Beiträge von O. Meier

    In NRW muss man sich mit den (nicht ganz widerspruchsfreien) Anforderunegne, dass die Noten nicht "rein arithmetisch" gebildet werden dürfen, dass aber die sonstigen Leistungen mindestens so viel zählen sollen, wie die schriftlichen Leistungen.


    Zunächst sehe ich das so, dass sich ein erheblicher Mangel nicht ausmittelt.


    Zum anderen ist es so, dass man mit der Note ja beurteilen soll, ob der Schüler die für den Ausbildungsabschnitt vorgesehenen Kompetenzen erworben hat. Das kann man nicht bejahen, wenn man die Ausübung dieser Kompetenzen beim Schüler nicht gesehen hat. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die zwei Meldungen, die in diesem Fall dokumnetiert sind, in der Lage sind, nachzuweisen, dass die Gesamtheit der Kompetenzen in ausreichendem Maße vorliegt.

    perfekt

    Geht es denn um Perfektion? Oder arbeiten wir nicht lieber nach dem 20-80-Prinzip?



    (und den Schülern) schlichtweg egal ist

    Das ist in dieser Allgemeinheit eine steile These. Sicherlich erlebe ich auch, dass ein Großteil der Schüler nicht bewusst wahrnimmt, ob eine Arbeitsblatt minimal gestaltet wurde oder nur eine lieblose Bleiwüste ist. Und für die diejenigen, die das Blatt zwischen Bäckertüte und Schminkuntesilien knüllen in den Sack, den sie für ihre Schultasche halten, um nach drei Wochen festzustellen, dass sie genau das Blatt nie bekommen hätten, muss man sich sicherlich keine Mühe geben.


    Aber es gibt auch eben die, die sich für die Inhalte auf dem Blatt interesssieren. Denen sollte man es denn schon ermöglichen, sich mit diesen zu beschäftigen. Da hilft dann anständiger Schriftsatz ungemein, auch wenn die Schüler nicht fachlich beurteilen können, was sie da sehen.


    Mit dem, was wir ihnen vorlegen, prägen wir auch die Lesegewohnheiten unserer Schüler. Damit sehe ich uns in ähnlicher Verantwortung wie bei der Rechtschreibung. Die geht zwar der Generation W auch am Gesäß vorbei, trotzdem kommen wir da nicht aus unserer Vorbildrolle raus. Der Hinweis, dass sich Fehler, die wir begehen, dann in den Bewerbungen der Schüler wiederfinden, wurde schon gegeben.


    Das ist doch nur ein Anspruch, den man an sich selbst hat.

    Nein, man sollte einen Anspruch an die Sache haben (s.o.). Ich habe nie verstanden, wie man mit niedrigen Ansprüchen an sich selbst angemessene Ansprüche an die Schüler vertreten kann.


    Mal abgesehen davon, dass das Gefusche und Gehusche nicht unbedingt schneller geht. Im Gegenteil, wenn man sauber und systematisch arbeitet, womöglich unter Zuhilfename von Vorlagen und Paketen, die man dauerhaft verwendet, kann man erheblich Zeit sparen gegenüber dem Versuch, dass mal eben so schnell zu machen. Im übrigen unabhängig vom verwemdeten Programm.


    aber im Schulalltag finde ich Latex einfach unpraktisch. Wenn ich schnell ein Arbeitsblatt erstellen möchte, kann ich das in Word praktischer.

    Meine Erfahrung ist da eine andere. Aber ist ist wie gesagt Geschmack, Gewohnheit und Erfahrung.



    Im Endeffekt gebe ich dir recht

    Äh, nein, den Endeffekt hast du anders beschrieben:



    Für den Schulalltag ist es mir aber wie gesagt, egal.

    Da musst du mit leben.

    Ich seh ehrlich gesagt nicht den Unterschied zwischen unseren Varianten.

    Nun, ob etwas falsch oder richtig ist, ist schon ein Unterschied. Man sollte es sich einfach machen und "proportional" schreiben, wenn man "proportional" meint. Gleicheit und Propotionalität sind zweierlei (auch wenn wir das eine als Spezialfall vom anderen auffassen können). Da sollte man dann auch unterschiedliche Schreibweisen verwenden.


    Dann macht es auch Sinn, dass aus Proportionalität "Gleichheit mit Konstante" wird. D.h. es gibt überhaupt erst einen Grund, eine Konstante einzuführen, damit man an eine Gleichheit kommt. Wenn schon $x=a$ gilt, bin ich fertig und muss mir keinen Kopp um eine Konstante machen.



    Die vorgehensweise hat also didaktische Gründe.

    Die Didaktik rechtfertigt Reduktion, keine Fehler.


    Aber die Voraussetzungen für dieses Verfahren müssen auf jeden Fall geklärt werden, sonst bildet sich möglicherweise die Fehlvorstellung, man könne alle proportionalen Sachverhalte so modellieren ("verknüpfen mit Mal")

    Ich glaube der Irrtum ist eher, dass man vermuten könnte, alles sei proportional und deshalb könne man alles so modellieren.



    iehe das Museumsbeispiel von Volker_D.

    ..., in dem er Gesamtpreis weder proportional zur Zahl der Erwachsenen noch zur Zahl der Kinder ist. Daran scheitert die Methode.

    den Zeilenabstand etwas geringer, die Schrift etwas schmaler und kleiner,

    Da muss man gut abschätzen, wie klein noch gut ist. Gerade wenn man Formlen mit Indizes oder ähnlichem hat, muss man da aufpassen. Ich probiere dann auch mal groß und großzügig, aber dann zwei Seiten auf eine verkleinert.


    Allerdins nicht für Klausuren. Da können die Kopierkosten mal hinten anstehen. In den Bildungsgängen, in denen ich tätig bin, passen eine Klausur ohnehin nur selten auf eine Seite.

    Wie ich schon schrieb, sind es zwei unterschiedliche Konzepte. Bei dem einen muss man sich damit beschäftigen, bei dem anderen kann man pfuschen.

    Ja, ich glaube das ist der wesentliche Unterschied. Ich bin doch eher dafür, sich mit einer Sache zu beschäftigen. Wenn man mit LaTeX anfängt, muss man erstmal was lesen. Da erfährt man dann auch, dass amn z.B. ein Fontencoding einstellen muss. Dann macht man das )oder der Editor hat's schon getan). Wer möchte, bekommt auch erklärt, warum man das muss.


    Word & Co. begrüßen dich mit eienr leeren Seite und vermitteln den Eindruck, man müsse nur ein Bisschen tippen und ein paar Knöpfe drücken. Uns so sehen die Druckwerke dann auch aus. Aus dem Gewurschtel-Modus kommt man denn schlecht wieder 'raus.


    Wenn die erste Zeile in meinem Quellcode die Festlegung der Dokumentenklasse ist, muss ich wissen, was für einen Text ich überhaupt schreiben will. Darüber informiere ich das Programm. Bei einer Textverarbeitung kommt es einem so vor, als ob man mit dem gleichen Settiung sowohl einen Brief als auch ein Buch schreiben kann. Machen manche auch.

    All diese „Vorarbeiten“ sind bei TeX wesentlich weniger selbsterklärend als bei Word.

    Mag sein. Das wird dadurch ausgeglichen, dass der durchschnittliche LaTeX-Nutzer sich mit dem Programm beschäftigt, mit dem er Arbeiten wird. Ob es allerdings selbsterklärend ist, dass man eine Dokumentenvorlage braucht, in der für den Textkörper eine Schrift mit Serifen einstellen muss, weil irgendjemand eine serifenlose Schrift als Standard für geeignet hielt, darf zumindest mal fragen.


    Jedoch nimmst Du es bei LaTeX widerspruchslos hin

    Darauf kommst du in etwa wie?


    bei Word hast Du dazu aber keine Lust.

    Ich habe generell keine Lust, mit Word und Konsorten zu arbeiten. Solcherlei Details haben da nur wenig Einfluss.


    Ich möchte noch den Unterschied erwähnen, dass es sich bei MS-Word um ein kommerzielles Produkt handelt, für das ich also Geld bezahle, mit dem man aber im Lieferzustand nach deiner Einschätzung nicht arbeiten sollte.


    Bei LaTeX handelt es sich um eine ehrenamtlich erstellte Softwaresammlung, die ich kostenlos verwenden darf. Trotzdem erhalte ich schon mit den Grundeinstellungen ein professionelles Ergebnis. Auch kostenlos erhalte ich einen Editor, der mir mit einem oder wenigen Klicks alles einfügt, was ich noch brauchen könnte.


    Vom Preis-Leistungs-Verhältnis fahre ich da ganz gut.


    Selbst wenn ich die Kodierungen da von Hand hinschriebe, bin ich doch mit der generellen Arbeitsweise ohne WYSIWYG so zufrieden, dass es mir das auch wert ist. Und am Ende ist es dann doch nur Geschmackssache oder Gewohnheit. Und das eine ist gar nicht besser als das andere.

    aber alleine die Herangehensweise in der Förderschule im Vergleich zur Oberstufe (um mal beide Extreme zu bedienen) zeigt doch, dass es hier pädagogische Unterschiede gibt, die über die reine Komplexität des Stoffes hinausgehen. Beispiel: Vorbereitung einer Präsentation. Verläuft in der Förderschule anders als in der gymnasialen Oberstufe...

    Ach, sollte der schlaue Spruch vielleicht heißen, dass man Schulformen unterrichte?

    mir ist nun schon öfters der wohlfeile Spruch untergekommen, dass man als Lehrer doch gefälligst Schüler und nicht Fächer zu unterrichten hätte.

    Jo, da wid dann wohl eine Dichotomie aufgemacht, die es nicht geben sollte. In was genau soll man denn die Schüler unterrichten, wenn nicht in fachlichen Inhalten? Gut gemachter Unterricht beachtet die Lerngruppe genau so wie zu vermittelnden Inhalte.


    Bei genauerer Betrachtung ist der so schlaue Spruch dann doch nur ein Spruch und gar nicht so schau.

    Was genau meinst Du mit „absatzweise“?

    Beim absatzweisen Umbruch werden die Wörter innerhalb eines Absatzes so auf die Zeilen verteilt, dass die Unterschiede der einzufügenden Freiräume zwischen den Wörter ich bei benachbarten Zeilen nicht zu stark unterscheiden. Das ist etwas aufwändiger als beim zeilenweisen Umbruch, bei dem einfach, wenn eine Zeile voll ist, die nächste angefangen wird und die Freiräume eben so groß sind, wie sie sind.



    Bei Word gibt es keine Warnung.

    Ja, ist klar.



    Auch wieder interessant, dass Dich die erste Bemerkung stört, die zweite aber nicht...

    Wie kommst du darauf, dass mich irgendwelche Bemerkungen "stören"?



    Musst Du keine Klassen definieren?

    Nein, die gibt's alle schon. Ich wähle nur eine aus.

    Keine Pakete einbinden?

    Doch schon. Wenn ich diese verwenden will. D.h. für zusätzliche Funktionen brauche ich zusäzliche Pakete.



    Keine Codierungen einstellen?

    Welcherlei?

    Einzelne Zeilen (Schusterjungen/Hurenkinder) werden schon lange vermieden. Man kann auch einstellen, dass die Absätze zusammengehalten werden (warum auch immer...).

    Ja, OK. Aber wird denn nun absatzweise umgebrochen oder immer noch nur zeilenweise?



    Eine Warnung gibt es nicht.

    Hm, dann sind die Logfiles in Wirklichkeit leer und ich bilde mir das nur ein? Danke für die Klarstellung.



    Allerdings wundere ich mich schon etwas, dass Du Dir eine TeX-Umgebung einrichtest,

    Zunächst mal arbeite ich mit LaTeX. Was genau muss ich dabei einrichten?

    Versuche mal probehalber, die Rollen zu tauschen. Stell dir vor, du sitzt auf seinem Bürostuhl. Frau Kopfschloss ruft an: Guten morgen, Kind ist krank.

    Du meinst die soll sich probehalber mal den Kopf den Schulleiters zerbrechen, weil der das ja nicht tut?


    Dass Kollegen knapp anrufen, weil sie kurzfristig erkrankt sind, ein kurzfristig erkranktes Kind haben oder die Autobahn wegen einer brennenden Brücke gesperrt ist, ist doch schulischer Alltag. Da kann man doch eine professionelle Reaktion erwarten.


    Vielleicht verstehe ich den Vorschlag falsch, dann bitte ich um Klarstellung. Derzeit sehe ich nicht, was Kopfschloss von einem derartigen Gedankenexperiment haben sollte.

    Eigentlich ist es eine spannende Frage, wie es wohl dazu kam, dass eine Schriftart derart in Verruf geraten ist.

    Ja, das frage ich mich auch. Da wird so 'ne Schrift jahrzehntelang in wissenschaftlichen Arbeiten eingesetzt und auf einmal meinen die Leute, die ist ja nur für Comics und anderen Spielkram. Mysteriös. Dass die Schrift von vornherein nur für Sprechblasen und gar nicht für lange Sachtexte gedacht war, ihren Namen also zu Recht trägt, käme mir allerdings nicht in den Sinn.


    Genauso wie kein Blocksatz, nicht sauber eingestellte Abstände zwischen den Absätzen, Verwendung von Leerzeichen anstatt Tabstop etc. halt schlampig aussieht und daraus zieht man unweigerlich Rückschlüsse über die schreibende Person.

    Zumindest über deren Arbeitseffektivität. So Gedriler wie Leerzeichen-Aufläufe statt Tab-Stopps oder Einzügen sieht nicht nur doof aus, es kostet auch einen Haufen Zeit. So hat man dann für die schlechtere Lösung mehr Arbeit. Schade, dass so wenig junge Menschen den Umgang mit zumindest einem Textbearbeitungsprogramm lernen. Bei mir laufen regelmäßig Schüler auf, die "das mit Word" schon in der vorgehenden Schule gelernt haben wollen, aber den Begriff "Formatvorlage" noch hie gehört haben. Naja, Rechtschreibung, Garmmatik und Grundrechenarten beherrschen sie ja auch nicht.


    Hauptsache es sieht ordentlich

    Finde ich bei einer Bewerbung noch nicht mal unwichtig. Vielleicht sogar fast so wichtig wie "bübsch" oder "die Freiheit nehm' ich mir".

    wobei dieses "ordentlich" irgendwie so eine stillschweigende Definition ist, die eigentlich gar nirgendwo so richtig fixiert ist.

    Es ist gar nicht so schwer zu erraten, wie so eine Personalabteilung beurteilt, ob eine Bewerbung übersichtlich gestaltet ist, so dass man die Inhalte leicht erfassen kann. Für das Schreiben von Briefen gibt es sogar eine DIN-Norm.


    Wer's fachlich genauer wissen will, darf gerne ein Fachbuch über Typographie lesen. Wenn das einigermaßen was taugt, sind die Regeln da auch nachvollziehbar begründet.

    Meinst aber den Standard zu kennen.

    Wo hab' ich denn vom Standard gesprochen? Oder ging es mir um fachliche Korrektheit? Ob dieser oder jener Verlag alles richtig macht, finde ich jetzt nicht so spannend. Wenn ich mal ein Buch von denen in die Finger bekomme, kann ich da ja mal drauf achten. Wozu soll dieses Beispiel jetzt gut sein?


    Nur nebenbei: man kann eine Sache durchaus auf verschiedenen Arten richtig machen.

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