Susi Sonnenschein, ähnliche und unterschiedliche Erfahrungen kann ich berichten, nachdem bei uns die Vierklässler eine Woche Unterricht (jeden Tag 3 Stunden ohne große Pause, nur Klassenzimmerpause) haben.
Hygieneregeln und Abstand halten klappen nach einer Woche immer noch gut.
Mundschutz im Schulhaus wird brav getragen, auch von allen dort anwesenden Personen - wir haben auch noch die OGTS, Sozialarbeiter, Notbetreuungskollegen da. Für das Klassenzimmer haben wir Visirhelme. Wenn sich die Schule dann nach den Pfingstferien mit den anderen halben Klassen füllt, dann wird wohl alles etwas schwieriger.
Und ich stimme dir zu, was das Homeschooling betrifft. Für die wenigen Schüler, die nicht viel gemacht haben, war es und ihren Eltern peinlich, erwischt zu werden. Die müssen jetzt zumindest die Arbeitsheftseiten nachholen. Das habe ich nämlich schnell gemerkt. Heftaufgaben habe ich nicht mehr nachkontrolliert. Außerdem waren die blank bei dem Stoff in Mathematik und teilweise Deutsch und man merkte sofort, dass sie das nicht gemacht hatten. Geärgert hat es mich schon, denn ich hatte viel Zeit auf Erklärvideos verwendet und alles genau aufgedröselt.
Schwächere Schüler, wo sich Eltern zwangsweise gekümmert haben, was sie sonst nicht so tun, hatten sogar durch das Homeschooling einen Vorteil. Die guten Schüler sind nach wie vor gut mitgekommen. Allerdings bin ich froh, die Schüler wieder dazuhaben - manche Themen musste man doch nochmals aufgreifen und kleine Missverständnisse ausräumen.
Das möglichst auf dem Platz bleiben, höchstens mal durch kleine sportliche Bewegungen am Platz und eine kleine Esspause am Platz unterbrochen, fällt Viertklässlern im Lauf der 3 Stunden immer schwerer. Die sind dann schon nach 3 Stunden fertig.
Das ist auch das maximale Zeitfenster im Augenblick mit dieser Form des Unterrichts mit Tafel und OH- Projektor, außerdem frontal, keine Partner- und keine Gruppenarbeit, keine Nutzung von gemeinsamen (Freiarbeits)materialien im Klassenzimmer, keine interessanten Lernumgebungen, denke ich.
Am Anfang war das für die Viertklässler eine große Umstellung. Sie waren am ersten Tag sehr ruhig und machten einen frustrierten Eindruck. So hatten sie sich den Beginn wohl nicht vorgestellt.
Aber ich glaube, inzwischen haben sie gut kapiert, warum alles so sein muss.
Fast alle meiner Schüler fanden es jetzt am Ende der Woche, als ich gestern gefragt habe, trotzdem besser, auf diese Weise in die Schule zu kommen als zuhause Homeschooling zu haben.