Beiträge von Ratatouille

    In RLP lautet die Antwort klar nein.

    "Die Benutzung von PKW mit Schülern als Fahrer – allein oder mit Schülern als Mitfahrer – zu
    schulischen Veranstaltungen am anderen Ort darf nur ein seltener Ausnahmefall sein (ultima
    ratio) und sollte sich nur auf Fahrten in die nähere und bekannte Umgebung beschränken. [... ]

    Die Beförderung von Schülerinnen und Schülern mit Personen- und Lastkraftwagen, Kleinbussen
    und Bussen, die von Lehrkräften, Eltern, Schülerinnen oder Schülern gesteuert werden, ist bei der
    Durchführung der von dieser Verwaltungsvorschrift geregelten Schulveranstaltungen [bezieht sich auf die VV Schulfahrten] grundsätzlich nicht statthaft. [...]"

    https://studienseminar.rlp.de/fileadmin/user…die_Schulen.pdf

    Sie macht den Leistungskurs zum ersten Mal, klar, dass sie dann eher zurückhaltend mit den Noten ist. Ich würde über die Zukunft nachdenken, ihr arbeitet beim nächsten Mal ja noch enger zusammen. Du hast ihr diesmal bereits viel Arbeit abgenommen. Sie muss ihre Sachen selbst hinkriegen und ihren Anteil in Zukunft machen. Überwerfen willst du dich mit ihr jetzt aber auch nicht. Andererseits wenn es so aufgeteilt wurde, dass sie den ganzen LK macht und du dafür einen halben LK und eine weitere Oberstufensache, ist es doch klar, oder?

    Neben einer anspruchsvollen Berufstätigkeit, die natürlich nicht wirklich eine halbe Stelle ist, erziehst du zwei Kinder und pflegst weitere drei Personen! Ansprüche runterschrauben wird da nicht reichen. Mach deinem Mann klar, dass es so nicht geht. Er ist genauso verantwortlich wie du und wenn er meint, er kann nichts ändern, muss er sich daran beteiligen, eine realistische Lösung zu finden, die auch deine Interessen berücksichtigt.

    Gleiches Bundesland, andere Schulform: Wir stellen in den Parallelkursen auch jeder einen Aufgabenteil für alle Kurse, übernehmen aber die Erstkorrektur für unsere Kurse immer selbst. Bei uns sind die Kurse aus schulorganisatorischen Gründen regelmäßig sehr unterschiedlich groß und häufig sind Kurse gekürzt und Parallelkurse nicht. Dass man die Erstkorrektur für die eigenen Kurse vollständig selbst macht, ist dennoch keine Frage.

    Hat deine Kollegin mit ihren 5 Stunden zwei der vier Aufgabenvorschläge eingereicht und dein Kollege und du mit euren insgesamt 5 Stunden die anderen zwei? Oder habt ihr einen alten Vorschlag genommen und jeder einen neu erarbeitet? Dann hätte sie ja auch schon Glück gehabt. Und dass ihr ihr beim Vorabi unter die Arme gegriffen habt, mag notwendig gewesen sein, war aber trotzdem nett. Für ein schlechtes Gewissen gibt es also sicher keinen Anlass!

    Nein, ich würde ihre Klausuren natürlich nicht korrigieren. Und das nicht mit meiner Überlastung entschuldigen, mich nicht rechtfertigen, auch nicht im Vorfeld darüber streiten oder diskutieren. Es ist schlicht selbstverständlich, dass sie ihre Arbeit macht. Wenn sie damit argumentiert, dass es viel wäre, kannst du immer noch sagen, dass du auch zu tun hast. Und wenn sie deinen Chef vorschickt, sagst du, dass du mit dieser zusätzlichen Arbeit nicht gerechnet hast und sie nicht mehr unterbringen kannst.

    Ich glaube auch nicht, dass du dich bei deinem Kollegen unbeliebt machen würdest, der hat ja ebenfalls genug zu tun. Es kommt meiner Beobachtung und Erfahrung nach bei der Frage, ob man sich unbeliebt macht, mehr auf den Ton an als auf den Konflikt selbst. Wenn man ruhig, sehr deutlich und sehr standfest seine Interessen vertritt, sich nicht entschuldigt, anderen nicht zumutet, zustimmen zu sollen, sondern es schlicht nicht macht, dann gibt es eine kurze Welle und danach genießt man eher mehr Respekt. Streite dich nicht, mach es einfach nicht.

    Lesen ist soweit in Ordnung....auch beim Lesen einfacherer Lektüre oder Gedichten haben einige gute Verstehensansätze. Sobald es aber schriftlich wird, treten große Probleme auf. Manche können aber auch mündlich kaum ihre Gedanken in fünf Sätzen formulieren, obwohl sie es intuitiv verstehen.

    So fehlt oft die Resonanz, der Spaß am Text.

    Wieder öfter produktionsorientierte und kreative Interpretationsaufgaben wählen? In Kleingruppen?

    Schreibplan anlegen lassen, anfangs kurz und eng geführt, nach und nach offener werden, Differenzierung.

    Sprache Sprache Sprache: Ausdrucksmittel für die Aufsatzform an die Hand geben. Systematischer langfristiger Sprachaufbau mit DAZ-Materialien (Redewendungen, Nomen-Verbverbindungen, Wortfamilien, semantische Sammlungen, z.B. Verbsammlungen (sagen / gehen / sehen / machen ...), Fachwortsammlungen, Synonyme, Gegensätze - kennst du "deutschunddeutlich"? Da kann man einiges finden und sich vieles abschauen.

    Und lesen lesen lesen. Besser viel als zu anspruchsvoll.

    Natürlich können das die Deutschlehrer nicht alleine stemmen, aber du kannst nicht warten, bis dein Kollegium das verstanden hat. Tu, was du kannst.

    In meinem Bundesland wurden vor 15 Jahren die Realschulen mit den Hauptschulen zusammengelegt. Der Effekt war spektakulär, die Realschule spielt sich seitdem am Gymnasium ab. Sinnvoll abschulen konnte und kann man jenseits der Orientierungsstufe im Grunde nicht. Also unterrichten wir nach bestem Wissen und Gewissen und führen zum "Abitur". Dass das jemand nicht bekommt, ist ebenfalls nicht vorgesehen und kommt nur in seltenen Ausnahmefällen vor. Ich sehe meine Rolle daher darin, so gut wie möglich zu erfassen, was die Jugendlichen voranbringt und so viel wie möglich davon zur Verfügung zu stellen, ihnen Mut zu machen, ihre Leistung anzuerkennen. Gleichzeitig gebe ich aber möglichst realistische Noten, die ihnen zeigen, ob sie ein Fach nach aktuellem Stand studieren sollten oder nicht. Vorgaben bemühe ich mich zu erfüllen, nehme mir aber die Freiheit, sie pragmatisch auszulegen.

    Und dann stellen sie sich dabei auch noch so dämlich an, dass allein letzte Woche mehrfach irgendein Sprachassistent lautstark zu quatschen anfing..

    :victory:

    Bei uns gibts halt null Punkte. Diskutieren zwecklos, daher nicht besonders anstrengend, obwohl die Ausreden schon manchmal skurril sind. Irgendwann juckt es sie dann doch. Ob sie es deswegen lassen? Eher nicht.

    Bei uns explodiert es grade wieder, seit sie Perplexity entdeckt haben. Sie haben ihr Zweithandy im Ärmel und legen es dann zwischen die Blätter oder sie stecken es quer vorne in die Jeans und schieben es dann unter die Beine oder sie deponieren es auf einem Schrank auf dem Weg zum Klo oder sie statten dem Aufenthaltsraum ihrer Stufe einen Besuch ab und lassen sich dort ein Handy geben usw. Bei uns gehen sie ständig aufs Klo. Aber wenn sie erwischt werden, rappelt es direkt richtig, und das kommt gar nicht so selten vor.

    Im Referendariat ein gutes Verhältnis zu Schülern zu haben ist etwas anderes als als Lehrkraft. Im Referendariat solidarisieren die Schüler sich, man ist ja noch fast in ihrer Situation. Als Lehrkraft ist man endgültig auf der anderen Seite.

    Mit ihrem Verhalten befragen die Schüler dich: Willst du beliebt sein oder respektiert? Entscheidest du dich für den Respekt, bist du alsbald mindestens auch geschätzt, stellst du den Respekt zurück, bist du früher oder später auch unbeliebt. Was das im Detail bedeutet für dich als die Persönlichkeit, die du bist und als die du dich jetzt selbst kennen lernst, kannst du in den ersten Wochen noch nicht so genau wissen. Es kann sein, dass du zu zart und nachgiebig warst und jetzt halt zu tun hast, das zu korrigieren. Das ist schwierig, aber zumindest einen einigermaßen respektvollen Umgang solltest du noch hinkriegen. Danach bekommst du immer wieder neue Klassen, in denen du anders einsteigen kannst. Das wird sich dann ebenfalls herumsprechen, keine Sorge.

    Leider bekommt man als Neuling aber auch gerne mal alle Klassen, die niemand sonst möchte. Auch damit muss man lernen klarzukommen, aber wenn andere weniger Probleme zu haben scheinen als du, muss das nicht alleine an dir liegen (zumal die Offenheit in dem Punkt bei vielen auch begrenzt ist). Mach den Rücken gerade und nimm deinen Raum ein.

    Wir haben auch eine Klassenbuch-App. Die meisten Eintragungen erledige ich während der Stunden, während die SuS beschäftigt sind, am Handy oder Tablet zusammen mit den üblichen Eintragungen zur Unterrichts- und Leistungsdokumentation, den Rest direkt nach Unterrichtsschluss. In besonderen Fällen sammle ich auch schon mal Vorkommnisse chronologisch auf Papier oder schreibe mal ein Gedächtnisprotokoll, ist aber nicht oft nötig. Wenn man sich das angewöhnt, ist es ein bewältigbarer Zeitaufwand, finde ich, geht aber sicherlich nicht überall.

    Habt ihr die von Flupp in #175 verlinkten Texte angeschaut? Sie geben eine Fülle von Ansatzpunkten her, nötigenfalls deutlich zu machen, dass man auf keinen Fall unzureichend ausgebildet oder alleine mit 28 Nicht- und Kaumschwimmern oder in diesem schlecht abgegrenzten Becken Schwimmunterricht durchführen wird. Und ja, es wird auch sehr deutlich, dass die Gruppe hätte geteilt werden müssen.

    Der Richter hat zwar das Becken als gänzlich ungeeignet und die Personalausstattung als unzureichend kritisiert, die Lehrerinnen hätten aber ihre Sorgfaltspflicht verletzt und die Gefahr aktiv herbeigeführt, indem sie alle Kinder ins Wasser geschickt hätten. Sechs der 21 Kinder waren Nichtschwimmer. Trotzdem ist eigentlich nur eine Lehrkraft vorgesehen, sie waren nur zu zweit, weil die Referendarin zusätzlich dabei war.

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