Eltern meckern oft über Sitzplätze

  • es gibt im leben aber viel wichtigere bildung, als "gut" und strebsam in mathe, deutsch etc. zu sein (z.b.klassismus zu erkennen und ihm entgegenzuwirken und die welt etwas gerechter zu machen. wenn klassismus weg ist, lösen sich auch viele andere -ismen auf. aber solange zeynep und maddox nicht neben anton und luise sitzen sollen, weil die dann vielleicht ein paar pünktchen weniger scheffeln und menschen jenseits ihrer blase kennenlernen, wird das nichts!).

    und was, wenn man 15 "brennpunktkinder" und 7 "elitekinder" hat? gibts dann einen elitetisch in sicherer entfernung?

    Es geht gar nicht um ein paar Pünktchen, sondern darum, dass jedes Kind - meiner Meinung nach - ein Anrecht darauf hat, in der Schule möglichst ruhig und störungsfrei lernen zu können. Wenn es das aufgrund des Fehlverhaltens anderer nicht kann, was ja eh schon Alltag ist, ist das schlecht. Noch schlechter wird es, wenn es die Chaoten auch noch in unmittelbarer Nähe aushalten muss. Schule ist der einzige Mikrokosmos, in dem Menschen zugemutet wird, jede x-beliebige soziale Umgebung aushalten zu müssen - ohne Möglichkeit, sich eigenständig aktiv zu entziehen. Ich finde es sehr fragwürdig, wenn diese institutionelle Macht zum Nachteil des nicht-verhaltensauffälligen Kindes missbraucht wird. Der Ansatz, das Maximum für die Problemfälle herauszuholen, ist ja furchtbar nett, geht aber eben oftmals auf Kosten der anderen.

  • und was, wenn man 15 "brennpunktkinder" und 7 "elitekinder" hat? gibts dann einen elitetisch in sicherer entfernung?

    Vielleicht, ja. Kommt darauf an, ob Elite und Brennpunkt miteinander können. "Elite" heißt ja nicht automatisch erzogen und "Brennpunkt" bedeutet nicht automatisch Chaot. Ist das nicht auch "Klassismus"?

    Wenn die Chaoten in deiner Klasse nicht an einen Tisch passen, musst du dir eh was einfallen lassen, z. B. Tisch zur Wand, an den Rand setzen etc.

  • Noch eine Sitzplatzerinnerung: Ich musste mal in der 2. oder 3. Klasse neben einer mobbenden Tussi sitzen, weil unsere Lehrerin fand, Kinder, die sich nicht leiden können, müssten absichtlich nebeneinander gesetzt werden, weil sie dann Freunde würden. Hat leider nicht geklappt, ich habe heute noch Aversionen gegen barbiehafte Personen, die aussehen, als würden sie Dani heißen. (Entschuldigt, falls hier eine Daniela anwesend sein sollte!)

    Deswegen frage ich die Kinder heute noch immer nach ihren Wünschen. Allerdings hab ichs halt auch wesentlich leichter diesbezüglich mit kleineren Gruppen usw...

  • Zitat

    Schülerinnen und Schüler haben die Pflicht daran mitzuarbeiten, dass die Aufgabe der Schule erfüllt und das Bildungsziel erreicht werden kann. Sie sind insbesondere verpflichtet, sich auf den Unterricht vorzubereiten, sich aktiv daran zu beteiligen, die erforderlichen Arbeiten anzufertigen und die Hausaufgaben zu erledigen. Sie haben die Schulordnung einzuhalten und die Anordnungen der Lehrerinnen und Lehrer, der Schulleitung und anderer dazu befugter Personen zu befolgen.

    Wenn Schüler ihren gesetzlichen Pflichten nicht nachkommen, können sie nicht gut lernen? Nein, wirklich?

    Und ja, wir haben einen Schutzauftrag den anderen Schülern gegenüber. Wenn ein Schüler das Recht auf Bildung der Anderen torpediert, dann hat das Konsequenzen und zwar nicht die, dass ich andere Kinder unter meiner pädagogischen (und wenn das nicht reicht juristischen) Inkompetenz leiden lasse.

    Ich hab reine Jungenklassen, also mit verhaltenskreativ hab ich etwas Erfahrung. Wir haben seit diesem Halbjahr ein "Tier System" in der Klasse (fünfstufig von Bronze bis Diamant). Auf der mittleren Stufe hat man einen neutralen Status, die unteren Stufen führen zu mehr Aufgaben für die Gemeinschaft und engerer Kontrolle (Einzeltisch in der ersten Reihe), die oberen Stufen zu mehr Freiheiten (z.B. freie Sitzplatzwahl). Nach anfänglichen Anpassungsschwierigkeiten (fünf Leute in Reihe 1 am Einzeltisch) gibt es aktuell nur noch einen Schüler, den das betrifft. Auch Chaoten mögen Aufmerksamkeit und Belohnungen und hassen es nach jedem Schultag das Schulgelände reinlich halten zu dürfen. ;)

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • Auch Chaoten mögen Aufmerksamkeit und Belohnungen und hassen es nach jedem Schultag das Schulgelände reinlich halten zu dürfen. ;)

    Und was machst du mit den Kindern, für die negative Aufmerksamkeit so normal ist, dass sie so viel wie möglich davon suchen, um ihren unstillbaren Hunger nach Aufmerksamkeit temporär befriedigen zu können? Für die ist den Hof kehren letztlich fast schon eine Belohnung, bei der sie im Zweifelsfall noch zusätzliche Aufmerksamkeit erhalten. Wenn ich solche SuS zum Nacharbeiten in der Schule einbestelle bedanken die sich hinterher bei mir, dass sie nachsitzen durften, weil sie endlich mal einfach nur ganz ruhig lernen konnten, mir ohne 29 andere SuS im Raum ihre Fragen stellen konnten, ohne sich doof zu fühlen, etc.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Es ist doch nicht die Aufgabe der Pufferkinder, diese Begleitung zu leisten.

    Ich hatte eine Lernbegleitung gemeint, keine Mitschüler:innen.

    Es hat etwas mit der Sitzordnung zu tun, dass die Kinder, die anderswo abgewiesen werden, irgendwo aufgenommen werden müssen.

    Und ich frage: Wo denn?

  • Das ist doch ein völlig anderes Thema, als wer neben wem sitzen muss? Wenn eine Lernbegleitung dabei ist, müssen Kind + Lernbegleitung halt irgendwo sitzen, aber auch hier -> im Idealfall da, wo es andere möglichst wenig stört.

    Wenn keine dabei ist, gilt das, was ich vorher geschrieben habe. Ich würde die Störer von den anderen trennen, um wenigstens letzteren ein möglichst störungsfreies Arbeiten zu ermöglichen. Das hindert mich als Lehrkraft doch nicht daran, diese Schüler bei Bedarf enger zu begleiten. Ohne Lernbegleitung bleibt diese Aufgabe doch ohnehin an der Lehrkraft hängen.

  • Mit den Schülern reden, ggf. mit den Eltern reden, um rauszufinden was ich schulisch innerhalb meiner Expertise tun kann und wo es andere Experten gibt (Schulseelsorger, Schulpsychologin, Erziehungsberatungsstelle).

    Ich bin eigentlich immer Klassenlehrer einer Jungenklasse, ich bin seit zehn Jahren Vertrauenslehrer bei uns an der Schule, aber ich bin Experte für ganz bestimmte Teilbereiche und sobald es das überschreitet, muss ich wissen wer da der passende Experte ist. Und was auch ganz wichtig ist, das habe ich aber schon vorher im Kinderheim gelernt: Du kannst nicht alle retten. Manche wollen nicht gerettet werden, dann erreichst du exakt gar nichts und manche können nicht gerettet werden, weil da schon zu viel schiefgelaufen ist. Das muss man einsehen, ob es einem gefällt oder nicht und dann muss man sich selbst und die Anderen (aka Mitschüler) schützen.

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  • das erwarte ich auch von einem frechdachs!😝

    ich bin leider nur schriftlich einer, da mir nur alleine schlagfertige argumente einfallen. obwohl ich mittlerweile älter als viele eltern bin, machen mich die selbstbewussten herrschaften echt nervös.

    Ich kann oft auch nicht spontan antworten. Daher ist meine Antwort im Fall des Überrumpelns: "Vielen Dank für Ihren Hinweis. Ich werde darüber nachdenken." Und dann gibt es entweder eine schriftliche, gut überlegte Antwort. Oder eben eine Berücksichtigung bei der nächsten Sitzordnung.

    À+

  • Kinder haben das Recht, ihre eigenen Lernziele zu verfolgen. Diese sollen nicht andere Kinder ausbremsen, aber kein Kind sollte die eigenen Bedürfnisse hinten anstellen müssen, um andere Kinder zumindest indirekt zu erziehen. Die Konsequenz aus "Kind X stört Unterricht." darf nicht sein "Kind X sitzt zukünftig neben Kind Y, das den Unterricht nicht stört.". Der Fokus liegt in solchen Szenarien eh zu oft auf Kind X und nicht auf Kind Y. Der Gedanke sollte eher sein: Was kann ich als Lehrkraft tun, dass Kind Y (!) wieder in die Lage versetzt wird, sich auf seine eigenen Lernziele konzentrieren zu können? Dass das mit dem Störverhalten von Kind X zusammenhängt, ist klar, aber es macht am Ende schon einen Unterschied in der Wahl der unterrichtlichen Interventionen, ob ich eine Situation als "Kind X steht sich selbst im Weg." oder als "Kind X hält andere Kinder vom Lernen ab." deute.

  • Das ist doch ein völlig anderes Thema

    Nein,

    das ist das gleiche Thema.

    Wenn ich segregiere und Klassen habe, in denen keinerlei Kinder mit besonderen Bedürfnissen habe, kann mir die Sitzordnung nahezu egal sein,

    dafür habe ich dann aber eben in anderen Klassen weit mehr dieser Kinder und vielleicht nicht genug Raum, auch da noch die störenden von den anderen zu trennen.

    Die Haltung "Du kannst nicht jeden retten" kann man sich womöglich bei älteren Schüler:innen erlauben, in Klasse 1 ist das einfach fehl am Platz, in der Brennpunktschule einmal mehr. Da kann man sich ja nicht einfach den wenigen Lernbereiten widmen und die anderen sich selbst überlassen.

    Und es muss erst noch ganz viel passieren, bevor man dann wirklich irgendwann zu dem Punkt kommt, dass man das Kind leider weder retten noch ein Stück weit in eine Richtung begleiten kann.

    Und genau das hat dann auch wieder ummittelbar mit der Sitzordnung zu tun.

  • Wenn du glaubst, dass du in Klasse 1 noch alle retten kannst ist das nobel. Die Erfahrung im Kinderheim war eher die, dass du Leute die vor dem 3. Geburtstag gekommen sind gut durchbekommst. Jedes Jahr später hat es deutlich schwerer gemacht irgendetwas zu erreichen und irgendwann ist halt leider einfach zu spät, wenn die engsten Bezugspersonen es jahrelang verschissen haben...

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • Grr, kennt ihr das? In eurer schwierigen Klasse ist es zu unruhig und ihr tüftelt eine neue Sitzordnung aus. Sofort hagelt es Nachrichten von Eltern, die darum bitten oder fordern, ihr Kind wieder vom neuen (nicht leistungsstarken / unruhigen / bildungsfernen / nichtdeutschen) Sitznachbarn wegzusetzen, oft unter Vorwand (Kind hört an der einen Seite schlecht / sieht nicht gut / verschlechtert sich / weint zu Hause wegen des ach so rüpelhaften neuen Nachbarn etc. pp...)! Es kann halt nicht jeder neben Sophie von und zu Fleißhausen sitzen. Ich sage bei Elternabenden immer gleich, dass ich die Sitzordnung nach pädagogischen Gesichtspunkten bestimme. Trotzdem nimmt das Fordern und Betteln der Eltern kein Ende. Habt ihr einen guten Schnack, der sowas im Keim erstickt?

    Wenn dein eigenes Kind aus "pädagogischen Gründen" als Therapiehund zwischen drei Chaoten gesetzt wurde und damit in deren Fadenkreuz geriet und von diesen dann gemobbt wurde, dann hinterfragst du als Lehrer und Vater durchaus das Argument der pädagogischen Gründe. Das ist nämlich manchmal einfach nur das Pseudoargument auf Seiten der Lehrkraft es sich einfach zu machen und sich eigenes pädagogisches Handeln zu ersparen.

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

  • Wenn du glaubst, dass du in Klasse 1 noch alle retten kannst ist das nobel. Die Erfahrung im Kinderheim war eher die, dass du Leute die vor dem 3. Geburtstag gekommen sind gut durchbekommst. Jedes Jahr später hat es deutlich schwerer gemacht irgendetwas zu erreichen und irgendwann ist halt leider einfach zu spät, wenn die engsten Bezugspersonen es jahrelang verschissen haben...

    willst du dann triage wie im krieg machen nach dem motto "sowieso nicht zu retten - die ressourcen sollte man nicht verschwenden?"

    ich helfe immer zuerst am unteren ende, damit niemand ganz unten bleibt. eliteförderung ist nicht so mein ding. ist wohl auch eine politische frage.. aber ich fühle es einfach, dass ich zuerst in der schlimmsten not helfen muss.

  • Der Ansatz, das Maximum für die Problemfälle herauszuholen, ist ja furchtbar nett, geht aber eben oftmals auf Kosten der anderen.

    Ja, es gibt bei den meisten Pädadogen die Einstellung, lieber mit ganz viel Energie und Einsatz lehrkraftseits dafür zu sorgen, dass das lernunwillige, oder verhaltensauffällige, oder lernunfähige Kind aus seinem Potential ein kleines Quäntchen herausholt, als dem begabten, lernwilligen Kind Aufmerksamkeit zu geben um dieses zu fördern.

    Leider schaffe ich es auch nicht die Lernwilligen so zu schützen, wie ich es eigentlich gerne wollte. Das liegt daran, dass man heutzutage leider am Gymnasium so gut wie keine Handhabe hat und sich immer mit den Lernunwilligen abmühen muss.

    Gerne würde ich die einfach z.B. in einen Trainingsraum schicken können, wenn die mal die anderen stören und so weiter. Stattdessen verwendet man viiiele Minuten des Unterrichts um mit den Störenfrieden umzugehen.

    Wir haben immer mehr SuS, die ihre Zeit absitzen, bis sie dann irgendwann schrägversetzt werden. Aber in dieser Zeit richten die so viel Schaden an bei den guten SuS.

    Wie viel mehr könnten die lernen, wenn sie nicht gezwungen wären ständig in Klassen zu sein, in denen viele für das Gymnasium nicht geeignete SuS sitzen.

    willst du dann triage wie im krieg machen nach dem motto "sowieso nicht zu retten - die ressourcen sollte man nicht verschwenden?"

    ich helfe immer zuerst am unteren ende, damit niemand ganz unten bleibt. eliteförderung ist nicht so mein ding. ist wohl auch eine politische frage.. aber ich fühle es einfach, dass ich zuerst in der schlimmsten not helfen muss.

    Bei mir ist es genau anders herum. Deshalb bin ich eigentlich an einem Gymnasium und nicht z.B. an einer Gemeinschaftsschule. Allerdings gibt es ja genau dafür die Schulformen, damit die Elite eben auch angemessen gefördert werden kann, aber das ist leider (u.a. aufgrund der Einstellung vieler KuK) kaum möglich. Die kognitive Elite hat keine Lobby! Die meisten Gymnasien lassen sie links liegen, weil sich dort auch alle vornehmlich mit den schwachen und / oder verhaltensauffälligen SuS beschäftigen.

    Ich habe damals als Schülerin mich schon maßlos darüber aufgeregt, wenn Leute im Jahrgang einfach herumgedödelt haben und habe denen auch klar gesagt, geht doch ab von der Schule, wenn ihr hier nichts könnt oder machen wollt.

    Geliebt habe ich die Lehrer, die kurzen Prozess gemacht haben. Dann konnten wir endlich ordentlich experimentieren oder haben in Mathe auch Spezialthemen gemacht.

    Wo sollen denn lernfähige, lernwillige SuS denn hin um sich zu entfalten? Das Gymnasium ist kein richtiger Ort mehr dafür und ich weiß nicht, ob es Privatschulen gibt, die das leisten. Aber dann haben nicht alle Eltern Geld dafür!

    Es sollte eine öffentliche Schulart geben, auf der nur lernwillige, lernfähige SuS sind und die Lehrkräfte entsprechend fachlich anspruchsvollen Unterricht geben können. Deshalb bin ich absolut für ein dreigliedriges Schulsystem das viel stärker selektiert.

    Wir verschenken so unglaublich viel Potential nach oben hin (Innovation, Forschung, gesellschaftliche Leistungsträger), wenn wir die potentielle Elite ständig ignorieren und schrecklichen Lernbedingungen aussetzen.

    Es können doch so Idealisten, die gerne die schwachen und lernunwilligen SuS fördern, dann an eine andere Schulform (wenn es wieder dreigliedrig mit ordentlicher Zuordnung der SuS gäbe) gehen, wo eben nicht die lernwillige, leistungshungrige Elite ist.

    So könnte man viel gezielter auf die Bedürfnisse aller SuS eingehen. Und auch die Lehrkräfte könnten ihre Stärken viel besser einbringen!

    Ich glaube ich kann sehr gut mit leistungshungrigen SuS arbeiten, biete viel Zusatzinfos, mache viele weiterführende Dinge, viele Experimente, interessiere mich für neue (fachliche) Dinge. Viele KuK haben das nicht so drauf. Die können dafür vielleicht besser Schüler, die gar keinen Bock zu lernen haben, motivieren oder viel geduldiger mit Störenfrieden arbeiten.

    So hat doch jeder auch seine Begabungen und es ist absolut unlogisch, dass man alle SuS und Lehrkräfte unabhängig von ihren Stärken und SChwächen an eine Einheitsschulform pressen möchte.

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    So viel Ignoranz und Verächtlichmachung von Kindern ("lernunfähig") ist schlicht unerträglich!

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

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    So viel Ignoranz und Verächtlichmachung von Kindern ("lernunfähig") ist schlicht unerträglich!

    Unerträglich ist es, wenn Schüler und Schülerinnen lernen wollen und daneben sitzen andere, die sich absolut nicht für Lernen und Unterricht interessieren und anstatt aus dem Fenster zu starren anfangen die lernwilligen SuS abzulenken, zu stören, am Lernerfolg zu hindern.

    Alle SuS die lernen möchten, selbst die sehr schwachen, bekommen von mir Unterstützung. Aber wenn SuS nicht lernen wollen, dann bitte runter vom Gymnasium, am besten in eine Ausbildung oder wenn auch dazu keine Lust besteht, zum Straße kehren verpflichten.

    Wenn ich keinen Bock aufs Häkeln habe setze ich mich auch nicht in einen Häkelkurs und zerrupfe die Häkelarbeiten der anderen oder werfe mit der Wolle herum. Wenn ich keinen Bock auf Schwimmen habe und gelangweilt werde, sobald ich Wasser auch nur sehe, sollte ich mich nicht im Schwimmbad aufhalten.

    Ich finde ein Schulsystem schrecklich in dem Kinder die keinen Bock haben etwas (auf hohem Niveau) zu lernen ans Gymnasium kommen können, weil Eltern etc. das wollen. Dann muss so ein Jugendlicher im Zweifel arbeiten geschickt werden.

    Das ist ein Resultat falscher Erziehung bei vielen Eltern in unserer Gesellschaft. Es wird zu vielen Menschen und insbesondere Kindern Luxus ohne Leistung gegeben.

    (Und welchen die etwas leisten oftmals zu wenig!)
    Wie kann man als Eltern einem Kind weiterhin erlauben an der Playstation zu spielen, wenn der Sohn sich in der Schule nicht anstrengt zumindest alternativ (wenn jemand eben nicht gerne lernt) arbeiten geht? Die wäre sofort weg. Und nein, ich habe nichts gegen zockende Kinder, ist bei Jungs heutzutage normal, aber man kann trotzdem Leistung bringen.
    Ein Kind bekommt leider so viel geboten (Playstation, neue Klamotten, neues Handy) und natürlich müsste es dafür auch Pflichten haben. Nämlich sich so gut es kann einzubringen, sei es in Schule, oder in Ausbildung oder beim Nebenjob. Allein schon im elterlichen Haushalt!

    Jemand, der nur rumdallert und nix macht, der sollte auch nichts extra bekommen. Aber so viele Eltern lassen es durchgehen, dass Kinder gar keinen Bock haben.
    Wohlstandsverwahrlosung nenne ich das! Es gibt Länder, da würden die Kinder alles dafür geben zur Schule gehen zu können, einen Job zu haben etc. um sich etwas leisten zu können.

    Und übrigens, wenn ein Schüler absolute Lernschwierigkeiten hat, aber sich sehr bemüht, bekommt er von mir Hilfe und Unterstützung. Noch nie habe ich das SuS abgewiesen, wenn sie Fragen haben, da bleibe ich auch nach dem Unterricht in der Pause und erkläre gerne nochmal. Wer Dinge wissen und verstehen möchte, der bekommt Hilfe, dafür bin ich da.

    Ich bin aber nicht dafür da Kinder, die nix wollen, irgendwie dazu zu bringen etwas zu wollen. Die sollten den Abschluss wollen. Es ist so lächerlich, dass man solche Kinder an die höchste Schulform schleift anstatt sie vielleicht einfach nach möglichst kurzem Schulbesuch in einfache, praktische Tätigkeiten zu bringen.

    Vielleicht würden dann einige aufwachen und erkennen, dass Lernen und Bildung ein Privileg ist und neue Chancen eröffnet.

    Wenn SuS am Gymnasium trotz ständigen Fehlverhaltens bleiben dürfen, am besten zuhause auch noch von den Eltern Luxusgüter bekommen, dann ist es kein Wunder, dass sich das Verhalten etabliert. Es wird ja belohnt!

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