Beiträge von plattyplus

    Aber Fahrzeit ist keine Arbeitszeit.

    Wie kommst Du denn auf das schiefe Brett? Natürlich ist die Fahrzeit Arbeitszeit, wenn es sich um eine Dienstreise handelt! Bei meinem alten Arbeitgeber war es so, daß wir da zumeist mit einem Dienstwagen mit mehreren Personen losgefahren sind. Jetzt erklär mir mal, daß Autofahren keine Arbeit ist und ich nebenbei noch Klausuren korrigieren kann. :sterne:

    Gestern hab ich z.B. meiner 9. gesagt, dass ich die Zeugnisse am Ende der Stunde

    Ihr habt es gut, daßes Halbjahrszeugnisse aufgrund der späten Sommerferien immer Ende Februar gibt. Bei uns gibt es die Ende Januar und da müssen entsprechend direkt vor Weihnachten alle Klasusuren geschrieben werden, um in den 2 Wochen nach den Ferien noch die Nachschreiber verarzten zu können. Weihnachten fängt da entsprechend erst wirklich für die Kiddies zu Ferienbeginn an, weil vorher die stressigste Zeit im ganzen Jahr ist.

    Nachhaltig scheinen diese Maßnahmen aber nicht zu sein, wenn ich erlebe, dass die Kids die zu uns aus der Grundschule an die Sek. I kommen immer schwieriger werden.

    Bei uns ist es genau das gleiche Spiel, wenn die Kiddies aus der Sek 1 kommen und bei uns in der Sek 2 landen. Erfolge sind da nicht sichtbar.

    Wobei ich mich schon frage, ob Trainingsräume, Termine beim Sozialarbeiter, runde Tische und was auch immer nicht evtl. doch kontraproduktiv sind. Führen alle diese Maßnahmen doch dazu, daß der Schüler sein Ziel erreicht, nämlich dem regulären Unterricht fernzubleiben. Während er im Trainingsraum ist, hat er ja de facto Pause. Gleiches gilt für alle sonstigen Maßnahmen, die sich heute so ausgedacht werden.

    Dabei sollte es man gerade diesen Schülern so unbequem wie nur möglich machen. Auf das ihnen ihr eigenes Verhalten irgendwann lästig wird. Also klassische Erziehung mit Nachsitzen und generell ganz unbequemen Terminen. Also nachsitzen abends ab 18 Uhr bis an die Grenze der Zulässigkeit (sie haben als Minderjährige Anspruch auf 12 Stunden Nachtruhe, als Volljährige 11 Stunden), also abends bis 19.30 Uhr, wenn am nächsten Morgen um 7.30 Uhr der Unterricht beginnt.
    Das hatte ich gerade gestern Abend wieder, weil ein Azubi zwei Tage zuvor meinte unserer Praktikantin blöd kommen zu müssen. Wobei "blöd" noch sehr zuvorkommend geschrieben ist, es war echt unterste Schublade. Als er seine Sprüche rausgehauen hatte, grinste er mich nur noch an und sagte: "Jetzt müssen sie mich ja rausschmeißen." Meine Antwort war nur noch: "Was? In Urlaub soll ich Dich dafür auch noch schicken? Nach 6 Stunden Berufsschultag gehst (aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen) doch eh nicht mehr in den Betrieb." Hab dann vor versammelter Klasse seinen Chef angerufen und gefragt, wann er am Donnerstag Feierabend hat und ihn gefragt, ob er damit einverstanden wäre, wenn sein Azubi nach Feierabend nochmal bei mir vorbei kommt. Am Abend gabs dann noch einen entsprechenden Arbeitsauftrag für ihn mit dem Hinweis: Du darfst so lange donnerstabends anrücken, bis das zur Zufriedenheit erledigt ist. Die übrigen Techniker in dem Raum haben dann noch etwas abgelästert welchen Vogel ich denn jetzt wieder zum Nachsitzen angeschleppt hätte...

    Nicht umsonst ist inzw. der überweigende Teil im Kollegium der Meinung, daß wir ganz dringend die generelle Wehrpflicht wieder einführen sollten und zwar wirklich für alle, also unabhängig von Geschlecht, etwaiger Tauglichkeit oder Staatsbürgerschaft. Da lernen sie ein geregeltes Leben kennen, ohne sich dem entziehen zu können.

    Mal im Ernst: Wer gleich derartig um sich keult, den sollte man vielleicht doch nicht auf Kinder und Pubertierende loslassen.

    Ih wäre da für "Kulturschock", also ab in die Ausbildungsvorbereitung. Da sind eh nie mehr als 4-6 Schüler da, aber glaub nicht, daß da mittags die gleichen 4 sitzen, die auch morgens da waren. Die interessiert Schule eigentlich überhaupt nicht, müssen da aber ihre Schulpflicht absitzen, weil sonst das Kindergeld in Frage steht.

    "Ach, Frau Chili, Sie würde ich leider nicht einstellen, Sie müssen es schon verstehen, eine kinderlose mitt-30-jährige in fester Beziehung? nee, das kann ich zur Zeit echt nicht gebrauchen" (Hintergrund: in dem Schuljahr hatten wir zwischen Schuljahresbeginn und Weihnachten 5 Stundenplananpassungen aufgrund von Mutterschutz, Elternzeit- und Elternzeitrückkehr gehabt. Einige Kolleginnen und zwei Männer waren auch in Elternzeit... Also das, was in einem jungen Kollegium üblich ist.

    Ähnliches kenne ich aus der Wirtschaft. Da heißt es in vielen Betrieben: Wir stellen Frauen erst abe einem Alter von 38 ein, weil dann das Thema "Kinder" zumeist durch ist. Ist zwar verboten, wird so aber gemacht.

    Wobei es ander Schule, an die ich abgeordnet wurde, gerade andersrum läuft. Bei der Stundenplanung für dieses Schuljahr hatten sie noch eine Unterdeckung von 3 Stellen. Jetzt haben sie 12 Kollegen zuviel, weil die alle aus der Elternzeit zurückgekommen sind und/oder von Teil- auf Vollzeit aufgestockt haben, von wegen Lehrermangel und so. Werd so einen spontanen Überhang von 20% (das Kollegium umfaßt nur 60 Personen) mal los. Da ist jetzt das Hauen und Stechen zwischen denen, die weg wollen aber nicht dürfen (Mangelfächer) und denen, die weg sollen aber nicht wollen.

    Wie ist das bei euch? Ziehen sich da alle Lehrer gemeinsam um?

    Kenne ich nur aus der Zivi-Zeit in der Umkleide für die Intensiv-Station. Da war es allerdings genau andersrum. Da wir nur einen Quotenpfleger hatten (siehe oben), war in der Herrenumkleide praktisch alles leer, während bei den Damen die Schränke vierfach belegt waren. In der Folge zogen dann einige Kolleginnen in die Herrenumkleide um, weil der eigene Schrank dann doch wichtiger war.

    Als ich in der Herrenumkleide war und sie reingekommen sind... ok, ich könnte jetzt andersrum auch motzen, aber war mir egal. Wer gucken will, hat halt Pech gehabt.

    Einige Wochen später andersrum. Ich komme in die belegte Herenumkleide, sehe die Situation, schließe wieder die Tür und warte auf dem Flur.
    Ergebnis: Kriegst noch einen Spruch reingedrückt, weil du als Mann eben nicht reingegangen bist.

    Fazit: Wie man es macht, macht Mann es falsch.


    Ach und: Die Kolleginnen bei uns an der Berufsschule haben den PlayGirl-Kalender aufm Klo hängen. So what?

    Als Idiot der an das Gute und Gerechte glaubt, würde ich annehmen dass es tatsächlich um Kompetenzen geht bei der Sache.

    So habe ich auch geglaubt, nämlich, daß originär ausgebildete Lehrkräfte besser gestellt sein müßten als Quereinsteiger ohne entsprechende Ausbildung, sind sie aber nicht. Die Quereinsteiger haben die Stelle sofort sicher, wenn sie nur mit Note 4,0 bestehen. Sonst würdest du den Schuldienst ja erst gar nicht Erwägung ziehen, wie du selber gesagt hast. Die originär ausgebildeten Lehrer müssen sich hingegen nach dem Ref. noch einmal bewerben und könne da durchaus auf dem Hartz 4 Abstellgleis landen.

    Das Leben ist kein Ponyhof. Du mußt dich schon entscheiden. Mein ernst gemeinter Tipp: Such dir ein anderes Betätigungsfeld. Du wirst in spätestens 10 Jahren total ausgebrannt sein. Gegen das System genauso wie gegen das Wetter kommst du nicht an. Da muß man versuchen irgendwie längsseits dran entlang zu kommen.

    Wieso "widersprechen"? Das sind zwei unterschiedliche Lagen die völlig unterschiedliche Maßnahmen erfordern.

    Die Bauvorschriften dafür passen aber nicht. Wir haben Fluchttüren, die man nicht abschließen kann. Da werden extra Dummy-Schließzylinder eingebaut, damit sie nicht doch jemand mal abschließt. Im Amokfallen sollen wir die dann abschließen. :sterne:

    Ist genauso wie an meiner Ausbildungsschule. Als es da bei der Amokeinweisung hieß: "Türen abschließen", habe ich nur gefragt: "Welche Tür?" ich hatte keine.
    Und als ich mir die Frage erlaubt habe, womit denn im Amok-Fall Entwarnung gegeben wird, kam nichts mehr. :autsch:
    Ich stell mich im Amokfall dann mit einem Feuerlöscher (haben wir in allen Räumen) seitlich neben die Tür und egal wer da als Erster reinkommt, der bekommt den über den Schädel gezogen. Könnte ja auch sein, daß sich der Amokläufer Zutritt verschaffen will und sich als Polizei oder sonstwas ausgibt. :P

    Wurdet ihr von Kollegen, Eltern oder Schülern im Umfeld Schule sexuell belästigt oder benachteiligt?

    Als ich Zivildienstleistender war, war die Oberschwester (sorry, heißt heute ja "regionale Pflegedienstleitung"), daß Männer in einer Kinderklinik nichts zu suchen hätten. Die Männer, die sich sowas als Krankenpfleger freiwillig antun, würden das nur machen um sich an den Knirpsen vergreifen zu können. Entsprechend hatten wir auch nur einen Krankenpfleger. Der wurde eingestellt, als die Oberschwer gerade in Kur war.

    Ich als Zivi hatte auf der Kinder-Intensivstation meine Ruhe, als besagte Oberschwester kapiert hatte, daß ich nicht freiwillig da Dienst geschoben habe.

    --> Das ist auch der Grund, warum ich nie und nimmer in einer Grundschule unterrichten wollen würde. Gespräche mit Schülerinnen finden nur im Sekretariat statt. Ich will da Zeugen haben. Habs im Ref. miterlebt, wie sie einem Kollegen etwas anhängen wollten, was sich gottseidank vor Gericht letztlich nicht bewahrheitet hat.

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