Beiträge von plattyplus

    Was viele eher abhält und was viele, die in der SEKI feststecken, bereuen, sind die teils unterirdisch leistungsschwache Schülerschaft (auch an Realschulen), das oft eher sozial schwache Klientel (vor dem man oft eben nicht mehr an die Realschule flüchten kann, da die meisten Förder-/Hauptschulen dicht gemacht wurden), die teils als überbordend empfundene Inklusion, die Menge an verhaltensauffälligen Kids sowie ...

    Und wenn diese Kids dann bei uns in den Vollzeitklassen der Berufskollegs aufschlagen, kommt das große Staunen, wenn wir die Ordnungsmaßnahmen auch wirklich durchsetzen. Sie haben halt 10 Schuljahre lang erlebt, daß ihr Verhalten mehr oder minder folgenlos ist. Zumindest kommt es mir so vor.


    Bei den Azubis das gleiche Spiel. Da sehen wir uns am Berufskolleg nicht als die Lernbegleiter oder Psychologen, wir sehen uns als Gate-Keeper. Wir haben die Gesellschaft vor unfähigen Elektrikern, KFZ-Mechatronikern, Gas/Wasser-Installateuren, ... zu schützen, auch wenn das dann bedeutet Azubis auch im dritten Versuch durch die IHK-Prüfung fallen zu lassen. Ein farbenblinder Elektriker ist einfach ein Sicherheitsrisiko für seine zukünftigen Kunden. So leid es mir dann auch tut, aber ich kann den nicht auf Kunden loslassen, egal welche Vorgaben die Inklusion und der Nachteilsausgleich machen.


    Von der Politik würde ich mir bei der Bildungspolitik eine klare Kante wünschen. Aber sowas bekommt keine Partei hin.

    Und, um mal wieder zu den Fakten zurpckzukommen: Schweden will jetzt neben Finnland auch in die NATO.

    Ob Erdogan wirklich von seinem Vetorecht gebrauch macht, um Vladimir Vladimirovitch einen Gefallen zu tun?

    Aber der Kreml droht gewaltig. Ja, mir macht das auch Angst, aber erpressbar sollten wir nicht sein.

    Ich denke gerade an die Berliner Luftbrücke 1948/49. Damals hat der Kreml damit gedroht die Rosinenbomber abzuschießen, woraufhin die USA eine Schwadron Atombomber nach GB verlegt haben, also in Angriffsreichweite auf Moskau. Die Ansage hat damals sogar Stalin verstanden.

    Irgendwann gehen Russland dann die Ressourcen zur Fortsetzung eines Mehrfrontenkonflikts aus.

    Das meinte ich ja. Russlands Militär steht in Syrien, im Kaukasus und führt einen Krieg in der Ukraine. Hoffen wir mal, daß die Kräfte nicht mehr für noch einen Krieg gleichzeitig reichen, selbst wenn Putin dies befehlen würde.


    Nachtrag:

    GB und die USA haben Finnland bereits Unterstützung vor einem Beitritt zugesagt. Ebenso ist Finnland durch die gemeinsame Verteidigungspolitik mit den anderen EU-Staaten verbunden.

    Dann hoffe ich mal, daß diesmal die Zusagen genauso ernst genommen werden, wie damals zu Beginn des 2. Weltkriegs der Beistand von GB gegenüber Polen. GB hat damals Deutschland am 3.9.1939 den Krieg erklärt, weil sir am 1.9.1939 Polen überfallen hatten. Ob die heutigen Regierungen in gleicher Art und Weise im Falle eines Überfalls Finnlands durch die Russen füreinander einstehen würden?

    Bolzbold: So gesehen können wir also nur hoffen, daß die Ukraine im aktuellen Krieg zumindest so lange durchhält und so viele russischen Truppen in dem Krieg bindet, daß Putin nicht auch gleichzeitig noch gegen Finnland und Schweden losschlagen kann.


    Schließlich dürfen Länder, die sich aktuell im Krieg befinden, nicht der Nato beitreten. Sollte Russland jetzt also den Beitrittskandidaten Finnland angreifen...


    Vor einigen Tagen gab es dazu schon eine Diskussion in der ARD oder ZDF, wie man es verhindern kann, daß alle Beitrittskandidaten präventiv angegriffen werden, weil sie im Kriegszustand dann ja nicht mehr beitreten können, womit Russland sein Ziel einer Nicht-Nato-Mitgliedschaft erreicht hätte.

    Es läuft gerade über den Ticker, daß Finnland sich entschlossen hat der NATO beizutreten. Schweden will sich am Sonntag erklären, es wird aber auch mit einem Nato-Beitrittsgesuch gerechnet.


    Wenn jetzt noch Japan der NATO beitreten will, hat Putin sein Ziel nicht von „Feinden“ eingekesselt zu werden ja erreicht. :autsch:

    Zitat

    Die Lieferung von immer mehr Waffen mag ja Gründe haben, aber wie stellt man sich denn eigentlich ganz konkret das Kriegsende vor?

    Also ich stelle mir das Kriegsende so vor, daß sich Russland mit den Ausgaben für den Krieg übernimmt und irgendwann vor der Wahl steht entweder den Krieg weiter zu betreiben oder ihn zu beenden, um die Lebensmittelversorgung der eigenen Bevölkerung sicherstellen zu können. Dann werden die eigenen Leute Putin abservieren und im Anschluß daran kann man dann mit einer neuen russischen Regierung ernsthafte Verhandlungen betreiben. Alle Verhandlungsergebnisse mit Putin sind das Papier nicht wert, auf dem sie geschrieben wurden. Er würde sich in den nächsten Jahren ja doch nicht daran halten.


    Als Vorlage hierfür dient mir der Rüstungswettlauf in den frühen 1980ern. Damals hat Ronald Reagan formuliert, daß Eddas Ziel ist die Sowjetunion zu Tode zu rüsten. Das Ergebnis davon war, daß die Sowjets ökonomisch mit den USA nicht mithalten konnten und sich auf Abrüstungsverträge eingelassen haben. Sie waren ökonomisch so am Ende, daß der Rest der Welt die dortige Lebensmittelversorgung sicherstellen mußte. In der Folge wurde das Politbüro dann durch die eigenen Leute entmachtet, Jelzin kletterte auf einen Panzer vorm Kreml…


    Den Rest findet ihr in den Geschichtsbüchern.

    30-Minuten-Takt 24/7 fände ich zB. absurd und habe ich nichtmal hier in einer Großstadt - warum auch?

    Darum schrieb ich ja auch "ggf. als Sammeltaxi auf telefonische Bestellung". Ich denke da halt einfach an die Disko-Toten (betrunken von der Siko nach Hause gefahren) und an die Mitmschen, die Nachtschicht arbeiten.


    Das Makabere bei mir hier vor der Haustür ist, daß sie Bahnstrecken stilllegen und in Radwege umbauen, weil die Bahndämme ja so schön eben sind. Da müßte man erst einmal wieder Gleise auf den Radwegen verlegen.

    - City-Maut wie London und Oslo

    - Nur noch gebührenpflichtige Parkplätze im öffentlichen Raum

    Dann darf sich aber auch niemand beschweren, wenn die Geschäfte aus den Innenstädten abwandern und es dafür immer mehr Outlet-Center inkl. großer Parkplätze auf der dann nicht mehr "grünen Wiese" gibt.

    Die Sicherheitsgarantien eines Hr. Putin garantieren gar nichts.

    Dem muß ich leider zustimmen.


    Nein, ich meine, dass andere Länder die geben, aber eben in beide Richtungen.

    Das haben die "anderen Länder" bereits 1994 beim Budapester Memorandum getan. Im Gegenzug hat die Ukraine ihre Atombomben inkl. Interkontinentalraketen aus Sowjetzeiten an Rußland übergeben. Und was hat es der Ukraine gebracht? Nichts! Hätte die Ukraine noch die Bombe inkl. der Möglichkeit sie beim Feind abzuliefern, Putin wäre nicht einmarschiert.

    der doctor


    Ich halte von dem solidarisch finanzierten ÖPNV wenig, weil dann die Landbevölkerung mal wieder in die Röhre guckt, da sie für etwas zahlen muß, was sie nicht nutzen kann, da es überhaupt kein Angebot gibt.


    Wenn schon solidarisch finanziert, dann muß auch das Angebot überall vergleichbar sein. Dies würde aus meiner Sicht z.B. bedeuten, daß jeder Bürger innerhalb eines Radius von 500m vor der Haustür eine Haltestelle haben muß, die im 30-Minuten-Takt 24/7, also auch in der Nacht von Samstag auf Sonntag angefahren wird (ggf. auf Bestellung = Anrufsammeltaxi). So lange es diese Versorgung auf dem Lande nicht gibt, ist der ÖPNV alles aber bestimmt nicht solidarisch.


    Ich vergleiche das gerne mit der Post. Für einen Brief zahle ich deutschlandweit das gleiche Porto, egal ob der dann in Berlin Marzahn in einem Hochhaus zugestellt wird, wo der Postbote gleich 100 Empfänger kostengünstig auf einen Schlag abarbeiten kann, oder auf Hallig Hoge oder auf der Zugspitze.


    Einfach bei den Zustellbezirken bzw. beim ÖPNV die Ballungsräume = Rosinen rauspicken und den Rest gar nicht beackern ist nicht. Da muß der ÖPNV dann deutschlandweit eine Mischkalkulation betreiben und die Stadtmenschen müßten den ÖPNV auf dem Lande subventionieren.

    Am Ende wird er wahrscheinlich den Donbass besetzen und sich hoffentlich eine blutige Nase geholt haben, damit er dass nicht noch mal versucht.

    Wenn die Ukraine den Donbass hergeben soll, um Putin zu befriedigen, muß sie aber auc hetwas dafür bekommen, nämlich die Nato-Mitgliedschaft und die Stationierung von Nato-Truppen inkl. Atomrakete, um Putin davon abzuhalten in wenigen Jahren weiterzumachen.

    Am Ende wird er so oder so als Verlierer hervorgehen. Wirtschaftliche Konsequenzen, militärische Verluste und wahrscheinlich wird Finnland und Schweden noch in die Nato gedrängt.

    Und ich hoffe, daß neben Schweden und Finnland auch Japan der Nato beitritt. Auch ein russischer Atombomber kann nicht gleichzeitig Skandinavien und im fernen Osten die Kurilen-Inseln angreifen. Sollte Putin so wahnsinnig sein die Nato anzugreifen, würde die Frontlinie jedenfalls sehr viel länger, die er militärisch abdecken müßte. Man könnte auch sagen, daß er dann einen Zwei-Fronten-Krieg führen müßte.

    aber ich geh mich eh vor Ort beraten lassen.

    Egal wo Du dich beraten läßt, ob beim Fahrradladen wegen dem Tandem mit dem Kinderfahrrad oder beim Roller-Händler, nimm die Kinder mit. Die muß man langsam an die Situation heranführen, daß das in Zukunft nicht mehr alles mit dem Auto gemacht wird. Ich sehe es bei uns ja selber. Die 8jährige ist ganz heiß und fragt nach wofür welcher Hebel da ist und wie man so ein Motorrad fährt. Der 12jährige ist nur noch genervt davon, weil er das Spielchen mitspielen muß, will er irgendwo hin gefahren werden. Der kämpft fürs Auto, er will damit gefahren werden, und wundert sich, daß er mit seinen "Sicherheitsbedenken" bei uns auf Granit beißt.


    Bei den Tandem-Fahrradlösungen dürfte es ähnlich sein. Wenn da die Kinder nicht mitmachen, kann die Lösung noch so gut sein.


    Welche Lösung Du auch wählen wirst, sie wird auf jeden Fall polarisieren. Habe es selber gerade in den Osterferien wieder festgestellt. Wenn man da mit zwei Motorrädern jeweils mit Kind hinten drauf vorfährt, kommt verdammt oft :top:, manchmal aber auch :daumenrunter: von den Passanten. Aber dafür hatten wir immer einen Parkplatz in vorderster Reihe, wo die PKWs sich überall mit Warnblinkanlage in zweiter und dritter Reihe selber im Weg standen. So ein Zweirad schiebt man halt immer noch irgendwo dazwischen, wo kein PKW mehr rein paßt. :pirat:

    Die Anschaffung von Lastenrädern, Fahrradanhängern etc. wird gerade in vielen Regionen von den Kommunen gefördert. Gilt sogar für E-Lastenräder.

    In Bremen war der Fördertopf für solche Lastenräder innerhalb von wenigen Minuten komplett ausgeschöpft.

    Meine Idee: Man gibt Autobesitzern bzw. -besitzerinnen entweder ein kostenfreies oder vergünstigtes ÖPNV-Ticket für das komplette Bundesland.

    Warum willst Du es am Bundesland festmachen? Ich brauchte eines für 50 bzw. 100km Umkreis um meinen Wohnort. Da sind dann aber schon zwei Bundesländer mit involviert, weil die Landesgrenze praktisch "direkt vor der Tür" liegt.

    Ah, ich wusste nicht, dass man auf einem Roller oä ein Kind mitnehmen kann. Das Kind wäre 10, das andre 6, beide mal wären es ja eher Strecken unter 8km, also machbar.

    In Deutschland kannst Du Kinder mitnehmen sobald sie mit den Füßen auf die Fußrasten bzw. -bretter kommen und mindestens 7 Jahre alt sind. Die Kleinen sollten allerdings schon so halbwegs wissen was Sache ist. Also Fahrradfahren können usw. wäre nicht verkehrt vorab. Außerdem gibt es noch vereinbarte Zeichen. Die Kinder halten sich am Besten an den Eltern fest und gehen mit denen mit wie ein Rucksack, was das Abkippen in Schräglage in den Kurven angeht. Wenn irgendetwas ist, kneifen sie uns rechts und/oder links gleichzeitig. Das heißt dann "anhalten". Ein Intercom, damit sich die Kleinen mit dir während der Fahrt unterhalten können, paßt leider in die kleinen Kinderhelme nicht rein. Wir sind jedenfalls mit einer 8jährigen und einem 12jährigen unterwegs und das funktioniert.


    Das größte Problem bei uns ist, daß unsere Fahrweise so "wild" ist, daß die Kinder hinten drauf schon mal dazu neigen einzuschlafen. :rotwerd:


    Entsprechend wäre es schon wichtig, solltest Du einen Roller/Motorrad kaufen, daß Du den Händler gleich nach dem Sozius-Sitz fragst. Sehr viele aber nicht alle Maschinen haben einen zweiten Sitz hinter dem Fahrer. Außerdem solltest Du das kleinste Kind mal mitnehmen zum Händler zum Probesitzen, ob es mit den Füßen auf die "Fußablage" kommt. Unsere 8jährige schafft das spielend.

    Wäre denn ein Mofa - Elektroroller zB ökologischer? für einen Erwachsenen? Denn das Kind zur Musikschule fahren geht ja nun nicht damit. Ich bin ehrlich und wirklich mehr als bereit, das Auto abzugeben.

    Moin,

    gewiß ist ein Roller, egal ob mit Elektro- oder 4-Takt-Benzinmotor ökologischer als ein Auto. Darf ich fragen wie alt das Kind ist? Ich fahre zwar keinen Roller sondern ein Motorrad, aber unsere 8jährige ist schon mehrfach hinten drauf mitgefahren. Zumindest bei halbwegs passablem Wetter geht das. Was im Sozius-Betrieb (egal ob Roller oder Motorrad) ganz wichtig ist, ist das der Sozius/Sozia in den Kurven mitspielt. Konkret darf er sich nicht in der Kurve nach außen lehnen. Je schwerer die Person hinten auf dem Sozius-Sitz ist, desto wichtiger ist das. Also wenn die Kleine sich in der Kurve doch mal nach außen lehnt, um an mir vorbei zu gucken, kann ich das locker ausgleichen, aber wenn meine Holde (ihre Mama) sich mit ihren 70kg in der Kurve mal nach außen lehnen sollte, wäre das wirklich nicht toll. Aber keine Sorge, Mama hat selber den Führerschein fürs Zweirad und fährt normalerweise auch selber, bevor ich hier jetzt wieder eine Sexismusdebatte lostrete.


    Das wäre zu schön. Dann ziehen wir wirklich los und holen uns was (allerletzte Frage: Elektroroller wäre dann am besten?). Danke.

    Ich bevorzuge Motorräder, der größeren Räder wegen. Bei Schlaglöchern sind Motorräder doch wesentlich ruhiger als Roller. Egal ob Motorrad oder Roller würde ich entweder zu einer Maschine mit 125cm³ Hubraum (Benzinmotor) oder 11kW bzw. 15PS (Elektromotor) raten, weil man damit auch außerorts auf der Landstraße mitschiwmmen kann und eben nicht dauernd von PKWs / LKWs mit minimalem Seitenabstand überholt und in den Straßengraben gedrückt wird. Außerdem dürfen die Maschinen dieser Klasse auch auf die Autobahn und Kraftfahrstraße. An manchen Stellen kann das durchaus hilfreich sein. So müßte ich z.B. bei mir riesen Umwege fahren, um über die Weser zu kommen, weil es nur wenige Brücken gibt. So fahre ich direkt vor der Weserbrücke auf die Autobahn A2 auf und 1km später hinter der Brücke wieder runter. Gleiches gilt im Rheinland für die Rheinbrücken, in Hamburg für den Elbtunnel oder in Dortmund bei meinem Kollegen für die Bundestraße B1, die dann zur A44 wird. Dort ist das Tempo zwar auf 80km/h limitiert, aber es ist eben eine Kraftfahrstraße/Autobahn.


    Welchen Führerschein hast Du? Wahrscheinlich ist es nur die Führerscheinklasse B bzw. 3 (nach dem 1.4.1980)? Wenn das der Fall ist, brauchst Du für einen 125er Roller/Motorrad und für die entsprechenden Elektroroller/Motorräder den Führerschein-Zusatz B196. Dabei handelt es sich um wenige Fahrstunden bei einem Fahrlehrer, der dann auch selber bescheinigt, daß Du das Leichtkraftrad, so heißt das im Amtsdeutsch, bewegen kannst.


    Soll es ein Elektro-Motorrad der entsprechenden Klasse sein, würde ich mir dieses hier einmal ansehen:
    --> https://www.zeromotorcycles.com/de-de/model/zero-s


    Und zum Abschluß: Nein, ich fahre das Elektromotorrad nicht, ich fahre privat ein alte Moto Guzzi v7. Ich hoffe, daß man mir dies nachsieht. Sollte es weitere Fragen geben, nur zu.

    pepe


    Das Schild mit dem Radfahrer-Überholverbot für mehrspurige Fahrzeuge (also PKWs und LKWs dürfen nicht überholen) ist aber auch mit Vorsicht zu genießen.


    Ich habe es schon öfters auf solchen Straßen erlebt, daß die Radfahrer nach links rüber gezogen sind, wenn sie ein Motorengeräusch hinter sich gehört haben. Das wurde dann gewaltig eng, wo es vorher mit 1,5m Seitenabstand gereicht hätte. Motorräder kommen an der Stelle ja mit den notwendigen Seitenabstand an Fahrrädern vorbei und dürfen das auch, weil es einspurige Fahrzeuge sind. Das Schild verbietet nur den mehrspurigen Fahrzeugen das Überholen.

    Wenn ich an den Stellen mit dem Motorrad überhole, hat es bei mir nur deshalb noch nicht geknallt, weil ich mit nur 5-10km/h Differenzgeschwindigkeit am Radfahrer vorbeiziehe. Aber es wurde mehrfach schon gewaltig eng. Einige Radfahrer auf ihre Schlenker nach links angesprochen, kam als Antwort immer: „Ich dachte von hinten kommt ein Auto, das sich versucht vorbeizuquetschen, und ich wollte die Straße zumachen.“


    Wenn ich an meine eigene Verkehrsmittelwahl denke, könnte ich sicher sehr viel öfter auch das motorisierte Zweirad nehmen anstelle des PKWs. Nur habe ich keine Lust mich am Ziel für das Motorrad rechtfertigen zu müssen. Da ist bei vielen Mitmenschen halt immer noch die Gleichung „Motorradfahrer=lebensmüder Organspender auf zwei Rädern“ fest im Kopf verdrahtet.

    Ich finde es immer niedlich, wenn kinderlose Menschen (am besten noch aus Großstadt xy) einem erzählen wollen, wie gut sie alles ohne Auto hinkriegen.

    [...]

    Seit der Geburt meines Kindes wurde mir sehr bewusst, wie wenig Stunden so ein Tag hat und dass 30 Minuten Zeitersparnis mitunter den Tag retten.

    Ich finde die Vorstufe vor den Kindern schon lustig, wenn es darum geht, daß man doch gefälligst an seinen Dienstort umziehen soll, der Umwelt und der kürzeren Anfahrt zum Arbeitsort wegen. Ist denn heute wirklich die Hausfrauen-Ehe noch Standard? Weil nur mit so einer Hausfrauen-Ehe, wo dann die Ehefrau ihrem Mann folgt egal wohin, ist sowas machbar.


    Oder andersrum: Ich finde es total weltfremd, wenn mir besagte Leute aus der Großstadt erzählen, daß ich meine Beziehung aufgeben soll, weil ich nach Westen zur Arbeit fahre, mein Mädel nach Osten zur Arbeit fährt und unser beider Fahrstrecken ökologisch nicht verantwortbar wären, weil zu lang. Das Thema "Kinder" verkompliziert die Situation dann noch zusätzlich.


    Aber wir können natürlich das Eherecht aus den 1950ern wieder einführen, wo der Ehemann bestimmt, ob die -Frau arbeiten darf oder nicht usw. usw. ...
    Ist es das, was diese "niedlichen" Zeitgenoss*innen wollen?

Werbung