Beiträge von Conni

    1. Meine Erfahrungen mit Schulbegleiterinnen sind sehr unterschiedlich. Da gibt es durchaus kompetente Menschen, aber es gibt auch welche, die die ganze Zeit am Handy spielen und sich in aller Lautstärke mit dem zu betreuenden Schüler auseinandersetzen. Da es sich um erwachsene Menschen, teilweise älter als man selber, handelt, hat man gewisse Hemmungen, diese zu maßregeln.
    2. Was ich persönlich als ungut empfinde: Die Besprechungszeiten, die man mit der Lernbegleitung nach dem Unterricht, bzw. bei Rundetischgesprächen hat, muss ich zusätzlich ohne Ermäßigungsstunden bzw. Bezahlung leisten. Bei den Lernbegleitern zählt dies als Arbeitszeit. Nach 6 Stunden Unterricht noch 60 oder 70 Minuten Besprechung ohne Ausgleich, mindestens einmal pro Woche, das nervt. Diese Besprechungen sind aber notwendig.
    3. Was ich mir dennoch wünschen würde, ist, dass Schulbegleiter dem zu betreuenden Kind nicht so viel abnehmen, bzw. grundsätzlich bei Problemen alles entschuldigen und auf die "Behinderung" schieben. Alle anderen sind Schuld. Komischerweise kann man bei Abwesenheit der Lernbegleitung Dinge einfordern, die diese nicht für machbar hält.

    Ich habe mal etwas am Zitat herumeditiert.
    1. und 3.: Dem schließe ich mich an.
    2. Bei uns stehen keine Besprechungszeiten zur Verfügung. Mal abgesehen von meiner Zeit, gibt es dafür keine Stunden für die I-Begleiter, denn die Stunden sind bei uns gedeckelt. Wir haben 20 Stunden für die ganze Schule, das sind im Schnitt 15 Minuten pro Kind mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Dadurch bekommen das nur ausgewählte Schüler. Ich sehe die I-Helferin, die einen meiner Sch. in den Pausen begleiten soll, fast nie.

    Was ich mir noch wünsche:
    Ein gepflegtes Äußeres - es muss nicht "schick" sein. Zum Beispiel Jeans und Shirt ohne größere Löcher, die mehrmals monatlich die Waschmaschine von innen sehen; regelmäßige Haarwäsche; wenn möglich vollständige und geputzte Zähne.
    Ein nicht so häufiger Wechsel der Schulbegleiter: Derzeit wechseln die halbjährlich. Kaum haben sich alle aneinander gewöhnt, sind sie wieder weg und man fängt mit neuen von vorne an.
    Schön wäre, wenn die Schulbegleiter Grundwissen über die Störungsbilder und vor allem den Umgang damit, die die betreuten Kinder haben, mitbringen, z.B. bei Autisten oder Impulskontrollstörungen.
    Es wäre schön, wenn die Schulbegleiter die Empfehlungen und Wünsche der Lehrkräfte umsetzen. Wenn ich einem SB sage: "X. benötigt in der Pause Kontakt und Ansprache durch Sie. Bitte gehen Sie auf ihn zu. Lassen Sie uns das beim ersten Mal gemeinsam machen. Ab dem 2. Mal kennt X. Sie und Sie können alleine mit ihm sprechen.", dann meine ich das auch. Da nützt es dann wenig, wenn der SB am Schultor steht und in die Luft schaut. Kontakt und Ansprache gehen anders, z.B. mit dem Zugehen auf ein Kind, dem Verwenden der Stimme und Sprache und Augenkontakt. (Je nach Störungsbild, wie gesagt.)

    <Mod-Modus> Es kann sein, dass wir dich wegen nicht vorhandener Schreibberechtigung sperren müssen. Dann kannst du aber hier den Thread noch lesen.

    Ich finde ja, dass Humor solche Sachen vereinfacht - gerade wenn man keine Ahnung hat, sich vertut oder die Situation eh nicht ändern kann. Jahrelang an meiner Schule trainiert. Sorry, falls es etwas flapsig rüberkommt.
    Ich gehe übrigens auch öfter mal breit grinsend durchs Schulhaus. Wenn dann eine Kollegin sagt: "Dir geht es ja gut!" oder "Du lachst ja noch!" sage ich: "Klar, mein Berufsgesicht, lange geübt!" (Und im Endeffekt ist es auch so, es spricht einen dann viel seltener jemand an, weil er gerade über einen Schüler, eine Klasse oder die Situation an sich klagen will.)

    Ich war jetzt neugierig und habe mich an der Umfrage beteiligt. Leider bin ich an Frage 9 gescheitert. Da mir die Oberbegriffe kaum etwas sagten bzw. ich sie noch nie gehört hatte, habe ich da abgebrochen. Mir fehlte hier die Motivation, diese alle nach zugooglen (schreibt man das so?).

    Googeln? Ich habe geraten oder nachgedacht. Ich dachte, man solle da nur eigenes Wissen verwenden und gerade nicht googlen, da es darum geht, welche Ausbildung wir in puncto Motivation genossen haben. Kann aber verstehen, dass du abgebrochen hast. Da macht man nur weiter, wenn man eine niedrige Erfolgserwartung hat und sich deshalb nur zu leichte und zu schwere Aufgaben heraussucht. Zum Glück bin ich multiple... äh flexibel, ich kann meine Erfolgserwartung punktuell von Frage zu Frage ändern. :zahnluecke:

    Nicht zum Abreißen, aber zum Aufhängen gibt es solche Studien wohl tatsächlich. Nach einer (sagen wir umstrittenen) Studie gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Aufhängen der Klopapierrollen und der Persönlichkeit in der Form, dass man eher rezissiv ist, wenn man die Klorolle so aufhängt wie auf der linken Seite des Bildes zu sehen und eher dominant ist, wenn man es aufhängt, wie es auf der rechten Seite zu sehen ist :D

    Jetzt hatte ich eine durch externe Reize ausgelöste intrinsische Motivation, mal nach dem Clopapier zu schauen. Meine Erfolgserwartung war groß und da es sich - angesichts der aus meiner Reisetasche herausgesprungenen und zu überkletternden Wäscheberge - um eine mittelschwere Aufgabe handelte, war ich sehr erfolgreich beim Schauen.

    Ich finde es auch schade, dass du gehen willst. Ich habe deine Beiträge inhaltlich immer gerne gelesen.
    Die Situation wurde ausgiebig im Team und mit Stefan gesprochen, Fazit: Wir sind an bestimmte Gesetze gebunden, an die wir uns halten müssen. Letztlich ist das Fazit meiner Moderatorentätigkeit: Es hat eh immer einer was zu meckern. Dem einen ist man zu lasch, dem anderen zu streng, dem nächsten zu pennibel, der nächste diskutiert rum, weil er seine Ausdrucksweise prima und nicht beleidigend findet.
    Dabei macht sich aus meiner Sicht eine Kultur breit, die man auch in anderen Foren und in Schulklassen beobachten kann: "Der andere hat angefangen, der hat schlimmer geschrieben, der hat mehr beleidigt, ich wars nicht und ich bin für meine Ausdrucksweise auch nicht verantwortlich." Schade! Wirklich schade.

    Conni, jetzt wieder in den Ferien.

    Das ist die Stundentafel für den sprachlichen Zweig, im häufigeren naturwissenschaftlich-technologischen Zweig gibt es Chemie in 8-11, Informatik in 9-11, Bio nur 8-10, davor Naturundtechnik, aber dafür keine dritte Fremdsprache.

    Achso, das gab es zu meiner Zeit noch nicht. Da gab es in der 8. Klasse 4 Stunden Chemie statt 3. Fremdsprache. Danach nur noch 2.

    Hier geht es vermutlich um eine Vertretungsstelle,

    Nein. Es geht um den Quereinstieg, das sind Stellen mit berufsbegleitendem Referendariat. Ziel ist das Bestehen der 2. Staatsprüfung und damit die Lehrbefähigung.
    Als Vertretungslehrer ist der Bachelor kein Problem, aber da wird man eben nur zeitweise beschäftigt.

    @HalfNelson
    Frage bei der Beschäftigtenvertretung (Personalrat) nach, die kennen sich am besten aus.
    Oder suche dir, wie hier schon empfohlen, eine konkrete Schule.
    Was mir noch einfällt: Wir haben derzeit eine Quereinsteigerin, die wohl keinen vergleichbaren Studienabschluss hat und bald Mathe und Deutsch berufsbegleitend studieren und dann den Vorbereitungsdienst machen wird. Vielleicht ist sowas für dich auch möglich?
    Google hat mir noch Erläuterungen der *böses Wort mit G* ausgespuckt: Quereinstieg


    Als Gedankenexperiment könnte man ja mal noch mehr Schulformen erfinden: eine für Hochbegabte. Eine für Autisten.

    Eine Schule für Autisten gibt es in Berlin, wie ich vor Kurzem erfuhr.
    (Die Bekannte, die ihre Tochter an der Autistenschule hat, schwärmt übrigens davon, da es ihrer Tochter dort sehr gut geht. Die Argumente finde ich nachvollziehbar. Leider werden die Mittel zum neuen Schuljahr so gekürzt, dass das Konzept "15 Schüler pro Klasse, davon 5 mit sonderpädagogischem Förderbedarf und 2 Pädagogen" nicht mehr aufrecht erhalten werden kann.)

    Ich verstehe, was du meinst, aber an manchen Stellen macht eine gute Förderung Sinn - und das, was momentan in den staatlichen Schulen meines Bezirks stattfindet, ist keine gute Förderung. Am besten wäre es, wenn jede Grundschule so ausgestattet wäre, wie die Förderzentren, deren Schüler sie aufnimmt: Teppichboden und Hörverstärkersysteme, Logopäden und spezielle Sprachübungsräume mit entsprechender Ausstattung, barrierefrei ist klar, eine extrem leise Schule mit kleinen Klassen und Rückzugsräumen, in der um jeden Preis der absehbare Ablauf aufrecht erhalten wird und die Außenreize reduziert werden für die Autisten, Therapieräume für körperlich-motorische Entwicklung, Krankenschwestern und -pfleger für die Kinder, die auf Medikamente oder pflegerische Hilfe angewiesen sind, Kinder- und Jugenttherapeuten für die psychisch kranken und emotional-sozial auffälligen Kinder, Hilfsmittel für Sehschwache, Gebärdendolmetscher... Genau so ist aber Inklusion politisch nicht gedacht.

    Waldorfschulen sind ein Beispiel dafür, dass eine gemeinsame Beschulung funktionieren kann und begabten Schülern durchaus den Weg zum Abitur und Studium ermöglicht. Da ich kein Freund der (bei vielen Waldorfschulen) implementierten Ideologie bin, kann diese Schulart imho jedoch niemals eine Blaupause für ein öffentlich-rechtliches System darstellen. Das pädagogisch-organisatorische Prinzip der Gemeinschaftsschulen in Baden-Württemberg könnte sich zu einer Alternative entwickeln - so man diese mit Ressourcen ausstattet, die einem modernen Bildungssystem angemessen sind.

    Gerade im Bekanntenkreis erlebt: Schulleiter der Waldorfschule lehnt Kind ab, weil es nicht weit genug entwickelt ist. 1. Rückstellung. Erneute Ablehnung. 2. Rückstellung mit Sondergenehmigung des Schulamtes. 3. Ablehnung. "Solche Kinder nehmen wir nicht, wir können sie nicht fördern." Kind geht jetzt auf Regelschule. Wir sprechen von einem Kind mit Wahrnehmungsstörungen, das in der Berliner Regelschule mit dem sonderpädagogischen Förderbedarf "Lernen" ab Kl. 3 geführt werden wird. Kein geistig behindertes Kind, kein schwermehrfachbehindertes Kind. Einfach ein Kind, von dem bei uns an der Schule 2 bis 3 in jeder Klasse sitzen, ganz normal. Die Erzählungen meiner Komillitonen, die ehemalige Waldorfschüler waren und gelobten, dass sie nie nie nie nie mehr eine betreten wollen, möchte ich jetzt nicht wiedergeben. Möglicherweise hat sich ja inzwischen auch dort etwas geändert. Oder nicht.
    Meine Nichte ist an einer teuren Privatschule, die es durchaus schafft, alle Kinder zu beschulen. Wie? Mit kleinen Klassen und Personal, Personal, Personal. 3 Erwachsene für 15 Kinder in Kl. 3/4, davon ein Kind mit sonderpädagogischem Förderbedarf.

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