Mein 1. Kind ist bei einer Außentemperatur von -10 Grad und dicker Schneedecke geboren. Ich habe allen Ernstes die Hebamme gefragt, ob ich mit dem Baby bei dem Wetter spazieren gehen kann. (Ich war aber erst ein paar Tage Mutter und hatte Null Ahnung von nix). 
Vollkommen legitim. Das hätte ich wahrscheinlich auch gefragt (also nicht als Mutter, aber als frisches Elternteil). Man kann am Anfang gar nicht alles wissen. Dass Leute beim ersten Mal "dumme" Fragen stellen, sind die Hebammen glaube ich gewöhnt.
Zitat von samu
Klar ärgerst du dich, wenn Leute darüber urteilen, ob du stillst oder nicht.
Darüber hat niemand zu urteilen. Wissenschaftlich gesehen ist es hilfreich zu stillen, das stimmt. Mir gefiele es am besten, wenn meine Frau unsere Kinder stillen würde. Wenn das aber aus irgendwelchen Gründen nicht geht oder sie es nicht will, ja gut, davon werden unsere Kinder auch nicht dick, dumm und faul. Wie das andere Familien/Frauen handbhaben, geht uns überhaupt nichts an. Das ist ja gerade der Punkt.
Zitat
Es ist aber m.E. egal, ob man denkt "die Mutter stillt (nicht), wie ungesund" oder ob man denkt "diese Mutter reißt ihr Kind vom Hund weg, wie blöd, da kriegt das Kind Hundeangst, naja ich mache das besser" oder ob man denkt "schlechte Eltern, die lassen ihr Kind 12h am Tag nicht altersgerechte PC spielen" oder
"das Kind verhält sich aggressiv, die Eltern reagieren nicht richtig" oder was auch immer und dann eben nicht drüber sprechen, wie im Ausgangsfall geschehen.
Auch hier gibt es jeweils wissenschaftliche Erkenntnisse, die nahelegen, was sinnvoll ist und was nicht. Das hat in den Extremen wenig mit Meinung oder Überzeugungen zu tun. 12 Stunden am Tag am PC nicht jugendfreie Spiele zu spielen ist ganz objektiv zu viel für Grundschulkinder. Bei 2 Stunden am Tag Spiele ab 12 oder ab 16 kommen wir in den Meinungsbereich, in dem ich mir auch nicht herausnehme darüber zu urteilen, was andere für ihre Kinder als sinnvoll erachten.
Am Hundesbeispiel: Es hilft Kindern nicht, sie neurotisch von Hunden wegzuzerren, statt ihnen zu erklären, wie man mit Hunden umgeht. Darüber zu urteilen habe ich aber nicht, weil ich nicht weiß, wie dieses Handeln zustande gekommen ist. Vielleicht ist ein anderes Kind dieser Mutter von einem Hund totgebissen worden? Wer weiß. Wenn mein Kind mit dem Wegzerr-Kind befreundet sein will und die Mutter dann auch damit anfängt, mein Kind von Hunden wegzuzerren, besteht Gesprächsbedarf. Dass es nicht rational ist, so mit Kindern und Hundebegegnungen umzugehen, steht ja objektiv außer Frage. Ich könnte dann bspw. für die Kinder (und die Mutter, wenn sie Interesse hat) ein "Hunde-Begegnungs-Training" anbieten, in dem alle lernen, wie man mit fremden Hunden umgeht. Wenn das angenommen wird, gut. Wenn nicht, dann muss man sich überlegen, wie damit umgegangen wird.