In meiner Gegend gibt es alle möglichen Regelungen: Kein Handy in der Schule für alle Schüler, Handy erst am Nachmittag, Handy nur für die Oberstufe, Handy nur in der Handyzone und, in der Schule meiner Kinder, Handy für alle und jederzeit (auch im Unterricht außer bei Klassenarbeiten).
Da hab ich schon erstmal geschluckt. Es ist einfach so, an allen Schulen, dass die Mehrheit der Eltern den Kindern ein Smartphone kauft, will, dass es für den Notfall den ganzen Vormittag an ist (stummgeschaltet), WhatsApp ist fast immer drauf, meist dafür kein Jugendschutzprogramm, das ja auch nur kurz etwas nützt. Und an der Schule meiner Kinder hatten offensichtlich weder die anderen Eltern noch die Lehrer Lust, Einschränkungen durchzusetzen. Fand ich aber auf den zweiten Blick nicht ganz so schlimm.
Unser privater Kompromiss:
- Smartphone beim Wechsel auf die weiterführende Schule (musste sein, tatsächlich fällt man sonst blöd auf, habe es ausprobiert),
- aber kein Internet, nur Telefon-Prepaidkarte
- nachmittags zuhause WLAN-Zeiten (anfangs zusammen unter Anleitung, zunehmend länger und unkontrollierter, ab und zu Austausch über gute Seiten, zu langes YouTube-Schauen und Alternativen usw., also Medienerziehung)
- WhatsApp daher nur zuhause
- angesagte Spiele konnten sie also herunterladen und auf dem Schulhof mitspielen (war nicht allzu lange interessant)
- WLAN ist nachts aus
- Vertrag gibt's ab 16, normales Volumen, wer mehr will, müsste selbst zahlen, will aber bei uns keiner
Meine Erfahrung (mit normalen Kindern in normalen Verhältnissen): Kinder sollte man tatsächlich erstmal anleiten und dafür sorgen, dass sie nachts und bei den Hausaufgaben nicht daddeln können, Jugendliche können mit dem Smartphone aber gut umgehen. Pauschale Verbote bringen nichts. Und es ist vor allem Elternsache.