Nachhaltig scheinen diese Maßnahmen aber nicht zu sein, wenn ich erlebe, dass die Kids die zu uns aus der Grundschule an die Sek. I kommen immer schwieriger werden.
Bei uns ist es genau das gleiche Spiel, wenn die Kiddies aus der Sek 1 kommen und bei uns in der Sek 2 landen. Erfolge sind da nicht sichtbar.
Wobei ich mich schon frage, ob Trainingsräume, Termine beim Sozialarbeiter, runde Tische und was auch immer nicht evtl. doch kontraproduktiv sind. Führen alle diese Maßnahmen doch dazu, daß der Schüler sein Ziel erreicht, nämlich dem regulären Unterricht fernzubleiben. Während er im Trainingsraum ist, hat er ja de facto Pause. Gleiches gilt für alle sonstigen Maßnahmen, die sich heute so ausgedacht werden.
Dabei sollte es man gerade diesen Schülern so unbequem wie nur möglich machen. Auf das ihnen ihr eigenes Verhalten irgendwann lästig wird. Also klassische Erziehung mit Nachsitzen und generell ganz unbequemen Terminen. Also nachsitzen abends ab 18 Uhr bis an die Grenze der Zulässigkeit (sie haben als Minderjährige Anspruch auf 12 Stunden Nachtruhe, als Volljährige 11 Stunden), also abends bis 19.30 Uhr, wenn am nächsten Morgen um 7.30 Uhr der Unterricht beginnt.
Das hatte ich gerade gestern Abend wieder, weil ein Azubi zwei Tage zuvor meinte unserer Praktikantin blöd kommen zu müssen. Wobei "blöd" noch sehr zuvorkommend geschrieben ist, es war echt unterste Schublade. Als er seine Sprüche rausgehauen hatte, grinste er mich nur noch an und sagte: "Jetzt müssen sie mich ja rausschmeißen." Meine Antwort war nur noch: "Was? In Urlaub soll ich Dich dafür auch noch schicken? Nach 6 Stunden Berufsschultag gehst (aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen) doch eh nicht mehr in den Betrieb." Hab dann vor versammelter Klasse seinen Chef angerufen und gefragt, wann er am Donnerstag Feierabend hat und ihn gefragt, ob er damit einverstanden wäre, wenn sein Azubi nach Feierabend nochmal bei mir vorbei kommt. Am Abend gabs dann noch einen entsprechenden Arbeitsauftrag für ihn mit dem Hinweis: Du darfst so lange donnerstabends anrücken, bis das zur Zufriedenheit erledigt ist. Die übrigen Techniker in dem Raum haben dann noch etwas abgelästert welchen Vogel ich denn jetzt wieder zum Nachsitzen angeschleppt hätte...
Nicht umsonst ist inzw. der überweigende Teil im Kollegium der Meinung, daß wir ganz dringend die generelle Wehrpflicht wieder einführen sollten und zwar wirklich für alle, also unabhängig von Geschlecht, etwaiger Tauglichkeit oder Staatsbürgerschaft. Da lernen sie ein geregeltes Leben kennen, ohne sich dem entziehen zu können.