Beiträge von Schmidt

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    Ich kenne diesen Typ Mensch schon. Das ist jetzt nicht auf Dich bezogen, Daniel, dafür kenne ich Dich zu wenig.

    Es gibt Menschen, die mit einer gewissen Leistungsfähigkeit und Talent ausgestattet sind, denen also auf Anhieb viel gelingt. Verbunden ist das aber mit einer deutlichen Emotionslosigkeit und Nüchternheit, so das Dinge einfach getan werden („machen“ wäre der falsche Ausdruck, das ist schon zu aktiv).

    Mir gelingt das meiste auch auf Anhieb. Ich studiere mittlerweile den sechsten Studiengang nach fünf erfolgreichen Abschlüssen, spiele verschiedene Instrumente, spreche mehrere Sprachen, treibe Sport, habe ein Ehrenamt und ein Nebengewerbe. Alles das macht mir auch Spaß, sonst würde ich es nicht machen.

    Dass Menschen nichts mit sich anzufangen wissen, kenne ich auch. Dass das mit Leistungsfähigkeit und Talent korreliert, ist mir aber neu. Die meisten leistungsfähigen Menschen, die ich kenne, machen ständig etwas und das mit Spaß. Bei denen ist das Problem eher, dass sie sich keine Auszeiten nehmen und ständig am Wuseln sind.

    Ok danke für die Info. Zocken tue ich schon den ganzen Tag, alleine Ausflüge machen, erfüllt mich nicht. Kochen tue ich jeden Tag 2 Mal sowieso. Familie kommt nicht in Frage.
    Hat mir leider nicht geholfen, für mich wirkt es mehr wie ein Absitzen der Zeit, bis endlich der Urlaub losgeht. Zumindest Außenstehende wie meine Freundin oder Mutter sagen ebenfalls, dass es problematisch ist, wenn nur einer Lehrer ist. Also da herrscht Verständnis und Nachvollziehbarkeit. Ich denke, so abwägig ist das nicht und deshalb die Frage an die anderen, was macht ihr so die lange Zeit und geht es sonst noch wem genauso bzw. ist in einer ähnlichen Situation?

    Das kann doch nicht ernst gemeint sein...

    Du bist ein studierter Erwachsener und hast keine Hobbies und Interessen außer deiner Freundin? Bei dem Problem kann dir dann niemand helfen. Interesse musst du schon selbst haben.


    DOOFER finde ich keinen.

    Wenn man einfache Regeln nicht anwenden kann und -ons nicht von -ez unterscheiden kann, zeugt das nicht gerade von einer besonderen Intelligenz.

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    Die Arbeitshaltung ist aber eine ganz andere.

    Die Arbeitshaltung gehört auch zur Studierfähigkeit. Wer in einem Pflichtfach nichts lernen will, bekommt die entsprechende Note.

    Zitat

    und das "System" schützt diese Arbeitshaltung. unter anderem durch die Kompetenzorientierung-Fokussierung
    und der technologische Fortschritt stellt die entstehenden Probleme nicht als Probleme dar.

    In wie fern schützt das System mangelnde Arbeitshaltung? Auch im Kompetenzsystem müssen konkrete Inhalte gelernt werden. Wenn jemand in Englisch keinen geraden Satz schreiben kann und keine Vokabeln lernen will, dann bekommt er eine entsprechend schlechte Note. Warum soll das in Französisch nicht gehen? Wenn man Ansprüche an Schüler klar formuliert und bestimmte Leistungen einfordert, dann klappt das in der Regel auch. Das Problem ist mittlerweile eher, dass Kollegen und Eltern Kindern und Jugendlichen eine mangelnde Arbeitshaltung durchgehen lassen.

    Brauchst Du auch gar nicht. Es wäre aber hilfreich das Sprachgewirr hier in Deutschland zu verstehen.

    Wieder so dramatisch...

    Es leben ca. 2.5 Millionen Menschen mit arabischem, 2.6 Millionen Menschen mit türkischem und 1.3 Millionen Menschen mit russischem Migrationshintergrund in Deutschland. Das sind ca. 3.1% / 3.2% / 1.5% der deutschen Bevölkerung.

    trotzdem kann ich nicht jedem eine 5 oder 6 geben

    Wenn das die Bewertung ist, die aufgrund nachvollziehbarer und angemessener Bewertung der Leistung zustande kommt, warum nicht? Solange du klar machst, was die Anforderungen sind und diese angemessen sind, sehe ich da kein Problem.

    Das ist der Punkt, warum ich gestern etwas genervt war. Es geht um Sicherheitsempfinden in Städten bzw. im öffentlichen Raum und relativiert wird mit "aber früher in der Ehe". Die subtilen Unterschiede in Begegnungen, die das Sicherheitsempfinden negativ beeinflussen, finden sich auch gar nicht zwingend in Statistiken, sondern verbleiben auf individueller Erfahrungsebene.

    Deutschland ist objektiv nicht gefährlicher geworden. Bleibt die Frage, warum bei dir gefühlt alles viel schlimmer geworden ist. Die Propaganda bestimmter politischer Gruppierungen scheint Früchte zu tragen.

    Meine Schwägerin fühlt sich auch dauernd angegriffen und belästigt, obwohl das nie jemand, der mit ihr unterwegs ist bestätigen kann, mich, meine Frau und meine andere Schwägerin eingeschlossen. Gefühle sind mittlerweile offenbar mehr wert, als objektive Tatsachen. Kann man nix machen.

    Ich verstehe auch nicht, warum die Hemmschwelle, einen Mann anzugreifen, geringer sein soll. Die können sich doch meist besser wehren.

    Ich bin ganz gut trainiert, habe aber gegen ganz viele Männer keine Chance. Wenn man sich eine ins Gesicht fängt und nicht daran gewöhnt ist, weil man nicht boxt und nicht regelmäßig in Schlägereien verwickelt ist, ist Schicht im Schacht. Ich mache dann gar nichts mehr.

    Wenn ich mir meine männlichen Kollegen so angucke, könnte sich von denen keiner sinnvoll wehren, wenn er angegriffen würde.

    Meine Vermutung:
    - Frauen werden oft angegriffen, WEIL sie Frauen sind.
    - Männer werden eher aus anderen Gründen angegriffen.

    Frauen werden genauso oft oder selten aufgrund ihres Geschlechts angegriffen, wie Männer.

    Auch bei "Femiziden" ist das framing falsch. Da geht niemand rum und greift irgendwen an, nur, weil sie eine Frau ist. Es ist in der Regel die Expartnerin, die angegriffen wird, weil der Typ sich in seiner Ehre verletzt fühlt oder Besitzansprüche hat. Das ist wirrer Mist, den diese Typen denken, die konkrete Frau wird aber nicht aufgrund ihres Geschlechts Opfer, sondern aufgrund der fehlgeleiteten Vorstellung des Täters.

    Bei Vergewaltigungen werden Frauen häufig angegriffen, weil sie Frauen sind und es dem Täter nicht um eine konkrete Person geht. Das ist aber auch nicht immer der Fall. Die meisten Vergewaltigungen finden in den eigenen vier Wänden statt. Da geht es den Tätern dann in der Regel darum, Macht über eine bestimmte Person auszuüben, nicht darum, irgendeine Frau anzugreifen. So, wie bspw. auch bei Männern, die andere Männer vergewaltigen.

    Vergewaltigung passiert fast immer zu Hause. Es ging um Sicherheit auf den Straßen.

    Meine Mutter (Baujahr 1944) hatte kaum eine Freundin oder Bekannte, die nicht mindestens ein Mal vergewaltigt wurde oder zumindest mehrfach von ihrem Ehemann zum Geschlechtsverkehr genötigt wurde obwohl sie nicht wollte. Angezeigt wurde keiner der Übergriffe. Weder die durch Fremde/Bekannte, noch die durch den Ehemann. Vergewaltigung in der Ehe gabe es schlicht und ergreifend nicht.

    Die Zeiten haben sich zum Glück geändert. Dass das Sicherheitsgefühl abnimmt, hängt nicht mit der realen Gefahr zusammen (die eher abgenommen hat), sonder damit, dass viel mehr darüber geredet und berichtet wird. Was ja ansich auch gut ist.

    Ich finde die Kommentare hier auch etwas befremdlich.

    Aus meiner Erfahrung heraus empfinden Frauen in meinem Umfeld die Sicherheit auf der Straße abends oder/alleine als geringer als es bei Männern der Fall ist. Ich kann nur von meiner Umgebung sprechen und kann nicht abschließend beurteilen, ob dieses persönliche eingeschränkte Sicherheitsempfinden besagter Frauen gerechtfertigt oder nicht gerechtfertigt ist. Ich habe keine Bedenken, mich im öffentlichen Raum zu bewegen.

    Menschen auf dem Dorf im Vogelsberg haben viel mehr Angst, als Menschen in Großstädten. Das kenne ich auch von meiner Verwandtschaft. Schon witzig irgendwie.

    War klar, dass das kommt. Deswegen hab ich ja Beispiele gebracht, für die vielen unbewussten Verhaltensweisen, die deine Eltern dir in der Kindheit beigebracht haben und du sie deswegen immer noch so handhabst.

    Bei deinen Beispielen war keins dabei, das ich so handhabe, weil mir meine Mutter das so beigebracht hat und ich in all meinen Lebensjahren noch nicht darüber nachgedacht habe, ob das sinnvoll ist.

    Daheim ist beim Klogang sogar mal die Tür offen.

    Distanzzonen sind kulturell geprägt. Die Lautstärke der Stimme... Es gibt doch so viel Zeug, was man für normal hält, ohne darüber nachzudenken und es einem negativ auffällt, wenn es jemand anders macht.

    Es fällt auf, wenn die persönliche Komfortzone "missachtet" wird (die andere Menschen nicht kennen können). Die ist beim einen so, beim anderen so. Die eine Kollegin spricht laut und tatscht ständig an anderen herum, die andere spricht leise und zurückhaltend. Das ist individuell.

    Dass es kein einheitliches richtig oder falsch gibt, sieht man täglich im Leben und auch hier im Forum (bezogen auf allgemeinen Umgang, nicht nur auf Abstände).

    Zitat

    Der unfreundliche Ton zum Beispiel, den du beim Siezen an den Tag legen könntest: pure Konvention oder nicht?

    Erfahrung, nicht Konvention

    Und vor allem nicht allgemeingültig. Was der eine als beleidigenden Ton empfindet, ist für den anderen ganz normal.

    Individuell ist es nur begrenzt, wenn man Bescheid weiß, empfindet man es als weniger übergriffig bzw. distanziert.

    Der "richtige" Abstand ist offensichtlich individuell. Sonst wären die älteren Kolleginnen nicht so aufdringlich, während andere Kollegen eher weiter weg stehen. Von Statistik auf Individuen zu schließen, ist ein beliebter Fehler.

    Schon, aber "du Arsch" und "Sie Arsch" macht einen Unterschied:aufgepasst:

    Realistischeres Beispiel: wenn eine Mutter morgens vor der Schule grußlos sagt, "macht ihr heute Hitzefrei?" Dann fühle ich mich nicht recht angesprochen, eher angepöbelt. Hingegen grußlos (wäre genauso unhöflich) zu sagen "Machen Sie heute Hitzefrei"? Klingt anders, oder?

    Bei uns sagen Eltern häufiger sowas wie "Macht ihr heute hitzefrei?". Warum auch nicht? Ob es gepöbelt ist oder nicht, hängt vom Tonfall ab, nicht davon, ob "ihr" oder "Sie" gesagt wird.

    Pupsen, während man sich mit jemandem unterhält/ Bitte und Danke sagen/ Klotür zumachen/ Die intime Zone von 60 cm im Gespräch nicht unterschreiten/ Füße nicht auf den Esstisch legen?

    Gibt doch bestimmt Konventionen, die du unbewusst einhältst, weil "man das halt so macht".

    Diese Umgangsregeln haben überwiegend Hygiene und Vermeidung von Geruchsbelästigung als Gründe.

    Bitte/danke erkennt an, dass andere Menschen etwas für mich tun, drückt also eine Wertschätzung aus.

    Dass 60cm Abstand im Gespräch nicht eingehalten werden, passiert ständig. Wir haben ältere Kolleginnen, die ständig anfassen und zu nah auf die Pelle rücken. Das ist eben individuelle, was Menschen als zu nah empfinden. Dass es da eine "feste" Regel gibt, war mir nicht bewusst.


    "Macht man halt so" ist eine ganz schlechte Begründung. "Ich möchte das (nicht)" kann eine gültige Begründung für den Einzelfall sein, daraus lässt sich aber keine allgemeine Begründung ableiten.

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