Beiträge von CDL

    Wie würde denn folgende Situation aussehen:

    Man wird in NRW als "ungeeignet" aus dem Beamtenverhältnis entlassen (hat also die Probezeit nicht geschafft). Kann man dann in das Beamtenverhältnis eines anderen Bundeslandes treten (z.B. Niedersachsen, Hessen, RLP)?

    In vielen BL gilt, dass man nicht als ungeeignet aus dem Dienst eines anderen BL entlassen worden sein darf, ob in allen weiß ich nicht gesichert. Ich könnte mir vorstellen, dass man bei gesundheitlichen Problemen als Ursache nach vollständiger Heilung noch Möglichkeiten hätte in einzelnen BL, zumindest aber, wenn die mangelnde Eignung auf schwerwiegende rechtlichen Verfehlungen beruht ist sie aber bundesweit ein Ausschlussgrund, da dann eben die charakterlich Eignung nicht gegeben ist. Auch schwerwiegende Mängel bei der fachlichen Eignung könnten sich als "unheilhbar" herausstellen würde ich annehmen. Seph weiß das aber sicherlich genauer.

    Interessant das so alles zu lesen. Bei uns gab es im vorletzten Schuljahr sieben Probezeitbeurteilungen mit 3,0 oder schlechter. Ein Kollege - bei SuS, Eltern und im Kollegium sehr beliebt gewesen, man hat nie was Schlechtes gehört - hat mit 4,0 eine Verlängerung der Probezeit bekommen. Nach erfolgter Versetzung an eine andere Schule hat er dann ein Jahr später dort nach einer Beurteilung mit 2,0 seine Urkunde erhalten.

    Eine Verlängerung der Probezeit muss dem RP gegenüber gut begründet werden. Darüber hinaus hat man selbst die Möglichkeit sich schriftlich zu äußern, wenn die Bewertung unzutreffend wäre. "Beliebtheit" ist erstmal kein Qualitätsmerkmal, solange keine Kriterien dafür bekannt wären. Ernsthafte unterrichtliche Mängel fallen SuS und Eltern gerade im notenarmen System der GMS unter Umständen weniger auf, einer SL aber durchaus, die auch schulrechtliche Verstöße mit in ihre Beurteilung einbeziehen muss (die vielen, auch erfahrenen KuK gar nicht bewusst sind oder ignoriert werden). Auch KuK sitzen nicht mit im Unterricht. Die spätere 2,0 würde ich insofern zuallererst so verstehen, dass sich da jemand zu guter Letzt doch noch am Riemen gerissen hat und die ernsthaften Mängel, die zur Verlängerung geführt hatten nachhaltig abgestellt hat.


    3,0 halte ich erst einmal nicht für auffällig als Bewertung. Wer eine 2,0 oder gar 1,0 will muss eben einen deutlich höheren Einsatz bringen -das gilt nicht nur für unsere SuS. Bedenkt man dann noch, dass auch weiterhin die Mehrheit der KuK an Gemeinschaftsschule die Stellen dort nicht deshalb angenommen hätten, weil sie unbedingt an eine GMS wollten, sondern in Ermangelung von Alternativen, dürfte klar sein, dass dort im Vergleich zu z. B. Realschulen oder Gymnasien mehr Lehrkräfte tätig sind, die keine Bestnoten im Ref erzielt hatten und womöglich eben auch danach nicht schlagartig Zweierkandidaten werden können, nur weil der Druck des Refs weggefallen wäre.

    Aber, dass man dann nicht mehr an den staatlichen Schulämtern arbeiten darf, halte ich für unrealistisch, oder? Es könnte ja auch sein, dass jemand seine Eignung nicht erhält, weil er aus gesundheitlichen Gründen nicht verbeamtet werden kann. Bei dem aktuellen LehrerInnenmangel wären die Ämter schön blöd, diese KollegInnen nicht doch im Angestelltenverhältnis zu beschäftigen.

    Aus gesundheitlichen Gründen scheitert man aber höchst selten in der Probezeit. Die gesundheitliche Eignung wird schließlich vor der Verbeamtung auf Probe (oder ggf. auch nur davor zur Verbeamtung auf Zeit) festgestellt und entscheidet, ob man überhaupt eine Planstelle mit A oder E antreten darf. Die Ausnahmen, die dann in der Probezeit so schwerwiegend erkranken, dass die Dienstfähigkeit vorübergehend nicht mehr (ausreichend) gegeben wäre für eine Verbeamtung auf Lebenszeit lassen sich idealiter von einer Schwerbehindertenvertretung beraten, ob sie bei ihrem Krankheitsbild mit GdB dieses Problem umgehen könnten und beantragen dann rechtzeitig einen GdB. Oder lassen sich von ihrer Gewerkschaft beraten, ob sie nach vollständiger, zeitnaher Genesung erfolgreich einen Antrag auf Wiedereinstellung stellen könnten oder sind dann eben zumindest noch als angestellte Lehrkräfte eingesetzt oder so schwer erkrankt, dass der Schuldienst ihr geringste Problem wäre oder oder oder. Das sind aber wirklich die Sonderfälle, die man eben nicht pauschal klären kann, sondern wo es viele individuelle Lösungen und Antworten gibt je nach Art der gesundheitlichen Probleme.

    Hallo liebe Freunde,


    ich unterrichte bald an einer Berufsschule Wirtschaft und allgemeine Geschäftsprozesse. Hat jemand Erfahrung, wo man gute Bücher bzw. Unterrichtsmaterial herbekommt?

    Die künftigen KuK, die genau das an deiner neuen Schule bislang bereits unterrichten. ;)Also erst einmal dort nachfragen, ob es ein Schulbuch /andere feste Lehrmaterialien gibt, auf die du zurückgreifen kannst, dann schauen, was du ergänzend benötigen könntest. Bestimmt kommen hier auch noch Antworten der BBS-KuK, aber je konkreter du nach Themenbereichen fragen kannst, desto mehr KuK auch von den anderen Schularten können womöglich hilfreiche Antworten geben. :)


    Wenn du noch im Ref sein solltest könntest du du dich auch an dein Seminar wenden. Diese sollten ebenfalls einige Hinweise zu sinnvollen Lehrmaterialien geben können.

    Wie viele Gymnasien (oder andere Schulen) leisten denn "vorzeigbare Arbeit"? Ich hoffe, dass die meisten zumindest gute Arbeit leisten, aber vorzeigbar ist schon eine hohe Anforderung.

    Da kenne ich ein paar, auf einem war ich selbst (laut Landesevaluation bestes Gym in BW zum Zeitpunkt X). Das gibt es in allen Schularten und es ist finde ich absurd, das in Abrede stellen zu wollen. Das Gymnasium ist bei aller berechtigten Kritik - für bestimmte Zielgruppen eine hervorragende Schulart, genauso wie Haupt-oder Realschulen oder auch Förderschulen für bestimmte Zielgruppen hervorragende Schulen sein können und einige das auch sind. Für mich ist die Grundfrage eher, was man ändern muss, um für alle SuS wenigstens eine hervorragende Sekundarschule mit einem Schulplatz für genau sie anbieten zu können. Was müsste man personell oder konzeptionell ändern, um es nicht für einzelne zu verschlechtern oder Niveaus abzusenken, sondern auch denen gerecht werden zu können, die uns allen komplett entgleiten, wie können wir sicherstellen, dass SuS unabhängig von ihrer Herkunft in unserem Bildungssystem ihr Potential entfalten können?

    Stimmt, die paar Beiträge hier haben nicht den Anspruch auf Repräsentativität zum Ansehen von Gesamtschulen.

    Ich frage mich aber gerade, wenn das Projekt "Gesamtschule" in einem Bundesland (BW?) gescheitert wäre, hätten die Politiker auch den Mut, das einzugestehen und wieder zu mehr Selektion zurückzukehren?

    Es gibt nur 4 Gesamtschulen in BW, alte Modellversuchsschulen mit Bestandsschutz, deren Konzept sich landesweit aber nicht durchsetzen konnte. Die Gemeinschaftsschule ist nicht einfach gleichzusetzen mit Gesamtschulen, dafür sind die konzeptionellen Unterschiede zu gewichtig- ebenso wie in den meisten Fällen die Klientel. Nachdem die GMS das "Baby" der Grünen ist, die in BW den MP stellen, wird die GMS natürlich nicht in die Tonne getreten, mit etwas Glück künftig aber konzeptionell einmal überarbeitet werden. Viele Eltern sind nebenbei bemerkt sehr überzeugt von "ihrer" GMS, dem Konzept und den Möglichkeiten für ihre Kinder. Insofern fehlt schlichtweg auch ausreichender Druck "von unten", um diese in meinen Augen problematische Schulform konzeptionell so zu überarbeiten, dass sie weitestgehend mit den wenigen Gesamtschulen in BW mithalten könnten. Die Frage des Scheiterns der Schulform würde ich ungeachtet meiner persönlichen Haltung zu dieser aber verneinen- dafür sind vielerorts die Anmeldezahlen trotz bestehender schulischer Alternativen zu groß. "Selektion" gibt es mehr als genug in BW, für Eltern die entsprechende Schularten wählen für ihre Kinder: Auch ohne die BBSen/Beruflichen Gymnasien kommen wir auf 6 verschiedene Sek. I-Schularten (teilweise mit Sek. II), die konzeptionell sehr unterschiedlich aufgestellt sind. Versuch dich auf etwas zu beschränken, wovon du etwas verstehst oder zumindest verstehen solltest, wie die GS in Hessen. BW ist erkennbar nicht dein Turf.

    Habe jetzt mal in der Familie nachgefragt. Entscheidend wäre, wie das KM das tatsächlich intendiert hätte, denn gemeldet wurde es erstmal vermutlich vom LBV als Brutto verdienst, so dass das Finanzamt davon ausgehen muss, dass noch nachträglich zu versteuern wäre. Insofern könntest du beim KM nachhaken, wie das dort verstanden wurde. Davon hängt letztlich ab, wie das Finanzamt das handhaben kann. (Traurig, dass die GEW auf deine Nachfrage hin nicht auf die Idee gekommen ist selbst nachzuhaken oder dir zumindest diesen Hinweis zu geben.) Wenn du das über das KM eroierst wäre es großartig, deren Antwort hier einzustellen. Die Frage könnte kommendes Jahr ja direkt wieder für einige KuK relevant sein, die dieses Jahr in den Lernbrücken aktiv sind.

    Vielen Dank fuer die Rueckmeldungen. An die Kollegen, welche Mathematik und NWT unterrichten: wenn ihr in Zukunft nur noch eines der Faecher unterrichten duerftet, fuer welches Fach wuerdet ihr euch entscheiden und warum?

    Koenntet ihr euch vorstellen Mathematik aufzugeben, und quasi vollzeit NWT zu unterrichten? Wenn ja, was gefaellt euch am NWT-Unterricht besser, bzw. was gefaellt euch am Matheunterricht besser?


    Ich tendiere glaube ich eher in Richtung Mathematik, dennoch ist es nicht so einfach fuer mich diese Entscheidung zu treffen, weil ich das Fach NWT eben nicht kenne. Da ich die schwierigsten Klausuren bereits angerechnet bekommen habe, macht mir das NWT-Studium keine Sorgen. (2 Semester verkuerzen waere auch finanziell interessant. (Auch bei Geo waere es nach Aussage der Uni gut moeglich, alle Kurse in 8 Semestern zu absolvieren.)

    Mathematik traue ich mir natuerlich auch zu, aber es ist dennoch nicht ausgeschlossen das Studium nicht zu bestehen. Ich glaube bei Mathe braucht man eine Gewisse Faehigkeit und Logik. Ob ich diese mitbringe, weiss ich vermutlich erst nach dem ersten Semester. Ich habe zwar ein ingenieursstudium (FH) abgeschlossen, aber Mathematik ist hier eher Schulmathe auf hoeherem Niveau. Das hat nicht wirklich etwas gemein mit einem Mathematikstudium.

    Nach Rücksprache mit dem "Fachkollegen" aus meiner Familie : Wenn Mathe dein Herz erwärmt nimm Mathe. Hat praktisch eine Einstellungsgarantie in der Sek. II als absolutes Mangelfach und mit deinem Ingenieursstudium im Hintergrund wird jede_r SL dich gerne "fachfremd" in NWT einsetzen. NWT gibt es noch kaum Oberstufenkurse (die du fachfremd nicht machen darfst), Mathe dagegen alljährlich zahlreiche pro Jahrgang, da ja nicht abwählbar, ergo könnte Mathe schmerzhafter werden. Material gibt es für NWT wohl viel Gutes (Bildungsserver, Schrödel- beides glaube ich von Flupp schon erwähnt).

    Kris24 ist u.a. Mathelehrerin in BW und hat meines Wissens auch schon viel NWT unterrichtet als Chemikerin (der Studiengang ist ja jünger als das Schulfach). Ansonsten habe ich auch noch einen Gymnasiallehrer mit der Fächerkombi in der Familie, den ich fragen kann, falls von Kris die nächsten Tage nichts kommen würde (Ferien...).

    (...)

    Seph: 4 Jahre reichen deiner Meinung nach nicht aus? Ehrlich gesagt konnte ich meist nach mehreren Wochen (z.B. in Praktika) schon relativ sicher einschätzen, auf welchem Niveau sich ein Kind etwa befindet.

    Wer hatte das mit der Hybris geschrieben? Ich ergänze noch um fehlende adäquate Förderung, wenn man schon nach ein paar Wochen einfach nur Schubladen öffnet, einsortiert und dann bei jeder Bewertung (Stichwort "Bewertungsfehler") im Hinterkopf hat, dass Ali und Kevin natürlich klare Hauptschüler sind, Chantalle eine leicht verhaltensauffällige Realschülerin, Fatma eine fleißige Realschülerin (die zwar eigentlich nur Deutsch vollends lernen muss und später promovierte Naturwissenschaftlerin werden könnte, dummerweise hat der Grundschulpraktikant in ihr eine Realschülerin und spätere Absolventin einer dualen Ausbildung erkannt und ihr ganz nachhaltig vermittelt, dass sie dort genau am richtigen Platz wäre und ein Abi nicht ihr Weg sein könnte, so dass sie sich das auch später nicht zutraut ...), Luise und Maximus dagegen (genau wie ihre Akademikereltern- von nix kommt halt nix, gell) glasklare Gymnasiasten und künftige Führungskräfte unserer Gesellschaft sind, die -Studium sei dank- ihre Mitmenschen innerhalb kürzester Zeit in fertige Schubladen stecken können. Entwicklung- pfff, wird überschätzt. Effekte von Fördermaßnahmen oder Bildung- :lach:, bitte, das ist eine Wortblase, womit man Angehörige von Unterschichten ruhig stellt, praktisch kann das natürlich niemand leisten. Obwohl: Förderschulen gäbe es ja noch :gruebel:, vielleicht schickt der Herr Praktikant Ali und Chantalle sicherheitshalber gleichmal dorthin. Da werden sie bestimmt geholfen ...


    Auf welchem Niveau ein Kind sich zu Beginn der Grundschule befindet ist ein Teil der Diagnostik, die - zumindest wenn man als Lehrkraft den gewählten Job ausfüllen will- um entsprechende Förderung ergänzt wird, damit Potentiale entwickelt werden können. Man beachte: "Potential" ungleich "Niveau". "Niveau" = IST-Stand zum Zeitpunkt X. Potential= möglicher SOLL-Stand bei optimaler Förderung, Entwicklung und Nutzung/Aktivierung des Angelegten.

    Natürlich ist das Abitur nicht für alle SuS der richtige oder mögliche Weg. Wie der Weg aber verlaufen kann oder wird, kann man nicht nach ein paar Wochen Grundschule gesichert diagnostizieren. Allzu viel entfaltet sich erst in den Jahren nach der Grundschule, wenn SuS irgendwann für sich entdecken, was sie machen/werden wollen und sich entsprechend anzustrengen bereit sind für ihre Ziele. Gerade im Sek.I-Lehramt (oder auch BBSen nach allem, was man in diesem Forum lesen kann) findet man auffällig viele Lehrkräfte, die irgendwann mal in ihrem Leben selbst an einer Sek.I-Schulart (meist RS, in Einzelfällen aber auch HS) gestartet sind, ehe sie für sich herausgefunden haben, was sie machen möchten und sich dann über ein Abitur (oftmals bereits berufsbegleitend) den Weg ins Studium eröffnet haben. Ein Glück haben die nicht an die Schubladen geglaubt, in denen sie sich befanden, sondern an ihr Potential und ihre Kraft sich entwickeln zu können.

    Du möchtest also, dass 9-10 Jahre lang die Schüler trotz ihrer kognitiven Heterogenität zusammen unterrichtet werden? Was erfhoffst du dir davon? Eines unserer Ziele in der Grundschule war ja bislang, 4 Jahre lang zu ermitteln, welcher schulische Weg der richtige für die Kids nach der Grundschulzeit wäre. Das wäre ja obsolet. Denkst du, leistungsschwache Kinder haben kein Recht auf leistungsgerechte Förderung, leistungsstarke Kinder nicht auf leistungsgerechte Forderung? In einer Klasse mit großer Leistungsspanne ist das nur sehr bedingt machbar.

    "Leistungsgerechte Förderung" hängt nicht von der Schulart ab, sondern von ausreichendem (!!!), gut qualifizierten Personal, um z.B. Binnendifferenzierung im Team-Teaching machen zu können, Inklusionsassistenten zur Einbindung zu haben, sonderpädagogisch geschultes Personal mit ausreichender Stundenzahl in allen erforderlichen Klassen zu haben, Differenzierungsräume zur Arbeit in Kleingruppen etc. Einfach nur Schulformen zu separieren hat gar nichts mit "leistungsgerechter Förderung" zu tun sondern macht zunächst mal nur das: Separieren und eine vermeintliche Homogenität herstellen, die es so nicht gibt. Ich bin durchaus Anhängerin von Gymnasien, sehe aber auch die Vorteile, die ein komplett anderes System zumindest für die vielen deutlich weniger privilegiert aufwachsenden Kinder haben kann- vorausgesetzt man sorgt durch einen entsprechenden personellen Schlüssel, Ausstattung, Gelder dafür, dass ein derartiges System auch in schwierigen Einzugsbereichen und bei besonders förderbedürftiger Schülerschaft erfolgreich funktionieren kann. Sich dem komplett entgegenzustellen ist für mich gleichbedeutend damit sich als Eliten weiter abgrenzen und liebgewonnene Pründe verteidigen zu wollen (bis heute eine der Kernkompetenzen der deutschen Bildungslandschaft wenn man so will).

    Sonst könnte man ja auch auf die Idee kommen und sich für die Stunden für Mittagsbetreuung, AGs, ... von der Steuer befreien zu lassen.

    Mittagsbetreuung oder AGs sind aber, wenn man dafür eingeteilt wird, Teil des Deputats und damit bereits über die Alimentation/das Gehalt des Dienstherrn abgegolten, so dass man diese natürlich nicht getrennt herausrechnen kann. Die Lernbrücken sind eine Zusatztätigkeit die zusätzlich bezahlt wird und auch nicht als übliche MAU-Stunden (Mehrarbeit mit entsprechender Vergütung) oder Deputatserhöhung (Bugwelle/ Vorgriffstunde/Erhöhung der TZ) zu betrachten sind.

    Es ist für Hessen zwar nicht mehr, aber kommt schon recht nahe.

    Stimmt, grad nochmal die Zahlen nachgeschaut in der Zeitung von gestern: Für Hessen wurden da bei A13 brutto 4353€ angeführt (A12: 3655€), für RLP A13 brutto 3745€ (A12: 3620€) und für BW A13 brutto 4624€ (A12 3864€). Netto (bei deren Rechenbeispiel) bleiben dann am Ende tatsächlich in Hessen rund 300€ mehr auf dem Konto mit A13 als in BW mit A12. RLP liegt mit A13 wirklich drunter unter A12 in BW (so die Zahlen stimmen). (Bayern kommt netto auf rund 35€ mehr in A12.)

    Wie sieht es mit anderen Bereichen aus? Arzthelferin oder eben Gesundheitskauffrau?

    Oder anstelle der Ausbildung 52 Wochen Praktikum? Wen eine komplette Ausbildung schreckt kann je nach BL ja auch diesen Weg gehen. Mit etwas Glück findet man auch etwas, was sowohl als einschlägiges Praktikum zählt als auch bezahlt wird.


    In Wirtschaft war das bei uns z.B. auch eine Vorgabe, dass wir im Laufe des Studiums rund 3 Monate außerschulische Praktika zusätzlich machen mussten, um Einblick zu erhalten in Ausbildungssituationen, das duale System, etc. (War bei mir durch meine berufliche Tätigkeit natürlich abgegolten.) Wer Berufsberatung machen soll muss schließlich selbst etwas mehr kennen als lediglich Schule-Uni-Schule. Wer das nicht leisten mag ist am Ende halt schlichtweg falsch in seinem Fach oder ggf. sogar seiner Schulart @Lindbergh . Das gehört genauso zu den erforderlichen Grundqualifikationen wie der passende Auslandsaufenthalt bei einem Fremdsprachenstudium.

    (...) Quantität sagt doch nichts über Qualität. Eine längere Arbeit ist nicht automatisch besser, schwieriger, aufwändiger oder wissenschaftlicher als eine kürzere.

    Nö, natürlich nicht per se, allerdings braucht man je nach (Komplexität des) Thema(s) eben auch mehr als 20 Seiten, um dem Thema qualitativ gerecht werden zu können, will man nicht alles nur mal anreißen und dann über Fußnoten auf weitere mögliche Quellen verweisen zur intensiveren Beschäftigung. Wenn es dann am Ende doch nur viel heiße Luft um nix wäre inhaltlich betrachtet würde man nicht bestehen. Umgekehrt hat wohl jede_r von uns im Laufe des Studiums schon exzellente fachwissenschaftliche Artikel gelesen, die auf 2-10 Seiten inhaltlich dichter und qualitativ hochwertiger zu arbeiten vermochten, als die Mehrheit der Studierenden das zu leisten vermag.

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