Bei uns ist es freigestellt. Wir müssen aber jedes Kind 2mal anrufen pro Woche.
Ich habe also gestern über einen halben Arbeitstag am Telefon verbracht und dabei fast 80% meiner Klasse erreicht, heute die restlichen Telefonate. Das ist etwas, was ich extrem ineffizient finde und was auch nur mit Flatrate machbar ist. Dieses Mal habe ich ohne Termine angerufen (ich hatte die Kinder gefragt, wann es passt, da kam wenig Zielführendes).
Vor Weihnachten habe ich es mit Terminen gemacht. Dabei habe ich über 2 Stunden in die Terminerstellung und -betreuung (Fragen beantworten, Support zum nicht funktionierenden dgsvo-konformen Tool beantworten, Eltern erklären, dass ich während einer Videokonferenz keine Telefontermine machen kann etc. pp.) gesteckt und dann etwa 3,5 Stunden ins Telefonieren, da die Kinder zu den Terminen z.T. nicht erreichbar waren. Also mehr als jetzt ohne Termine.
Zusätzlich gibt es Wochenpläne, die für alle gleich sind. Ich musste diese erstellen, während ich krank war. Eigentlich hätten sie verschieden sein müssen (Videounterricht - zu Hause ohne Videounterricht - Notbetreuung), aber dann hätte ich mit Kopfschmerzen und völlig schlapp und müde viele Stunden bis in die Nacht arbeiten müssen. Und ich werde es so weiterführen, es funktioniert. Der Wochenplan enthält Tipps und sollte zu einem großen Teil recht selbstständig umzusetzen sein. Außerdem ist er tageweise nach Stundenplan unterteilt, da einige meiner Schüler sich so die Arbeit besser einteilen können.
Erklärvideos habe ich im Frühjahr erstellt, das mache ich derzeit nicht wegen der vielen Telefonate und des hohen Zeitaufwandes. Für den derzeitigen Wochenplan war es unnötig. Da verlinke ich lieber existierende Videos. Ferner haben gerade einige der Kinder, die es nötig hätten, eben gar keinen Zugang zu den Videos und deshalb ist es für mich in der Priorität nicht ganz weit oben.
Ich mache Videounterricht, seit gestern tgl. 2 Unterrichtsstunden. Dabei löse ich dieses Mal 2 Aufgaben aus dem Wochenplan mit den Kindern (gekennzeichnet). Damit haben sie den gleichen Stoff erarbeitet wie alle, die nicht teilnehmen können. Der Videounterricht klappt in meiner 4. (auch schon in der 3.) recht gut und die Kinder freuen sich, sich zu sehen.
Ursprünglich wollte ich das erstmal gar nicht, aber dann wurde ich Mitte März eindringlich von einer Schülerin gebeten, deren Bruder (2 Jahre älter) bei meiner Kollegin Videounterricht hat. Im letzten Schuljahr habe ich dort nur Ergebnisse verglichen und Morgenkreis-Ersatz gemacht.
Die Kinder müssen sich an jedes neue Konferenztool gewöhnen. Zuerst hatten wir Zoom, dann Webex üder das Berliner Portal und jetzt Teams über die Schule. Teams bietet schöne Spielereien: Tausende von GIFs (wie bei Facebook) und Emojis. Das lenkt natürlich erst einmal ab, außerdem ist alles neu und wenn ich als Lehrerin die Standardeinstellungen wähle, dann können die Kinder jeden stummschalten, wie man das abschaltet, musste ich erst einmal längere Zeit suchen. Heute war es aber wirklich gut und ich habe sogar die Breakout-Rooms für Gruppenarbeiten in Kleingruppen genutzt. Meine Schüler arbeiten gerne zusammen und es hat vorbildlich funktioniert (mit einer kleinen, fest umrissenen Aufgabe für ein paar Minuten).
Ich habe auch mindestens eine Kollegin, die in der 1/2 Videounterricht anbietet und das klappt auch. Sie sagte, man kann dort auch Filme abspielen. Das werde ich für nächste Woche mal planen - nur dann schließt man diejenigen, die kein Endgerät haben oder in der Notbetreuung sitzen, wieder aus.