Beiträge von plattyplus

    Die 20 Minuten sind nicht in Stein gemeißelt. Die mündliche Prüfung dauert so lange wie sie dauert.

    --> https://bass.schul-welt.de/Service/3129.h…r1.1p15_AnlageA

    Zitat

    §16: Gestaltung der mündlichen Prüfung

    (1) Die Dauer der mündlichen Prüfung beträgt in der Regel 20 Minuten für jeden Prüfling. Dem Prüfling ist eine angemessene Vorbereitungszeit unter Aufsicht zu gewähren.

    Die Dauer ist also gar nicht so genau festgeschrieben. Speziell wenn man mit bis zu drei Kollegen ein Fach unterrichtet, weil die Fakulten heute gar nicht mehr zu den Unterrichtsfächern passen, Handlungsorientierung sei dank, kommt da sonst ja auch gar nichts mehr bei rum.

    Aber später im Verlauf steht dort auch, daß Du in der mündlichen Prüfung nicht exakt die gleichen Fragestellungen aus der schriftlichen Prüfung übernehmen darfst. Aber die Themengebiete darfst du schon noch einmal abgrasen. Zudem sind Themen aus beiden Schulhalbjahren abzufragen. (VV zu §16)

    Um es den Schülern etwas leichter zu machen, sage ich ihnen vorab immer noch: Wenn sie mir in der ersten Phase der mündlichen Prüfung, in der sie ihre Lösungen der Aufgaben vorstellen, sagen, daß man noch dieses oder jenes Problem, das sich ergibt, genauer beleuchten sollte/könnte, dann ist das der Fingerzeig für mich als Prüfer, daß ich sie später genau dazu fragen werde, weil ich dann davon ausgehe, daß sie sich in dem Themengebiet besser auskennen als in anderen Gebieten.

    Das der Prüfling auf diese Weise Einfluß auf die Themen der mündlichen Prüfung nehmen kann, hat aber auch noch keinem von ihnen geholfen.

    Und dazu noch diese salbungsvollen Geschichten von der "echten Kultur" etc., weil man mal einem Local gesprochen hat oder in einem kleinen Restaurant an einem kleinen Strand gegessen hat. Ich finde solche Begegegungen auch super und erinnere mich gerne daran und erzähle auch gerne davon, aber ehrlich, wer mal im Ausland gelebt hat, also nicht nur Urlaub oder meinetwegen monatelanges Backpacking und Work and Travel, sondern mit Arbeit oder meinetwegen nur Schul- und Uni-Alltag, der weiß, dass die Locals nicht ständig nur an einsamen Stränden frisch gefangenen Fisch essen

    So gesehen habe ich wohl während meiner Uni-Zeit am meisten von den Briten gelernt. Die Rhein-Armee ist ja immer noch hier und betreibt den Truppenübungsplatz Senne. Da als Student das Geld fehlte, hatte ich meine Bude in einem Stadtteil, der zu über 90% von Briten bewohnt wurde. Da hat die Militärpolizei für Ordnung gesorgt, weil die deutsche Polizei für britische Militärangehörige ja nicht zuständig ist. Ein paar Anekdoten aus der Zeit:

    • Wenn es mal wieder eine Kneipenschlägerei im Grünen Frosch gab und die MP mit Knüppeln kam, stellte man sich auch als Deutscher besser gleich an die Wand, oder, wenn man einen Sitzplatz an einem Tisch hatte, blieb man sitzen und tat so, als würde man nicht bemerken, daß um einen rum eine Schlägerei stattfindet. Die MP sorgte nämlich zuerst für Ruhe und guckte dann nach welchen Paß man in der Tasche hat.
    • Ich hatte eine 20m² Bude in so einem Wohnblock mit 150 Mietparteien, mein direkter Nachbar - James Eckhurst/Schotte - auf der anderen Flurseite war auch bei der MP. Der meinte nur, wenn ich mal Probleme hätte, sollte ich mich an ihn wenden. Eines Tages war mein Fahrrad weg. Ich also hin zu James... am nächsten Tag war das Fahrrad wieder da, aber geputzt und mit abgeschmierter Kette. Meinen Nachbarn darauf angesprochen, ob er damit etwas zutun hätte und als Antwort kam nur noch: "Erfreu dich am Anblick und frag nicht weiter nach." ;)
    • Wenn einer mal randalierte, kam die MP im Bedford-Jeep, der Delinquent kam hinten ins Auto, der Wagen wackelte mehrmals und der Typ flog wieder hinten raus. Thema erledigt! Da hatte die MP wohl schlagende Argumente. Sowas von einem deutschen Polizisten? Unvorstellbar!
    • Wir waren in dem Wohnblock alle zu faul auf dem Flur das Licht anzumachen, die grüne FLuchtweg-Notebleuchtung reichte ja. Eines Tages habe ich da eine Person in Kampfanzug und mit grün/schwarzer Tarnschminke im Gesicht über den Haufen gerannt... war zu gut getarnt. Auf mein: "I'm sorry, sir", hörte ich nur eine grummelnde Frauenstimme... "sir" war wohl falsch. :rotwerd:
    • Als ich meine Freundin inflagrantie mit einem Anderen erwischt habe, habe ich abends ab 23 Uhr ihre Klamotten auf den PKW-Stellplatz in der Tiefgarage geschleppt. Als meine Nachbarn festgestellt haben was Sache war, hat sich niemand über den Lärm beschwert sondern die haben sogar spontan morgens um 1 Uhr noch geholfen. Die zieht JETZT hier aus. Am nächsten Morgen habe ich ihr noch mit dem legendären Nokia 3210 eine sms geschickt, daß ihr Klamotten in der Tiefgarage stehen und das die Hausverwaltung ihre Chipkarte (wir hatten schon Chipkarten statt Wohnungsschlüsseln) gesperrt hat.

    Was ich von den Briten gelernt habe: Es bringt nichts aus political correctness um den heißen Brei herumzureden. Dann lieber direkt sagen was Sache ist.

    • Natürlich haben wir gefeiert, als die aus ihrem Kriegseinsatz aus Basrah/Irak zurückgekommen sind. Da war allen klar, daß sie in den Krieg gezogen sind, daß dabei Soldaten gefallen sind und das sie entsprechend zuhause mit allen Ehren empfangen werden. "Unsere deutschen Soldaten waren ja nur für die humanitäre Hilfe da und wenn einer tot heimkehrte, dann ist der beim Brunnenbau verunglückt", wers glaubt. Aber unsere Politik hat halt durch diue Bank nicht den Schneid Farbe zu bekennen, es könnte ja zu politischen Verwicklungen führen.
    • Ihre Tolleranz fand ich schon bemerkenswert. :staun:
      Irgendwann kam abends im Zuge des Alkoholkonsums von James die Frage auf, was meine Großeltern im 2. Weltkrieg gemacht hätten. Als ich ihm kleinlaut sagte, daß mein Opa von September 1939 bis April 1945 dabei war und es überlebt hat, kam er nicht mit der Nazi-Keule, ganz im Gegenteil. Auch vor den Veteranen des Gegners zieht man den Hut. Als er meinen Opa sehr viel später mal gesehen hat, war da nichts von wegen Nazi oder Gegner. Das James nicht salutierte war alles.

    Wie geradeaus die Briten sind, habe ich später auf Urlaubsreisen in Australien und Neuseeland erlebt.

    • Australien im Park, vor mir eine Klassenfahrt einer Grundschule. Ein Kind verläßt den Weg und rennt über den extrem gepflegten Rasen. Ansage des Paukers: Klassenfahrt ist für das Kind beendet: "Ich rufe deine Eltern an, die können dich in Darwin vom Flughafen abholen, ich setze dich in den Flieger (in Canberra)." Sowas bei uns, daß ein Kollege das auch wirklich durchzieht? Undenkbar!
    • Später im Museum in der Kapelle für die Gefallenen der Kriege, in der es verboten wa r zu fotografieren, meinte ein Halbstarker (auch auf Klassenfahrt) Fotos machen zu müssen. Als ich meine Hand vor die Linse gehalten habe, nölte der 16jährige rum, woraufhin ihn Platty in der Kapelle so zusammengefaltet hat, daß man es quer über den ganzen Hof bei geschlossener Tür hören konnte. "Da muß also erst so ein bloddy german hun, der qua seines Paß für all das hier verantwortlich ist, um den ganzen Globus kommen, um ihm Benehmen beizubringen. ..." Platty ist im Unterricht schon von seiner Grundlautstärke her so laut, daß die Kollegen sagen, er könne locker die komplette Etage simultan unterrichten, aber da habe ich noch einmal ein paar dB draufgelegt, ich habe mich so richtig in Rage geredet. Als ich fertig war, dachte ich nur noch: "Das war garantiert zuviel, jetzt werfen sie dich raus." ... aber nix da, gab sogar noch Zustimmung. :ohh:
    • In Neuseeland das gleiche Spiel. Eine (geschätzt) 4jährige rennt über den Rasen und planscht an einer Grabplatte rum. Die Steinplatte wurde durchgehend mit Wasser überspühlt, damit der nasse Basalt auch in der Sonne richtig schwarz ist. Das Gab auch von Mama einen gehörigen Anschiß. Meiner Meinung als Deutscher war es "too much". Bei uns würde man sowas möglichst leise klären, weil man vor den anderen Leuten nicht das Gesicht verlieren will. Da wurde das so laut geklärt, daß es alle Passanten mitbekommen und es war auch ganz normal und wohl auch so erwartet, daß Erziehung auch in der Öffentlichkeit stattfindet.

    Zusammengefaßt wage ich einfach mal zu behaupten, daß ich während 6,5 Jahren Studium mehr von den Briten kennengelernt habe als manch andere, die über Jahrzehtne dort Urlaub machen.

    Zusätzlich ist es dann aus meiner Sicht möglich, den Stoff des gesamten Schuljahres abzufragen.

    Ja, du darfst den Stoff des kompletten Schuljahres abfragen. Soweit mir bekannt ist, gibt es auch kein Ausschluß-Kriterium, daß einzelne Themen nicht in der schriftlichen und in der mündlichen Prüfung behandelt werden dürfen.

    Die schriftliche Prüfung dauert 2 Stunden, die mündliche Prüfung 30 Minuten + Vorbereitungszeit, in der der Schüler 1-3 Fragen bekommt, auf die er sich vorbereiten kann, um sie dann zu Beginn der mündlichen Prüfung vorzutragen.

    Wichtig: Der Schüler muß zu beiden Teilen antreten. Kommt der Schüler nicht zur schriftlichen Prüfung, entfällt auch die mündliche Prüfung.

    Ich hatte mal den Fall, daß am Freitag die schriftliche Prüfung anstand und am folgenden Montag die mündliche Prüfung. Am Freitag war der Schüler noch im Urlaub und entsprechend nicht da. Am Montag kam er dann und bestand auf einer mündlichen Prüfung. Schließlich könne er ja (theoretisch) bei der mündlichen Prüfung 100% machen. Zusammen mit den 0% bei der schriftlichen Prüfung wären das dann 50% und damit ein "ausreichend". Er wurde aus formalen Gründen nicht zur mündlichen Prüfung nicht zugelassen, weil er die schriftliche Prüfung nicht angetreten (und einen leeren Zettel abgeggeben) hatte.

    Und ja, so eine Nachprüfung zur Versetzung hat bei mir noch niemand bestanden. Entweder habe ich mich vorher schon für "Im Zweifel für den Angeklagten" entschieden und eine 4 vergeben oder es war wirklich unterirdisch.

    Nachtrag: Ich würde auf gar keinen Fall vorab den Themenkreis eingrenzen. Nachher legt der Schüler Dir das als Verfahrensfehler aus: "Aber das Thema hatten sie doch ausgeschlossen."

    Ich sage immer nur: "Es kann alles aus dem kompletten Schuljahr abgefragt werden." Auf die Nachfrage, was das denn alles wäre, ist meine Antwort: "Sieh in deinem Unterrichtsmitschrieb nach. Deine Kolleg-Mappe müßte ja komplett sein."

    Früher? Guckt Euch mal die Bilder im Internet aus Afghanistan und dem Iran aus den 1950ern und 60ern an und vergleicht das mit den Taliban und Mullahs heute.

    Oder anders: Wenn eine Schülerin in der Flüchtlingsklasse erklären soll, warum sie in Deutschland mit Niqab rumrennt, wo ihre Mutter früher nicht einmal ein Kopftuch trug.

    Die Musik ist zwar nicht mein Fall, aber die Bilder sprechen für sich. :staun:

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    Ich bin nur schockiert, dass ich das "Objekt" nicht wahrgenommen habe

    Das Gefühl kenne ich aus Australien. An einem der letzten Tage fahre ich die Küstenstraße im Stanwell Park (in der Nähe von Sydney) entlang. Auf einem Parkplatz direkt an der Steilküste halte ich an und steige aus. Mein erster Gedanke: Ein herrlicher Platz, um hier oben auf der Wiese oberhalb der Steilküste mit einem Gleitschirm (=Paraglider) zu starten, raus auf den Pazifik, dann eine Rechtskurve und gemütlich unten auf dem Strand landen.

    Leider hatte ich meinen Gleitschirm nicht als Sportgepäck mitgenommen.

    Als ich mich dann umdrehe, um zum Auto zurückzugehen, stehe ich unvermittelt vor diesem Denkmal (natürlich von der anderen Seite):

    Lawrence_Hargrave_Memorial.jpg

    Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Lawr…ve_Memorial.jpg

    :staun:

    Lawrence Hargrave ist hier vor 130 Jahren schon mit einem Kastendrachen die Klippe runter geflogen und unten rechts auf dem Strand gelandet (vgl. Otto Lilienthal). Das die damals am anderen Ende der Welt schon soweit waren. Und dann stolperst du (also ich) aus Zufall darüber, weil du es selber auch heute noch als perfekten Ort für einen Flug einstufst, und hattest vorher exakt null Ahnung davon.

    Nur was dann vieleseits noch dazu gefordert wird nicht (80 auf Landstraßen oder 30 innerorts).

    Ich bin gespannt was bei den Großversuchen mit 30km/h in einigen Großstädten bei rum kommt. Ich kann mir gut vorstellen, daß sehr viele Autofahrer nicht mehr die großen Einfallstraßen in die Städte nutzen sondern sich durch die Wohngebiete ihren Weg suchen, weil jetzt auf einmal aufgrund des Tempolimits der kürzeste Weg (eben direkt durch die Wohngebiete) auch der schnellste Weg ist.

    Ich lese aber ne Menge kruder "Argumente" (also eigentlich nur "ich will mimimi"

    Das lese ich auch, nämlich: "Ich will das du nicht mehr verreist, weil mimimimi."

    Wie bereits gesagt ist es immer einfach anderen Menschen dinge verbieten zu wollen, die einen selber nicht betreffen. Aus diesem Grund hatte ich hier ja auch schon angeführt, daß ich dafür wäre Haustiere aufgrund der co2-Bilanz generell zu verbieten. Ich habe kein Haustier, mich betrifft es also nicht, entsprechend kann ich es problemlos fordern. Durch so ein Verbot müßte ich mich selber ja nicht einschränken.

    Und das gleiche Schema erkenne ich immer und immer wieder bei den Grünen:

    • Auto verbieten, wenn man selber in der Großstadt wohnt und mit ÖPNV-Angeboten überschüttet wird.
    • Fliegen verbieten, weil man selber nicht fliegt.
    • Tempolimit 100, weil man eh selber kein Auto fährt sondern sich alles von Amazon liefern läßt.
    • ...

    Ach ja: An die Haustierhalter, ich gönne Euch die Tierchen, es sollte nur mal als Beispiel dienen.

    Wenn Fliegen so schlecht ist, muss es verboten/limitiert werden.

    Nur mal dazu ein Vergleich, Boeing 747-400 (Flugzeug, ein etwas älteres und durstigeres Modell) gegen Queen Mary 2 (Schiff), wir nehmen die Strecke London - New York

    • Die 747-400 verbrennt pro Passagier und 100km knapp 4,3 Liter Kerosin. Bei einer Strecke von 5.570km sind das dann 240 Liter Kerosin.
    • Die Queen Mary 2 verbrennt pro Passagier (3.000 zahlende Gäste Maximalauslastung) und Stunde 4,6 Liter Schweröl, sie braucht für die Strecke 5 Tage = 120 Stunden. Pro Passagier werden also 120 * 4,6 = ca. 550L Schweröl verbrannt.

    Und jetzt erzähl mir noch einer, daß die Schifffahrt super ökologisch und das Fliegen eine Katastrophe ist. Eine Katastrophe sind die Pseudo-Öko-Tripps, wie z.B. die Segel-Tour von Greta über den Atlantik, wo nachher 6 Crewmitglieder im Flugzeug über den Atlantik fliegen mußten, damit Greta ihren großen Auftritt bei den Vereinten Nationen hinlegen konnte. Wäre sie mit ihrem Papa alleine über den Atlantik geflogen, wären das nur 2 Flugtickets gewesen anstatt 6. Aber die Show wäre natürlich nicht so gewaltig gewesen.

    Und zur Boening 747-400: Die wird inzw. schon bei den Fluggesellschaften ausgemustert, weil sie zu durstig ist. Airbus a350 und Boeing 787 fliegen mit ca, 3,5 Litern pro Passagier und 100km durch die Gegend.

    Ich dachte, BK-Lehrer wären so gefragt? Bekommst du nicht an jedem BK direkt eine Stelle nach deinen Wünschen?

    Das mag sein, daß BK-Lehrer gesucht sind, aber ob das Land dann Geld in die Hand nimmt und die Stellen wirklich ausschreibt, steht auf einem ganz anderen Blatt. Hinzu kommen noch, wie eben gesagt, die Vielzahl an berufsbildenden Fächern.

    Bsp.: Am Gymnasium gibt es das Fach "Informatik". Am BK gibt es die Fakulten: "technische Informatik, Wirtschaftsinformatik, Nachrichtentechnik, Büroorganisation und bestimmt noch weitere Fakulten, die mir gerade nicht einfallen. Entsprechend ist für jede Fakulta der Bewerbermarkt sehr klein und der Stellenmarkt ebenso. Konkret gab es nach meinem Referendariat in ganz NRW ganze 14 Stellen, auf die ich mich überhaupt bewerben konnte, weil zumindest eine Fakula paßte und die Stellen mit "Fakulta, beliebig" ausgeschrieben waren. Um diese 14 Stellen haben wir "gefühlt 25" Bewerber uns gestritten. Man kannte seine Konkurrenz, man sah sich ja bei jeder Bewerberrunde quer durchs Bundesland immer wieder.

    Wenn ich vermute, dass Platty eins seiner Fächer / die berufliche Fachrichtung nach seinem Hobby gewählt hat, dann freut er sich vielleicht, ausgerechnet die Landesfachklasse zu unterrichten... Es wird wohl mindestens 2 Schulen in NRW geben, da er an einer anderen Schule fürs Ref war

    Noch viel komplizierter. In meinem Erststudium habe ich auf Dipl.Ing. studiert, bis mir die theoretische Mathematik das Genick gebrochen hat. Danach habe ich umgesattelt auf Dipl.-Hdl., also BWL & Lehramt. Den Dipl.-Hdl. konnte man damals so studieren, daß man sich das Dipl.-Zeugnis 1:1 als 1. Staatsexamen anerkennen lassen konnte, was ich auch gemacht habe.

    Das Referendariat habe ich entsprechend an einem wirtschafts BK gemacht. Tätig bin ich jetzt an einem technischen BK, weil jeder Azubi ja eine Stunde BWL braucht. Ich bin da also sowas wie der Religionslehrer, der durch alle Klassen gejagd wird. Da man, wenn man einmal als Pauker eingestellt ist, ja praktisch alles unterrichten kann, kommt jetzt mein abgebrochenes Erststudium so richtig zum Tragen. :top:

    Mein Job ist also praktisch die Nische in der Nische.

    Und ja, wir haben auch Kollegen, da gab es in dem einen Jahr in NRW nur einen Absolventen und den haben wir dann von einem anderen BK abgeworben. Die Zersplitterung in den beruflichen Fachrichtungen ist in NRW wirklich extrem.

    Und woher kommt die Verachtung für Gym-Lehrer?

    Das war nicht als Verachtung gemeint sondern einfach mal ein Hinweis für die Grundschul-, Sek 1- und Gymnasiumskollegen, daß es im berufsbildenden Bereich über 100 Fakulten gibt, sich die Berufsschulen auf bestimmte Ausbildungsberufe spezialisiert haben und deswegen eine Versetzung an eine andere Schule nicht so einfach möglich ist wie bei den eben aufgelisteten Schulen, die zumindest innerhalb eines Bundeslands alle gleich sein sollten.

    Aber ja nicht 40 Schulwochen, sondern ~12.

    Unsere Azubis fahren täglich mit Dienstwagen, montags kommt das erste Ausbildungsjahr, dienstags das zweite Ausbildungsjahr, mittwoche das dritte Ausbildungsjahr und am Donnerstag und Freitag sowohl das 4. Ausbildungsjahr (3,5jährige Lehre) also auch die anderen Ausbildungsjahrgänge jeweils für ihren halben Berufsschultag.

    Ich sehe halt immer die PKWs mit Firmenaufschrift auf unserem Parkplatz stehen.

    Du hattest doch schon Wohneigentum.

    Ja, und wenn Du dir überlegst wie lange das Ersparte noch reicht bevor du die Hütte verkaufen mußt, dann tickt die Uhr...

    Ich habe immer(!) nachgehakt und regelmäßig nachtelefoniert und meine SuS haben mir dabei mitgeteilt, dass sie schlicht und ergreifend keine Motivation hatten von zu Hause aus zu arbeiten. Viele sind während des Lockdowns in ein "Loch" gefallen und konnten sich nicht mehr aufraffen.

    Ein Großteil meiner Schüler hat nachts gezockt und ist dann erst wieder um 10 Uhr aufgewacht, um dann um 11 Uhr Fahrstunden zu nehmen. Die Fahrschulen haben da alle fleißig mitgespielt. :(

    Nö, Man muss sich als Lehrkraft nicht jeden Schuh anziehen.

    Ist bei uns auch nicht anders. Das negative Highlight im letzten Schuljahr war die Klasse eines Kollegen. Angefangen mit insg. 31 Schülern (einer kam noch nach, als zwei schon wieder weg waren) und von denen wurden 5 Schüler versetzt. Denen hat es auch nicht geholfen, daß man in diesem Schuljahr in NRW ja so viele Nachprüfungen machen kann, wie man will. Irgendwo hatten die alle mindestens eine 6, viele auch weitaus mehr. Oder wir hatten sie vorher schon wegen Fehlzeiten rausgeworfen.

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