Beiträge von Caro07

    Die Lehrer werden vom Land bezahlt - klar.
    Zum Sachaufwandsträger - bei uns die Kommunen für die Grund- und Mittelschulen:
    Die Kommunen erhalten zu anderen Einnahmequellen wie Gewerbesteuer eine Umlage der Steuergelder um ihre Ausgaben zu bezahlen. D.h. würden die Kommunen vom Staat oder Land mehr (evtl. zweckgebundene) Steuergelder erhalten, könnten sie diese in Personal (Erzieher) und Ausstattung im Bildungsbereich stecken. Das ist letztendlich alles eine Frage der Verteilung.
    Bei uns wird z.B. das Betreuungspersonal der Ganztagesklassen und der OGTS von der Kommune bezhalt.

    aber keiner will Steuern zahlen

    Sorry, dass ich doch noch einmal das Geldthema aufgreife. Das mit dem "Steuern zahlen" kann ich so pauschal nicht stehen lassen. Natürlich zahlt jeder seine notwendigen Steuern. Es müsste doch jedem klar sein, dass ohne Steuern der Staatshaushalt nicht finanziert werden kann. In Bezug auf Schule wird letztendlich alles von Steuerngeldern finanziert - von der schulischen Ausstattung bis hin zu den Lehrergehältern.
    Es ist nur die Frage, ob der Staat die Steuereinnahmen generell anders verteilen sollte. Aber das gehört wirklich nicht hier zum Thema.
    Mich stört die pauschale Aussage, dass angeblich jeder mehr Geld will und gleichzeitig weniger Steuern zahlen möchte, denn das lese ich aus der Anmerkung heraus.

    An meiner Schule gibt es die Diskussion, ob wir uns um dieses Label bemühen sollen.
    Dazu möchte ich einige Fragen in den Raum werfen:


    Wer hat Erfahrung damit?
    Hat man tatsächlich die zusätzlichen Förderstunden bekommen und bringen sie etwas?
    Vor allem bringen sie etwas bei einer großen Schule? (Es sollen ja 25 Stunden für die ganze Schule sein.)
    Welche Mehrarbeit kam auf das Kollegium zu? Effekt?
    Gab es dann mehr inklusive Gastschüler? (also sprengelfremd)
    Einmal erteilt - hat man dann immer dieses Label?

    Mir geht es wie dir, Krappappel. Ich selbst kam als Lehrerin noch nicht in die Verlegenheit und bei uns ist es bis jetzt kein Thema.
    Wie man da reagiert, müsste schulintern abgesprochen sein.


    Privat lehne ich aus obig geschilderten Gründen dieses Zeichen der Frauenunterdrückung ab und würde jeden unterstützen, der sich dagegen wehrt.

    Ich war neulich als Touristin in Ägypten (kein Badeurlaub). Da ist mir einiges in Bezug auf verschiedene Kulturen aufgegangen. Dort war es selbstverständlich, dass die meisten Muslime sind und viele Frauen mit Kopftuch, Burka usw. herumgelaufen sind und der Muezzin regelmäßig zum Gebet gerufen hat. Man hat sich als Tourist ein Stück weit an die Gepflogenheiten angepasst und z.B. bei Moscheenbesichtigungen die Schuhe ausgezogen und ein Kopftuch locker über den Kopf gelegt. Das, was ich gesehen habe, gehörte einfach zum Land. Ich habe es akzeptiert.


    Allerdings sollte jedem klar sein, dass solche Äußerlichkeiten wie Burka usw. schon ein Ausdruck einer patriarchalischen Gesellschaftsstruktur ist. Die Frau verhüllt sich dort gezwungenermaßen, damit andere Männer sie - so sagt die Lehre, kann man in jedem Reiseführer nachlesen - nicht als Sexobjekt ansehen können und der Alleinherrschaftsanspruch über die Frau damit bleibt. Übrigens waren die meisten Ägypter, die mit Touristen zu tun hatten, in ihrer Meinung wesentlich westlicher und aufgeschlossener und auch unter den Frauen befinden sich einige, die privat offener denken. Dennoch gibt es dort einen gewissen gesellschaftlichen Druck (obwohl die Staatsform keine religiöse ist). Im Flugzeug scheinen einige ägyptische Frauen ihr Kopftuch beim Flug Richtung Deutschland abgelegt zu haben, als sie sich der gesellschaftlichen Kontrolle entzogen hatten.


    Ich lehne als Europäerin dieses Zeichen (Kopftuch usw.) der Unterdrückung der Frauen ab (muslimisch orientierte Gesellschaftsformen sind ganz klar Patriachate) und kann es deswegen in unserem freiheitlichen Land grundsätzlich nicht akzeptieren. Ich verstehe schon, wenn eine Frau sich in einem solch orientierten Haushalt bei uns nicht durchsetzen kann, weil sie es nicht anders gewöhnt ist und es auch nicht kann. Billigen muss man es nicht, vor allem nicht, wenn Minderjährige dazu gezwungen werden.

    Nachhaltig scheinen diese Maßnahmen aber nicht zu sein, wenn ich erlebe, dass die Kids die zu uns aus der Grundschule an die Sek. I kommen immer schwieriger werden. Was läuft da falsch? Diese ganzen Aktionen, die du beschreibst (Sozialarbeiter, Streitschlichter, Trainingsraum uvm.) setzen wir ja an unserer Schule fort. Und auch bei uns sind die Erfolge kaum sichtbar.

    Wenn bei uns Schüler eingeschult werden, dann haben wir in den letzten Jahren vermehrt ganz schön viel zu tun, diese an grundlegende Verhaltensweisen zu gewöhnen, obwohl im Kindergarten diesbezüglich auch schon etwas passiert ist.


    Aber, was ich so beobachte, kann man bei vielen Schülern im Lauf der 4 Schuljahre eine Verbesserung des Verhaltens durch obige Maßnahmen erwirken. Nicht bei allen, denn manches wird durch die beginnende (Vor)pubertät während des 4. Schuljahres wieder schlimmer. Das kommt auch drauf an, in wie weit die Erziehung zuhause läuft.


    Wir haben bei schwierigen Grundschülern (nicht bei allen) häufig den Fall, dass viele Eltern das Verhalten ihrer Kinder "verniedlichen". Da werden Entgleisungen eher entschuldigt. Das war auch schon im Kindergarten zu beobachten. Mir hat vor Jahren eine Erzieherin berichtet, dass doch Eltern (natürlich ein Anteil) beratungsresistent seien, sie nehmen Empfehlungen nicht an und lassen Dinge durch (z.B. bei Bring- und Abholszenen), wo man nur den Kopf schütteln kann.


    So im Lauf des 3. Schuljahres ändert sich so langsam bei Eltern die Meinung, wenn sie merken, dass sie selbst zuhause nicht mehr mit den Kindern klarkommen und das eben nicht mehr mit dem unbedarften Kleinkind/kleinem Schulkind entschuldigt werden kann. Da ist es dann entscheidend, wie Eltern ihren Erziehungsstil ändern können, damit ihnen später nicht die Kinder auf dem Kopf herumtanzen.


    Doch zurück zu den kritisierten Maßnahmen: Sollen wir einfach alles laufen lassen?
    Man macht das, was man denkt, was am effektivsten ist. Das können sowohl pädagogische Maßnahmen als auch offizielle Ordnungsmaßnahmen (bis hin zum zeitweiligen Schulausschluss) sein.
    Nebenbei: Bei uns erfährt auch der Trainingsraum eine Steigerung. Nach dreimal gibt es weitere Konsequenzen.


    Laufen lassen wäre die schlechteste Alternative. Bei nicht wenigen Grundschülern sind pädagogische Maßnahmen besser, weil man sich hier eher eine positive Beziehung mit den Schülern erhalten kann und sie dann mehr bereit sind, ihr Verhalten zu ändern.

    Der Time-tex Gehörschutz in rot ist vom Preis unschlagbar. Im Augenblick kostet er 9 €. Ich habe davon Exemplare in meiner 4. Klasse. Ich habe auch noch den gelben von timetex und den von Betzold. Den Schülern mit den größeren Köpfen passen nur die roten, die anderen sagen sie, drücken. (Können also nur Schüler mit kleineren Köpfen nehmen.) Der rote ist zwar ein bisschen leichter gebaut, aber er ist verstellbar. Allerdings sieht der Verstellkopf nicht sehr stabil aus. Aber bisher ist noch nichts passiert. Ganz werden die Geräusche übrigens nicht abgeschaltet. Bei mir können die Schüler während des Wochenplans und ähnlichen offenen Phasen, wo Einzelarbeit, Partnerarbeit und Gruppenarbeit gleichzeitig vorgesehen sind, diesen Gehörschutz nehmen.

    Meine Erfahrung in der Grundschule ist: Man darf nichts laufen lassen. Man muss immer reagieren. Wenn ich vergleiche, welche Konzepte/Maßnahmen wir an unserer Schule in den letzten 15 Jahren in Richtung Sozialverhalten entwickeln mussten, dann zeigt das auch, wie sich die Grundschüler diesbezüglich verändert haben.
    Vor 15 Jahren hatten noch einfache "Zusatzarbeiten" mit Nachdenkcharakter und Elternunterschrift genügt. Jetzt sind wir beim dringend notwendigen Sozialarbeiter, Trainingsraum, runden Tisch, vermehrten Verweisen, Streitschlichtern und weiteren ausgefeilten pädagogischen Lösungskonzepten angelangt und müssen bei Einzelfällen die ganze offizielle Ordnungsmaßnahmenpalette durchführen. Wir mussten schulintern einen Maßnahmenkatalog entwickeln, um z.B. bei ähnlichen wie in dem Artikel geschilderten Fällen bei Pausen und ähnlichen Vorfällen außerhalb der Pause nachhaltig eingreifen zu können.

    Aber ja, ich weiß, als Grundschullehrerin habe ich nicht so viele Korrekturen und empfinde den Termindruck vielleicht alleine deshalb nicht als Stress.

    Das gibt es schon Unterschiede, ob man in 1/2 oder 3/4 unterrichtet, was den Termindruck betrifft. In Klasse 3/4 sind die Korrekturen schon mehr und die Hausaufgaben schaut man auch zeitnah an. Ich habe im Augenblick eine Übertrittsklasse und einen enormen Termindruck.

    Es gibt ja inzwischen tolle Möglichkeiten, den Grundschulmusikunterricht praktisch zu gestalten. Bodypercussion, Ukulele (ist leichter als Gitarre), Boomwhackers, einfache Liedbegleitung mit Orff- Instrumenten, Alltagsmaterialien, Musik und Bewegung, Tänze, musikalische Untermalungen...


    Da ich selbst Blockflöte professioneller spiele und weiß, dass ein gewisses Knowhow und einige Übung erforderlich ist, nicht nur reinzublasen, sondern dem Instrument schön klingende Töne zu entlocken, bin ich dagegen, Musikstunden im Musikunterricht zum Erlernen dieses Instrumentes zu nutzen. Nie jemand dieser Kinder wird später die Blockflöte wieder rausholen. Außerdem muss man dann voraussetzen, dass die Kids zu Hause üben. Blockflöte in der Früherziehung oder als AG ist okay (das sollte aber nur einer unterrichten, der von Blockflöte wirklich eine Ahnung hat)


    julew: Im Prinzip bin ich deiner Meinung, was das Selbstverständnis des Musikunterrichts betrifft.

    wir reden hier von JEDER Stunde im Fachunterricht Klasse 5

    Bist du die Klassenleitung?


    Wie sieht es auch mit den schulischen Ordnungsmaßnahmen Schritt für Schritt über die Klassenleitung bis hin zum Schulausschluss?
    Bei uns würde es verschiedene Maßnahme geben in Zusammenarbeit, die sich nach und nach steigern, Trainingsraum, Verweise, verschärfter Verweis, runder Tisch mit Eltern und Schulleitung, Androhung von Schulausschluss, zeitweiliger Schulausschluss, auf der anderen Seite Angebot von Hilfen über die psychologische Schiene. Die Brisanz wird eher von Eltern erkannt, wenn sie zu einem runden Tisch mit Schulleitung, Klassenleitung, Sozialarbeit, Schulpsychologe usw. eingeladen werden.
    Wichtig: Alle Vorfälle mit Datum mitprotokollieren.


    Auf jeden Fall müsste man sich gemeinsam in der Klassenkonferenz überlegen, welche Maßnahme bei diesem Kind greift. Da müssen alle an einem Strang ziehen.


    Wenn das Kind auf der anderen Seite sich von der Klassenleitung (als Fachllehrerin wird es zu schwer sein) etwas sagen lässt, könnte man versuchen, mit ihm kleine überschaubare Ziele auszuarbeiten, nach dem Motto: "Ich schaff's". (lösungsorientiert) ähnlich nach Vorschlägen von diesem Buch: Ben Furmann: Ich schaff's
    https://www.amazon.de/s/ref=nb_sb_noss/261-9371921-5554966?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&url=search-alias%3Dstripbooks&field-keywords=ben+furmann+ich+schaffs&tag=lf-21 [Anzeige]

    Das hilft dir jetzt nicht, aber diese Gedanken möchte ich in diesem Zusammenhang loswerden:
    Wird da nicht das Selbstverständnis des Gymnasiums ausgehebelt, wenn man am Gymi fachfremd unterrichten darf? Also irgendetwas, was man im Studium nie gemacht hat?
    Oder heißt das, dass das Niveau am Gymnasium so gesunken ist, dass es möglich geworden ist, die Fächer auch fachfremd abzuleisten?
    Oder zielt die Frage auf eine andere Schulform?

    Guck mal bei Antolin. Da kann man sehen, wie beliebt bestimmte Bücher sind, die über Antolin gelesen werden. Wenn ich Bücher suche, schaue ich mir oft einmal die Kritik bei amazon an, da stößt man dann automatisch auf weitere Bücher.
    https://www.antolin.de/all/bookranking.jsp?level=5&period=0
    Ob die drei ???, die meine Viertklässler gerne ausleihen, zum Vorlesen geeignet sind, bezweifle ich. Vielleicht Warrior Cats?
    Klassiker: Oben wurde Ronja Räuberstochter erwähnt. Das fände ich nicht schlecht oder der Wunschpunsch oder Momo. Oder Timm Thaler? Diese würde ich noch nicht im 4. Schuljahr vorlesen, würden aber für mich nach dem 4. Schuljahr interessant werden. Hat nicht auch Cornelia Funke gute Bücher geschrieben?
    Sams und der Räuber Hotzenplotz sind eher etwas für die Grundschule.

    Ein Praktikant ist kein Referendar und macht ein Praktikum während er/sie an der Uni studiert. Da geht es erst einmal darum Schulluft zu schnuppern und hin und wieder etwas auszuprobieren. Es gibt für Grundschullehramtsstudenten in Bayern mehrere Praktika, die man während der Studienzeit absolviert. Vom Orientierungspraktikum über ein pädagogisch- didaktisches bis hin zu einem fachorientierten Praktikum.
    Man kann schon nachfragen, wie sich bestimmte Sachen ergeben oder zusammensetzen, ansonsten steht es einem Praktikant in meinen Augen nicht zu einen Praktiumslehrer zu beurteilen. Das ist nicht seine Aufgabe. (siehe Krappappel). Das macht die TE nicht, sie war nur verunsichert über die Aussage und wollte einmal nachfragen.

    Da du Bayern erwähnst, will ich einmal etwas zur Aufklärung beizutragen:
    Die Lehrerkonferenz legt an einer Grundschule fest, wie die Leistungen an der Schule erhoben werden.


    Es gibt alternative Formen der Leistungserhebung, die mit Kompetenzen zu tun hat, die man aber nicht einfach so als herkömmliche mündliche Note bezeichnen kann. Eine "Eindrucksnote" geht - so hat man uns gesagt - nicht.
    Beobachtungen aus den Lehrproben der Studenten? Das wäre schon legitim.
    http://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/BayVSO-10


    Zu den alternativen Formen der Leistungserhebung findest du in diesem ISB- Papier etwas:
    Ab 6.2. (S.34) alternative Formen der Leistungserhebung. Da ist vieles, was so möglich ist, aufgeschrieben, alternativ zu Proben zu bewerten. Die Noten können gleich, ähnlich oder unterschiedlich zu Proben ausfallen, weil ganz andere Kompetenzen bewertet werden.
    http://www.isb.bayern.de/schul…zorientierter-unterricht/


    Wenn du im Referendariat bist, wird das alles genau durchgesprochen.


    P.S.: An der Grundschulen Bayern gibt es keine Tafelabfragen bzw. sollte es nicht geben. Das wäre nicht im Sinn des Lehrplans.

    Erkundige dich auf jeden Fall bei einer Behörde, die kompetent ist, bei deiner Schulleitung oder besser noch beim Schulamt. Verlasse dich nicht auf Vermutungen hier. Mein erster Ansprechpartner wäre das Schulamt, wenn die es nicht genau wissen, leiten die dich weiter. Es geht auch darum, wann spätestens du wiederkommen musst, damit es nahtlos weitergeht.


    Wir hatten einen ähnlichen Fall an der Schule. Diese Kollegin hatte ebenfalls ihre Probezeit aufgrund der Schwangerschaft nicht beenden können (hatte aber kein Beschäftigungsverbot), ist dann nach 2 Jahren wiedergekommen und hat da weitergemacht, wo sie aufgehört hat.

    Auch das mehrmalige Abschreiben von Sätzen empfinde ich als angemessenes Mittel (ewig nicht gemacht). Das mehrmalige Ab- oder Aufschreiben ist doch eine legitime Technik, um Dinge zu erlernen und zu speichern. Wenn es in den Sätzen um das Fehlverhalten eines Schülers geht, sehe ich darin einen pädagogischen Wert und so auch eine zulässige erzieherische Maßnahme.

    Ich finde, dem steht nichts entgegen, wenn es positiv formuliert ist als "Merkhilfe" und sich auf das Fehlrverhalten bezieht. Mache ich mitunter auch, wenn mir keine andere Reflexion über das Fehlverhalten einfällt - allerdings ist das ein paar Mal in der Grundschule, also nicht 100 mal. Das stupide Abschreiben von Texten, die nicht viel mit dem Fehlverhalten zu tun haben, empfinde ich nicht als unmittelbare Konsequenz.

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