Beiträge von Philio

    Stimme Seph in allen Punkten uneingeschränkt zu.


    Kenne (bzw. kannte) Leute mit "exotischeren" Kombinationen. Das krasseste war ein Mitstudent, der Lehramt Gymnasium Ph/Bio studieren wollte - nach dem 1. Semester verlor sich seine Spur... meiner bescheidenen Meinung nach ist diese Kombi nicht machbar (oder nur mit erheblichem Aufwand), da effektiv ein 4-Fächer-Studium (M, Ph, Bio, Ch), davon 3 mit Laborpraktika. Falls hier im Forum jemand mit dieser Kombination mitliest, lasse ich mich gern vom Gegenteil überzeugen. ;)


    Ansonsten kenne ich Leute noch mit Ph/Deutsch, Ph/Sport - die haben es alle geschafft. Hier braucht man Mathematik nur für die Physik, von daher würde ich einen geringeren Aufwand vermuten als Ph/Inf. Ausserdem sind diese Fächer etwas flexibler in der Studienplanung... oder waren es zumindest, ich habe noch zu "Diplom-Zeiten" studiert.

    Meine Kurse habe ich alle mit Leichtigkeit und sehr guten Noten bestanden, jetzt steht irgendwann noch das Examen an und mich quälen seit der Geburt meiner Tochter immer wieder die selben Fragen, nämlich ob ich das Studium überhaupt abschließen soll,

    Meiner Ansicht nach muss man hier zwei Dinge trennen: 1. Den Abschluss des Studiums; 2. wie es danach weitergehen soll. Zum 2. Punkt wurde schon einiges gesagt, ich möchte aber beim ersten bleiben. Von aussen gesehen gibt es keinen Grund, dein Studium nicht abzuschliessen - auch falls du keine Lehrerin werden solltest. Ganz nüchtern betrachtet bescheinigt dir der Studienabschluss eine akademische Qualifikation, in deinem Fall sowohl pädagogisch, als auch fachwissenschaftlich. Gerade weil dir das Studium offenbar so leicht gefallen ist und das Examen fast schon vor der Tür steht, würde ich mir an deiner Stelle das Papier auf jeden Fall abholen. Egal, in welche Richtung es später geht - mit einem Studienabschluss in der Tasche ist die Ausgangslage in jedem Fall besser als mit einem abgebrochenen Studium.

    Doch klar, kommt natürlich auf die Berufslehre an. Ich habe bei den Laboranten und CPT auch schon Fachrechnen (so heisst es dann) unterrichtet.

    Ah, dann ist das eine Definitionsfrage - klar gibt es berufsbezogenes Rechnen. Als ich vor Urzeiten selbst eine kaufmännische Lehre gemacht habe, hatte ich auch "Wirtschaftsrechnen" als Fach - da war der Fokus thematisch nur auf die Erfordernisse meines Lehrberufs zugeschnitten. Ich verstehe unter Mathematik die allgemeine/allgemeinbildende Mathematik, die auch als Schulfach so heisst.

    Philio: Wäre es eine Möglichkeit, den Schülern zu sagen, dass neben den aktuellen und gemeinsam geübten Unterrichtsthemen auch ein älteres, nicht weiter vertieftes Thema in der Klausur drankommen kann? Ich meine, dass das bei uns in der gymnasialen Unterstufe (ich weiß nicht mehr, ob 6. oder 7. Klasse) so gehandhabt wurde und das war dann auch kein Problem.

    Ja, wäre es - allerdings ist das aus rein praktischen Gründen schwierig... ich habe vom ersten "Grüezi" bis zur Abschlussprüfung nur knapp 8 Monate Netto Zeit.

    Ich schreibe ca. alle 14 Tage eine schriftliche Arbeit mit meinen Klassen (genehmigen lassen muss ich nichts). Das bringt es mit sich, dass die Arbeiten relativ monothematisch sind - das ist lernendenfreundlich hat aber, finde ich, auch den Nachteil, dass die einzelnen Kapitel sehr isoliert wahrgenommen werden (auch wenn natürlich in Mathematik Themen teilweise aufeinander aufbauen).

    Wenn ich in einer Gruppenarbeit in jedem Team "Rollen" verteile - die vorab besprochen worden sind..."Moderator", "Präsentator", "Zeitwächter"...dann wende ich doch auch eine Methode an, mit welcher die SuS etwas lernen.
    sWie würdet ihr diese Methode nennen?

    Es sind zumindest Elemente einer kooperativ strukturierten Gruppenarbeit - so nennt es Frank Borsch in seinem Buch "Kooperatives Lernen" (finde ich übrigens sehr lesenswert). Ob es sonst noch einen speziellen Namen dafür gibt, weiss ich nicht.

    Hi


    Schau mal auf die Seite der EDK, da werden vielleicht schon einige Fragen beantwortet:
    http://www.edk.ch/dyn/12933.php


    Leider ist die Primarschule der Bereich des schweizerischen Schulsystems, mit dem ich mich am wenigsten auskenne... jedenfalls steht auf der Seite der EDK, dass man eine Lehrerlaubnis für mindestens 5 Fächer braucht. Falls du eine "Ausgleichsmassnahme" durchlaufen musst, wird dir das im Bescheid der EDK mitgeteilt. Allerdings kann man in der Schweiz auch schon arbeiten, wenn man noch keine Anerkennung hat, das kann die anstellende Behörde selbst entscheiden. Zuständige kantonale Behörden sind die Ämter für Volksschulen, wobei in der Schweiz die einzelnen Schulen einen sehr hohen Grad an Autonomie haben, vor allem was Personalentscheidungen angeht. Wenn du schon einen bestimmten Kanton bzw. Gemeinde im Auge hast, frag am besten dort direkt nach.

    Hm, ich versuch's mal ... zu Deutsch kann ich nichts sagen, aber Klafki war ja Allgemeindidaktiker. ;) Da liegt auch der springende Punkt - wenn du nach Klafki argumentierst, solltest du eine überfachliche Perspektive einnehmen. Nach Klafki hat Allgemeinbildung das Ziel, Menschen zu aktiven Mitgliedern einer demokratischen Gesellschaft zu machen usw. usf. Für eine didaktische Analyse ist das das übergeordnete Ziel - jedenfalls für Klafki.

    Gegenwartsbezug: Schüler schreiben bald eine Klassenarbeit, und eine Fächerübergreifende Facharbeit... (das kanns nicht sein oder?)

    Neiiin! Da geht es wirklich um die Bedeutung des Themas im Leben deiner Schüler und welche Bedeutung es - pädagogisch gesehen - haben sollte. Google doch mal "klafki leitfragen" da findest du viele mögliche Formulierungen, die das erläutern. Für mich als Nicht-Sprachlehrer finde ich das schwierig zu beantworten... du musst hier meiner Meinung nach argumentativ auch den Sprung vom Fachlichen ins Überfachliche schaffen.


    Zukunftsbezug finde ich einfacher aus dem Ergebnis deiner Sachanalyse abzuleiten - "Argumente begründen und ausformulieren". Da kann man seitenlanges Blabla über aktive Teilnahme am gesellschaftlichen Diskurs, gebildeter Mensch als Teil der Gesellschaft, Grundvoraussetzungen der Demokratie, Werte, usw. schreiben ;)


    Bei Zugänglichkeit geht es wirklich um's Verstehen bzw. um's Beibringen. Ganz plakativ: wie macht man das stufengerecht anschaulich? Idealerweise sollte ein "Aha-Effekt" auf Schülerseite erzeugt werden.

    Chemie ist ja soweit ich weiß fast nur Physik.

    Puh... ehrlich? Dieser Satz beweist, dass du um Naturwissenschaften einen ganz grossen Bogen machen solltest. Alle MINT-Studenten, die ich je kennengelernt habe und die nach dem ersten Jahr noch dabei waren, waren "Überzeugungstäter". Ein MINT-Fach ist keine "Fleissarbeit", ohne echtes Interesse hält man das Studium nicht durch. Ob Realschulchemie jetzt gleich oder weniger schwierig ist als Gymnasialchemie, ist unerheblich - sie ist schwierig genug, um uninteressierte Studenten nach kürzester Zeit zu vergraulen.


    Bitte überlege dir wirklich gründlich, was dich interessiert. Ein Kompromissfach zu studieren ist die eine Sache, ein Fach mit dem man gar nichts anfangen kann, eine andere.

    Bei mir ist es Sek II nicht Grundschule, aber ich mache das auch. Inhaltsverzeichnis der Themen bekommen sie, der Ablaufplan ist auf Moodle einsehbar (nur auf Monate heruntergebrochen). Prüfungstermine liegen bei mir ebenfalls schon zu Schuljahresbeginn fest, sind auch im Moodle-Kalender eingetragen.

    Da bist Du dann nicht mehr der hippe Karrieretyp, der mit Mitte 20 schon ein Haufen Geld verdient, durchs Ausland tourt

    Nur um mal eine Gegenposition unterzubringen - diese Vorstellung hat mich persönlich noch nie gereizt, ich bin absolut kein Karrieremensch. Prestige, Firmenwagen, Geschäftsreisen - wem das wichtig ist, darf das gerne alles haben. Kenne genug Leute, die nach Studium/Promotion bei Bank, Versicherung, Consulting etc. angeheuert haben. Ich beneide keinen einzigen. Um so ein Jobangebot abzulehnen müsste ich keine Millisekunde überlegen ... aber jedem das Seine. PS: Die "Mitte 20" würde ich aber gerne nehmen ;) .

    Ich habe es in 12 Jahren ein einziges mal erlebt, dass sich ein Lehrämtler (Gymnasium) zur Promotion angemeldet hat. Der musste aber trotz bestandenem Staatsexamen noch ein sogenanntes "Vorbereitungsstudium zur Promotion" absolvieren.

    Spannend! Ich zweimal - beide hatte ich während ihrer Zulassungsarbeit in Physik "co-betreut", beide haben danach
    bei uns am Lehrstuhl als Doktoranden angefangen und haben auch ihre zwei Buchstaben bekommen. An meiner Uni war Diplom, Master und Erstes Staatsexamen für Gymnasien gleichwertige Quali für eine Promotion, allerdings musste das Studium mindestens mit "gut" abgeschlossen worden sein - keine wirkliche Einschränkung, kenne kaum jemanden, der das nicht geschafft hat (und selbst wenn - nach "besonderer Fürsprache" durch den betreuenden Prof. wären auch schlechtere Noten kein Hinderungsgrund gewesen).

    Mathe für Antimathematiker - Analysis für die gymnasiale Oberstufe oder das Abitur

    Kenne es nicht, aber es verstösst gegen deine Kriterien: Es ist ein Buch mit Oberstufenstoff. Ausserdem bin ich nach Lektüre der Amazonseite dieses Buchs skeptisch... Blick ins Buch gibt's auch nicht...

    Mathematik verstehen: Von den Grundlagen bis zum Integral

    Nach dem Inhaltsverzeichnis eher ein Buch für jemanden, der die ganze Mathematik im Selbststudium aufarbeiten möchte (z.B. als Vorbereitung für ein Studium) aber schon länger aus der Schule draussen ist... Minus: enthält keine Wahrscheinlichkeitsrechnung und deskriptive Statistik.

    Ich finde das hier sehr schön:


    Fit für die Oberstufe: Mathematik


    Ein relativ dünnes Buch (dafür günstig), konzentriert sich auf das Wesentliche, lässt sich dafür aber auch schnell durcharbeiten. Falls dabei irgendwo grössere Lücken entdeckt werden, kann man diese dann gezielt mit einem spezialisierten Werk nacharbeiten.


    Inhaltsverzeichnis ist auf der Seite, der Verlag bietet auch ein Lerntagebuch (eigentlich mehr ein Protokoll) zum Download an.

    Ich bin da wirklich kein Experte, aber... ich hatte das in meinen Pädagogikveranstaltungen immer so verstanden, dass der Korrumpierungseffekt als Folge von Belohnungen die (intrinsische) Motivation reduziert, während der Themenkomplex "Belohnung/Bestrafung" im Allgemeinen eher der Erziehung zu gewünschtem Verhalten dient (Konditionierung a la Skinner, Thorndike, etc.). Für mein Verständnis muss man das schon auseinanderhalten, je nachdem, was im Fokus steht - Motivation oder Verhalten.
    Lasse mich aber gerne eines Besseren belehren..


    Die Behavioristen hatten übrigens auch damals schon festgestellt, dass Belohnung von erwünschtem Verhalten wirksamer ist als die Bestrafung von unerwünschtem Verhalten.

    e) Der Lehrer fragt, ob es Fragen zu den Hausaufgaben gibt. Falls ja, werden diese im Plenum besprochen. Falls nein, geht es weiter im Thema (und es ist dem Lehrer egal, ob keine Fragen weil alles klar, oder keine Fragen weil Aufgaben nicht gemacht - meine Lernenden sind erwachsen und müssen mit den Konsequenzen ihrer Entscheidungen leben).

    was hat euch bewogen, einen PC und keinen Mac bzw. einen Mac und keinen PC zu kaufen? Die Preisunterschiede sind ja schon enorm, der Mac ist inzwischen in schwindelnde Preishöhen gekrabbelt.

    Dass macOS ein auf Unix basierendes Betriebssystem ist, das die Unix-Architektur mit einer ansprechenden graphischen Oberfläche verbindet (und nein, Linux mit Gnome, KDE, etc. ist für mich keine Alternative und ja, ich benutze auch die Kommandozeile (bash)). Auf meinem MacBook Air läuft aber auch eine virtuelle Maschine mit Windows 10 - für Gamer wäre das nichts, aber zum gewöhnlichen Arbeiten reicht es. Die 32-bit Version von Win10 ist in der VM erstaunlich ressourcenschonend.

    Die taz ist linker, als die beiden Seiten rechts sind (auch wenn mein persönliches konservatives Spektrum durch die FAZ abgedeckt wird). Sind halt konservative Internetseiten und Google fördert da auch nichts wirklich negatives zutage, außer man schränkt die Suche auf Artikel von taz und indymedia ein...xD

    D'accord, rechter als die FAZ muss es für mich persönlich auch nicht sein. Rechts zu sein ist auch nicht mein Hauptkritikpunkt an "Tichys Einblick" oder "Die Achse des Guten", sondern dass ich sie für mitverantwortlich an unserem aktuellen gesellschaftlichen Klima halte indem sie dazu beigetragen haben, Populismus und Alarmismus hoffähig zu machen. Sich nur zu gerne auf "kontroverse" Themen (z. B. auch Inklusion) zu stürzen, die sie vom "Mainstream-Journalismus" nicht adäquat behandelt sehen, ist deren Konzept. Dürfen sie auch, schliesslich haben wir Pressefreiheit. Allerdings - wenn gewisse Medien ihr Betätigungsfeld darin sehen, vor der Bevölkerung einerseits ständig Drohkulissen aufzubauen (z. B. Flüchtlinge, Islam, Euro) und andererseits reale Bedrohungen verharmlosen (z. B. Klimawandel), muss man sich meiner Ansicht nach über Wahlergebnisse wie im September nicht wundern.
    (Anmerkung: Im Fall von Henryk Broder finde ich diese Entwicklung zum Alarmismus besonders schade, denn seine pointierten Kommentare habe ich mir früher gerne angehört (obwohl ich meistens anderer Meinung war). Dass er in den letzten Jahren offensichtlich zum Hardliner geworden ist, finde ich sehr bedauerlich. Mit Roland Tichy konnte ich persönlich nie etwas anfangen, zum Fremdschämen fand ich allerdings seine Rolle als Juror bei "Big Boss" (die Älteren erinnern sich - die eingedeutschte Variante von Donald Trumps Erfolgsshow "The Apprentice") an die er heute bestimmt nicht mehr so gerne erinnert werden möchte.)


    PS: Sorry für OT.

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