Beiträge von Moebius

    Die Hotelkette wird als ein Haus betrachtet (hängt ja zusammen) und ich bin sicher, wir finden eine Regelung, dass Besitz im Ausland nicht berücksichtigt wird.
    Yacht ist ein Gegenstand, kein Problem.
    Gestüt auch nicht: dient der Landwirtschaft. Oder dem Leistungssport. Oder der Freizeit. Oder der tiergestützten Therapiearbeit. Such was aus, wir kriegen es schon hin, dass du keine Steuer bezahlst ;)

    Diese Klientel hat bereits jetzt reichlich Möglichkeiten Steuern zu sparen.

    Das Problem (und die Wurzel des Unmuts vieler) liegt darin, dass wir immer wieder Diskussionen unter "Reiche sollten mehr Steuern zahlen" führen an deren Ende dann Menschen belastet werden, die sich selber (auch objektiv nachvollziehbar) absolut nicht als reich empfinden. Zur Erinnerung: der Spitzensteuersatz wird aktuell ab 62 000 € fällig, das ist bei mir der Fall (und bei den vielen anderen nicht verheirateten hier auch) und mein Auto ist 10 Jahre alt und ich wohne auf 80 qm und in keiner Villa.

    Irgendwann glauben es die Betroffenen halt nicht mehr, wenn man zum x-ten mal anfängt mit "Dieses mal aber wirklich nur die Reichen...".

    Kaum jemand erbt 500 000 €, die meisten Erben eine Immobilie, die der Familie schon ewig gehört und die auf dem Papier jetzt auf einmal 500k wert ist, weil die Preise für Immobilien in den letzten Jahren so gestiegen sind.

    Im übrigen finde ich es auch nicht unproblematisch, mit welcher Selbstverständlichkeit in der Diskussion manchmal so getan wird, vererbtes Geld sei eigentlich Allgemeingut. Vererbtes Vermögen gehört zunächst mal dem Erblasser, der hat dafür in der Regel gearbeitet und das bereits in Deutschland hoch versteuert. Was er dann mit seinem Erbe machen möchte ist zunächst mal seine Sache, der Staat hat keinen moralischen Anspruch darauf.

    Die USA sind immer ein paar Jahre weiter als wir.

    Der politische Populismus, der dort noch weiter verbreitet ist, als bei uns, hat seine Wurzeln auch in der Ausdünnung der gesellschaftlichen Mittelschicht. Es ist ein Problem, wenn es für normal arbeitende Menschen nicht nur nicht möglich ist, eine Immobilie zu erwerben, sondern nicht mal möglich ist, ein Immobilie, die bereits im Familienbesitz ist, zu halten.

    (In den USA ist dabei weniger die Erbschaftssteuer das Problem sondern eher die Grundsteuer.)

    Vermögenssteuer und Erbschaftssteuer in den Raum werfen um Finanzprobleme des Staates zu lösen ist in bestimmten Kreisen eine beliebte Lösung. Dass es in der Praxis nicht so einfach ist, hat die Vergangenheit aber auch schon gezeigt, der letzte Versuch einer Vermögensteuer ist vorm Verfassungsgericht gescheitert, andere Lösungen wurden damals verworfen, weil verfassungskonforme Lösungen kaum einen Ertrag liefern würden, der den Aufwand decken würde. (Genauer gesagt existiert die Vermögenssteuer sogar noch, die Ergebung ist nur ausgesetzt.)

    Mir persönlich würde eine Gleichbehandlung aller Einkommensformen immer noch sinniger erscheinen.

    Aber: Grundsätzlich ist die Steuerlast in Deutschland sehr hoch, auch und besonders für Gutverdiener. Und Deutschland hat bereits den teuersten Sozialstaat der Welt und vieles von dem, was in den letzten Jahrzehnten verteilt worden ist, war Klientelpolitik und nicht objektiven Notwendigkeiten geschuldet (siehe diverse neue Renten der letzten Bundesregierung, die mit dem Kampf gegen Altersarmut begründet wurden, faktisch aber überwiegend bereits gut situierten Rentner zu gute kommen).

    Ich persönlich bin nicht völlig unzufrieden mit der aktuellen Regierung. Im Ukraine-Krieg halte ich den Kurs für im wesentlichen richtig, beim "Heizungsgesetz" lag der Fehler nicht im inhaltlichen, sondern darin, dass eine zu frühe Version eines sehr schwierigen Gesetzes schon in die Öffentlichkeit gelangt ist.

    Für jeden, der sich auf der einen Seite beschwert, die FDP würde den Klimaschutz ausbremsen, steht auf der anderen Seite jemand, der sich beschwert, die Grünen würden die Wirtschaft ruinieren. In den Kreisen hier (überdurchschnittliches Bildungsniveau, gutes Einkommen durch eine Beschäftigung beim Staat) sind die Vertreter der ersten Variante (also eher grün-affin) relativ breit vertreten, die schimpfen dann gerne auf die FDP. Das verstellt aber schnell den Blick darauf, dass einige Dinge aktuell einfach wirklich schwer zu lösen sind. Das Heizungsgesetz sorgt nicht für Diskussionen, weil der Klimaschutz nicht entschieden genug angegangen wird, sondern weil es sehr weitreichende und teure - aber gleichzeitig notwendige - Eingriffe vorsieht. Ein noch entschiedenerer Klimaschutz wird auf noch mehr Widerstand treffen, egal wie man es kommuniziert.

    Auch bei anderen Themen, wie dem 49€-Ticket, wurde lange von außen über jede Position geschimpft aber das Ergebnis ist eigentlich ein realistischer Kompromiss zwischen Machbarkeit und Finanzierbarkeit.

    Leider ist das Fazit daraus trotzdem nicht erfreulich: es wird auch weiter in den kommenden Jahren wenig Geschenke zu verteilen geben, stattdessen leider eher Zumutungen. Wer auch immer Reagiert, wird dafür Prügel einstecken und es bleibt leider eine gute Ausgangslage für blaue Schreihälse, die überhaupt keine Probleme lösen.

    Das übliche stille-Post spiel. Irgendjemand schreibt davon, er habe etwas gelesen, wo davon berichtet wird, was anonyme Quellen angeblich gehört haben und schon wird wieder darüber diskutiert, als wäre es gesicherte Realität.

    Auch in meiner Ausbildung gab es einzelne kritikwürdige Personen und Punkte, aber an der waren auch 10-20 Personen beteiligt, statistisch ist das zu erwarten.

    Wenn allerdings jemand davon berichtet, dass all diese 10-20 Personen eine Katastrophe bis zur Überschreitung der Grenze zu strafbaren Handlungen waren (sind aber natürlich alle immer damit durch gekommen...) dann ist mathematisch gesehen die Wahrscheinlichkeit sehr viel größer, dass nicht alle anderen sondern er selber das Problem ist.

    Vieles sind Legenden, die seit Jahrzehnten weitergegeben worden sind. Wie bei den meisten Legenden ist ein Kern Wahrheit vorhanden: die Geschichten in Meppen waren schon zu meiner Studienzeit bekannt und nicht mehr aktuell. Es gab tatsächlich ein oder zwei Suizide unter den Referendaren und der Seminarleiter hatte den Spitznamen "Der Henker von Meppen", das war aber vor ca. 40 Jahren.

    In Niedersachsen liegt sehr viel in der Hand der Fachleiter und da gibt es an jedem Seminar 20-25. Wie es an fast jeder größeren Schule problematische Lehrkräfte gibt, so gibt es auch problematische Fachleiter. Ich glaube aber nicht, dass die Quote in Niedersachsen insgesamt überproportional hoch ist.

    1. Amtsärzte sind in einem festen Beschäftigungsverhältnis, sie rechnen nicht patientenweise ab, die Dame hat Überhaupts nichts davon, das du noch mal antanzen darfst.

    2. Bei der amtsärztlichen Untersuchung geht es um die Frage, ob ein erhöhtes Risiko einer vorzeitigen Dienstunfähigkeit besteht. Dafür ist es nicht relevant, ob du Erklärungen für die einzelnen Krankheiten benennen kannst - ob du deine Sinusitis seit Corona oder seit deiner Entführung durch Außerirdische hast spielt überhaupt keine Rolle für die Frage, ob diese ein Risiko für vorzeitige Dienstunfähigkeit darstellt.

    3. Mit dem ganzen Paket von Problemen, das du hier aufgelistet hast, kannst du drei Kreuze machen, wenn es mit der Verbeamtung auf Lebenszeit klappt. Mit einem BMI von "nur noch 33" wärst du vor wenigen Jahren noch sofort raus gewesen.

    4. Die Frage, ob du die Fachlehrerausbildung antreten darfst, hängt nicht davon ab, wie die Untersuchung aus geht, sondern nur die Frage, in welchem Beschäftigungsverhältnis du das kannst.

    Wenn ich den Beitrag lese, gehen bei mir alle Warnlampen an - keine konkrete Sachverhaltsbeschriebung, die regulären Wege sollen umgangen werden, weil man bereits weiß, dass die nichts bringen, Personalrat ist nicht vorhanden oder Teil des Problems und die eigenen Emotionen sind die einzige Erklärung des Anliegens.

    Es ist seit 20 Jahren in Mode, über die "Bildung-Kleinstaaterei" der Länder zu lamentieren und zu fordern, dass dies durch bundeseinheitliche Regelungen und Aufsicht ersetzt wird. Habe ich nie verstanden.

    Kann mir irgendwer auch nur ein einziges Beispiel nennen wo irgendetwas effizienter und besser geworden ist, dadurch dass man eine "große", übergeordnete Behördenstruktur geschaffen hat?

    Das Gegenteil wird der Fall sein. (Ist es jetzt bereits, die länderübergreifenden Abituraufgaben sind zumindest in Mathe eine absolute Katastrophe.)

    Ich möchte ungern ein Hauptfach studieren.

    Nebenfächer wie Wirtschaft werde ich sicherlich machen müssen, weil ich eine abgeschlossene kaufmännische Ausbildung habe.

    Sollte ich mich dazu bereit erklären, weitere Fächer zu studieren wird es sicherlich kein Problem, oder?

    Du hast meine Kernaussage nicht verstanden:

    Du bringst dich selber in eine recht bequeme Position für das Studium für den Preis einer sehr unbequemen Situation für den Berufseinstieg und späteren Werdegang.

    Gehen geht eine Menge, wenn du glaubst, später besonders flexibel und belastbar zu sein (denn das wirst du müssen), verstehe ich nicht, warum du jetzt unbedingt den kurzfristig leichtesten Weg gehen möchtest.

    Hmm..

    Denkt ihr es wird schwierig eine Arbeitsstelle mit den zwei Fächern zu finden?

    Das Problem wird nicht sein, eine Stelle zu finden - der Lehrkräftemangel wird dafür sorgen, dass der kein großes Problem ist - sondern wo und wie du dann arbeiten kannst.

    Mit den beiden Fächern kannst du im Sek 1 - Bereich nur an einem großen System arbeiten, in einer kleinen Schule bist du nicht vernünftig einsetzbar. Also nicht die kleine Realschule im ländlichen, sondern innerstädtische Gesamtschule. Dann unterrichtest du in deinen Fächern je nur 2 Stunden, Politik dazu auch nur in wenigen Jahrgängen - bedeutet 10-13 verschiedene Lerngruppen.

    Zusammengefasst: Deine Fächerwahl garantiert dir ein schwieriges Klientel und kaum Zugriffsmöglichkeiten, um dieses Klientel zu erreichen.

    Ich würde so nicht ein Berufsleben lang arbeiten wollen.

    Gleichwohl weisen die betreffenden Schulen ja sehr wohl den erreichten Kompetenzgrad in Lernentwicklungsberichten aus, aus denen man i.d.R. auch entnehmen kann, wie gut ein Schüler in einer bestimmten Schulform zurecht käme. Unschärfer als die Abbildung dieser Kompetenzen durch Ziffernnoten ist das jedenfalls auch nicht.

    Letzteres würde ich bestreiten.

    Textgutachten sind in weiten Teilen Geschwafel ohne inhaltlichen Mehrwert, oft kommt dann noch die Vorgabe hinzu, das bestimmte Formulierungen positiv sein müssen oder positive Aspekte betonen sollen.

    A15 Stellen sind nie aufgabengebunden sondern immer schulgebunden. Man Bewirbt sich auf das Amt. Der Schulleiter kann die Geschäftsverteilung jederzeit ändern, wen ein Koordinator Interesse daran hat, sollte er sich frühzeitig mit dem Schulleiter austauschen, wenn etwas frei wird. Das ist auch absolut üblich. Wenn der Schulleiter nicht bereit ist, die Geschäftsverteilung zu ändern, nützt einem auch der Weg über eine Bewerbung nichts, dann geht das schlicht nicht.

    Grundsätzlich ist ein Exit aus dem Lehrerberuf möglich, aber machen wir uns nichts vor - auf jeden, der das macht, kommen 1000 die endlos drüber reden und es nie machen werden. Aus guten Gründen: Wir sind in einem relativ gut bezahlen akademischen Beruf unterwegs, für den wir stark spezialisiert ausgebildet sind. Überall anders wären wir die Quereinsteiger. Beim Wechsel muss man fast immer mit deutlichen Gehaltseinbußen rechnen und im Grunde ist jedem hier schon klar, dass es auch in der Wirtschaft nicht überall entspannt und sonnig zugeht.

    Kaum jemand macht im Lehrerberuf Teilzeit wegen "work-life-balance", dazu sind die Teilzeitkonditionen viel zu unattraktiv. Teilzeit ist wichtig, damit die Leute, die stark unter psychischen Belastungsfaktoren leiden, überhaupt noch arbeiten können ohne sich zeitlich und mental völlig zu entgrenzen. Wenn diesen KuK die Möglichkeit genommen wird, sind die Folgen Krankmeldungen und irgendwann Dienstunfähigkeit. Das ist auch alles hinlänglich bekannt.

    Man muss ja beim Thema Migration auch nicht immer die Grundsatzdiskussionen über das für und wieder und über 3 Generationen führen. Völlig unabhängig davon, wie man dazu steht darf man aber meines Erachtens ein Problem klar benennen:

    Der Umgang des Dienstherrn damit ist eine Katastrophen. Sowohl bei der Syrien-Krise als auch jetzt in der Frage der Ukraine ist es sich das gleiche Muster: Die Bundesregierung wiederholt das Mantra "Da kommen vor allem gut ausgebildete Leute, die sich leicht und gerne integrieren lassen, alles kein Problem" und Länder und Kommunen predigen gleichzeitig "Das sind Kurzzeit-Flüchtlinge, die alle schnell wieder in ihre Heimat zurück wollen, großartige Integrationsmaßnahmen sind gar nicht notwendig". Beides dient nur dazu, Forderungen nach einer vernünftigen Ausstattung der Schulen mit Personal und die damit verbundenen Kosten ab zu wehren

    Ich kommuniziere Anfang der 11 ganz bewusst, das und warum ich auf das siezen übergehe: In der Mittelstufe hatte ich Kinder und Jugendliche vor mir, die nicht freiwillig da waren, sondern weil ihre Eltern das für sie entschieden haben und die auch als Heranwachsende mit weniger Pflichten behandelt wurden. In der Oberstufe habe ich Erwachsene vor mir, die den Entschluss dort zu sein, hoffentlich bewusst getroffen haben und von denen ich auch erwarte, dass sie Eigenverantwortung für ihren weiten Bildungsweg übernehmen.

    Man kann seine Schülerschaft nicht ewig wie Kinder behandeln und sich gleichzeitig darüber beschweren, dass sie sich so benehmen.

    Du siezt dann ernsthaft Leute, die du vor den Sommerferien noch geduzt hast? Das stelle ich mir sehr merkwürdig vor.

    Ist es nicht.

    Ich habe nie verstanden, wieso Leute meinen, sie könnten jemanden ein Leben lang duzen (und sich gleichzeitig von ihm siezen lassen), nur weil sie ihn mal als Kind gekannt haben.

    Ich fand es zum Teil auch unangenehm, wenn mich Leute, die ich als Kind schon unsympathisch fand, mit 30 noch geduzt haben.

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