Beiträge von Philio

    Ich habe meinen Jugendlichen mal erzählt, es sei an deutschen Schulen üblich, dass die ganze Klasse zu Beginn des Unterrichts aufsteht und die Lehrperson in einem unfassbar genervt-gelangweiltem Singsang "Guten Morgeeen Frau Mülleeeer" begrüsst oder wie auch immer man das nennen will. Eine deutsche Schülerin bestätigte mir, dass das zumindest an ihrer letzten Schule in Baden-Württemberg auch immer noch so gepflegt wird. Allein das fanden sie schon schrecklich. Ich auch. Aber ... mir war zu Beginn meiner Karriere hier auch das Händeschütteln suspekt. Corona hat schon auch was Gutes!

    Hmm, an meiner Realschule in BW war das damals nicht so… und das ist gute 30 Jahre her. Das hätte auch völlig der Weltsicht meiner Lehrerinnen und Lehrer widersprochen, die fast zu 100% aus Alt-68ern bestand 😂 Aber vielleicht gibt es das inzwischen ja wieder… ?


    Tatsächlich habe ich erst hier gelernt, dass Händeschütteln in der Sek üblich ist. An unserer Berufsschule wird ihren das schnell wieder abgewöhnt… mir wollte gottseidank noch kein Lernender im Unterricht die Hand schütteln.

    Das erinnert mich an die folgende Episode im Unterricht vor ein paar Wochen.

    Ich: „Wenn Sie mich über Teams etwas zu einer Aufgabe fragen, schaue ich es mir an, sobald ich dazu komme.“

    nochmal Ich (nach ein paar Sekunden des Nachdenkens): „Okay, ich antworte Ihnen dann auch.“

    Klasse: lacht 😂

    OT: "Schwierigkeiten" habe ich ja gar nicht, das Prozedere ist einfach nur nervig ;) Uhr: Rado, Kaffeemaschine: Jura. Wenn's darum ginge, hätte ich schon zwei Pluspunkte.


    @Thermomix: Ich habe oft den Eindruck, man müsse sich in die Ecke stellen und schämen, wenn man so ein Ding hat oder kaufen will. Find ich gar nicht. Ich koche nämlich überhaupt nicht gerne und kann absolut verstehen, wenn man sich sowas kauft. Kauf das Ding doch einfach. Und zum ersten Essen, das Du damit kochst, machst Du Dir ne Flasche Sekt auf um Deine "sinnlose" Ausgabe zu feiern :D

    Sekt? Also unterhalb von Moët & Chandon würde ich nicht anfangen - wenn schon dekadent, dann aber richtig 😉😂

    Okay, hier meine Auswahl 😉



    Geogebra


    Classroomscreen (die kostenlose Variante)


    Forms


    Mentimeter


    Quizlet (dafür zahle ich, da ich es auch privat für mich selbst verwende). Geht für Mathe und sicher für Physik auch… Begriffe, Formeln, etc.


    Kahoot (auch kostenlos, ich verwende das nur mal zur Auflockerung, dafür reichen mit die Optionen)


    Mathtype (Plugin für mathematischen Textsatz in Word - schickt auch einen mathematischen Ausdruck direkt an Wolframalpha, sehr praktisch beim Erstellen von Prüfungen. Wird über unser Fachschaftsbudget bezahlt)


    Taschenrechnersimulator von TI.


    Mehr fällt mir gerade nicht ein …

    Ich meine nicht nur, es ist so, hab gerade noch mal nachgeschaut. Es war so, dass sich die Schulleiterkonferenz und die Gewerkschaft dafür eingesetzt haben, dass das Gesetz an der Stelle entsprechend angepasst wurde. Ohne die Möglichkeit Zuschüsse zu beantragen wäre es für einige "unserer" Familien wahrscheinlich schon happig. Ich schreibe jetzt aber nur für Baselland, Philio könnte sich allenfalls noch dazu äussern, wie es im Thurgau geregelt ist. Aber dann bleiben noch 24 Kantone übrig, in denen es vermutlich wieder alles ganz anders ist :D

    Ehrlich gesagt, ich weiss nicht, wie es in für die obligatorische Schulzeit geregelt ist. Unsere Vollzeitklassen sind sowieso nicht mehr obligatorische Schulzeit und die Lernenden sind volljährig, da können wir grundsätzlich verlangen, was wir wollen.

    Die Berufslernenden werden von ihren Arbeitgebern ausgestattet.

    Wir haben seit diesem Schuljahr auch nur noch BYOD. Aber auch die letzten Papier-Klassen bekommen zusätzlich alles digital via OneNote oder Teams. Zudem haben wir auch mit den älteren SuS immer schon ein Buddy-System, d h jeder kümmert sich um irgendeine andere Person in der Klasse, wenn diese krank ist. Wir benutzen viel Teams zur Kommunikation. Die SuS wissen irgendwann, welche Lehrperson zu welchen Uhrzeiten antwortet, da motzt eigentlich keiner. Ich schreibe auch von unterwegs am Handy, andere machen das nicht.

    Ja, ich schreibe auch mal von unterwegs, wie es gerade passt. Habe auch schon mal einer Musterlösung in Onenote auf dem Handy mit dem Finger geschrieben - sah schon sehr krakelig aus 😂 aber die Fragestellerin konnte es lesen und hat sich sehr für meinen Einsatz bedankt. Überhaupt gehen die Lernenden sehr zurückhaltend mit der Option um, sie fragen wirklich nur, wenn etwas absolut nicht klappt - meistens reicht aber schon ein kleiner Tipp, dann können sie alleine weitermachen.

    An meiner Schule (Sek 2) sind inzwischen alle Klassen auf BYOD umgestellt. Das ganze Material ist digital auf OneNote, alle Lernenden haben immer zugriff darauf, Hausaufgaben und Prüfungstermine sind auf Moodle eingetragen. Ich biete meinen Lernenden auch an, mich bei konkreten Fragen zu kontaktieren - das habe ich vor BYOD auch schon gemacht, da lief es noch über Mail. Inzwischen geht die ganze Kommunikation über Teams.


    Edit: Meine Aufschriebe im Unterricht sind auch auf Onenote, in der Inhaltsbibliothek. Die Lernenden wissen, dass dort immer alles auf dem aktuellen Stand ist.

    Wenn ich das so aus der Schweiz lese, dann dürften dort demnach ja die besten Bedingungen für die Freigeldbewegung herrschen. Der Erwerb bzw. Besitz von Grund und Boden ist der Mehrheit der Bevölkerung bereits jetzt unmöglich.


    Es gab meines Wissens dort auch mal ein entsprechendes Experiment.


    Übrigens alles ganz nah am Thema, wenn es um alternative Lösungen für das existierende unersättliche Wirtschaftssystem geht.

    Ah, habe was neues gelernt - Freigeld kannte ich bisher noch nicht. Tatsächlich gab es eine Volksinitiative, die allerdings mit grosser Mehrheit abgelehnt wurde.


    Ich bin mir nicht sicher, ob das funktionieren würde - die menschliche Psychologie ist der entscheidende Faktor, wie man auch in sozialistischen Wirtschaftsordnungen gesehen hat. Menschen sind nun einmal egoistisch und eigene Vorteile für ein „grosses Ganzes“ aufzugeben, das liegt anscheinend nicht in unserer Natur.

    Es gibt speziell auf der deutschen Seite einige Schlaumeier, die Adressen samt Paketstation speziell für schweizer Kunden anbieten um damit Geld zu machen. Im besten Fall wird die Ware dann auch ordentlich verzollt, im schlechtesten Fall gurkt man halt mit dem Velo rüber und holt die Bestellung illegal über die Grenze.

    Ich habe meinen Zugang zur Packstation behalten, als ich in die Schweiz gezogen bin. Aber für Amazon z.B. braucht es das gar nicht, Konstanz ist gross genug, so dass es da auch einen Amazon-Locker gibt. Aber ich bestelle nur Dinge (hauptsächlich Bücher, die ich über den Buchhandel nicht bekomme), die unterhalb der Zollfreigrenze liegen.

    Wie viele kaufen denn bei euch und was kaufen die so zu welchen Preisen? Ich habe vom wilden Osten so gar keine Ahnung... Ich hätte jetzt gedacht, dass die Nähe zum Bodensee sich auch bei den Preisen und der Verfügbarkeit bemerkbar macht. Ich habe eine Kollegin, die in Basel auf dem Bruderholz ein Reihenhaus für um die 800k CHF gekauft hat. Da muss man aber lange dort wohnen um überhaupt ein solches Angebot zu bekommen. Im Baselland haben wir Bekannte mit Eigentum. 1.3 Millionen CHF für Jahrgang Mitte 80er mit knapp 100 qm Wohnfläche und ein bisschen Garten am Hang. Gefühlt am Arsch der Welt.

    Hm, tatsächlich kaufen viele meiner Kollegen, aber hauptsächlich Wohnungen. Das Angebot ist gar nicht so schlecht, es wird hier viel neu gebaut. Für 4 Zimmer hat man schon Preise ab ca. 500k aufwärts. Ich spreche hier natürlich nicht von Immobilien mit Seenähe. Aber so viel Bodensee gibt es ja nicht und auch hier in Kreuzlingen findet man Wohnungen im 500k Bereich, wenn man eher am Stadtrand wohnt. Eine Kollegen hat eine Neubauwohnung am Stadtrand von Frauenfeld gekauft, 4 Zimmer mit Balkon, ich schätze 120 qm, zu einem Preis von ca. 600k.

    Das auch, ja. Basel hat aber primär keinen Baugrund zu vergeben und Wohnungen zu kaufen macht wie erwähnt aus diversen Gründen keinen Sinn. Wenn man hier auch noch anfinge, alles zu verkaufen, würde der Wohnungsmarkt sowieso komplett kollabieren. Es gab vor ein paar Jahren in der Genferseeregion ein Referendum, da dürfen seither keine Grundstücke am See mehr an Schumacher & Co verkauft werden. Der See gehört allen und nicht nur ein paar reichen Ausländern, die meinen, sich die Hütte da hinstellen zu müssen. Ich wohne übrigens besser als meine Chefin, ich brauche mich eh über gar nichts beklagen. Einmal im Jahr kommen die Handwerker, da muss ich nur sagen, was gemacht werden muss.

    Zugegeben, die Situation ist hier im eher ländlichen Thurgau natürlich deutlich entspannter. Ein Kollege hat neulich tatsächlich ein Haus gebaut, Gesamtkosten rund eine Million… natürlich in einem kleinen Dorf 😉

    Mit Handwerkern ist tatsächlich sehr entspannt, die Hausverwaltung kontaktieren und es kommt jemand. Reinigungspersonal und Gärtner kommen wöchentlich - auch wenn das häufige Rasenmähen im Sommer etwas nervig ist (das Haus hat viel Rasenfläche), bin ich doch froh, dass ich das nicht machen muss^^

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