Beiträge von Conni

    So ähnlich läuft es bei uns auch, nur dass die Einführungen nicht kurz hintereinander sind (das würden unsere Kinder von der Konzentration nicht durchhalten), sondern wir eben in 2 Klassen jeweils die Erst- bzw. Zweitklässler austauschen. D.h. alle Erstklässler bei der Kollegin, alle Zweitklässler bei mir. Einführung oder Festigung, Übung, Gespräch, je nach Thema 2 bis 4 solcher Stunden und dann Übung im Wochenplan.

    Also wir werden nicht so arbeiten, dass jeder da arbeitet, wo er gerade ist. Ich habe gerade mit Einstern alle Hände voll zu tun gehabt, in 2 Mathe-Frontalstunden pro Woche auch nur den gaaaaaaaaanz grundlegenden Stoff zu vermitteln. Die Übungsaufgaben zum Eingeführten alleine - klar. Zusatzblätter alleine - ja. Aber wenn jeder wo anders ist, bräuchten wir noch mehr Teilungen und mehr kleine Gruppen. Bei uns geht es leider nicht, dass eine kleine Gruppe vor der Tafel etwas lernt und die anderen hinten still arbeiten. (Ein beahtlicher Teil unserer Kinder braucht eine engmaschige Kontrolle des Sozialverhaltens.)
    Können sich eure Kinder alle die Sachen selbstständig erarbeiten?


    Wir haben eine Einmaleinskartei zusätzlich, Klammerkarten zur Addition und Subtraktion, Klammerkarten zum Bereich "Zehner- Einer", Sudokus, Kaufmannsladen, Geld, ein paar Spiele und Tangramables. Für die meisten unserer Schüler reicht das. Kinder, die im Wochenplan dann noch Zeit haben, arbeiten an der Sprachkartei zu Tinto.


    Grüße,
    Conni

    Hallo ani,


    geht mir auch so. Habe ich, wenn ich abgelenkt / gestresst / übermüdet / überarbeitet bin. Und zwar alles, was du beschrieben hast und auch nur auf Arbeit. Im 1. Schulhalbjahr hatte ich das sehr häufig, inzwischen wird es wieder besser.
    Ich bin zwar multitaskingfähig, aber der Stress in der Schule ist schon enorm. Lärm ist Stress, du arbeitest viel - wie du schreibst, dann viele Kinder mit vielen Anliegen, die zu dir kommen, gleichzeitig noch den Überblick behalten, dies vorbereiten, jenes tun etc. Bei uns kommt hinzu, dass wir 2 Jahrgänge gleichzeitig haben und uns noch um Teilungslehrerinnen, Sonderpädagoginnen, Erzieherinnen, Teilungsstunden, Vertretungen für all diese Dinge, verschiedene Wochenpläne, gleichzeitige Lernstandsüberprüfungen etc. kümmern müssen. Besonders schlimm ist es, wenn die Klasse unruhig ist, wenn Unterrichtsphasen immer wieder unterbrochen werden und sich z.B. auf die Frage nach dem Ergebnis von 8*2 ein Kind meldet und sagt: "Ich fahre am Wochenende Reiten." Das bringt nicht nur die Kinder im Klassenraum durcheinander, sondern auch mich. Schönes Sommerwetter scheint dieses Phänomen zu fördern.


    Sobald ich "abschalten kann", bin ich aber so konzentrationsfähig und redegewandt wie immer.
    Wortfindungsstörungen bleiben ab und an über die Arbeit hinaus, weil ich es mir dort angewöhnt habe, viele Dinge gleichzeitig zu tun, wenn ich also z.B. gleichzeitig jemandem zuhöre, etwas anschaue und meinen Gedanken nachhänge, dann bleibe ich schon mal mitten im Satz hängen. Ich muss mir immer wieder bewusst machen, dass ich Freizeit habe und nur eine Sache gleichzeitig tun muss.


    Geh vorsichtshalber zum Arzt und lass dir Sicherheit geben, dass alles o.k. ist.
    Achte zudem darauf, dass du abschaltest, genug schläfst, Arbeit und Freizeit trennst, dich auch mal selber zur Ruhe bringst bei deinen Hobbys.


    Vielleicht kannst du mit der Klasse Ruherituale schaffen? Zeiten, in denen sie nicht ankommen und dieses "Duhuuuuuuu, weißt du wahaaaas..." dadurch wegfällt? Kannst du in der Hofpause die Kinder hinausschicken und dir 5 min absolute Ruhe für dich selber nehmen, um dich zu sammeln und wieder konzentrieren zu können?
    Was mir derzeit hilft: Kinder, die Fragen haben oder etwas Dringendes erzählen wollen, stellen sich an und dann geht es der Reihe nach. Dann kann ich konzentrierter sein.


    Trinken ist auch wichtig - und zwar in jeder Pause ein paar Schlucke, bei heißem Wetter auch mal im Unterricht. (Die Kinder dürfen bei heißen Temperaturen sicher bei euch auch im Unterricht einen Schluck trinken?) Nervliche Anstrenung (und die hast du!) kostet den Körper Flüsigkeit.
    Außerdem benötigt dein Gehirn bei hoher Belastung regelmäßig Energie, am besten in Form von Kohlehydraten. Mir hilft es an besonders stressigen Tagen, alle 2 bis 3 Stunden eine Kleinigkeit zwischendurch zu essen (ein kleines Stück Obst, eine Scheibe Knäckebrot, 1/2 Müsliriegel) - und dabei zu sitzen und mich nur auf das Essen zu konzentrieren!


    Grüße und gute Besserung,
    Conni

    Ich glaube, bei "Lara" muss man von seinem Konzept her sehr klar und sehr strukturiert sein. Ich habe das Ganze schon auf 2 verschiedene Art und Weisen eingesetzt gesehen - beide Male mit nicht so gutem Erfolg.
    Wenn du aber auf der Fortbildung in Weimar warst, fällt es dir vielleicht leichter?


    Ansonsten könntest du zu Lara ein Buchstabenheft hinzunehmen.
    Ich finde das Heft vom Jandorf-Verlag sehr gut, es bietet jeden Buchstaben auf 2 Seiten dar, die Übungen wiederholen sich und sind damit auch selbstständig von den Kindern zu bearbeiten.


    Wir verwenden Tinto, auch da gefällt mir der Buchstabenordner sehr gut. Auch hier wiederholen sich die Übungen, es ist farblich etwas ansprechender als das Jandorf-Heft. Die Ordner brauchen etwas Platz im Klassenraum und du musst die Karten raussortieren (oder die Kinder können es alleine?).
    Das Arbeitsheft 1 zu Tinto ist auch o.k. Es wird Silbenschwingen geübt und lautgetreues verschriften. Das Erstlesebuch ist für den Anfang zu schwierig, wir haben extra Leseübungsblätter dazu kreiert.
    Außerdem haben wir noch Elemente aus dem Kieler Lesetraining hinzugenommen. Es gibt mehrere Lesekarteien (Fröhler, Kohl) und Bücher unterschiedlichen Schwierigkeitsgrades im Klassenraum. Dazu Lesespiele (Aldi, Kopiervorlagen zu Tobi, gekauftes Material).


    Vor 2 Jahren haben bei uns alle Parallelklassen verschieden gearbeitet:
    Einmal alteingesessenes Fibelkonzept, einmal Fibel mit Hinweis auf Anlauttabelle, einmal Anlauttabelle + viel lautgetreues Schreiben + Lesetraining + Fibel als Begleitbuch. Am Ende konnten alle Kinder lesen. Die meisten Kinder mit Problemen gab es in der Nur-Fibel-Klasse, allerdings war das sozial die schwächste Klasse, deshalb möchte ich es nicht auf die Methode zurückführen. Es ist schon unangenehm, alleine den Weg zu gehen. Mir standen immerzu Eltern auf der Matte, weil sie diese Art von Lernen nicht kannten und immer mit der Fibelklasse verglichen. Gegeben hat sich das nach dem 1. Halbjahr, denn zu Weihnachten haben viele Eltern ihren Kindern kleine Bücher geschenkt (auf mein Anraten hin) und festgestellt, dass die Kinder damit klar kamen.
    Wenn du dich mit "Fara und Fu" nicht wohl fühlst, dann nimm es nicht! (Ich kann dich verstehen, habe ein Kind zum Halbjahr bekommen, welches mit Fara und Fu gelernt hatte, der hat sich im Lesen gar nichts zugetraut. Selbst "bekannte (auswendig gelernte) Wörter" nur auf den Seiten, die er erarbeitet hatte in der alten Schule.) Meine Schüler, auch die mit Problemen in der optischen Wahrnehmung (Spiegeln) und die unkonzentrierten, hatten zu diesem Zeitpunkt im Lesen schon mehr Selbstvertrauen.


    Wenn du Lara nimmst (+ vielleicht ein Buchstabenheft), dann könntest du dich doch mit Kolleginnen anderer Klassen austauschen, oder? Vielleicht fühlst du dich dann nicht ganz so "allein auf weiter Flur"? Außerdem sehen Eltern, die schon ältere Geschwister/Bekannte in der Schule haben, dass du nicht völlig aus den Gepflogenheiten ausscherst.


    Wenn du die Kinder frei schreiben lässt, musst du dich eben darauf einstellen, dass du viel kontrollieren musst, es macht deutlich mehr Arbeit als andere Methoden.


    Viel Erfolg!
    Conni

    Wir werden es ab dem nächsten Schuljahr für die Zweitklässler nehmen. Ich finde es recht übersichtlich (vorher Einstern). Gut finde ich auch das Extra-Heft mit Lernstandskontrollen.
    Mehr kann ich noch nicht sagen.


    Gruß,
    Conni

    Bei uns auch null, es wird drauf geachtet, nicht zu viele zusätzliche Vertretungsstunden zu geben. (Und die werden nicht bezahlt, da macht sich die entsprechende Kollegin aber auch nicht selber stark.) Außerdem ist die Aufsicht wie bei den Vollzeitkräften.

    Bei uns gab es im letzten Jahr dann auch nur diese speziellen Urkunden für jüngere Schüler - da stehen nicht mal die Leistungen oder die Punkte drauf. Da sich das Problem durch die Klassen zieht, gab es großen Unmut und Tränen. Wie kann ein sportlicher 7jähriger verstehen, dass er nur so eine nichtssagende Urkunde bekommt, sein Banknachbar (2 Monate älter) aber eine Ehrenurkunde? Gar nicht. Leider fand sich kein offenes Ohr unserer Sportlehrerinnen dafür.
    Wenigstens innerhalb einer Klassenstufe sollte es gleich geregelt sein.

    Wir haben für Klasse 1:


    Buchstabenordner
    Erstlesebuch
    Arbeitsheft 1
    Lese-Malhefte vom Jandorf-Verlag (1 und 2)


    Für Kl. 2:
    Schreibschriftlehrgang (ab nächtem Jahr probieren wir einen anderen, durch den Tinto-Lehrgang sind jetzt noch nicht alle durch)
    Erstlesebuch
    Arbeitsheft 2 (ab nächstem Jahr nicht mehr, weil wir durch die Jahrgangsmischung viel Wochenplanarbeit anbieten müssen und das Arbeitsheft 2 nur wenig selbstständig bearbeitet werden kann)
    Duden: 2 Arbeitshefte ("Richtig schreiben" und neu im nächsten Jahr das Grammatikheft)


    Für alle zusätzlich:
    Sprachkartei - schaffen auch in Kl. 2 wirklich nur die ganz Schnellen und Pfiffigen, könnte aber am Einzugsgebiet und Einschulungsalter liegen.
    Erstlesehefte von Cornelsen / Volk und Wissen, die Fröhler Kartei und 2 Karteien aus dem Kohl-Verlag stehen im Regal, zusätzlich verschiedene Lük-Hefte und Bücher. Außerdem gibt es Arbeitsblätter vom Ruhrverlag und von Persen.


    Empfehlenswert für den Klassenraum: Anlautbilder zum Aufhängen und Buchstabenhaus, eventuell die Plakate mit den Kapiteleingangsbildern (es geht zur Not auch ohne) und wirklich nett ist die Tinto-Lieder-CD.


    Grüße und viel Erfolg
    Conni

    In Berlin wird nicht mehr verbeamtet, sondern nur noch angestellt (fest). In Brandenburg soll es derzeit genauso sein. Mir wurde telefonisch gesagt, dass ich angestellt werden könne, wenn die Amtsärztin der Verbeamtung nicht zustimmen würde. (War RLP oder BaWü, weiß nicht mehr genau, habe dann ja doch die Stelle in Berlin genommen.)


    Hast du eine Schwerbehinderung? Oder bist du Schwerbehinderten gleichgestellt? Dann sind die Kriterien für die Untersuchung "lascher". (Vor ein paar Jahren hieß es noch: Die Amtsärtzin soll sagen, ob du voraussichtlich noch 10 Jahre arbeiten kannst mit Schwerbehinderung. Ohne lebenslänglich. - ob das jetzt noch so ist, weiß ich nicht. )


    Gruß,
    Conni

    venti
    Schön wärs.
    Bei uns haben 3 Kolleginnen der 1. Klassen letztes Jahr etwa eine halbe Stunde vor U-Beginn die Türen geöffnet. (10 min vor U-Beginn dürfen alle hoch, da müssen alle Lehrerinnen in den Räumen sein.) Die Kinder gingen dann an die Freiarbeit. Sie hatten dafür eine Aufsicht (von 20 min) weniger pro Woche. Andererseits mussten sie in der Zeit da sein wegen der Aufsicht. Als eine Kollegin längere Zeit erkrankte und die Schule keine Vertretung fand, die freiwillig zusätzlich den offenen Anfang gestaltete, gab es riesigen Ärger von Seiten der Eltern her. Kinder und Eltern, die dieses Verfahren gewöhnt waren von Anfang an, halten sich auch später noch daran. Das führt dazu, dass nun auch unsere Drittklässler - z.T. unter den Augen ihrer Eltern - durch das Schulhaus toben, bevor eine Lehrerin da ist.


    In diesem Schuljahr haben wir nur 6 Klassen, die dieser "offene Anfang" betrifft. Aus bestimmten Gründen geht er nur noch 15 min vor dem U-Beginn, also 5 min Mehrarbeit pro Tag. Als "Ausgleich" dafür haben wir statt 40 min Aufsicht die Woche nun 45 min, da für uns die Frühaufsicht (5 min) wegfällt und wir dafür eine andere dafür machen müssen. Probleme gibt es nun auch beim Sport, denn die Kolleginnen bereiten erst die Turnhalle vor und die Kinder stehen in der Zeit draußen, in der sie sonst offenen Anfang haben.
    Ab dem nächsten Jahr möchten ein paar von uns 6 das wieder 30 min vor U-Beginn starten lassen. Ich nicht - es sei denn, es wird auf die Stundenzahl angerechnet. Wir haben ja sonst nicht genug zu tun...


    Fazit: Überlegt es euch vorher gut. Es bedeutet über Jahre hinweg permanente, unbezahlte Mehrarbeit. Mit "in der Zeit ruhig dasitzen und etwas vom Vortag kontrollieren" ist es so eine Sache, das geht nur, wenn die Kinder wirklich ruhig arbeiten, keine Anliegen haben und auch keine Eltern mitkommen, die Anliegen haben. Und: Es muss die ganze Schule mitziehen.

    Wir geben unsere Kinder nach der 2. Klasse ab und die Lehrer der 3. Klassen (meist Sek-I-Lehrer) erwarten, dass die Kinder Schreibschrift können und wären mit dem Beibringen der Schreibschrift wohl auch überfordert. Ein Beginn zur Mitte des 2. Schuljahres ist also ausgeschlossen. Ein Beginn im 1. Schuljahr ist auch ausgeschlossen, da wir nur 45 € pro Kind auf die Schulbuchliste setzen dürfen und die sind für die Mathematikmaterialien, das Deutsch-Arbeitsheft und den Druckbuchstabenlehrgang bereits ausgegeben. Schreibschriftheft ist da nicht mehr drin. X(


    Ich habe in meiner letzten Klasse 4 Kinder aus dem Schreibschriftlehrgang herausgenommen, weil sie Schwierigkeiten hatten. Meine Argumentation war auch: "Es gibt doch Erwachsene, die schnell in Druckschrift schreiben." Offenbar passt der Umkehrschluss leider nicht, dass Kinder, die Druckschrift erlernen und keine Schreibschrift, auch in absehbarer Zeit schnell Druckschrift schreiben können.
    Ein Kind hat nach einigen Wochen freiwillig wieder angefangen, die Schreibschrift zu üben und kommt einigermaßen klar.
    Ein Kind fing Ende der 2. Klasse an, nachdem andere Probleme durch entsprechende Therapiemaßnahmen verbessert wurden, und kann inzwischen auch einigermaßen mitkommen, wenn er will.
    Ein Kind wiederholt die 2. Klasse und hatte genug Zeit, die Schreibschrift noch zu erlernen.
    Das 4. Kind sitzt in Klasse 3 und hat massive Probleme. Seine Druckschrift ist nicht schneller geworden. Zum Glück gab es eine Praktikantin, die ihn aus dem Deutschunterricht rausnahm und mit ihm Schreibschrift übte, sonst wäre da gar nichts mehr gekommen. Immerhin haben die Eltern inzwischen eingesehen, was ich ihnen 2 Jahre lang gebetsmühlenartig gepredigt habe, dass nämlich weiterführende therapeutische Maßnahmen sinnvoll seien.
    In der Parallelklasse gab es auch ein Kind, welches die Druckbuchstaben regelrecht malte. Wenn andere einen ganzen Satz schrieben, hatte er gerade ein Wort fertig. Auch dieses Kind bekam erstmal einen gesonderten Schreibschriftkurs und kommt nun einigermaßen mit.


    Ob das ohne das "darf bei Druckschrift bleiben" besser geworden wäre, kann ich im Nachhinein nicht sagen. Aber in diesem Jahr gab es den Beschluss in meiner Klasse nicht mehr und auch bei meiner Kollegin, die letztgenannten Schüler hatte, nicht.
    Wir haben im 1. Schulhalbjahr für die Zweitklässler noch alles in Druck- und Schreibschrift an die Tafel geschrieben. Im 2. Halbjahr sollte dann nur noch in Schreibschrift von der Tafel abgeschrieben werden, da die meisten Kinder im Lehrgang so weit waren, dass die häufigen Buchstaben schon geübt wurden.
    Unsere Erstklässler lernen seit dem Halbjahr die Buchstaben in Druckschrift und in Schreibschrift. Die motorisch geschickten Kinder schreiben auch schon Buchstabenverbindungen und kleine Wörter in Schreibschrift. Das müssen wir dann immer selber vorschreiben, siehe finanzielle Lage.

    MrsX
    Bei uns ist es so, dass oft Fachunterricht von Fachlehrern durchgeführt wird. D.h. meine Kinder haben z.B. 4 verschiedene Lehrerinnen, hinzu kommt eine Horterzieherin, eine Lesepatin, eine Sonderpädagogin, 4 Teilungslehrerinnen und 2 "Lesemuttis". (Die letzten 3 Personengruppen sind zwar oft nur selten da und haben auch schon im Schuljahr gewechselt, aber trotzdem haben alle Kinder sie mal erlebt.). Ab der 3. Klasse werden es z.T. sogar noch mehr, meine jetzt ehemalige Klasse hat 7 verschiedene Fachlehrerinnen.
    Ich glaube, unter den Bedingungen sind die Kinder dann schon etwas an verschiedene Erwachsene gewöhnt und legen vermutlich nicht das Verhalten an den Tag, welches du beschreibst.

    Schade, dass es am Ende kein Eingabefeld für Bemerkungen gibt. Es ist nämlich keinesfalls so, dass auf Fortbildungen, in der Lehrerausbildung oder von Experten (Psychologen, Ärzte, Leiter von speziellen Trainingseinrichtungen) alle Fragen so eindeutig beantwortet werden (können), wie es die Umfrage glauben macht. Bei manchen Dingen (Nahrung) gibt es unterschiedliche Ansichten und Behauptungen. Nett wäre eine 4. Antwortoption "Dazu habe ich von verschiedenen Experten schon verschiedene Ansichten gehört."

    Auf Schülerseite:
    - Kinder sind an feste Bezugsperson gewöhnt und brauchen lange, um sich wieder einzugewöhnen. Die Kinder haben recht lange Sehnsucht nach ihrer alten Klassenlehrerin, die "Neue" hat es schwer.
    - Bei uns erfolgt mit dem Klassenlehrerwechsel auch die Einführung von Fachunterricht und Fachlehrern auf ganzer Linie, dazu Raumwechsel, Zensierung, das macht es noch schwieriger für die Kinder.


    Auf Lehrerseite:
    - Du führst alle 2 Jahre Regeln erst einmal ein. Du erziehst dir die Kinder. Du bringst ihnen das Lesen und das Schreiben bei, das Halten des Stiftes, das Ordnen der Arbeitsmaterialien, das Schleifenbinden, Gesprächsregeln und Regeln des Sozialverhaltens. Und wenn du das geschafft hast, gibst du sie wieder ab und fängst von vorne im "Hamsterrad" an. Die Früchte deiner Arbeit erntet die Nachfolgekollegin - und im besten Fall bekommst du dann mal ein Lob von ihr. Wahrscheinlicher ist wohl, dass sie sich darüber beschwert, dass die Kinder noch kein Subjekt bestimmen und "Fehler" noch nicht sicher mit "h" schreiben können. Und dass sie im Frontalunterricht immer so aufmucken, weil sie ja vorher "nur Freiarbeit" gemacht haben. Und dass die Schreibschrift nicht sicher ist und das sinnerfassende Lesen nicht. "Was habt ihr denn da gemacht, habt ihr nur gespielt mit den Kindern?"
    - Du hast den Eltern beigebracht, dass man auf einer Elternversammlung nicht dazwischenruft, seinem Kind täglich eine Schulstulle schmiert und die Hausaufgaben anschaut. (Idealfall!) Und dann kommen die nächsten Eltern und du beginnst von vorne.
    - Die neue Kollegin leidet selbstverständlich auch, sie muss die VERA vorbereiten und da hat sie ja - bei der Vorarbeit - noch sooooo viel zu tun.
    - Und plötzlich, ganz plötzlich hauen sich die Kinder, weil sie vielleicht unter der neuen Situation leiden oder weil das soziale Lernen nicht in ausreichendem Umfang weitergeführt wurde von der neuen Kollegin. Oder die Kinder sind so derart klassenleiterfixiert, dass sie bei der Neuen über Tische und Bänke gehen.
    - Probleme mit den Eltern wurden bereits genannt.


    Wenn es mal nicht passt, mal eine besondere Antipathie besteht, dann kann man auch - wenn es eine mehrzügige Schule ist - darüber nachdenken, das Kind in die Parallelklasse zu versetzen, wenn alle Seiten einverstanden sind. Das ist kein Argument für einen generellen Klassenlehrerwechsel nach 2 Jahren.


    Bei uns - 6jährige GS - gab es früher 1 bis 3 und 4 bis 6 von je einer Klassenlehrerin geführt. Das war in Ordnung. Noch besser war 1 bis 4. Jetzt müssen wir nach der 2. Klasse abgeben. Es ist ätzend, weil es sehr viel Kraft kostet. Die Unterrichtsvorbereitungen meiner letzten Klasse kann ich vergessen, durch die neuen Einschulungsbedingungen ist das Niveau deutlich runtergegangen und wir erfinden alles mal wieder neu.


    Con - im Hamsterrad - ni

    Line
    Suche mal bei Cornelsen im Shop nach der Bestellnummer 611086 (Lese-Mal-Geschichten von Claudia Edel).
    Ich habe dieses Heft letztes Jahr gekauft. (Ich weiß nicht mehr für wieviel Geld, aber wesentlich weniger als 20 Euronen. War heute die Preissteigerungen bei Cornelsen "bewundern" und bin entsetzt: 11% und z.T. mehr. 8o )
    Bei uns hatten das in diesem Jahr v.a. die Zweitklässler, inzwischen können aber auch die fitteren Erstklässler die Blätter bearbeiten. Es gibt einen kleinen Text zum Lesen und ein Bild muss fertig gemalt werden. Der Malanteil hält sich in Grenzen und kleine Feinheiten lassen durchaus erkennen, ob die Kinder genau verstanden haben.


    Grüße,
    Conni

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