Beiträge von Ratatouille

    Dellwarzen haben viele Kinder im Grundschulalter, stecken sich meist im Schwimmbad an. Sie sind schon recht ansteckend, aber harmlos und gehen irgendwann von alleine wieder. Daher sind sie nicht meldepflichtig und kein Grund, das Kind nicht in die Einrichtung zu lassen.

    Alle Eltern unter uns haben den Spagat zwischen Beruf und Kinderbetreuung mit mehr oder weniger großen Problemen irgendwie geschafft. Das war nicht leicht, musste aber gehen. Aber daraus zu schließen, dass es deshalb unter allen Umständen gelingen muss, ist einfach nicht richtig. Es gibt Situationen, die bleiben unlösbar. Wenn kleine Kinder anhaltend krank sind, kann man sehr schnell in echte Not geraten. In unserer Gesellschaft ist man damit dann sehr allein.


    Als alleinerziehende Beamte mit einem Asthmakind (Stufe II, also regelmäßig, aber natürlich unvorhersehbar Notaufnahme, Krankenhaus, Infekte, Lungenentzündung etc.) hatte ich vier Kinderkranktage im Jahr. Sonderurlaub hätte ein Vierteljahr vorher eingereicht und genau terminiert, begründet, belegt werden müssen und wäre auf sechs Wochen beschränkt gewesen, war also nicht für meinen Fall gedacht. Obwohl ich mit den Stunden nach der Elternzeit auf das absolute Minimum heruntergegangen bin (8 Stunden), war ich dauernd in Schwierigkeiten. Ich musste arbeiten, da ich Geld verdienen musste und natürlich immer gehofft habe, die Therapien schlagen an und die Lage beruhigt sich, was nach etwa drei Jahren auch endlich gelang. Natürlich habe ich alles versucht. Ich habe mir an der Uni Babysitter besorgt und eingearbeitet. Die konnte ich aber im Akutfall (Erstickungsanfälle) natürlich nicht einsetzen. Sie hatten auch dauernd Klausurwochen, Praktika, Auslandssemester usw., das war daher ein recht schwankendes Brett. Mit Nachbarn habe ich auch versucht zusammenzuarbeiten. Dazu waren nur wenige bereit, sie hatten Partner, Eltern, Schwiegereltern, Geschwister vor Ort und keinen Bedarf. Und sie haben selbst gearbeitet und waren froh, wenn ihre eigenen Kinder grad mal nicht krank waren. Schon ein rotzendes Kind nimmt einem da niemand ab.


    Dass Lehrer nur vier Tage (inzwischen in manchen Bundesländern unter bestimmten Umständen wohl zehn) für kranke Kinder haben und sich keinen einzigen Tag darüberhinaus freinehmen können, ist einfach komplett unrealistisch. Natürlich müssten Eltern auch Sonderurlaub nehmen können, wenn sie Lehrer sind. Man muss sich eben auch dann um seine Kinder kümmern, wenn man seinen Beruf ernst nimmt. Dafür dass die Personaldecke derart löchrig ist, kann man ja nicht die Eltern verantwortlich machen.


    Es gibt ja zum Glück auch immer Schulleiter mit Augenmaß und Verstand. Eine zeitlang durfte ich mich im allergrößten Notfall in der Schule abmelden und die ausgefallenen Stunden nacharbeiten, wo das in den Kursen nicht ging, dann eben als Vertretung. Beim Nachfolger nicht. Da hätte ich mich also tatsächlich gezwungenermaßen selbst krank melden müssen. Eine andere Lösung war schlicht nicht vorgesehen.

    Pruhaha!


    Ich würde genau gar nix machen.
    An meiner weiterführenden Innenstadtschule hat das jeder Lehrer, der Wert darauf legt, halbwegs der Chef im Klassenraum zu sein, jedes Jahr in mindestens einer neuen Klasse bis etwa Weihnachten, dann ist Ruhe. Und wer findet ihn so lange ganz furchtbar unpädagogisch? Genau.


    Was Eltern gerne vergessen, ist, dass ihr Kind nicht nur den pösen Lehrer aushalten muss, sondern vor allem die anderen Kinder. Und die anderen Kinder ihr Kind. Wenn es dann besser läuft, sind plötzlich alle ganz angetan.


    Überhaupt bin ich sehr gelassen, seit ich die vielen und teils krassen Helikoptereltern meines bürgerlichen Wohnviertels im Kindergarten- und Grundschulalter ihrer und meiner Kinder beim Erziehen erlebt habe, von hilflos bis heftig und wieder zurück. Besonders lustig waren die Kindergeburtstage. Die sollen das erstmal besser machen.


    :teufel:


    Sag deinem Kollegen, dass er sich einen ARSCH wachsen lassen soll.

    Dass Schulleiter keinen Bock auf Eltern haben, die sie zusätzlich beschäftigen, kann man ja verstehen. Und dass sich Kollegen plötzlich gummiartig verbiegen, sobald sie Schulleiter geworden sind, ist auch ein verbreitetes und interessantes Phänomen. Deswegen musst du aber gar nichts. Sie meint, ihre Meinung kundtun zu müssen. Hat sie jetzt.


    Und?

    Ich bin schon eine Weile dabei und war schon öfter Zeuge solcher Geschichten. Mein persönliches Fazit:


    Erstens: Wenn einen die Vorgesetzten nicht vor Rufschädigungen schützen, hat man als Lehrer im Grunde keine effektive Handhabe. Also geht man klugerweise aus der Schusslinie und nimmt den Schaden hin. Ja, das ist unbefriedigend.


    Zweitens: Solange einem nichts (Disziplinarisches) vorgeworfen wird, hält man den Mund. Der Leiter des Schulamtes wäre ein schlechter Vorgesetzter, wenn er seine Dezernenten, auch wenn sie offensichtlichen Bockmist gebaut haben, anders als hinter verschlossenen Türen zusammenscheißt. Außerdem sind sie ihm näher als irgendeine gekränkte Lehrerin.


    Drittens: Wenn sich was rechtlich Relevantes zusammenbraut, reagiert man allerdings schnell und entschlossen und mit
    der besten juristischen Unterstützung, die man auftreiben kann.


    Viertens: Hierzu braucht man eine sehr gute Dokumentation.


    Ja, sowas nervt, nein, es geht nicht gerecht zu auf der Welt, nein, es müssen nicht alle Mitmenschen angenehm sein und nein, die Welt geht nicht unter.


    Es ist nur Alltagsärger. Verbuch es unter Gemenschel und sieh zu, dass du dir nicht noch mehr Stress machst.

    Natürlich könnte man den Spieß umdrehen und die Mutter wöchentlich zum Ausfüllen antanzen lassen, sie bei Versäumnissen schriftlich zum Kommen auffordern usw., alles dokumentieren und ihr ebenfalls gehörig auf den Keks gehen. Wenn sie dann ständig weiter beim Schulamt anruft, weil das Kind sich in Sport unwohl fühlt, wird das dort wohl auch bald zu genervten Reaktionen führen.


    Da die Mutter aber offensichtlich sehr unter Strom steht, weil das Kind in der Schule nicht funktioniert (und wer weiß, warum sonst noch), und sich zu immer neuen Touren ermutigt fühlt, ist eher Schadensbegrenzung angesagt. Deine SL soll dich sofort aus der Sportstunde nehmen. Die Dezernentin und ihr Stellvertreter haben sich bereits sehr weit aus dem Fenster gelehnt. Zurückrudern und deiner Sichtweise folgen werden die nicht. In die Richtung würde ich nichts weiter unternehmen. Das endet nur blutig.


    Lass einfach los und sei froh, wenn du mit dieser Familie nichts mehr zu schaffen hast. Was man im Schulamt denkt und tut, kannst du nun nicht mehr ändern. Es kann dir aber auch egal sein.

    Nachdem die körperliche Erkrankung begleitet von ihren inhärenten seelischen und psychischen Leiden trotz unzähligen und jahrelangen Therapien u. medikamentösen Behandlungen voranschreitet, kommt es zu dem zwangsläufigen Stopp, der langzeitigen Krankschreibung.

    Hä?? Normalerweise wird man krank, geht dann zum Arzt. Der entscheidet, wie lange er einen krank schreibt. Die Krankschreibung schickst du der SL. Fertig.



    Muss ich der SL den Umfang/die Details meiner Krankheit bekannt machen?

    Natürlich nicht. Wenn du nett bist, warnst du ihn, dass es dauern könnte.

    Wie stelle ich dann die Kontinuität meines Unterrichts besonders in der Q 1/Q2 sicher?

    Gar nicht. Das macht die SL.

    Muss ich meinen Nachfolger mit Curricula, Planung, Materialien, Aufgaben versorgen?

    Nein. Du übergibst falls nötig, was du bisher an Noten hast, und dein ausgefülltes Kursheft.

    Was genau bedeutet die langzeitige Krankschreibung in finanzieller Hinsicht? Wird diese langzeitige Krankschreibung im Fall einer vollständigen Genesung Einfluss auf die späteren beruflichen Pläne haben? Und wenn der Körper doch nicht mitmacht und länger braucht, was dann?

    Wenn du verbeamtet bist, bekommst du dein Gehalt erstmal weiter. Dein Arzt muss bestätigen, dass du binnen 6 Monaten wieder voll einsatzfähig bist. Andernfalls kannst du in den Ruhestand versetzt werden. Bist du schon länger als 5 Jahre verbeamtet, bekommst du, was du bisher an Pension erwirtschaftet hast minus Abschläge plus Zuschläge, musst du in den Bestimmungen deines Bundeslands schauen oder, falls das mehr ist, die Mindestpension. Dein Arzt schlägt mit dir abgesprochene Bedingungen für die Wiedereingliederung (z. B. ermäßigte Stundenzahl) vor, gibst du an die SL weiter. Wenn das so bewilligt wird, bekommst du auch in der Zeit dein vorheriges Gehalt weiter. Die Wiedereingliederung sollte aber in den 6 Monaten noch abgeschlossen sein, wenn du vermeiden willst, in den Ruhestand versetzt zu werden. Physische und psychische Stabilität ist ein Kriterium bei der Laufbahnbeurteilung. Ein Vorteil ist es also nicht, wenn man krank ist/war.

    Nun, wie bringt man das der SL bei? Wie lange im Voraus? Gibt es da Fristen?

    Natürlich gibt es keine Fristen. Meist weiß man ja nicht im Voraus, dass man krank wird.

    Käsespätzle
    Apfelpfannkuchen
    Griesbrei mit Obst
    Pilzpfanne
    Kartoffel-Lauchsuppe
    Gemüsewedges
    Himmel und Erde
    Hackfleischpfanne mit Paprikastreifen und Reis
    Fischstäbchen
    Spiegelei mit Spinat und Kartoffelbrei
    Eier mit Senfsauce
    Gemüsegratin
    Kartoffelgratin
    selbstgemachte Ofenpommes
    Blumenkohl mit Käsesauce
    Kartoffeln mit Quark
    Linsensuppe
    Tomate-Mozarella-Salat
    Spaghetti mit Zwiebeln und Erbsen
    Omelett mit Pilzen oder Krabben oder Tomatenstücken
    Kartoffelpuffer mit Apfelmus
    Spaghetti carbonara
    Karottensuppe
    Kürbissuppe
    Blätterteig mit Spinat und Feta
    Gemüsereis


    Chefkoch.de aufrufen, Zutat eingeben und "simpel" und "unter 30 Minuten" anklicken können sie auch. Sie probieren alle möglichen Lifehacks aus, z.B. Kartoffeln in der Mikro kochen, weil es schneller geht usw. Ich schau einfach nicht hin. Allerdings koch ich nix, eh nicht die Küche wieder halbwegs aussieht. Also manchmal eine ganze Weile nicht...
    :D

    wieso gibt es unter Lehrern viele Singles (wenns denn überhaupt so ist)?

    Alleinerziehend, zwei Kinder, zwei Katzen


    Lehrerinnen sind vergleichsweise unabhängig, auch als Mütter. Sie verdienen genug, können nach gusto Teilzeit oder Vollzeit arbeiten oder sich beurlauben lassen, verlieren ihren Job nicht so schnell, müssen kaum Abstriche machen, was die Qualität der Arbeit betrifft, sind sozial trotz Lehrerbashings in Wahrheit recht anerkannt, werden auch als Alleinerziehende respektiert. Es gibt kaum Druck, sich einen miesen Kompromiss schönzuträumen oder gar zähneknirschend in einer schlechten Beziehung auszuharren. Man hat auch als Single ein super Leben.

    Es ist ja auch hier im Thread angeklungen, dass es nicht wenige Väter gibt, die ihren Unterhaltsverpflichtungen einfach nicht nachkommen. Volljährige Kinder müssen sich darum selbst kümmern, auch wenn sie die Kinder ihrer Väter sind.


    Aber für viele war das Studentenleben eine Zeit zum Party machen. Das ist wohl ein Mentalitätsunterschied. Für mich war studieren wie ein Job der erledigt werden musste, so schnell wie möglich.

    Ich bin direkt nach dem Abi ausgezogen. Für mich war das genau richtig so. Party kam zum Glück auch mal vor, Studieren auch, und zwar recht zügig.


    Aber auch so viel anderes! Viel Zeit und Gelegenheit, Leute intensiver kennenzulernen, andere Prägungen verstehen zu lernen, sich politisch zu betätigen, sich in Gremien zu engagieren, zu reisen, ins Ausland zu gehen, ein eigenes Forschungsvorhaben durchzuführen, eine ganz neue berufliche Idee umzusetzen, sich in ein fremdes berufliches Feld einfach hineinzustürzen, sich in verschiedenen Städten einzuleben, viel viel Interessantes aufzunehmen, Risiken und Unsicherheiten ertragen zu üben, sich selbst ganz neu zu erleben... Das war schon auch anstrengend, aber unglaublich bereichernd und war so, glaube ich, wirklich nur möglich, weil es ganz allein meine Sache war. Und (eine begrenzte Menge) Geld da war. Ohne das wäre es natürlich anders gewesen. Allerdings habe ich schon für damalige Verhältnisse eine Uni erwischt, an der man ungewöhnlich viele Freiheiten hatte. Heute studiert man wohl leider sehr anders.


    Mehreren Kindern ein Studium zu ermöglichen, ist schon kein Pappenstiel. Bis sie so weit sind, braucht man ja auch schon einiges an Geld, das man mit mehr Einschränkungen verdienen muss, als wenn man keine Kinder hätte. Dass Leute, die selbst nicht studiert haben, diesen Posten nicht einplanen, sondern sich an anderen Lebensmustern orientieren, verstehe ich. Mehrere studierende Kinder, Haus und ein Lebensstil ohne größere Einschränkungen geht eben wenn nur mit guter Planung und oft eben einfach nicht. Auf angemessene Unterstützung im Studium haben die Kinder aber ein Recht. Auf ein erwachsenes Leben auch. Dann muss man eben Mittel und Wege finden, zum Beispiel kann man die Miete für ein klitzekleines WG-Zimmer ja auch dadurch aufbringen, dass man das Zimmer mit Bad daheim an einen dankbaren Erstsemester vermietet. Oder an irgendeinen anderen interessanten Menschen. Ist dann halt anders, als man sich das ausgemalt hat.


    Ich werde meine Kinder nicht rausschmeißen, aber sie ermutigen loszufliegen. Und ich wünsche ihnen, dass sie es rechtzeitig tun.

    Bei mir haben die Großeltern vorgesorgt. Das hat für Miete (WG) und Essen (selbstgekocht und vegetarisch) gereicht. Für Lehrbücher, Exkursionen, Kultur, günstige Urlaube, mal ein Fest, die nötigen Klamotten habe ich gejobt, den Führerschein hatte ich bereits von Ferienjobs als Schülerin finanziert. (Ein Auto hatte ich nicht, Semesterticket gabs noch nicht, Fahrrad war auch ausreichend). Die Ausbildung meiner jüngeren Geschwister haben meine Eltern und ich dann gemeinsam bezahlt. Ich habe gern gejobt, damals war Studieren ja auch noch recht gemütlich. Es gab eine Studentenvermittlung beim Arbeitsamt. Da ist man hingegangen, wenn man grade Zeit hatte und hat sich mal überraschen lassen. Spannend, und da es alle möglichen Arten von Arbeitgebern am Ort gab, eine echte Lebensschule.


    Für meine Kinder habe ich jeweils einen Geldbetrag angespart, mit dem sie zusammen mit dem Kindergeld entweder 5 Jahre in einer durchschnittlich teuren Stadt ihren Grundbedarf decken und studieren können oder in einer teuren kürzer bzw. mit mehr eigenem Einsatz oder sie wohnen bis zum Bachelor zuhause (dann mit Essensanteil - Einkaufen, Putzen etc. machen sie jetzt schon). Wenn sie weniger Geld brauchen, weil sie gut wirtschaften, ein Stipendium ergattern, kürzer oder gar nicht studieren, haben sie das Geld für etwas anderes übrig. Sie bekommen es bzw. den Rest dann mit 25, bis dahin wird gemeinsam festgelegt, wie es eingeteilt wird. Auf die Weise wird jeder gleich behandelt, es bleibt für mich leistbar und es ist klar, wann Schluss ist. (Dass es immer anders kommen kann, ist klar, dann muss man neu schauen.)

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