Gleiches Bundesland, andere Schulform: Wir stellen in den Parallelkursen auch jeder einen Aufgabenteil für alle Kurse, übernehmen aber die Erstkorrektur für unsere Kurse immer selbst. Bei uns sind die Kurse aus schulorganisatorischen Gründen regelmäßig sehr unterschiedlich groß und häufig sind Kurse gekürzt und Parallelkurse nicht. Dass man die Erstkorrektur für die eigenen Kurse vollständig selbst macht, ist dennoch keine Frage.
Hat deine Kollegin mit ihren 5 Stunden zwei der vier Aufgabenvorschläge eingereicht und dein Kollege und du mit euren insgesamt 5 Stunden die anderen zwei? Oder habt ihr einen alten Vorschlag genommen und jeder einen neu erarbeitet? Dann hätte sie ja auch schon Glück gehabt. Und dass ihr ihr beim Vorabi unter die Arme gegriffen habt, mag notwendig gewesen sein, war aber trotzdem nett. Für ein schlechtes Gewissen gibt es also sicher keinen Anlass!
Nein, ich würde ihre Klausuren natürlich nicht korrigieren. Und das nicht mit meiner Überlastung entschuldigen, mich nicht rechtfertigen, auch nicht im Vorfeld darüber streiten oder diskutieren. Es ist schlicht selbstverständlich, dass sie ihre Arbeit macht. Wenn sie damit argumentiert, dass es viel wäre, kannst du immer noch sagen, dass du auch zu tun hast. Und wenn sie deinen Chef vorschickt, sagst du, dass du mit dieser zusätzlichen Arbeit nicht gerechnet hast und sie nicht mehr unterbringen kannst.
Ich glaube auch nicht, dass du dich bei deinem Kollegen unbeliebt machen würdest, der hat ja ebenfalls genug zu tun. Es kommt meiner Beobachtung und Erfahrung nach bei der Frage, ob man sich unbeliebt macht, mehr auf den Ton an als auf den Konflikt selbst. Wenn man ruhig, sehr deutlich und sehr standfest seine Interessen vertritt, sich nicht entschuldigt, anderen nicht zumutet, zustimmen zu sollen, sondern es schlicht nicht macht, dann gibt es eine kurze Welle und danach genießt man eher mehr Respekt. Streite dich nicht, mach es einfach nicht.