Beiträge von Moebius

    Die Fahrt ist nach aktueller Erlasslage in Niedersachsen eindeutig erlaubt.

    Ich persönlich kann bei den von dir beschriebenen Rahmenbedingungen keinen großen Unterschied im Infektionsrisiko zum ganz normalen Unterricht erkennen. Einzig für dich kommt die Fahrt im ÖPNV dazu (die müssen viele Schüler aber auf dem ganz regulären Schulweg auch machen).

    Was man sich selber zumutet, muss letztlich jeder selber entscheiden. Ich hätte kein Problem mit der Durchführung der Veranstaltung.

    Wenn ich mir die Beiträge zur Impfquote hier so durch lese, kann ich eigentlich nur mit dem Kopf schüttet. Einen genauen Einblick, habe ich nur in meine Oberstufenkurse, da ist aktuell unter 60 Schülern noch 1 ungeimpfter. Bei den jüngeren kontrolliere ich persönlich nicht, aber überall da, wo geimpft werden darf, ist die Quote weit über 50%. Auch wenn es regionale Unterschiede gibt, ist mir die massive Diskrepanz doch ein Rätsel. Auch in den Problem-Bundesländern müssten sich doch Leute impfen lassen, weil sie ohne Impfung schlicht nichts mehr machen dürfen? Gehen eure Jugendliche am Wochenende nicht mal irgendwo feiern?

    Wir hatten in den letzten 2 Wochen übrigens insgesamt 2 Corona-Fälle bei 1200 Schülern/Lehrern.

    Hätten wir NoCovid gehabt nach der Wildtypwelle wäre es sehr einfach gewesen,...

    Ironischerweise haben wir die aktuellen Probleme vor allem deshalb, weil wir bisher (im Vergleich zu Portugal, Spanien, Italien,...) zu wenig Infektionen hatten. Zu einen aufgrund der fehlenden Immunität durch Infektion, zum anderen, weil es uns insgesamt die meiste Zeit vergleichsweise gut ging, was die Impfbereitschaft negativ beeinträchtigt. Eine Niedriginzidenzstrategie alleine löst kein Problem, es streckt lediglich den zeitlichen Verlauf.

    Welche Länder sind das? Ist eines davon mit Deutschland vergleichbar?

    Schweden steht aktuell ganz gut da ...

    Die erste Lieferung an den Bund der Impfstoffe für 5-11 ist für den 20.12. vorgesehen. Das muss dann noch in der Logistikkette runter verteilt werden, außerdem gibt es da so ein paar spezielle Tage, an denen nicht so wahnsinnig viel passiert. Ich bezweifle, dass es in diesem Kalenderjahr noch all zu viele Impfungen in der Altersgruppe gibt.

    Ganz davon abgesehen wird die Stiko vermutlich bis März brauchen um zu empfehlen, dass erst mal nur Kinder, deren Vornahmen mit Y beginnen, geimpft werden sollen, bevor man dann zu Sommer mal guckt, welche Erfahrungen andere Länder gemacht haben.

    Das mit den Kombi-Impfungen ist eine charmante Idee, aber noch Zukunftsmusik, da sowohl Biontech als auch Moderna gerade am Anfang der klinischen Studien für Grippeimpfstoffe stehen, etwaige Produkte liegen da noch 2-5 Jahre in der Zukunft. Und beide werden kein Interesse daran haben, ihren Corona-Impfstoff mit dem Grippeimpfstoff eines anderen Herstellers zu mixen.

    Die Blockadehaltung Modernas in Bezug auf die Spenden hängt möglicherweise auch damit zusammen, dass Moderna droht, den Marktzugang zu Europa zu verlieren. Mit den Lieferschwierigkeiten in ersten Halbjahr hat man sich keine Freunde gemacht. Die EU hat angekündigt, für den weiteren Pandemieverlauf auf 2 mRNA und 2 konventionelle Impfstoffe zu setzen. Biontech ist gesetzt und hat im Sommer einen langfristigen Vertrag über bis zu 900 Millionen Dosen bekommen. Mit Moderna hat man einen Folgevertrag bisher nicht abgeschlossen, es scheint mir relativ offensichtlich, dass man hofft, dass Curevac irgendwann doch noch mal fertig wird und man Moderna gegen Curevac austauschen kann (Curevac arbeitet mit Sanofi zusammen und die Franzosen sind bei so etwas relativ offensiv, was nationale Interessen betrifft).

    Weil man nicht darf. Wurde jetzt auch schon 3 x geschrieben. Moderna hat eine entsprechende Klausel im Vertrag.

    Das ist übrigens stark vereinfacht. Es gab bei allen vier Impfstoffherstellern Vertragskomponenten, dass diese einer Weitergabe der Impfstoffe zustimmen müssen. AZ, J&J und Biontech haben dazu später Vereinbarungen mit der EU geschlossen, bei Moderna scheitert das bisher an überzogenen Ausgleichsforderungen des Herstellers. Wenn Biontech sich genau so verhalten hätte, wären die auch nicht gespendet worden und wir hätten jetzt genug.

    Und ja, ich weiß, dass du gar nicht gefragt hast.

    Ja, stimmt. Aber was mache ich? Umziehen zu euch? Geimpfte und Impfverweigerer dauerhaft trennen? Es werden immer mehr und bessere Impfpassfälschungen verkauft, so bringt selbst eine Impfpflicht nichts (inzwischen wird sogar diskutiert, wie viele "Impfdurchbrüche" wirklich Impfdurchbrüche sind und wie viele auf Fälschung beruhen.

    Die künftige Ampel plant ein Gesetz, nach dem auf das fälschen von Impfpässen bis zu 5 Jahre Haft stehen. Gerade hat ein Trainer eines prominenten Fußball-Zweitligisten seinen Job verloren, weil er unter dem Verdacht steht einen gefälschten Impfpass genutzt zu haben. Falls sich das bewahrheitet ist der gute Mann vermutlich beruflich dauerhaft ruiniert. Ich glaube und hoffe schon, dass das bei dem ein oder anderen Kandidat-Superschlau Eindruck hinterlässt.

    Ich wiederhole mich:

    Wir sind aktuell die einzige deutsche Großstadt mit einer Inzidenz von unter 100, aktuell liegt sie bei 82, was ziemlich genau der gleiche Wert ist, den wir vor 3 Wochen hatten. In Gesamtdeutschland hat sie sich im gleichen Zeitraum etwa von 160 auf 340 gut verdoppelt. Wir haben eine Impfquote von etwa 90% unter den Erwachsenen und aktuell liegt auch die Quote der Boosterimpfungen höher als die im Gesamtdeutschland.

    Das ist sicher kein endgültiger Beweis und es kann auch schnell mal mit einem einzelnen größeren Ausbruch was schief gehen. Trotzdem:

    Es ist möglich, Corona mit den verfügbaren Impfungen in den Griff zu kriegen, wenn wir überall eine Impfquote von 90% unter den Berechtigten hätten, hätten wir ernsthaften keine Probleme. Dafür brauchen wir keine Mittel gegen Pferdewürmer oder Hühnerherpes.

    1. Wir hätten auch genug Biontech, im November spendet Deutschland 8 Millionen Dosen davon an Covax. Warum man nicht stattdessen die nicht nachgefragten Moderna-Dosen schon längst gespendet hat? Hat man wohl verpennt, jetzt ist es so knapp, dass man befürchtet, dass diese dann nicht mehr in der Haltbarkeitsfrist verwendet werden können, weil die Verteilung über Covax halt etwas dauert.

    2. Die Diskussion über Vor- und Nachteilen von Kreuzimpfungen und Unterschiede zwischen den beiden mRNA-Impfstoffen ist eigentlich müßig und viele hätten sich darum wahrscheinlich keine Gedanken gemacht. Durch diesen "Schachzug" befeuert man jetzt aber erst recht das Gefühl, dass einem was untergeschoben werden soll. "Wie, Biontech kriegt nicht mehr jeder, das wird rationiert? Dann wird der wohl der beste sein und was anderes will ich jetzt nicht mehr". Die ganze Aktion hätte man sich einfach verkneifen sollen.

    Sinnvoll wäre also zuerst eine Werbekampagne (Fernsehen etc.) mit der besseren Wirksamkeit Modernas (es gibt ja einige Studien) und nicht dieses abrupte Umschwenken. Aber das Kommunikation nicht klappt, ist ja nichts neues.

    Die Wirksamkeit von Moderna und Biontech ist praktisch identisch, sie geht bei Morderna nur langsamer zurück. Allerdings treten Nebenwirkungen bei Moderna häufiger auf, insbesondere die Herzmuskelentzündung bei jüngeren Männern. Insgesamt ist das Risiko etwa 3 mal so hoch. Beides ist wohl darauf zurück zu führen, dass Moderna mit 100 ug dosiert ist und Biontech mit 30 ug Ich sehe schon ein Problem daran, dass viele andere europäische Staaten Moderna unter 30 Jahren nicht mehr verwenden und einem in Deutschland gleichzeitig gesagt wird "du kriegst aber jetzt nichts anderes", das wird dazu führen, dass einige sagen "dann hat nicht". Mein Booster wäre in etwa 6 Wochen dran, ich würde es auch bevorzugen, Biontech zu kriegen und werde versuchen, mir frühzeitig einen entsprechenden Termin zu sichern.

    Nymphicus

    Das ist so falsch, aktuell wird immer noch der gleiche Wirkstoff gespritzt und nach der Boosterimpfung ist die Wirksamkeit - auch gegen Delta - wieder bei 95% und direkt nach 1./2.-Impfung ist der Schutz gegen Delta auch gut. Der Rückgang liegt am zeitlichen Effekt der Immunität, nicht so sehr an anderen Virenvarianten.

    Eine Anpassung der Wirkstoffe ist Herstellerseitig jederzeit möglich und auch erfolgt, Biontech hat auf Beta und Delta optimierte Varianten und führt dazu auch Studien mit kleineren Gruppen durch.

    https://investors.biontech.de/static-files/c…df-51ce1c68335e (S. 30)

    Das Produkt selbst hat man bisher trotzdem nicht geändert, zum einen aus dem oben genannten Grund (der Unterschied in der Wirksamkeit ist zumindest bei den Antikörpern minimal), zum anderen, weil eine Änderung des Impfstoffes derzeit dazu führen würde, dass dieser ein neues Zulassungsverfahren durchlaufen müsste.

    Es läuft eine Blueprint-Studie, die zukünftige Anpassungen ohne neue Zulassung, wie beim Grippeimpfstoff, ermöglichen soll, das muss die FDA dann aber erst mal absegnen (wie man gesehen hat, git die in diesem Fragen den Takt an, Europa zieht dann irgendwann nach).

    Man hat sicher darauf gehofft, dass die Impfung eine längere Halbwertzeit hat. Es gibt aber wohl vorsichtige (bisher aber nicht belastbare) Anzeichen dafür, dass der Rückgang nach der 3. Impfung langsamer verläuft. Es wäre wahrscheinlich am sinnvollsten, die Boosterimpfung als Teil des regulären Impfschemas zu betrachten und von vornherein zu sagen, dass der vollständige Impfschutz mit Erstimpfung, Zweitimpfung nach vier Woche und Drittimpfung nach vier Monaten erreicht wird.

    Als Booster sind meines Wissens nur Moderna und Biontech zugelassen (die anderen nimmt D auch gar nicht mehr ab sondern spendet sie direkt), Moderna allerdings noch nicht all zu lange. Bei Biontech sind 1./2.-Impfung identisch mit dem Booster und austauschbar, bei Moderna hat der Booster nur die halbe Dosis mRNA. Ich weiß nicht, ob man da einfach die Hälfte der normalen Menge spritzen darf, wahrscheinlich eher nicht*. Wenn der Booster ein anderes Produkt ist, ist die Frage, ob der überhaupt schon geliefert wurde. Bisher kenne ich nur Boosterimpfungen mit Biontech.

    *Moderna wird nach Dosen bezahlt und der Booster ist trotz halber Dosis nicht günstiger. Wenn die Länder jetzt einfach die Hälfte des Regelpräparates spritzen würden statt den Booster zu kaufen, könnte man das unterlaufen, das ist wahrscheinlich nicht zugelassen.

    Moebius : Wie schaut´s eigentlich mit deinen Aktien aus? Du hattest mal geschrieben, dass du Biontech-Aktien hast... hast du den Lehrerberuf schon an den Nagel gehängt und schreibst nun vom Strand in Costa Rica (wo 1G-gilt)?

    Ich halte noch, auch wenn es schon um nennenswerte Beträge geht, dann doch nicht so viel, dass ich die Brocken hin schmeißen könnte (und wollte). Eher in der Größenordnung einiger Zusatzgehälter.

    Aktuell finde ich die Aktie auch wieder attraktiv bewertet, den Ausstieg zum Höchstkurs habe ich nicht erwischt (das klappt sowieso nie) und ich halte die Firma auch unabhängig vom Corona-Impfstoff für interessant.

    In Bremen @karuna wurde wohl von Beginn an darauf geachtet unglaublich niederschwellige Angebote zu machen, also hin zu den Leuten, Moscheen/Kulturvereine/Sozialorganisationen/Dolmetscher mit einbeziehen, damit es weder an der Erreichbarkeit, noch dem Verständnis oder der Komplexität einen Termin zu vereinbaren scheitern kann. Das hat offensichtlich sehr gut funktioniert und sehr viele dazu motiviert, sich impfen zu lassen.

    In meiner Heimatstadt sind von 170 000 Einwohnern 150 000 vollständig geimpft (wobei bei den Impfungen wahrscheinlich ein paar Auswärtige mitgezählt wurden), bei der Gruppe über 12 dürfte die Impfquote bei ca. 90% liegen. Wir haben eine Inzidenz von 75 bei ca. 300 in Deutschland. Das haben wir ganz wesentlich einer einzelnen Arztpraxis zu verdanken. Eine Facharztpraxis aus einem ganz anderen Gebiet hat bei Beginn der Impfkampagne angrenzende Büroräume gemietet, mehr Personal eingestellt und ein generalstabsmäßiges Impfmanagement aufgezogen, von einer sofort funktionierenden Online-Anmeldung über Sicherheitsbelehrung mit 100 Personen über Zoom bis zu einer eigene "Impfstraße" mit 8 Impfungen pro 15 Minuten. Dazu hat die Praxis jede Gelegenheit genutzt: Impfbus mit 1500 Impfungen im sozialen Brennpunkt am Wochenende, Impfungen im Evakuierungszentrum bei einer Bombenräumung, auf dem Wochenmarkt, etc.

    Dass wir aktuell nur etwa ein fünftel der Bundesinzidenz haben, zeigt aber vor allem, wie irre es ist, dass wir aktuell immer noch Diskussionen mit Impfskeptikern darüber führen müssen, ob die Impfung auf die Infektion eindämmt, oder ob die Geimpften nicht vielleicht sogar die Welle anheizen, weil sie ja alle unerkannte Überträger sind. Impfen hilft.

    Anthroposophen sind eine relativ kleine Gruppe und sicher nicht relevant genug, um für die Corona-Impfproblematik verantwortlich zu sein (und der Text oben ist von einem Sekten-Aussteiger geschrieben und vermutlich nicht ganz objektiv). Die Gründe, warum sich Anthroposophen nicht impfen lassen, sind allerdings schon die gleichen, die auch das Gesamtproblem verursachen.

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