Beiträge von Valerianus

    So steht es im nächsten Satz, sollte man nicht vergessen.

    Eine Korrelation von 0.8 bedeutet grob gesprochen, dass man 80% der Schulleistung durch Intelligenz erklären kann. Und auch eine Korrelation von 1 würde das nicht bedeuten, aber das ist so eine Selbstverständlichkeit, dass ich die Notwendigkeit des Hinweises nicht verstehe. Korrelation sagt (sehr grob gesprochen) was über Rangfolgen aus, nicht über Mittelwerte oder Standardabweichungen...


    Das von @MrJules direkt hier drüber ist grober Unfug und teilweise einfach Allgemeinplatz. Einzelfälle haben in der Statistik keine Aussagekraft, die Korrelation zwischen Abiturnote und IQ ist deutlich höher und je nachdem für wie reliabel man das Abitur hält (ein guter IQ test kommt so auf 0.8 bis 0.9), fast gar nicht mehr zu toppen (für die Note im Abitur in Mathematik).

    Dies ist besonders in die "untere" Richtung schwierig, eine generelle Korrelation zwischen Intelligenz und Schulleistung wurde schon mehr als genug widerlegt.

    Wow, da reicht ja schon Wikipedia um das zu widerlegen:

    Die Korrelationen zwischen Intelligenz und Schulerfolg gehören zu den höchsten in der psychologischen Diagnostik.

    Intelligenz korreliert am höchsten mit Schulerfolg, danach kommt Erfolg im Beruf (allerdings zu großen Teilen indirekt über den Bildungserfolg)...sorry guys... ;)

    (Intellekt meint nicht nur Intelligenz sondern auch Bildungshintergrund der Familie, nicht wahr? Wie ist Valerianus aufgewachsen? Ich vermute, mit Oper, Bücherschrank und Vater mit FaZ am Frühstückstisch?)

    Den hier nehm ich: Intelligenz wird fast vollständig als Bandbreite vererbt, wo man auf dem Band letztendlich rauskommt, hängt fast vollständig von der frühkindlichen Förderung ab (die Schule macht da auch was, aber nicht ganz so massiv). Mein Vater ist Automechaniker (in der Oberstufe wegen Disziplinproblemen vom Gymnasium geflogen, sein Vater war kurz vorher verstorben), mit späterer Weiterbildung zum Industriemeister, meine Mutter hat eine Ausbildung angefangen, aber nicht beendet und dann ohne Ausbildung als Buchbinderin gearbeitet, ist dann Hausfrau geworden und hat später Teilzeit als Küchenhilfe gearbeitet. Ich könnte jetzt aufhören und so tun, als hätte ich dich widerlegt, aber ich mache mal mit dem Teil weiter, der tatsächlich wichtig ist:


    Meine Mutter hat sich immer mit uns Kindern beschäftigt, wir haben vorgelesen bekommen, sind zum Lesen angehalten worden, jede Woche in die Bücherei gegangen, sie hat bei den Hausaufgaben immer versucht zu helfen (Kontrolle, Vokabeln abfragen, einfach nachfragen und zeigen lassen), solange es halt ging und darauf geachtet, dass wir die richtige Einstellung zum Lernen hatten. Mein Vater hat normalerweise von 7 bis 17 Uhr gearbeitet und hat zusätzlich abends an 2-3 Tagen noch in einer Spedition ausgeholfen, um uns Musikschule, Zoo, Ausflüge, Urlaub und alles mögliche bezahlen zu können. Es gibt keine zwei Menschen auf der Welt denen ich jemals dankbarer sein werde. Denn darauf kommt es an: Eltern die sich bemühen, die alles für ihre Kinder geben so gut und toll sie es eben können und das hat wenig mit sozio-ökonomischem Hintergrund zu tun. Verwahrlosung fällt bei höherem sozio-ökonomischem Hintergrund nur nicht so auf und die Eltern bringen ihre Kinder dann schon irgendwie unter (Privatschule, ab ins Unternehmen von Freunden, etc.)


    P.S.: Zeitung war bei meinem Opa die Bild, bei meinen Eltern die WAZ, Opern hassen wir alle gleichermaßen, aber ich durfte als Jugendlicher ein paarmal mit zu Reinhard Mey und Hannes Wader und konnte dank der "Connections" meines Vaters bereits mit 16 in den Sommerferien 3-4 Wochen in der Automobilindustrie arbeiten und mir so das Geld für Führerschein, Auto und andere teurere Anschaffungen selbst verdienen, obwohl die eigentlich erst ab 18 eingestellt haben. ;)

    Flipper79: Ist es Skepsis gegenüber Gesamtschulen, wenn alle PISA-Ergebnisse (konsistent seit Beginn) die Leistungen von Gesamtschülern knapp über Hauptschulen, aber weit abgeschlagen hinter Realschulen und Gymnasien einordnen oder sind das Fakten, die man vielleicht zur Kenntnis nehmen sollte?
    Der Abiturdurchschnitt sagt etwas über die Intelligenz und die Fähigkeit aus, sich auf den Arsch zu setzen und zu lernen, beides Fähigkeiten, die ungemein mit dem Studienerfolg im Fach Medizin korrelieren. Die Empathie ist übrigens gering positiv mit der Intelligenz korreliert, also auch hier findest du bei höherem Abiturdurchschnitt durchschnittlich leicht empathischere Menschen. Aber ja, man könnte bei einigen Studiengängen die Persönlichkeitsmerkmale zum Studieneingang erheben und dann sagst du: "Sorry, zwei Punkte zu wenig auf der Extrovertiertheit-Skala, Lehrer ist für dich leider nix". Irgendwie glaube ich, dass das verfassungswidrig wäre...

    Wenn man es für zumindest halbwegs realistisch hält, dass der Schulerfolg auch was mit Intelligenz zu tun hat und weiß, wie Intelligenz funktioniert, dann ist die Annahme, dass man Kinder nach Intelligenz verteilt "trainieren" sollte, doch vielleicht nicht so verkehrt. Dazu noch Matthäus-Effekt und die Leistungsschere kann nur weiter auseinandergehen, sie wird nicht geschlossen, so funktionieren Intelligenz und Lernen halt leider nicht, auch wenn das noch so oft behauptet wird. Wie gesagt, ich hätte auch nichts gegen ein DDR System, aber man braucht irgendwo einen Ort, wo die richtig Guten, noch viel viel besser werden können, denn die braucht eine Gesellschaft. Es ist sicherlich auch sinnvoll die 20% Schwächsten nicht völlig abzuhängen, um den sozialen Frieden nicht zu gefährden, aber die 20% Stärksten sollte man dabei nicht aus dem Auge verlieren, um den Wohlstand nicht zu gefährden. Irgendwer muss ja auch innovative Ideen haben. ;)

    Beide Systeme können funktionieren, das reine Gesamtschulsystem hat für mich irgendwie den Gedanken in sich drin, unterschiedliche Teile der Gesellschaft zusammenzubringen, auch wenn das definitiv nicht funktioniert (dazu muss man sich nur mal Staaten mit Gesamtschulsystem ansehen), aber die Idee ist immer da. Das dreigliedrige System nimmt Aspekte aus dem Sport auf, da ist die Idee, dass man vor allem mit Sportlern mit ähnlichem Leistungsniveau trainieren sollte weit verbreitet und erfolgreich. Die Frage ist doch eine politische: Wo legt man den Schwerpunkt? Fachliche Leistung oder soziales Lernen?


    Und wie die Gesamtschule zum Abitur führt, ist, zumindest für NRW, auch recht leicht rauszubekommen. Man schaut sich die durchschnittlichen Punkte in den Abiturprüfungen (massive Notenunterschiede zugunsten der Gymnasien) und in der Kursphase (kaum Notenunterschiede) an und dann wundert man sich ganz, ganz lange wie das nur passieren kann. Die Zahlen dazu bekommen die Fachvorsitzenden eigentlich jedes Jahr von der Bezirksregierung (zumindest in Mathe, hab keinen anderen Fachvorsitz).

    Das Problem mit Gesamtschulen ist doch einfach, dass sie nicht ins dreigliedrige Schulsystem passen.


    Modell 1:

    Hauptschule

    Realschule

    Gymnasium


    klare Trennung, Problem evtl. bei Übertritten zwischen den Schulformen (Modell Bayern)


    Modell 2:

    Hauptschule

    Realschule

    Gesamtschule

    Gymnasium

    Gesamtschule kannibalisiert die Hauptschule, Gymnasium und teilweise Realschule (je nach Standort) kannibalisieren die Gesamtschule --> Hauptschule fällt weg (Modell NRW) - dabei haben nur die richtig guten Gesamtschulen (z.B. ev. Gesamtschule Gelsenkirchen) eine Chance tatsächlich jedes Jahr mit 33/33/33 (HS/RS/GY) aufzunehmen, das Gros der Gesamtschulen dürfte eher unter 60/30/10 laufen...


    Modell 3:

    Gesamtschule
    Gymnasium


    kein Problem, aber ein bisschen Etikettenschwindel (Modell Hamburg)


    Modell 4:

    Gesamtschule (anderer Name)

    Spezialschulen für SuS mit speziellen Begabungen


    kein Problem (Modell DDR)

    Faktencheck: Fake News über Niedersachsen

    Schülerzahlen Gymnasium +12%
    Schülerzahlen Gesamtschule +2,8%


    Der Anteil der Schüler am Gymnasium ist prozentual auf dem höchsten Stand, den es jemals gab (der von IGS und OBS aber auch, die Hauptschulen und Realschulen sind halt geschliffen worden)


    Es ist wie überall, wo es Gesamtschulen gibt. Die Eltern wissen wo es gute Bildung gibt. Oder glauben es zu wissen, gibt auch gute Gesamtschulen, aber Eltern die ihr Kind vorher zur Realschule geschickt haben, versuchen eher das Gymnasium als die Gesamtschule...

    In dem Punkt muss ich qamqam zustimmen. Wir können als Ersatzschule ja völlig frei von Noten und Rangliste einstellen, aber wenn jemand unserem alten Dezernenten gesagt hätte, er habe die Bereitschaft fachfremd xyz zu unterrichten, wären Fragen zu xyz gekommen und der Mann war erstaunlich fit in vielen Fächern. Wenn man ein Fach unterrichten möchte, das man nicht studiert hat, dann sollte man eine gewisse Affinität nachweisen können, die rechtfertigt, warum man das macht (in Sport wäre das z.B. langjährige Erfahrung als Übungsleiter, in Informatik vielleicht regelmäßige Freelancer-Projekte im Bereich Coding, etc. - als Grundlage für eine spätere Fortbildung auf deren Basis man das dann unterrichtet). Bereitschaft für ein Fach, okay...für zwei Fächer...vielleicht, aber für vier? Das wirkt so random...

    Aber findest du das bei journalistisch tätigen Personen nicht bedenkenswerter als bei den von dir genannten, da sie eben eine größere Freiheit in ihrem beruflichen Handeln haben und auch einen Informations- und Bildungsauftrag?

    Nein, finde ich überhaupt nicht und es gibt auch Studien dazu, dass Polizei und Justiz gegen linksorientierte Verbrechen härter reagieren, als gegen Verbrechen von rechts, das finde ich definitiv schlimmer. Finde ich schlimmer, als wenn in der ARD in irgendeinem Politikmagazin linke Themen tendenziell häufiger vorkommen (und das auch noch politisch kontrolliert, meinst du im Ernst der BR sendet dauerhaft gegen die CSU? Im Leben nicht, genauso wie der WDR Rotfunk ist, das hat aber was mit den jeweiligen Landesregierungen zu tun).

    Das ist jetzt nicht so überraschend...wenn man so eine Umfrage unter Soldaten, Polizisten oder Richtern machen würde, wäre der Anteil CDU/FDP/(AfD hoffentlich nicht) auch höher als in der Gesamtbevölkerung. Überraschung, bestimmte politische Positionierungen korrelieren mit der Berufswahl. ;)

    Rein philosophisch dürfte es sich wohl eher um Zwang handeln, ansonsten wäre die Frage nach der Notwendigkeit nicht gestellt worden. Juristisch macht die Unterscheidung meiner Kenntnis nach wenig Sinn (also es gibt einen Unterschied, aber Zwang wäre hier überhaupt nicht einschlägig), da bräuchte ich auch eine Erläuterung.


    Den Unterschied zwischen Gebühr und Beitrag haben die Leute schon bei den Studienbeiträgen nicht verstanden. :)

    Doch: Kann und muss genau so sein, wenn man eben leistungsfähig und nicht bedürftig ist.
    Doch: Kinder aus nicht-akademischem Elternhaus studieren eher Lehramt oder Ingenieurswissenschaften, Kinder aus Akademikerhaushalten eher Jura oder Medizin (Quelle)
    Doch: Bei ärmeren Familien studieren die Kinder heimatnah, um zuhause wohnen bleiben zu können und Kosten zu sparen (aka - keine Rundfunkgebühr).


    Vielleicht wäre etwas Recherche gut, bevor man Unsinn schreibt, zu dem es schon Forschung gibt. ;)

    Gegen die Höhe des Beitrags habe ich gar nichts, ich würde mir nur manchmal etwas mehr Qualität und Vielfalt wünschen, sowohl was Recherche und politische Windrichtung angeht, aber auch was Eigenproduktionen aus dem Entertainmentbereich angeht. Mal im Ernst...ich hab jedes Jahr 2-3 BBC Produktionen, die ich gucken muss, weil sie so toll sind...ich hätte größere Mühe 2-3 Produktionen der ARD zu benennen, bei denen ich keinen Brechreiz bekomme (Entertainmentsparte!).

    Wie sachlich, einfach alle, die nicht deiner Meinung sind, als zu doof oder ignorant zu bezeichnen.

    Ich glaube die Aussage bezog sich darauf und die Tatsache, dass Fallen Angel nicht verstanden hat, dass sich @Antimon auf "Flüchtlinge" bezog und nicht auf Deutsche, die alle "Flüchtlinge" aufnehmen wollen, die kommen. Flüchtlinge ist in "...", weil es zu keiner der beiden Definitionen passt, die ich zuvor benutzt habe (16a GG und Flüchtlinge mit berechtigten Gründen (Krieg, etc.)).

Werbung