Beiträge von Tom123

    Ich hatte in dem Alter ausschliesslich Kontakt zu anderen Studenten und Schüler wären bei uns niemals auf irgendwelchen Partys gewesen. Ich halte das schon für eine ziemlich isolierte Gruppe. Zumal man in Deutschland üblicherweise daheim auszieht wenn man studieren geht, was in der Schweiz z. B. viel seltener der Fall ist.

    Ich bin ja erstaunt, wie sehr du aus der Schweiz beurteilen kannst, was in Niedersachsen los ist. Gerade in Wilhelmshaven wohnen viele Leute noch zu Hause, zumal auch die Uni Oldenburg relativ gut erreichbar ist.

    Das Problem ist doch letztlich, dass du durch den Wegfall von Abstand und Maskenpflicht in den Schulen ein erhöhtes Infektionsrisiko hast. Solange die Zahlen unten sind, kann man das Risiko vertreten. Wenn die Zahlen steigen, möchte man das Risiko nicht mehr eingehen. Eigentlich eine gute Sache.

    Ich glaube man sollte hier man 2 Dinge unterscheiden:

    "Flattening the curve" ist ja das gesamtgesellschaftliche Konzept. Dazu gehört auch die freien Kapazitäten in Krankenhäusern und Intensivstationen.

    Davon losgelöst hat jeder Arbeitnehmer das Recht auf körperlicher Unversehrtheit. Dazu gehört, dass der Arbeitgeber für einen ausreichenden Schutz sorgen muss. Und daran hapert es aus Sicht einiger. Man scheint der Meinung, dass Sachen, die im privaten Umfeld problematisch sind, in der Schule funktionieren. Die Lehrkräfte hier einem erhöhten Risiko auszusetzen ist sicherlich nicht statthaft. Das Problem ist nur, das Risiko einzuschätzen. Aus Sicht unser lieben Landesregierungen ist ja alles kein Problem und ohne Risiko. Die Kinderchen sind sowieso nicht ansteckend und wenn wir uns alle an die Konzepte halten, wird es keine größere Gefahr geben.

    Auf der anderen Seite sehen die Lehrkräfte die Praxis. Die Berichte über Ausbrüche in Schulen oder Ferienlagern. Die fehlenden Möglichkeiten vor Ort das Hygienekonzept umzusetzen. In Nds. gibt es zum Beispiel noch nicht mal Masken auf Kosten des Arbeitgebers.

    Und das darf durchaus kritisch gesehen werden. Warten wir ab, wenn die Temperaturen runtergehen und wir nicht mehr mit offenen Fenster unterrichten. Ich hoffe ja, dass die Politiker und co Recht haben und das alles unproblematisch ist. Glauben tue ich das allerdings nicht...

    Und deshalb keine Quarantäne anordnen? Das glaubst du doch nicht ernsthaft...:autsch:

    Es soll ja auch je nach Fall gehandhabt werden.

    Ja, aber ich kenne mindestens einen Fall, wo bei gleichen Voraussetzungen unterschiedlich gehandelt wurde. Argument war damals tatsächlich, dass es unterschiedliche Personen entschieden haben und diese die Sache unterschiedlich einschätzen. Dabei waren die Fakten die gleichen.

    Letztlich glaube ich nicht, dass es ein Mitarbeiter vom Gesundheitsamt bei einem eindeutigen Fall auf die Quarantäne verzichtet. Aber ich denke, dass es eine gewisse Grauzone ist. Und da hängt es dann von der subjektiven Einstellung ein. Der eine Mitarbeiter hält eine Situation XY für kritisch, der andere nicht. Letztlich sind ja Ärzte bei verschiedenen Dingen unterschiedlicher Meinung. Das wird es auch im Gesundheitsdienst geben.

    Zum Gesundheitsamt:

    Bei uns wird es von Landkreis zu Landkreis unterschiedlich gehandhabt. Teilweise sogar innerhalb einer Stadt, je nachdem wie sich der Schulleiter verhält. Und es ist auch mehr als wahrscheinlich, dass es in den einem oder anderen Gesundheitsamt auch Menschen gibt, die sich eher auf der Seite der Coronaleugner sehen.

    Es wird nicht unbedingt nach ärztlichen Kriterien entschieden. Zitat: "Da haben Sie recht aber dafür haben wir kein Personal." Dazu ein gewisser Druck in bestimmten Situationen bestimmte Entscheidungen herbeizuführen. "Im Nachbarkreis wurde die Schule auch nicht geschlossen / die Klasse in Quarantäne geschickt / ..." Auch haben die Gesundheitsämter nicht unbedingt die Einsicht in schulische Abläufe und in das Freizeitverhalten der Kids, wie die Schulen oder Lehrer. In einem Fall bei uns hieß es nur, wenn sich alle an das Konzept gehalten haben, ist die Gefahr sehr gering.

    Letztlich ist natürlich das Gesundheitsamt die entscheidende Instanz. Trotzdem sollte man deren Entscheidungen auch nicht als von Gott gegeben ansehen. Ggf. ist dann eine Nachfrage oder ein Hinweis auch mal ganz gut.

    So läuft es aber nicht und so läuft es nirgendwo, das hat nüscht mit Bundesland blablubb oder sonst was zu tun. Was nützt Dir ein Etat, wenn im Gebäude kein WLAN vorhanden ist? Was nützt es Dir wenn die Schule iPads kaufen kann und kein Personal für den Support da ist? Da geht die Planung weit über "gebt uns mal Geld" hinaus und benötigt vor allem einiges an Vorlauf bevor es überhaupt mal konkret losgeht.

    Aber genau darum geht. Es bringt nichts, wenn wir von oben etwas bekommen, was wir gar nicht brauchen. Das war ja auch das Beispiel von den Ipads. Es ist ja vollkommen egal, ob du oder deine Schule das entschieden habt. Letztlich sind für euch Ipads blöd. Für andere Schulen nicht. Was nützt es mir, wenn mir der Schulträger Sachen zur Verfügung stellt, die wir nicht brauchen? Bei uns soll jetzt ganz viel aus dem Digitalpakt investiert werden. Die alten Netzwerkkabel werden gegen neue ausgetauscht. Für Endgeräte fehlt allerdings das Geld. Super. Wir brauchen ein paar Apple TV und ein paar Beamer. Für einen Bruchteil der Summe könnte, der Schulträger viel mehr erreichen. Aber nein, es wird von oben geplant und vorgegeben.

    Das gleiche mit den Ipads. Ohne Stift, Tastatur, Apps, Simkarte. Was sollen wir damit? Zumal keine Geräte für Lehrkräfte zur Verfügung stehen. Da wird irgendwas angeschafft und hingestellt. Gesprochen wird, wenn überhaupt, mal mit den großen Schulen. Also Realschule und Gymnasium.

    Ja natürlich darf man das nicht auf die Klassenkasse umrechnen. Wäre aber im meinem Falle ohne die RRV so gewesen. Vom Vater ist nichts zu holen, wir haben aber Gruppentickets im Voraus gekauft, da es einige Sachen gab, die man im Voraus zahlen musste. In meinem Fall Tickets für Musical und zwei Ausstellungen.

    Dann muss das halt die Schule aus dem Schuletat tragen. Ich würde als Eltern den Lehrkräften was erzählen, wenn ich die Stornokosten für irgendeinen Dritten tragen soll, der zu spät absagt oder nicht kommt.

    Ich mache inzwischen auch viel über das Ipad. Kollege hat das große 12 Zoll Ipad mit dem Magic Keyboard vom Schulträger bekommen. Er arbeitet wohl nur noch damit. Ich denke auch, dass es alles Gewohnheit ist. Letztlich wäre es mir auch egal, ob der AG uns ein Ipad oder ein Surface stellt. Hauptsache er stellt ein vernünftiges Endgerät.

    Sinnvoll wäre es jeder Schule einen jährlichen Etat für Digitalisierung zur Verfügung zu stellen. Dann können die Schulen selber überlegen, was sie anschaffen. Ggf. macht man bestimmte Zielvorgaben, wie zum Beispiel jedes Kind soll ein Gerät erhalten oder nur Jahrgänge xy oder auch Vorgaben welche Kompetenzen erreicht werden sollen.

    Wir haben zum Beispiel in der GS gute Erfahrungen mit Ipads gemacht. Unser Gymnasium nutzt sie auch. Wollsocken findet sie ganz doof. Da muss jede Schule ihren Weg finden.

    Problem bei uns: Schulträger kauft Ipads plant aber weder Geld für den Pencil noch für Apps ein. Dafür gibt es ein paar Ipads mehr als gewünscht ... Natürlich haben die Geräte für die Schülerhand nur WLAN. Geräte mit Cellular sind ja auch nicht sinnvoll, wenn die Kinder zu Hause kein Internet haben. Das ist wieder so typisch, wenn der Schulträger keine Ahnung hat, was die Schulen wirklich brauchen...

    Ich habe die Reise weder gefordert, noch gewünscht, noch Datum und Zeit gewählt. Das alles ist Angelegenheit der Schule, und das, weil die Schule es traditionsgemäß so will und ausführt.

    Auf gut Deutsch: Du findest die Klassenfahrt doof. Ist denn die Teilnahme bei euch verbindlich? In Niedersachsen dürfen die Schüler ohne Begründung zu Hause bleiben und müssen dann am Unterricht der anderen Klassen teilnehmen.

    Ich schließe inzwischen immer eine RRV über die Jugendherbergen ab und weise trotzdem darauf hin, dass Stornokosten zu tragen sind. Wir hatten auch schon den Fall, dass ein Kind nicht teilgenommen hat und die RRV nicht die Kosten tragen wollte. Laut Versicherungsbedingungen war eine ärztliche Bescheinigung notwendig. Die Eltern hatten keine bzw. wollten keine vorlegen. Dazu ist auch so, dass nicht unbedingt alle Kosten in der RRV abgesichert sind. Ich sage den Eltern immer, dass sie die Versicherungsbedingungen lesen sollen. Macht natürlich keiner.

    Es ist doch bei allen Berufen so. Kontaktperson ersten Grades wandern in die Quarantäne. Familienmitglieder von ihnen nicht. Es wird ja nun auch nicht so sein, dass permanent Leute im Kindergarten positiv getestet werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass das noch mal passiert ist ja eher gering. Die Gefahr, dass jemand ausfällt weil das eigene Kind krank ist, ist doch grundsätzlich da.

    Ja das denkt man eben, wenn man seit nem halben Jahr schon denkt, dass die Schulen die Wurzel allen Übels sind. Was ja nicht so ist und auch nie so war. ... Es ist faszinierend wie seit 494 Seiten und 6 Monaten keiner auch nur 2 cm von seinem Standpunkt abrückt, ne? ;)

    Das ist wirklich faszinierend, nicht wahr Wollsocken? Ich kann mich noch an die Diskussion erinnern, dass Aerosole ja eigentlich gar keine Rolle spielen ....

    Aber mal im Ernst. Ohne irgendwelche hellseherischen Fähigkeiten wird man vielleicht in einem halben Jahr wissen, wie sich die Schulöffnungen auswirken? Meinst du denn die ganzen Maßnahmen, die die Bundesländer momentan machen, machen Sie nur aus Spaß? Wenn es klar wäre, dass die Schulen unkritisch sind, können wir uns einiges ersparen. Vielleicht hast du ja Recht, aber es gibt auch genug Experten, die zur Vorsicht raten. Letztlich ist es nicht mehr als deine private Meinung, dass das alles unkritisch ist. Und ich hoffe jetzt kommt nicht wieder: Aber in der Schweiz ...

Werbung