenn du jetzt die nächsten 40 Jahre lang Inhalte unterrichten und korrigieren musst, die dir eigentlich egal sind, wird das ziemlich übel. Alleine dafür lohnt es sich, nochmal die paar Jahre in ein Musikstudium zu investieren: Der Unterricht wird dir mehr Spaß machen und du hast die Möglichkeit, einen Teil deiner Arbeitszeit mit Dingen zu verbringen, die sich für dich vielleicht weniger als Belastung anfühlen: musikalische Begleitung von Schulveranstaltungen; Schulbands etc. Das alles ist, so wie ich das von außen sehe, vermutlich nicht weniger aufwendig als eine Deutschkorrektur (- tendenziell vielleicht sogar noch aufwendiger -), aber wenn du so dafür brennst, wird es dich weniger belasten.