Ich bekomme definitiv kein Buch-Exemplar als Lehrerin. Ich bekomme auch keine Schülerarbeitsheftausgabe.
In NRW gab es mal ein Verwaltungsgerichtsurteil, dass AFAIR besagte, dass Lehrerinne sich selbst keine Bücher kaufen müssten. Wer allerdings für den erwerb des Arbeitsmaterials zuständig sei, blieb offen. Die Lage ist ja so, dass sich hier Schulträgerin und Dienstherrin dan Ball jahrzehntelang hin und her spielen können.
Dasselbe gilt für die Neuauflage zwei Jahre später. Und die anderen 7 Fächer, die ich fachfremd unterrichte. Und die anderen Schulstufen.
Da kommt einiges zusammen. Selbst wenn man prinzipiell bereit ist, etwas privat zu ergänzen, irgendeine Grenze muss man doch haben, oder?
Ich kann also entweder 5 min vor Unterrichtsbeginn in das Exemplar eines Kindes gucken und die Stunde aus dem Ärmel schütteln, oder mir eins kaufen.
Oder die Bücher im Unterricht nicht verwenden.
ch mache auch Videokonferenzen auf meinem privaten Rechner aktuell und erstelle Unterrichtsmaterial mit meinem Rechner.
Mache ich auch. Allerdings nicht weil ich mir irgendeine Verpflichtung einrede. In dieser besonderen Situation bin ich zu Zugeständnissen bereit. Ich weiß, dass mir das niemand dankt.
Aber es ist schon etwas anderes, einen vorhandenen Rechner einzusetzen, als ständig und wiederholt Arbeitsmaterial zu kaufen, für das die Dienstherrin zu fein ist.
Die überwiegende Mehrheit der Lehrerinnen hat beim ersten Lockdown ohne Zögern auf Distanz umgestellt. Die haben dafür durch die Bank private Computer, Handys, Drucker, Scanner, Kameras, Software, Wartungszeit, Telefon und Internetanschlüsse verwendet.
Das war halt eine besondere Situation. In der Vorbereitung auf den nächsten Lockdown (der kommen würde, das war klar) haben sich die Länder im wesentlichen einen Daumen in des Arsch gesteckt und wirres Zeuch von "Digitalisierung" gefaselt. Und jetzt sitzen wir wieder mit unseren privaten Geräten da und lassen uns noch ein schlechtes Gewissen einreden.
Dienstherrin und Schulträgerin verweigern schon im Normalfall das nötige Arbetsmaterial und du kommst die schäbig vor? Sorry, das klingt nicht gesund.
aber ich gebe zu, ich käme mir schäbig vor, jeden Monat über 4000 netto einzustreichen und mich stattdessen ins Bett zu legen, weil mir der Freistaat keinen Laptop zur Verfügung stellt.
Schon interessant, dass man den relativ anständigen Sold für die Lehrerinnen bezahlt, fürs Material, das die für ihre Arbeit brauchen, aber zu knauserig ist. Um mal einen der beliebten Vergleiche mit "draußen" zu bringen, glaube ich nicht, dass ich große Industrieunternehmen solche Fehlplanungen jahrzehntelang leisten könnten.
Vor allem käme ich mir schäbig gegenüber meinen Schüler*innen vor, deren lernbehinderte Eltern ihnen nicht helfen können, wenn ich nicht bereit wäre, mangels Infrastruktur Unterricht anzubieten.
Wie schäbig verhalten sich denn Land und Schulträgerin, indem sie die notwendigen Dinge nicht anschaffen.
Ich weiß, dass das manche Lehrer*innen so machen, ich hab eigene Kinder und Freunde mit Kindern.
Und die Freude musst du dir erkaufen?
Trotzdem muss das jeder so machen, wie er es für richtig hält. Dann aber bitte für sich behalten,
Ahja, wie man mit privatem Material seine Arbeit macht, darf man hier ausbreiten. Die andere Variante soll aber verschwiegen werden. Okay.
Ich für meinen Teil finde es nicht in Ordnung, hier in diesem Forum (woanders habe ich das noch nie gehört) immer wieder gesagt zu bekommen, dass ich mich mal um eine Dienstmailadresse, ein Buch oder sonstwas zu kümmern hätte,
Dass man sich kümmern muss, ist schon der Witz in Tüten. Das sind eigentlich Selbstverständlichkeiten. Interessant finde ich, dass sich ja viele kümmern. Aber eben immer dann, wenn sie selbst zahlen dürfen. Warum ist es nicht legitim, dass die zahlt, die dafür zuständig ist?
Ich unterrichte behinderte Kinder, es ist schlicht nicht möglich, Unterricht mit einem USB-Stick zu halten, weil sie anfassen müssen, was sie begreifen sollen.
Bestimmtes Material ist also wichtig. Aber darum kümmern, dass es angeschafft wird, möchte man sich nicht.
Wer also an der Struktur was ändern will, beschwere sich bitte bei Presse, Kultus und sonstwem,
Sind das meine Ansprechpartnerinnen? Ich wende mich in aller Regel immer an Schulleitung, die kann die Anfragen dann entsprechend weiter reichen. Oder sie zckt mit den Schultern, dann zucke ich mit.
aber werfe nicht den eigenen Kolleginnen vor, sie würden sich nicht richtig verhalten, wenn sie ihrer Arbeit nachgingen.
Die Implikation, dass die sich anders verhielten, nciht ihrer Arbeit nachgingen, finde ich schon einigermaßen frech. Meine Arbeit ist unterrichten, der gehe ich nach.
Ich empfinde die Aussage "dann müssen wohl welche beschafft werden" als ziemlich anmaßend, denn es werden eben keine beschafft.
So, dann hat man Klarheit.
omit schiebst du für mein Empfinden den schwarzen Peter in diesem Fall CDL zu, die sich Gedanken macht, wie sie ihren Unterricht gestaltet, obwohl sie kein Buch gestellt bekommt.
Nö, tue ich nicht. Ich gebe aber zu bedenken, dass diese private Kauferei das Problem verstärkt und nicht mildert.
Der Bumann ist nicht CDL, der Bumann ist der Schulträger.
Ich frage mich, warum sich so viele Kolleginnen systematisch vor und hinter die Bufrau stellen und sie unentwegt schützen.
Was ist eigentlich mit den drei Stiften, die du mitbringst, hast du die vom Arbeitgeber gestellt bekommen?
Stifte hole ich im Schulbüro, wenn das deine Frage war. Kreide auch.