Beiträge von Conni

    Brandenburg: Englisch ab Klasse 1 mit einer halben Wochenstunde. Die Schule kann sich im Rahmen der Schulprogrammentwicklung dazu entschließen, auf eine Wochenstunde aufzustocken.
    Da es nur 25 Plätze für die Weiterbildung pro Jahr gibt, sieht es an einigen Schulen auch mau aus. Ich habe eine Lehrerin in der Hospitation erlebt, die "Bambliebie" sagte und ihr sagten dann Kinder dass man das "Bamblbie" spricht. Sie kam dann zu mir und fragte: "Aber ein "e" spricht man doch wie "i" aus?" Sie hat das jedenfalls nicht freiwillig unterrichtet. (Das ganze noch in einer altersgemischten Lerngruppe, die Zweitklässler durchliefen den Erstklässlerkurs einfach nochmal.)
    Andererseits habe ich auch Schulen mit ausgebildeten Englischlehrer/innen erlebt, die in Klasse 1 und 2 den Kindern Freude an der Sprache vermittelten.


    Berlin: Englisch ab Klasse 3. Im Rahmen des Schulprogrammes ist es möglich, Englisch ab Klasse 1 zu unterrichten. Einige Schulen machen das, z.B. mit einer Wochenstunde oder zweimal eine halbe Stunde.

    Grüße,
    Conni

    Beim Pennymarkt habe ich heut "Logolino" erstanden. Das sind Kästen, die den Lük-Kästen ähneln (größer und andere Muster), mit 6 oder 12 Fächern. Dazu gibt es ein Heft mit Aufgaben und Lösungen. Also ähnlich diesen Vorschul-Lük-Sets. Allerdings sind die Plättchen aus dicker Pappe statt aus Plastik. Kostenpunkt: 7,99 ¤.

    Ich fand rückblickend das 1. schlimmer, weil es sich über Jahre hinzog und aus x Prüfungen in vielen verschiedenen Fächern und Teilen bestand, wo überall die Dozenten davon ausgingen, man interessiere sich nur für ihr Fach und verbringe den ganzen Tag jahrelang im Studium damit. (Besonders schlimm: Musikwissenschaftler, Chorleiter und Erziehungswissenschaftler) Sehr heftig fand ich die instrumentalen Einzelprüfungen, da ich ziemliches Lampenfieber habe. Außerdem war die Prüfung in musikalischer Gruppenleitung total ätzend.

    Im 2. Examen war die zeitliche und nervliche Belastung größer, aber es war relativ schnell um und ich hatte wohlwollende Prüfer/innen.

    Grüße,
    Conni

    Zitat

    row-k schrieb am 25.03.2006 11:03:
    Hallo Conni,
    ich beziehe mich besonders auf "Wörter wiedererkennen". Lernen die Kinder von Anfang an, ganze Wörter zu lesen, also nach der Ganzheitsmethode? Da müssen sie sich aber viele Kombinationen einzelner Buchstaben merken...

    Warum ist die Methode, zuerst die einzelnen Buchstaben und dann ganze Silben zusammenzuziehen, heute nicht mehr gebräuchlich?

    Hallo row-k,

    nach genau dieser Methode lernen die erwähnten Fibel-Klassen. Nur eine Reihe von Kindern braucht eben einige Monate, bis sie die Synthese verstehen, auch mit den beliebten Analyse-Synthese-Übungen. Diese Kinder erlernen dann, dass man liest, indem man Wörter wiedererkennt. Das kann man bei dem, was ich an Unterricht hatte und dem, was mit manchen Fibeln heute noch an Unterrichtsablauf vorausgesetzt wird, schlecht überprüfen. (Ich meine jetzt die von Frau V. so hochgelobte VuW-Fibel.)

    Gruß,
    Conni

    In meiner Klasse (ebenfalls Ex-DDR) konnten von 28 Schülern 4 am Ende der 1. Klasse kaum lesen. Das sind mehr als 10%. Einer ging auf eine LRS-Klasse (Anfang der 80er war das übrigens), eine blieb sitzen, der andere wurde jahrelang "mitgezogen", da er verhaltensauffällig war, die 4. lag immer geradeso an der Grenze zur 5 und wurde auch jahrelang "mitgezogen". In Klasse 2 kamen denn 2 weitere Kinder hinzu, die kaum lesen und schreiben konnten. So toll war das alles nicht.

    Eine Frau Valtin schrieb übrigens vor ein paar Jahren von ihren eigenen Studien, dass die Methode irrelevant sei beim Lesenlernen, sondern es auf die Erfahrung der Lehrerin, das soziale Umfeld etc. ankommt.

    Heute habe ich übrigens den direkten Vergleich und in den "Fibel"-Klassen gibt es eine Reihe von Kindern, die Wörter wiedererkennen, aber vor noch nicht gespeicherten Wörtern wie "der Ochs vorm neuen Tor" sitzen. Regelmäßig. In meiner Klasse wissen alle Kinder, was sie tun können, um ein Wort zu erlesen und fast alle beginnen selbstständig damit. In der Parallelklasse fangen seit ein paar Wochen zumindest mehrere Kinder an, selbstständig Wörter von Arbeitsblättern zu erlesen.

    Gruß,
    Conni

    Hmm, ich find das abhängig von der Methode und den vorhandenen Materialien.

    Ich kopiere sehr viel in Deutsch (wir haben schreckliche Materialien, für manche sinnlose Übung braucht man 30 min in kleinstschrittiger Frontalarbeit, damit überhaupt einer weiß, was er machen soll). Einiges muss ich für den Sachunterricht kopieren, da gibt es kein Buch und kein Heft, einiges auch für Mathe, weil unsere Übungshefte immer dann aufhören, wenn das Mittelfeld grad die Aufgaben verstanden hat. (Da sind gleich immer über 50 Kopien weg, weil ich 2 Klassen hab...)
    Wenig kopiere ich in Musik und Kunst.

    Als ich in höheren Klassen war, habe ich für Musik jedoch sehr viel kopiert und für Deutsch mittelmäßig.

    Wir haben 2400 Kopien pro Lehrer und Kalenderjahr. Die reichen hinten und vorne nicht. (Allerdings gibts ab nächstem Schuljahr beginnend in Kl. 1 andere Materialien als bisher, damit fällt ein Teil der Kopien weg.) Wenn die alle sind, ist es aus. Dann kann ich ne Stunde zum Copyshop fahren oder in meiner Buchhandlung für 10 Cent pro Blatt kopieren lassen. Manchmal helfen Eltern, die auf Arbeit kopieren können.

    Grüße,
    Conni

    Hallo nani,

    ich finde es sehr sehr schwer, dir aus deinem Posting folgend einen Rat zu geben. Ich kenne weder dich, noch deine Klasse, noch die besagten Kinder, noch die Umstände, unter denen du unterrichtest. Ich hatte im 1. Halbjahr ähnliche Probleme in meiner eigenen Klasse (ebenfalls 1. Klasse, ich hatte 11 Kinder, die aus dem Kindergarten kein Zuhören kannten, sondern sich fröhlich miteinander unterhalten haben und es mehr oder weniger irrelevant fanden, was ich tat und auch z.B. im Morgenkreis einem anderen Kind nicht zuhören konnten). Ich habe verschiedene Strategien probiert, war oft total fertig und muss aber jetzt seit Januar und besonders seit dem Beginn des 2. Halbjahres feststellen, dass die Klasse sich nun wesentlich besser an Regeln hält. Die unruhigen Kinder haben mal bessere, mal schlechtere Tage, aber ich kann jetzt gelassener sein.

    Ich würde nie einen meiner Erstklässler vor die Wahl stellen: Entweder mitmachen oder "ruhig dasitzen". Letzteres würden meine "Spezialisten" nämlich nicht tun (auch nicht mit anderer Aufgabe), sondern mit aller Macht versuchen, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen: Aufstehen und durch die Klasse laufen, singen, summen, miauen, bellen, vom Stuhl fallen, reden, rufen, einzelne Kinder ansprechen (die dann reagieren), laut weinen, Stifte vom Tisch schmeißen, gegen ihren Ranzen treten, rülpsen, Yo-Gi-Oh-Karten herausholen und laut von ihren stärksten Karten schwärmen, ... Deine Schüler sind da vermutlich kreativer als du.

    Mit dem Raussetzen ist das so eine Sache. Ich habe das auch gemacht, aber weit weniger regelhaft als hier beschrieben, sondern immer nur im Notfall, nämlich dann, wenn ich dachte "Gleich explodier ich." gabs eine Warnung an das Kind und dann den Rauswurf. Das Kind saß bei geöffneter Klassenzimmertür auf einem Stuhl mit dem Rücken zur Klasse. Auf Versuche, mit der Klasse Kontakt aufzunehmen, habe ich reagiert, indem ich die Kinder lobte, die sich darauf nicht einließen.
    Gesprächskreise habe ich nach der 3. Ermahnung abgebrochen (am Anfang konnten nur 3 bis 5 Kinder vom Wochenende erzählen).
    Mehrere Sitzplanänderungen kamen hinzu (übrigens nach einer Woche auf Frontal-Sitzordnung in 3 Reihen umgestellt).

    Im Spätherbst habe ich es 4 Wochen durchgehalten bei wichtigen Dingen (Erklärungen, Schülerantworten, Morgenkreis) immer zu warten bis alle Kinder leise waren (und bei Erklärungen nach vorn schauten und die Arme auf dem Tisch hatten). Bei Störung hörte ich sofort (mitten im Satz) auf zu reden oder unterbrach das Kind, das gerade sprach. ("..., du musst bitte warten, es können dir gerade nicht alle Kinder zuhören.") Ich bin in der Zeit vermutlich um 5 Jahre gealtert, aber das hat es dann auch gebracht (und beim nächsten Mal fange ich gleich so an). Nach einer gewissen Zeit habe ich alle Sachen in die Mappe packen lassen, wenn die Klasse nicht ruhig war bis dahin. Bei einigen Kindern half das, weil sie immer durch Federtaschen oder Stifte abgelenkt waren und allen machte es klar, das gerade was gewaltig nicht stimmt. Dann führte ich Gespräche mit den Kindern über Lernen und den Sinn von Schule, warum alle gleichzeitig leise sein sollen, warum ich etwas erklären möchte, warum sie ihren Mitschülern zuhören sollen etc. An schlechten Tagen 2 oder 3mal täglich. Die ersten beiden Wochen waren schrecklich, ich dachte, das hilft alles nichts. (Ich hatte dieses Herangehen als Tipp bekommen und war dem sehr skeptisch gegenüber aber ziemlich verzweifelt.) Danach wurde es schrittweise besser, weil das Gros der Klasse den Störern klar machte, dass sie lernen wollen und die Störungen ebenfalls (wie ich) nicht gut finden. Hinzu kamen Elterngespräche und Verstärkerpläne bei einzelnen Kindern.

    Wie geht denn die Klassenlehrerin mit den Kindern um? Grad als Anwärterin ist das alles ja viel komplizierter, du musst deinen Stoff schaffen und didaktisch tolle Stunden bieten etc....

    Viele Grüße,
    Conni

    Ich zitiere aus dem Rahmenlehrplan Deutsch Grundschule für die Länder Berlin, Brandenburg, Bremen und Meck-Pom. Die Begriffe stehen im allgemeinen Teil, sind also für alle Fächer gleich.

    "Unterricht in der Grundschule ist mehr als das Lernen im Fach. Anknüpfend an das Weltverstehen der Schülerinnen und Schüler gehören auch fachübergreifender und fächerverbindender Unterricht dazu.
    Im fachübergreifenden Unterricht wird über die Grenzen eines Faches hinaus auf andere Fächer verwiesen, die Bezug zum jeweiligen Inhalt haben. Im fächerverbindenden Unterricht werden Inhalte, Denkweisen und Methoden unterschiedlicher Fächer miteinander in Beziehung gesetzt, um zu einem umfassenderen Verstehen zu gelangen. Dadurch wird auch die Anwendung des Gelernten in anderen Zusammenhängen unterstützt."

    Beispiele:
    Fachbezogen: Päckchenrechen im Mathematikunterricht;

    Fachübergreifend: Im Erdkundeunterricht wird darauf verwiesen, dass die Tierarten des Kontinents XYZ gerade in Biologie behandelt werden.

    Fächerverbindend: Lesestrategien werden anhand eines Sachtextes geübt. Wichtige Informationen zum Sachinhalt werden dann auf einem Plakat zusammengetragen. Wichtige Wörter zum aktuellen Sachunterrichtsthema werden dann in die Lernwörterkartei übernommen und geübt.

    Grüße,
    Conni

    Hallo ihr,

    wir haben "Ich rechne mit" und davon kann ich nur dringend abraten. Völlig überfrachtet, alles wird kurz angerissen und sobald das Mittelfeld eine Aufgabenstellung kapiert hat und alleine weiterrechnen könnte, kommt die nächste - andere Aufgabenstellung. Das geht mir bei den Volk-und-Wissen-Büchern übrigens öfter so. Sie sind wohl eher für den arbeitsgleichen Frontalunterricht gemacht.

    Für das nächste Schuljahr standen Das Zahlenbuch oder Einstern zur Auswahl, wir entschieden uns für Einstern, weil die Aufgaben dort eben schneller selbstständig lösbar sind. Preislich ist es auch ok, da die Eltern sonst eh Buch und Arbeitsheft kaufen müssten.

    Die Rechenrakete gefällt mir persönlich auch, ich habe grad einen Schüler in den ZR bis 100 gebracht damit, der kam super alleine damit klar.

    Von Keller-Pfaff (Mildenberger) haben wir das Übungsheft. Darin fehlen mir eine Reihe von Übungsaufgaben zu stinknormalen + und - Aufgaben. Das können viele Kinder in meinem sozialschwachen Einzugsbereich nämlich nicht gut, die Übungen reichen nicht aus. Das Heft setzt sehr viel auf Ergänzungsaufgaben und manche Kinder bekommen das nicht hin oder eben erst nach einem Vierteljahr oder einem halben Jahr.

    Viele Grüße,
    Conni

    Leicht OT, aber den Thread "Süüüüüüüüß" fand ich nicht:

    Heute Morgen kam mein jüngster Schüler mit einem Geschenk an. Ich wunderte mich und dachte, er geht zu nem Geburtstag eines anderen Kindes aus einer Parallelklasse am Nachmittag.
    Dann überreichte er meiner größten Schülerin (einen Kopf größer) dieses Geschenk. Die Arme ist fast vor Scham unterm Tisch versunken. Sie war hektisch rot und konnte erstmal keinen Blickkontakt mehr halten, bis wir geklärt hatten, dass man sich am Valentinstag Geschenke macht, weil man jemanden mag und einer sagte auch, er beschenkt seine Eltern, Großeltern und Geschwister. :D

    Conni
    PS: Es handelt sich um eine 1. Klasse.

    Hallo ihr,

    danke für die Tipps. Der Besuch ist nicht genau auf 20 Minuten beschränkt, wenn es 30 werden, ist es auch ok. Ich muss ein eher geschlossenes Angebot machen, weil meine Klasse mit offenen Angeboten noch nicht so gut klarkommt, dass ich die Sicherheit habe, es klappt auch mit 10 Kita-Kindern drin. Deshalb finde ich die Differenzierungsübung zum neuen Buchstaben dann doch ziemlich gut. Lesen und schreiben können bei einem Kindergartenkind ist in meinem Einzugsgebiet sehr unwahrscheinlich.

    Grüße,
    Conni

    Hallo ihr,

    ich weiß, dass es schon einen ähnlichen Thread gibt, aber ich habe ein Problem:
    Ich bekomme 8 bis 10 Kindergartenkinder für 20 Minuten in den Unterricht. Das ist zwar wenig, aber ich habe mir das nicht ausgedacht und muss damit klarkommen. Was kann man denn in 20 Minuten schaffen?
    Ich hatte überlegt, den Kindergartenkindern den Anlautrap vorzumachen und dann sollen sie mit Hilfe der Erstklässler zu ihrem Namen die Bilder aus der Anlauttabelle kleben. (Die Bilder wären vorgeschnitten.) Ich weiß aber nicht, ob 20 Minuten da ausreichen, da brauchen einige meiner Erstklässler ja schon länger zu.

    Ansonsten würde ich nächste Woche die Zahlen bis 20 einführen und könnte dann dazu eine Orientierungsübung machen. 20 Minuten sind wirklich nicht witzig.

    Oder... Ich mache eine Hörübung zu einem Buchstaben: Anfang, Mitte oder Ende. Man könnte die Kindergartenkinder da mitmachen lassen und ihnen erklären wie es geht. Oder eine optische Differenzierung.

    Habt ihr zündende Ideen?

    Grüße,
    Conni

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