Beiträge von plattyplus

    Und wie genau begründest du das? Es wird ja hier gebetsmühlenartig wiederholt. Was ist denn eine Höhe von der man "gut" leben kann? Wir werden unser Leben lang alimentiert und da kann die Pension gar nicht signifikant fallen, sonst gehts vor Gericht richtig rund.

    Man könnte natürlich auch nach italienischem Vorbild das Bürgergeld auf 0,- € zusammenstreichen, so die Staatsausgaben senken, einen wesentlichen Pull-Faktor der Migration beseitigen und hätte damit dann auch gleich noch das 15% Abstandsgebot unserer Bezüge zum Bürgergeld gewährleistet...

    --> https://www.zdf.de/nachrichten/po…affung-100.html

    Dürfte ordentlichen sozialen Sprengstoff geben.

    Generell sehe ich nicht bei den Pensionen das Problem sondern bei den Renten. Die Renten sind einfach zu niedrig, um davon leben zu können. In den 1990er Jahren lagen die Renten bei 65-70% und dort müßten sie eigentlich auch wieder hin. Um dieses Ziel zu erreichen, würde ich erst einmal sämtliche versicherungsfremden Leistungen aus der Rentenversicherung herauslösen und über Steuern finanzieren bzw. dann eben zusammenstreichen.

    Dabei denke ich an folgende politisch motivierten Punkte:

    • Mütterrente (der zweite Rentenpunkt für Mütter von Kindern von vor 1992)
    • Rente mit 63 würde ich abschaffen und durch ein dynamisches Renteneintrittsalter ersetzen: Jeder bekommt einen statistischen Rentenanspruch von 15 Jahren. Steigt die Lebenserwartung, steigt automatisch das Renteneintrittsalter.
    • Grundrente gehört als Sozialleistung aus Steuern finanziert und nicht aus den Versicherungsbeiträgen
    • ...

    Glaubt von den jungen Lehrern wirklich jemand, dass die Pension in der Höhe kommen wird? So naiv kann doch echt keiner sein oder?

    Das war für mich ein Baustein. Wenn die Pension wegfällt, müßten sie im Gegenzug schon unsere Löhne drastisch erhöhen, so daß wir den Differenzbetrag selber in Form von ETFs etc. anlegen und damit die Rentenlücke auffüllen können. Also sagen wir mal 30-50% Lohnerhöhung?

    Auch gilt es zu bedenken, daß Beamte seit den 1950er Jahren mit Verweis auf die höhere Pension auf 15% ihres Einkommens verzichten. Diese 15% dürfen es dann gerne beim Lohn oben drauf sein samt sämtlicher Abschläge von jeweils 0,2% bei den Lohnrunden, die mit Verweis auf die hohe Pension vorgenommen wurden. Mit dem Zinseszins-Effekt dürften wir dann auf 30-50% mehr Lohn kommen.

    Hier im Ort gibt es 4 Schulen und Kindergärten. Viele Schulbusse fahren, da ist morgens vor der 1. Stunde die Hölle los.

    Also unsere Grundschule liegt zwischen zwei Einbahnstraßen. Da haben die Straßenbauer aber wenigstens mal ganze Arbeit geleistet. Die Straßen sind nämlich so schmal, daß zwei PKWs eben nicht mehr aneinander vorbeikommen, ohne das ein PKW im Straßengraben liegt. Und die Gräben rechts und links sind extra tief, so knapp 1,5m tief. Der Fuß- und Radweg befindet sich hinter dem Straßengraben.

    Immer zu Beginn des neuen Schuljahrs dürfen dann die Eltern mit ihren SUVs mal klären wie das laufen soll. Wenn dann Mama vorne in der Schlange noch auf den Nachwuchs wartet, während drei PKWs weiter hinten die Leute schon die Kinder einkassiert haben, weg wollen aber nicht können, weil vorne ein Auto steht... und dann ganz hinten noch der Schulbus hupt...

    Das dauert regelmäßig nach den Sommerferien eine Woche, bis alle kapiert haben, daß das mit den Elterntaxis bis in den Klassenraum nicht funktioniert. :top:

    Dann kommt unser Elternbrief "Biiiiitteeeee...üben Sie mit den Kindern!" und dann kommen zwei Runden "Realverkehr" - ein Wort, bei dem einige meiner Kollegen gerne postpubertär grinsen. Da fahren dann Polizisten mit Eltern in kleineren Gruppen durch die Stadt. Anschließend ist die Fahrradprüfung.

    Bei mir am Wohnort übt die Grundschule gleich im Beisein der Polizei das Fahren rund um die Schule in der 30er Zone und vorher auf einem kleinen Parcour auf dem Schulhof.

    Vor einigen Jahren war das richtig lustig. Ich hatte dank Abendschule an einem Vormittag frei und kam gerade an der Grundschule vorbei, als dort unter polizeilicher Aufsicht das Linksabbiegen mit Hand raushalten, umgucken und bremsen (die Straße ist etwas abschüssig) geübt wurde. Das Mädchen kam auf mich zu und wollte vor mir nach links abbiegen. Ich kam aus der Spielstraße, war also wartepflichtig. (Welcher PKW-Fahrerweiß eigentlich, daß am Ende einer Spielstraße nicht rechts-vor-links gilt sondern man als Ausfahrender auf alle Anderen zu warten hat, als ob man aus einer Hofausfahrt kommt?)

    Jedenfalls kam ich da mit dem Motorrad aus der Spielstraße getuckert und habe vor der Kreuzung angehalten. Das Mädchen war wohl so geschockt, daß da wirklich mal jemand aus der Straße kommt, daß sie mich nur noch angestarrt und die Vorderadbremse voll durchgezogen hat. Das Vorderrad ihres Fahrrades blockierte und sie lag auf der Nase.

    Der Polizist stellte sich daraufhin schnell auf die Kreuzung und zeigte mir die Kelle. Die hatte er wohl dabei, weil die Kiddies gerade geübt hatten wie das aussieht wenn ein Polizist den Verkehr regelt. :gruebel: Nicht, wenn die Kleine aufspringt und dann gleich noch umgefahren oder flach liegend glatt überrollt wird. Wenige Sekunden später kam aus der anderen Richtung eine Mutter mit Elterntaxi. Auch ihr zeigte er die Kelle. Die Frau verlangsamte immer weiter wirklich bis auf gefühlt 2km/h aber hielt nicht an. Auch als sie die Kelle direkt vor der Windschutzscheibe hatte, hielt sie nicht an. Ich glaube das Ding hat die Windschutzscheibe auch berührt. Jedenfalls warf der Polizist dem wegrollenden PKW die Kelle hinterher, woraus selbige auf dem Autodach landete. Daraufhin hielt die Frau dann doch an und ging den Polizisten wutentbrannt an von wegen Beule im Autodach und warum er sich nicht um diese Motorradraser, damit war ich wohl gemeint, kümmern würde und sie gefälligst in Ruhe lassen solle.

    Tja, was machst da als Polizist? Vor den ganzen Knirpsen einknicken geht nicht, denn dann haben die nie wieder Respekt vor der Polizei. Also hat er die Frau erst einmal zumindest fürs Protokoll auf die Wache mitgenommen und ich sollte gleich hinterher fahren, um die Zeugenaussage zu machen.

    Gibt schon spinnerte Autofahrer... das schnellste Elterntaxi hatten wir hier mit 85 in der 30er Zone. Aber die "Motorradraser", die zufällig 300m neben der Schule wohnen... :motz:

    Kann ich mitsingen...seit Wochen (!) mache ich mit meiner Vier Verkehrserziehung, bei vielen Regeln antwortet die Klasse mittlerweile im Chor und ich erkläre ihnen, warum ich sie damit "nerve"...

    Davon ist bei meinen 16 jährigen nicht mehr viel übrig. Als wir auf dem Schulhof eine Baustelle hatten, meinten sie 2m hinter einem rückwärts rangierenden 40T Sattelzug laufen zu müssen und konnten nicht verstehen, warum ich als Pausenaufsicht da mehr als deutlich wurde.

    … Radfahrer, die versuchen den 7,5 Tonner LKW im Kreisverkehr rechts außen zu überholen. :motz:

    Genauso bescheuert wie Fußgänger, die beim Queren der Straße bei einem PKW-Gespann zwischen PKW und Anhänger über die Deichsel klettern, während der PKW vor der roten Ampel wartet.

    Haben die eine leise Ahnung davon was von ihnen übrig bleibt, wenn sie von einem Rad mit knapp 2 Tonnen Last darauf überrollt werden? :gruebel:

    Das Makabere ist doch, daß einem diese Zuverlässigkeit bei der Sozialauswahl, wenn es z.B. um Kündigungen geht, nur Nachteile einbringt.

    Und auch bei uns im Schulalltag ist es nicht anders. Die KuK, die funktionieren, bekommen immer noch mehr Arbeit oben drauf geknallt und die, von denen man weiß, daß sie schnell mit einem gelben Schein wedeln, werden immer weiter entlastet.

    Das System animiert doch geradezu dazu „defekt“ zu spielen und Ärzte wie meinen, die den Patienten so laut „Sie sind gesund, gehen sie arbeiten!“ ins Gesicht sagen, daß man es durch die ganze Praxis hören kann, gibt es wenige. :daumenrunter:

    Die 3 Fälle, die du unten genannt hast, sind offiziell nicht vorgesehen - aber mit Godwill und im gegenseitigen Einvernehmen ggf. machbar.

    Seitdem ich in meiner damaligen Ausbildungsschule miterleben durfte wie einer jungen Kollegin von der Schulleiterin eine Disziplinarklage angedroht wurde wegen der mißbräuchlichen Nutzung von Dienstgerät, sie hatte an dem einen Lehrerarbeitsplarz in der Schule ein privates Foto eingescannt und auf ihrem USB-Stick gespeichert, habe ich gelernt nicht auf Goodwill zu bauen.

    Lohnt sich IMHO auch nicht, da ein genereller Urlaubsanspruch für Lehrer außerhalb der Ferien illusorisch ist.

    Wieso? Bei uns gibt es immer wieder einzelne Urlaubstage, die dann doch frei genommen werden können, z.B. wegen der eigenen Hochzeit, dem Tod naher Familienangehöriger, ...
    Auch beim 25jährigen Dienstjubiläum gibt es einen Tag Sonderurlaub und unsere SL betont in der Feierstunde immer ausdrücklich, daß dieser eine Tag auch in der Unterrichtszeit genommen werden darf.

    Ich findees halt bitter nicht Urlaub für z.B. folgende Dinge nehmen zu können:

    • Einschulung der eigenen Kinder
    • Hochzeit von Familienangehörigen, Freunden (wo man dann z.T. also Trauzeuge eingeplant wird)
    • Familienfeste generell

    Das würde dann aber auch noch mehr Personal benötigen.

    Was aber langfristig nicht das Problem des einzelnen Arbeitnehmers ist. Dann muß der Arbeitgeber eben die Arbeitsbedingungen verbessern, um mehr Personal anwerben zu können, z.B. durch angehobene Gehälter. Das es kurzfristige Personalprobleme z.B. aufgrund von Krankheit gibt, für die auch der Arbeitgeber nichts kann, ist unbenommen.

    chemikus08

    Wir haben doch einen Urlaubsanspruch von 30 Tagen, richtig? Das Bundesarbeitsgericht hat entschieden, daß maximal 3/5 des Urlaubs vom Arbeitgeber vorgegeben werden dürfen (Beschluss vom 28.07.1981, 1 ABR 79/79). Das wären 18 Tage. Die verbleibenden 12 Tage stehen zur freien Verfügung des Arbeitnehmers. Um diese 12 Tage geht es mir. Die müßten gemäß des Urteils dann doch wohl auch in der Schulzeit genommen werden können.

    An zu hohen Ansprüchen liegt’s eher nicht, sondern es gibt tatsächlich keine Möglichkeiten mehr, Männer kennenzulernen (auch Online-Dating ist schwierig, sobald man den Beruf nennt). Schon oft habe ich es bereut, diesen Beruf (obwohl ich darin sehr gut bin) ergriffen zu haben, weil er mein Privatleben zu sehr beeinflusst. Mit einem Bürojob lernt man einfacher Partner kennen.

    Ich muß als Mann leider bestätigen, daß die Job-Angabe beim Dating ein absoluter Negativpunkt ist. Mein Problem war über zieg Jahre, daß ich damit bei vielen Frauen mal gleich durchs Raster fiel. Lehrer müssen wohl absoluter Spießer sein. Und die Frauen, die genau so etwas gesucht haben, also einen berechenbaren Hauspuschel, die waren dann geschockt, als sie mich in der Realität kennengelernt haben. Für die war ich dann wohl zu draufgängerisch bzw. zu hemdsärmelig.

    Pauker werden halt auch heute noch mit "Briefmarken sammeln" und solchen Dingen in Verbindung gebracht und nicht mit: "Wenn es drauf ankommt, klettert der auch im 2. OG angeseilt aus dem Loch in der Wand und mauert von außen den neuen Fenstersturz ein."

    Naja, nach zieg Jahren der Suche habe ich dann doch letzten Sommer geheiratet. Die Frau hat sich dann doch von mir nicht schocken lassen. Als wir uns damals kennengelernt haben und sie mir das erste Mal ihre Bude gezeigt hat, kam sie damit um die Ecke, daß sie gerade in Begriff wäre den Dachboden auszubauen. Das Material wäre schon da, der Schrott vom vorherigen Eigentümer müsse aber noch raus. Es war Allerheiligen und sie war geschockt, als ich spontan den Pulli ausgezogen und im T-Shirt nach Handschuhen gefragt habe.

    Sie: "Wann wollen wir damit anfangen?"

    Ich: "Jetzt!"

    Jedenfalls sagt sie, daß ihr diese "einfach mal machen" wohl gehörig imponiert hat und ich so aus dem Lehrer-Image rausgekommen bin.

    In den Flitterwochen ging es zum Tauchen auf die Malediven. Sie wollte unbedingt mit der PReßluftflasche auf dem Rücken unten ans Riff. Da habe ich dann auch nicht "nein" gesagt. ... und ja, in ein paar Jahren planen wir mit zwei Motorrädern ans Nordkap zu fahren. Klar wäre das mit dem Auto oder dem Wohnmobil einfacher, aber da fehlt eindeutig die sportliche Herausforderung.

    Viele Lehrerarbeitszeitverordnungen gehen übrigens von wöchentlich 45 Stunden aus, wegen der eingerechneten Ferien.

    Wobei wir dann auch wieder bei dem Punkt wären, daß der Arbeitgeber zwar einen gewissen Anteil des Urlaubs verplanen darf (aka "Werksferien"), aber ein nicht unerheblicher Teil der Urlaubstermine frei vom Arbeitnehmer planbar sein muß.

    Ich bin mal gespannt, wie sie das dann in der Schule umsetzen wollen, wenn ich als Lehrer z.B. gerade dann Urlaub nehmen will, wenn im Nachbar-Bundesland Schulferien sind, um mit den Kindern zur Urlaubsreise aufbrechen zu können.

    Anhand des Eingangspostings erkennt man, dass viele Kollegen die Abendschule nicht kennen. Da sind bei uns Tage von 7.15 Uhr - 21.15 Uhr mit einer Unterbrechung vollkommen normal. Auch ein Dienstbeginn um 8.00 am nächsten Tag kommt ebenso vor, wie 5 Vormittags- und mehrere Abendeinsätze. Am BK ist das alles Praxis und ein ständiger Aufreger der betroffenen Kolleginnen und Kollegen.

    Das kann ich bestätigen. :(

    Wie an anderer Stelle bereits erwähnt gilt die EU-Arbeitszeitrichtlinie auch für Beamte und da die Bundesrepublik Deutschland bzw. das Land NRW es versäumt haben diese Richtlinie in geltendes nationales Recht umzusetzen und die Übergangsfristen schon lange abgelaufen sind, gilt die 2003/88/EG direkt.

    https://eur-lex.europa.eu/legal-content/…ELEX:32003L0088

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