Beiträge von Kiggie

    Würdet ihr euch einen "richtigen" ruhigen Arbeitsplatz in der Schule wünschen? Stört euch die Tatsache, dass man von seinem sauer verdienten Netto ein Arbeitszimmer privat finanzieren muss - sei es zur Miete oder im Eigenheim? Auch wenn man es von der Steuer absetzen kann, fließt da immer noch ein beachtliches Sümmchen rein.


    Ich nutze die halbe Stunde bis mein Zug kommt immer für Orga-Kram, ebenso Freistunden oder manchmal auch Zeit nach der letzten Stunde. Wir haben Lehrerraumprinzip, heißt es steht für jede Person eigentlich ein Arbeitsplatz zur Verfügung.


    Aber ich habe auch gerade deswegen den Lehrberuf gewählt, weil man da hier und da noch flexibel ist und mal abends und am Wochenende oder auch auf der Couch arbeiten kann, während Wintersport im Fernseher läuft. Das möchte ich nicht aufgeben.


    Ich nutze mein Arbeitszimmer, bzw. meinen Computer und meine Peripherie auch privat, daher stört mich das privat finanzieren an der Stelle nicht so dolle. Im Gegenteil, einen guten Bürostuhl, den ich auch zum Zocken nutze, kann ich so noch absetzen.

    Und trotzdem wird "hat gut mitgemacht" immer wieder eine Rolle spielen.

    Das Problem mit Qualität und Quantität haben meist noch mehr die SuS.


    Ich weiß worauf du hinaus willst, habe aber seltens Fälle, wo ich dieses Problem hätte. Die meisten sind in der sonstigen Mitarbeit ähnlich schwach, wenn sie schriftlich schwach sind. Und wer schriftlich keine 1 hinbekommt, kann auch bei sehr guter sonstiger Leistung bei mir keine 1 bekommen. (Außer es ist ne sehr gute 2, ich rechne ja mit Porzentzahlen bezogen auf 100 %, da ist das noch leichter abzubilden)

    Ich weiß, ich finde es trotzdem unmöglich. Der Unterricht sollte ein Angebot sein und die Note sollte rein anhand schriftlicher (und oder mündlicher) konkreter, messbarer Überprüfungen gebildet werden.

    Okay das ist ein anderer Ansatz.

    Aber auch in meinen nicht schriftlichen Fächern habe ich ja konkrete messbare Ziele.


    Laborpraktikum:

    5 Versuche inkl. Protokoll
    Bewertet wird das Versuchsergebnis (Note hängt von der Abweichung vom Soll ab) und das Protokoll (fachliche Richtigkeit, Inhalt, Nutzung von Office etc.)


    EDV:

    Aufgabe ist die Erstllung einer Tabelle mit bestimmten Berechnungen, diese wird abgegeben und überprüft ob alles richtig umgesetzt wurde und entsprechend bewertet. Die Benotung einer Abgabe wird angekündigt.


    Warum sollte ich da noch auf ne schriftliche Leistung setzen?

    Ja. Wenn ich da arbeiten gehen wollte, hätte ich soziale Arbeit studieren müssen...

    Das ist ziemlich übertrieben.


    Ja es gibt Bildungsgänge, wo so etwas sinnvoll wäre. Aber es gibt auch Bildungsgänge die zu einem Abschluss führen, der nach dem Qualifikationsrahmen einem Bachelor entspricht. Dazwischen diverse Ausbildungsberufe. Das ist ja das Besondere am BK, die Vielfalt ist immens.


    Die technische Ausstattung ist meist auch besser, zumindest an technischen BKs. Ich kenne auch diverse und mag dann solche Sätze

    Weil die Situation an den meisten Schulen (sei es die Klientel, die Ausstattung oder Räume in desolaten Zuständen) keinen Deut besser sind, als meine bisherige...

    nicht gerne stehen lassen, auch wenn ich nicht dabei war.

    Kiggie dsfür bräuchte ich dann aber ne Planstelle oder?

    Ja,

    aber nehmen wir mal an, du startest nun mit dem Mathe-Studium und machst dein Ref. Nach der erfolgreichen Beendigung:


    - du bekommst nur eine Vertretungsstelle, meist kannst du dann anhand der Stundenzahl die Tage mitbestimmen und kannst nebenbei weiter studieren und damit deine Qualifikation erweitern

    - du bekommst eine Planstelle mit der Aussicht auf den Zertifikatskurs und kannst das Studium beenden

    - du bekommst eine Planstelle und die Schule unterstützt dich nicht, dann kannst du dir überlegen, wie du weiter machst.


    Ich denke ich würde zu dieser Variante tendieren, denn sowohl Plan- als auch Vertretungsstelle nach dem Ref bringen mehr Geld.

    Demnach wäre es evtl. auch eine interessante Lösung, zumindest Mathe als Drittfach anzufangen und schon CPs zu sammeln, damit eine neue Schule eben bei meiner Bewerbung weiß: okay, sie kann und sie will, dann können wir ihr auch einen ZK anbieten

    Oder dich freistellen, damit du weiter studieren kannst.

    Ich denke, das könnte eine gute Lösung sein. Ich hatte auch noch ein Drittfach nachstudiert und es wurde Rücksicht genommen auf meine Vorlesungszeiten bzw. ein Praktikum, dafür konnte ich mich im Sinne einer Fortbildung vom Unterricht freistellen lassen.

    Hinzu kommt noch, dass diese Fächer an einem Gymnasium bzw. an einer Gesamtschule (wichtig ist, dass ich die Oberstufe auf jeden Fall mit unterrichten möchte) nicht unbedingt Mangelfächer sind und ich vermutlich keine bzw. erstmal lange keine Planstelle bekomme.

    Tipp: Schau mal am Berufskolleg, da immer häufiger fürs berufliche Gymnasium auch Spanisch angeboten wird, ist hier meist der Bedarf auch noch gut gegeben. Nach dem Ref kannst du dich da auch bewerben.



    Nun meine verzweifelte Frage, ob jemand ähnliche Erfahrungen oder einen tollen Ratschlag für mich hat, ob ich evtl. erstmal die 1-2 Erweiterungsfächer (je nachdem ob ich in Kunst angenommen werde) studieren sollte, um in diesen dann auch das Ref zu machen oder ob ich erstmal das Ref machen sollte in Französisch und Spanisch und dann die Erweiterungsfächer dranhängen?

    Das ist ja auch eine finanzielle Frage: Erweiterungsfach dauert ja auch noch 2-3 Jahre, je nachdem wie die Kurse liegen. Kannst du dich so lange noch so finanzieren? Dann wäre das eine Überlegung. Ansonsten Ref und dann noch schauen, ob man an die Uni geht oder ob es Zertifikatskurse gibt.


    Wenn es nur um das Unterrichten in der Zukunft geht würde ich das Ref machen und schauen, wo man sich noch nachqualifizieren kann für andere Fächer.
    Wenn du schon Sorge vor dem Ref mit den zwei Sprachen hast und es finanziell drin ist, würde ich vorher weiter studieren.

    Ob zwei Erweiterungsfächer gehen weiß ich gar nicht?

    Man muss erstmal eine Seiteneinstiegsstelle ergattern …


    ... und vorher zwei Jahre in seinem Beruf gearbeitet haben.


    Ich verstehe das nicht, wie kann man denn mit abgeschlossenem Lehramtsstudium ein Stelle für den Seiteneinstieg ergattern? Das wiederspricht sich doch?




    Mein Ref war phasenweise blöd, aber nicht der Horror, eher nervig.
    Da ist mein Berufsalltag nun häufig deutlich stressiger.

    Ich nehme an du hast dein Referendatiart am Berufskolleg gemacht? Berufskollegs sind Schulen der Sekundarstufe II, damit fehlt uns Lehrkräften am BK die Befähigung für das Unterrichten in der Sek. I, womit ein Wechsel an eine allgemeinbildende Schule schwierig wird. Abgesehen davon, dass unsere Fächer häufig nicht abgebildet sind.

    Daher wird es wohl auch eher wenig allgemeine Informationen geben.


    Für NRW habe ich nun aber aktuell das hier gefunden: https://www.schulministerium.n…ufbahnwechselgarantie.pdf

    Ich denke in seiner Logik und die sagt mir, dass ich eine minderwertige, im Grunde unerwünschte Idiotin bin, wenn ich in meinem Alter in den Schuldienst will. Also sollte ich es einfach lassen.

    Die Bezahlung ist der geringste Grund warum man Lehrer wird. Es hat bei dir doch wohl andere Gründe?

    unerwünscht bestimmt nicht, aber Öffentlicher Dienst hat nun einmal starre Formen, eben gerade auch bei der Bezahlung.


    Keiner zwingt dich es zu tun, Anerkennung, dass es doof ist, ist klar, aber wir machen die Regeln nicht.

    Ich hatte bevor ich mit meinem Freund zusammengezogen bin bei meiner allerersten Wohnung Anschaffungskosten für Möbel, Kaution und Genossenschaftsanteile von insgesamt 5000 Euro.

    Wo sind nun die Möbel?
    Ich habe bis letztes Jahr noch meinen Schreibtisch aus meinem Jugendzimmer gehabt. Dazu eben gebrauchte Möbel (kleinanzeigen) und nach und nach kamen Dinge hinzu wie Geld da war dann später.



    Hier vergessen einige auch, dass man die 1500 Euro ja nicht direkt als netto raus hat.

    Aber so ziemlich, das ignorierst du aber geflissentlich!

    Ich erspare mir an dieser Stelle einmal meine Geschichte von vor 20 Jahren, weil hier in diesem Forum mittlerweile vermutlich nur erwidert würde, dass, wenn ich damals X statt Y gemacht hätte und "perfekt" gewesen wäre, ich dann ja nicht die Situation gehabt hätte, die ich hatte.

    Es gibt Konstellationen, die eben extrem ungünstig sind, und in denen man trotz "Effizienzsteigerung" dennoch an seine Grenzen kommt.

    Ich denke, wir sollten alle dazu in der Lage sein, dies auch anzuerkennen, anstatt primär aus der Ferne Tipps für die Steigerung der Effizienz zu geben oder Hinweise nach dem Motto "wenn Du damit ein Problem hast/bekommst, musst Du etwas falsch gemacht haben."

    Deswegen schrieb ich "für mich" und habe lediglich Tipps gegeben, dass Pendelzeit auch positiv genutzt werden kann.


    Zu dem fettgedruckten habe ich nichts gesagt. Lediglich Tipps gegeben, die vielleicht helfen umzudenken, da es hier ja insgesamt sehr negativ gesehen wurde.



    Wer Bahn fährt und einen wichtigen Termin hat, muss 1 bis 2 Bahnen früher los. Das ist eigentlich inakzeptabel.

    Vollste Zustimmung!
    Trotzdem fahre ich dann lieber früher anstatt im Stau zu stehen, bzw. allgemein Auto zu fahren. Habe meinen Wohnort aber auch passend gewählt, so dass ich gut pendeln kann mit der Bahn.


    Ich wohne aber zum Beispiel nicht in der Stadt wo ich arbeite, da mir diese zu teuer ist.

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