Das kann gar nicht sein, dass Risikogruppen dann seit einem Jahr gar nicht mehr arbeiten
Und weil das nicht sein kann, ist das auch nicht so.
Als echter Weltkriegsveteran solltest du wissen, wie wichtig die Heimatfront (neudeutsch: Home-Office, weil da die Offiziere sitzen) ist. Sie versorgt die ritterlich kämpfenden Kameradinnen in der Unbill der Schützinnengräben mit frischer Munition und Wurst für die Stullen.
Besser wäre die Regel, Risikogruppler bei reduzieren Bezügen für die Coronazeit schlichtweg zu beurlauben - ähnlich wie bei Elternzeit
Dann allerdings bezhalten wir sie für Nichtstun. Die Lücke, die sie rissen, wäre wohl größer, als die jetztige durch Distanzunterricht.
Und, achja, möchest du tauschen?
Bei uns sind die Kolleginnen fast durchgängig sehr verständnisvoll mit den Risikantinnen. Ein wenig Empathie reicht, um zu merken, dass das eine Scheiß-Situation ist. Kameradinnen-Säue gibt es überall, wir haben da auch eine. Aber mit einer kann man leben.
Ansonsten sind viele ganz froh, dass die Distanzlehrerinnen die Vorhut im Online-Unterricht gemacht haben, Tipps geben können und auch die Schülerinnen schon eingenordet haben. "Ich weiß nicht, wie ich da 'rein komme" hören die deutlich seltener. So hat auch der größte Mist noch sein gutes.
dass Kollegen aufgrund meines Ausfalls nun noch mehr leisten müssen als eh schon.
Planungsfehler. Wenn Kolleginnen zusätzliche Aufgaben übernehmen, muss man das auch wieder entlasten. Zur Not muss auch ein Zückerchenkurs mal untern Tisch fallen. Es behauptet niemand, das die Riskantinnen den gleichen Wirkungsgrad liefern, wie die Präsenten. Insofern fehlt es an der einen oder anderen Ecke. Die Idee man könne jede Lücke stopfen, ist ein häufiger Fehler von Schulleiterinnen. Da müssen die umdenken. Und man muss überlegen, was wegfallen kann. So kann man dann aus der Situation das beste machen.
Ich hoffe, diese Attestregelung fällt sofort weg, wenn die sog. "Gruppe 3" geimpft werden kann.
Du meinst, dass man dann kein Attest für die Befreiung vom Distanzunterricht mehr braucht? OK, Spaß. Nee, ist für mich klar. Wenn ich gemipft bin, gehe ich wieder in den Schützinnengraben und lass' mir die Granatsplitter um die Ohren hauen, wie sich das für eine Patriotin gehört. oder so ähnlich. Vielleicht mache ich auch einfach wieder Präsenzunterricht, das kann ich ganz gut. Aber erst dann. Dass ich "geimpft werden kann" nützt mir nichts, ich warte, bis ich geimpft worden bin.
Außerdem halte ich diese Attest-vom-Hausarzt-Regelung für sehr fragwürdig, meiner Meinung nach müsste hier min. deine amtsärztliche Begutachtung her.
Ja, man kennt ja die Hausärzte, die schreiben eh nur Gefälligkeitsatteste. Danke für das Misstrauen. Dass sich jemand freiwilig in den Distanzunterricht begibt, kann ich mir übrigens nicht vorstellen. Und wer sich mit Fakes vor der Arbeit drücken will, kann das auch ohne Pandemie. Es ist nur eine Variante mehr.
Die Möglichkeit der amtsärztlichen/arbeitsmedizinischen Untersuchung gibt es übrigens in der derzeiteigen Erlasslage schon. Aber danke für den Vorschlag.
Wenn man weiß wann und wo, kann man sich auch mal eine Distanzstunde anhören/ gucken. Manche finden nämlich nicht am Rand statt und dann kann man mal zufällig an dem Raum vorbei gehen.
Der erste Satz klingt nicht nach Zufall. Der Kontrollgedanke dahinter ist wohl auch wieder von Misstrauen getrieben. Ansonsten, ja, wenn man weiß, da sitzt irgendwo eine Kasse über ihren Arbeitsblättern, sollte man da gelegentlich einen Blick werfen. Die Verführung, etwas anderes zu mchen, ist dann doch zu groß.
Sollte ein Kollegin bei einer Online-Stunde zuschauen reinkucken wollen, erwartete ich, dass sie sich entsprechend zu erkennen gibt und fragt, ob sie 'reinkommen darf. Fieß um die Ecke linsen, gehört sich aber nicht. Ich lade auch gerne Kolleginnen zu Online-Hospitationen ein, wenn sie mal sehen wollen, wie so etwas läuft. Ja, warum denn nicht.